|
'Die Juden wollen wir später nach Madagaskar verfrachten. Dort können
sie ihren eigenen Staat aufbauen'
- meinte Goebbels.
Der Gedanke, Juden auf einer Insel zusammenzu-fassen, geht auf die
preußische Konservative Partei mit Paul Anton de Lagarde zurück, der
1885 vorschlug die osteuropäischen Juden nach Madagaskar zu deportieren.
Dann verfolgte die antisemitischen Organisation The Britons, 1919 mit
Arnold Leese, Egon van Winghene den Gedanken:
„… Es muss ein nationales Zuhause für die Juden gefunden werden;
der beste Ort ist Madagaskar. Dafür sollten Frankreich und die
ansässigen Ureinwohner den vollen Ausgleich durch jüdische
Gelder erhalten. In Madagaskar, oder, wenn diese Insel ihnen
nicht ganz zu Verfügung gestellt werden kann, in irgendeinem Ort
anderswo, sollte bei Todesstrafe kein Jude außerhalb sein
dürfen. Es gibt keinen anderen Weg.“
(Wikipedia frei aus dem
Englischen übersetzt)
|
Schon 1926 untersuchten Polen und Japan die Möglichkeiten, um sich ihrer
ethnischen Minderheiten zu entledigen.
Madagaskar schien günstig, da weit entfernt vom europäischen Kontinent
und dem Fernen Osten, dünn besiedelt und als Insel schwer zu erreichen.
|
Mit dem
Reichsbürgergesetz vom 15. September 1935 und ihren
Durchführungsverordnungen hatte man die Grundlagen geschaffen, die Juden im
Reich auszugrenzen und abzuschieben.
Am 12. Juli 1940 stimmte Hitler den Überlegungen der Deportation der
Juden nach Madagaskar zu und teilte mit, das mit der
Waffenstillstandsvereinbarung vom 22. Juni 1940 soeben besiegte
Frankreich müsse die Insel, die sich in ihrem Kolonialbesitz befand, für
diese Zwecke abtreten.
Dass dann eine Evakuierung von 3,5 Millionen Juden nicht durchgeführt
werden konnte, lag an der Dominanz der Royal Navy. Ein Ausschalten
dieser war aber ohne Lufthoheit über England nicht zu erreichen, so dass
man wieder auf die Verschiebung der Juden nach Osteuropa und - wenn
möglich - bis hinter den Ural zurückkam.
Mit weiterer Entwicklung des Krieges mit der Sowjetunion war diese
Möglichkeit nicht mehr gegeben, so dass bei der Wannseekonferenz am
20. Januar 1942 über die endgültige
Vernichtung der Juden
und die Jüdisch-versippten, der Romas, der Homosexuellen entschieden
wurde.
Morde an ihnen waren schon nach dem Einmarsch in die Ostgebiete in der
Nachhut der Wehrmacht in Massen verübt worden.
|
Lektüre hierzu:
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-40351139.html
Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:
Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten
Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich
diese Besprechungen und Kommentare nicht als
Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach
meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.
Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und
Satire.
Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5,
Grundgesetz,
in Anspruch.
Dieter Hansing
|
|