Zur Meinungsfreiheit westlicher Gesellschaften zählt das Recht zur missverständlichen Überzeichnung.
   
04.01.2010 - dradio.de

 

 

   

Thema des Tages
23. 1. 2012

'Wagner-Schwestern bekommen Unterstützung'

"Man wurschelt sich durch ..."

 

 

 
     
 

Umschrift einer Sendung der kulturzeit von 3Sat:

http://www.3sat.de/mediathek/mediathek.php?obj=28952

 

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Moderation:
Bayreuth, das ist nicht bloß ein fränkischer Festspielort, nein, Bayreuth ist das deutsche Festival, ein Welt-Festival sozusagen und das zu leiten ist wahrlich keine leichte Aufgabe.
Die Rüge des Bundesrechnungshofes um die undurchsichtige Kartenvergabepraxis - immer noch unbeantwortet, der 'Tannhäuser'-Skandal, der Verlust eines Großsponsors und ein sanierungsbedürftiges Festspielhaus, da muss etwas geschehen, so der Vorstand der Gesellschaft der Freunde Bayreuths, Georg von Waldenfels.
 

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Georg von Waldenfels, Vorstand der Freunde der Bayreuther Festspiele:
Wenn die Geschäftsführung auf ihrem Weg zur Professionalität Hilfe braucht, machen wir gerne, bieten wir gerne Hilfe an.
 

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Moderation:
Eigentlich gibt es ja schon zwei Festspielleiterinnen, doch jetzt lassen sich die beiden Schwestern Katharina und Eva Wagner professionell beraten. Bitten den renommierten Theatermanager Hans Tränkle um Unterstützung. Bezahlen können sie den aber nicht.
 

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Georg von Waldenfels:
Wir haben Herrn Tränkle gebeten, mit dabei zu sein. Wenigsten für einen Teilbereich, und Herr Tränkle ist aus meiner Sicht eine hervorragende Persönlichkeit, die dies auch kann und nachdem uns die Festspiel GmbH als Anteilseigner gesagt haben, sie tun sich außerordentlich schwer mit der Finanzierung, hat die Gesellschaft der Freunde von Bayreuth die Finanzierung übernommen.
 

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Moderation:
Und das ist das Eingeständnis, das die neue Festspielleitung noch lernen muss.
 

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Toni Schmidt, Vorsitzender des Stiftungsrates:
Wir wollen uns da  noch Hilfe holen von anderen großen Häusern, mit denen wir reden wollen und über diese Pläne mal drübergehen wollen - das ist alles irgendwie auch so ein bisschen learning by doing.
 

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Moderation:
Müssen Spendengelder und Mitgliedsbeiträge herhalten dafür, dass die Wagner-Schwestern nicht professionell genug arbeiten?
 

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Georg von Waldenfels:
Wir bemühen uns ja wie gesagt, zu helfen, wenn wir gefragt werden, aber irgendwann sind natürlich auch solche Lernprozesse mal zu Ende und es steht halt in der eigenen Verantwortung.
 

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Moderation:
Solange sie aber jedes Jahr kommen, hat man Grund zum Feiern in Bayreuth  - doch der Schein trügt, das schöne Festspeilhaus ist in marodem Zustand. Mindestens 20 Millionen soll die dringend benötigte Sanierung kosten - da sieht man aber den Staat in der Pflicht.
 

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Georg von Waldenfels:

Man kann nicht nur zu festlichen Anlässen und zur Eröffnung nach Bayreuth kommen und über den roten Teppich marschieren und sagen, aber das war's, alle andere interessiert mich nicht. Das kann eigentlich nicht sein, dass wir mit unseren drei Millionen der größte Einzelspender sind. Die entscheidenden Investitionen müssen vom Bund und müssen vom Land über die Haushalte, also über die Parlamente, zur Verfügung gestellt werden.
 

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Moderation:

Ob die aktuelle Festspielleitung wirklich die richtige ist?
Diesen Beweis bleibt sie immer noch schuldig.

Man wurschelt sich halt so durch.

 

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Um 'Missverständnisse zu vermeiden:

Ich verstehe diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.

Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire.

Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz, in Anspruch.

Dieter Hansing

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