Zur Meinungsfreiheit westlicher Gesellschaften zählt das Recht zur missverständlichen Überzeichnung.
   
04.01.2010 - dradio.de

 

 

   

Thema des Tages:

Wenn Richard das wüsste!

 

 

 
     
 

Der Donnerhall aus BUE wegen des geplanten und nun wohl geplatzten Ring-Debuts von KW ist noch nicht verklungen, da melden die Medien weiteres Ungemach - diesmal direkt aus Oberfranken.

Gab es doch in jüngster Vergangenheit genügend Probleme mit dem was früher einmal wirklich Festspiele waren.
Karten wurden unter der Hand vergeben, angeblich müsse man das tun, um Sponsoren bei Laune und der Stange zu halten.
Hinter dem Festspielhaus auf dem Parkplatz wurden Karten verkauft, die eigentlich Verdienten einer großen Organisation vorbehalten sein sollten.
Einer aus der Stadt, dem eine Karte aufgrund seines Status zugebilligt war, verhökerte sie auf einem Internetmarkt.
Angeblich soll der Gynäkologe, der seinerzeit Mutter Gudrun von ihrer Tochter entband, jedes Jahr Karten - allerdings gegen Bezahlung - bekommen haben.

Ein großer Prozentsatz an Karten gelangte garnicht in den freien Verkauf.

So gingen sie dahin, die Eintrittscheine und die Welt wunderte sich, dass sie neun Jahre auf ein Billet warten musste. um mal im Tempel sein zu dürfen, auch wenn das Inszenatorische meist neben dem stand, was der Autor des Werkes sich eigentlich dachte.

Der Rechnungshof kümmerte sich plötzlich um die Angelegenheit, ging es doch drunter und drüber, was man dem Steuerzahler nicht mehr vermitteln konnte.

'Die beiden vom grünen Hügel' fühlten sich plötzlich - wohl aufgrund der aufgedeckten Missstände - nicht mehr in der Lage, ihren Aufgaben in korrekter Weise nachkommen zu können, da sie - so wurde aus München getönt - sich in einem Prozess des 'learning by doing befänden.
Die armen Kinderchen, sind sie nicht beide lange genug im Geschäft.

Die Staatsanwaltschaft Hof stellte zwar Ermittlungen wegen Unregelmäßigkeiten ein, aber was ist mit den Sozialleistungen - waren da nicht Beiträge noch offen, nicht abgeführt und ist die Angelegenheit nicht noch immer ungeklärt?

Um den beiden unter die Arme zu greifen, bat man den ehemaligen Verwaltungschef der Württembergischen Staatstheater, sich hier zu kümmern, um auf die Schnelle Ordnung zu schaffen.

Gleichzeitig suchte man nach einem dritten Geschäftsführer.
Man glaubte ihn in Patrick Wasserbauer gefunden zu haben, ein Fachmann, der am Theater wirkt und dem man in Köln nicht nachweint, wenn er nach Oberfranken gehen sollte.

Obwohl in BT über ihn schon seit langer Zeit geredet wird, konnte oder wollte Ministerialdirigent Toni Schmid letzte Woche nicht einmal bestätigen, dass Herr Wasserbauer überhaupt kandidiert.

Also weiterhin alles offen - auch die Frage, ob KW doch noch mal nach BUE zurückkehrt, um 'den abgespeckten Ring' dort aus der Taufe zu heben.
Sie kam letzten Dienstag ja morgens in BUE an und flog am Abend wieder zurück.
Mitsamt der Entourage oder sie nur allein?
Nahm sie alle Koffer wieder mit oder reiste sie mit  Kleinstgepäck, um die Kehrtwende schnell und ohne Umstände vollziehen zu können?

Es kann doch keinem erzählt werden, dass ihre Abeise mit Kommunikationsschwierigkeiten zwischen dem Colón und ihr zu begründen ist. Als gäbe es keine Telekommunikation. Aber Südamerika ist eben etwas, mit dem haben schon andere ihre Erfahrungen gemacht.

Vielleicht ist BUE auch froh, dass sie weg ist.
Den 'Kurz-Ring' will man ja Ende November in jedem Falle aus der Taufe heben.
Inzwischen hat man auch Ersatz für KW gefunden, Valentina Carrasco, die am Theater Fura dels Baus in Barcelona und auch am Teatro Colón inszeniert, werde sich der Sache annehmen.

Doch gemach, gemach - KW versteht ihre Abreise nicht als Kündigung, sie könne binnen 48 Stunden wieder nach BUE reisen, wen die Bedingungen entsprechend seien - wie stellt die Dame sich das vor, wer spricht was ab, bei der doch angeblich so schlechten Kommunikation.

Und nicht zu vergessen, KW wird auch bei Audi im November in Ingolstadt gebraucht, gerade dann, wenn die Schlussphase der Proben in BUE läuft.
Da fasst man sich doch besorgt ans Hirn.
 

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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:

Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.

Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire.

Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz, in Anspruch.

Dieter Hansing

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