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zählt das Recht zur missverständlichen Überzeichnung.
   
04.01.2010 - dradio.de

 


Vor fünfundsiebzig Jahren


Thema des Tages

Überfall

   

   ... am 22. Juni 1941

Der auf zehn Jahre ausgelegte Nichtangriffspakt Deutschland / Sowjetunion vom 24. August 1939 hielt Hitler nicht davon ab, Deutschland nach Osten erweitern und dabei Russland überrollen zu wollen.

Er wollte Krieg und nebenbei Lebensraum im Osten und er wollte die Untermenschen auch östlich des Deutschen Reiches eliminieren. Dass dazu auch die geistige Elite Russlands gehörte, störte ihn nicht.

Der 22. Juni 1941 brachte der Sowjetunion eine Front von den Baltischen Staaten bis zu den Karpaten, mit der die Führer in Moskau nicht gerechnet hatten.

153 Divisionen mit knapp über drei Millionen Soldaten, 3.600 Panzern, 600.000 Motorfahrzeugen, 2.740 Flugzeugen, 7.184 Geschützen standen für den Angriff für den 'Kreuzzug Europas gegen den Bolschewismus' zur Verfügung.
600.000 Mann aus den verbündeten Staaten Ungarn, Rumänien, Finnland, Slowakei und Italien kamen hinzu.

Gemäß dem Angriffsplan 'Unternehmen Barbarossa' stießen drei deutsche Heeresgruppen schnell nach Osten vor.
Anfang September wurde Leningrad von sämtlichen Landverbindungen abgeschnitten.
Die Stadt sollte aushungert werden.
Die Belagerung von 900 Tagen konnte den Widerstandswillen der Eingeschlossenen nicht brechen.

Mit keilförmigen Panzervorstößen gelangen gewaltige Raumgewinne.
Ende 1941 waren das Baltikum, Weißrussland sowie große Teile der Ukraine besetzt.

In den eroberten Gebieten begannen Einsatzgruppen mit ihren mörderischen 'Sonderaufgaben': die systematische Ermordung jüdischer Einwohner, kommunistischer Funktionäre sowie der Sinti und Roma.

Bei Massenerschießungen, an denen sich auch Einheiten der Wehrmacht beteiligten, fielen bis Ende 1941 rund eine halbe Million Menschen.

Die anfängliche Freude der Einheimischen, vor allem ukrainischen und baltischen Bevölkerung über die Befreiung vom "stalinistischen Joch" durch die Wehrmacht schlug in Hass um, aus dem sich ein von beiden Seiten mit äußerster Brutalität geführter Partisanenkrieg entwickelte.

 

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Im Westen stand ein anderer Feind: England, mit dem ein Ausgleich nicht zustande kam. Ohne diesen aber sollte der Ostfeldzug nicht stattfinden.
Nun aber kam es zum Zweifrontenkrieg, der nach den Erfahrungen aus dem Ersten Weltkrieg unbedingt vermieden werden sollte.
Da redete sich Hitler ein, er werde England in die Knie zwingen, wenn er Russland, als dessen letztes Pfand, den letzten Festlanddegen, ihm aus der Hand geschlagen hätte.
 

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Am 22. Juni 1941 tönte um 05.30 Uhr über alle Sender des Deutschen Reiches die Liszt-Fanfare und die Proklamation des 'Führers', verlesen vom Reichspropagandaminister Dr. Joseph Goebbels, in der es hieß, Deutschland müsse dem Komplott der jüdisch-angelsächsischen Kriegstifter entgegentreten.

Daher habe sich der 'Führer' entschlossen das Schicksal und die Zukunft des Deutschen Reiches und des Deutschen Volkes wieder in die Hand der deutschen Soldaten zu legen.


 

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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:


Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.

Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire.

Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz, in Anspruch.

Dieter Hansing
 

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