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... am 23. März 1868 geboren
1933 hielt Reichstagspräsident Hermann Göring eine Rede
für den in Neumarkt in der Oberpfalz
geboren Publizisten, Verleger, frühen
Anhänger des Nationalsozialismus und Ideengeber
Adolf Hitlers.
Eckart, katholischer Sohn eines evangelischen
Notars, wuchs seit 1878 ohne Mutter auf und
besuchte, vom Vater vernachlässigt, sieben
verschiedene Gymnasien. Durch den Tod des Vaters
kam er 1895 als Erbe zu einem ansehnlichen
Vermögen.
Seine Lebensstationen waren u.a. Leipzig, Berlin,
München und Regensburg.
Er trat in Kontakt zu völkischen Kreisen wie dem
Fichte-Bund, schloss sich der rassistischen und
okkultistischen Thule-Gesellschaft an und wurde
bekannt als Verfasser okkulter,
alternativreligiöser, rechtsradikaler und
antisemitischer Traktate.
Theaterstücke
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Der
Froschkönig. Romantische Komödie.
1904.
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Familienväter. Tragische
Komödie. 1904.
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Der Erbgraf. Schauspiel.
1907.
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Ein Kerl, der spekuliert.
Komödie. 1909.
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Henrik Ibsens Peer Gynt. In
freier Übertragung. 1912.
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Heinrich der Hohenstaufe.
Deutsche Historie. 1915.
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Lorenzaccio. Tragödie.
1920.
Lyrik, Polemiken, journalistische
Beiträge
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In der Fremde.
Gedichte.
1893.
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Ibsen, Peer Gynt, der große
Krumme und ich. 1914.
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Abermals vor der Höhle des
Großen Krummen. Erneute Aussprache
über Theaterkritik. 1915.
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Auf gut deutsch. Wochenschrift
für Ordnung und Recht.
1918–1920.
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Völkischer Beobachter.
1920–1923.
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Der Bolschewismus von Moses
bis Lenin. Zwiegespräch zwischen
Adolf Hitler und mir. München
[1924].
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Eckart, der Hitler vermutlich
im Herbst 1919 kennengelernt hatte, war
zeitweise dessen Mentor, Ideengeber und mit ihm
befreundet. Er sah seine Aufgabe darin, Hitler
zu fördern, er widmete sich der Propagierung
Hitlers als des kommenden Retters, schrieb ihm
charismatische Fähigkeiten zu und bezeichnete
diesen - wohl als erster - schon im Dezember
1921 als 'Führer'.
Eckart ist Dichter des Sturmliedes der SA,
Erfinder des NS-Schlachtrufes 'Deutschland
erwache!'
1918 Gründung der Zeitschrift 'Auf gut
Deutsch'.
Eckart war als 'Parteidichter' der NSDAP populär,
prägte 1919 als Mitbegründer der NSDAP den
nationalsozialistischen Kampfbegriff 'Drittes
Reich'.
Im August 1921 wurde Eckart Chefredakteur 'Völkischer Beobachter', nachdem er das Geld
für dessen Übernahme im Dezember 1920 beschafft
und Hitler gegen innerparteiliche Kritiker in
Schutz genommen hatte.
Eine Woche nach dem Hitlerputsch wurde er in
München verhaftet, dann nach schweren
Herzanfällen am 20. Dezember 1923 aus dem
Gefängnis entlassen.
Er erlag am 26. Dezember
1923 in Berchtesgaden im Alter von 55 Jahren
einem Herzanfall.
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Adolf Hitler widmete u. a. Eckart sein 1925
erschienenes Buch 'Mein Kampf', in dem 'der
Führer'
ihn als Märtyrer der nationalsozialistischen
Bewegung feierte.
Alfred Rosenberg, der bereits an Eckarts
Zeitschrift 'Auf gut deutsch' mitgearbeitet
hatte, übernahm dessen Amt beim 'Völkischen
Beobachter' im März 1923, hatte er doch
wesentliche Ideen bei Eckart bezogen, sowohl aus
dessen politischen sowie religiös-esoterischen
Positionen.
Goebbels steht am 18. Juli 1926 am Grab des
Hitler-Mentors
in Berchtesgaden - 'ein breiter Hügel, mit
Geranien und Vergißmeinnicht übersät. Darunter
Eckart!'
Am 16. März 1930 findet im Berliner
Schwechtensaal eine Eckartfeier statt, es werde
Eckart zitiert, 'herrliche Szenen' aus dessen
fünfaktiger Tragödie 'Lorenzaccio' - es sei eine
'wundervolle Plastik der Sprache'.
Während der Zeit des Nationalsozialismus gab es
mehrere Eckart-Denkmäler und Gedenkorte.
Seine Geburtsstadt Neumarkt in der Oberpfalz
trug den offiziellen Namenszusatz
'Dietrich-Eckart-Stadt' und 1934 weihte Adolf
Hitler dort zu Ehren Eckardts ein Denkmal im
Stadtpark ein.
Der heute als 'Berliner Waldbühne' bekannte
Veranstaltungsort des Berliner Olympiageländes
wurde 1936 - nach der Erbauung
'Dietrich-Eckart-Freilichtbühne' - auch für
Partei-Großveranstaltungen genutzt.
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'Dietrich Eckart
Freilichtbühne'
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damals
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'Waldbühne' - heute'
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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:
Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten
Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich
diese Besprechungen und Kommentare nicht als
Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach
meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.
Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und
Satire.
Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5,
Grundgesetz, in Anspruch.
Dieter Hansing
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