Zur Meinungsfreiheit westlicher Gesellschaften 
zählt das Recht zur missverständlichen Überzeichnung.
   
04.01.2010 - dradio.de

 


Thema des Tages

Engelbert Dollfuß

   
   ... am 25. Juli 1934 ermordet

Er konnte gut reden.
Kompensierte er damit sein geringe Körpergröße von nur 1,51 m?

Nach abgebrochenem Priesterseminar studierte er Rechtswissenschaften in Wien.
Als Mitbegründer der Deutschen Studentenschaft stellte er den Antrag, dass deren Mitglieder 'deutsch-arischer Abstammung, nachweisbar bis auf die Großeltern' sein müssen.

In der österreichischen Politik stieg er schnell auf, bestach durch Fachkenntnisse auf dem Gebiet der Landwirtschaft, reformierte sie, führte die Sozialversicherung für Bauern ein, konnte als deren Direktor die Bahn aus dem Korruptionssumpf befreien und ebenfalls neu aufstellen.

Durch die Römischen Verträge wurde Österreich unter ihm als Bundeskanzler an Ungarn und vor allem Italien gebunden, das die Autonomie der Alpenrepublik  bestätigte und es vor dem Zugriff Nazi-Deutschlands bewahrte.

Als allerdings der Duce in seinem Krieg in Abessinien in Not geriet und den 'Führer' des Deutschen Reichs  um Hilfe rief, ließ Mussolini auf Druck Hitlers Österreich fallen.

Am 25. Juli 1934 wurde Dollfuß von Otto Planetta, einem Mitbegründer der Schutzstaffel der NSDAP (SS), der Leibwache für Adolf Hitler, während des Juliputsches in Wien angeschossen und so schwer verletzt, dass er verblutete.

Der Attentäter wurde zum Tode verurteilt und bereits am 31. Juli 1934 am Würgegalgen hingerichtet.

Nach dem Anschluss Österreichs am 12. März 1938 wurden Straßen durch die Nazis nach Planetta benannt.

Am Scharfrichter Johann Land, der den Tod Planettas herbeigeführt hatte, rächten sich die Nazis. Im KZ Dachau kam er um.

 

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Zum Zeitpunkt des Attentats befand sich Hitler mit Entourage in Bayreuth, wo damals regelrechte Festspiele stattfanden und der sächsische Meister nicht in jedem Saal eines Dorfgasthauses gespielt wurde.

NS-Informanten stürmten in den Zuschauerraum in die Loge des 'Führers', um ihn zu informieren, dass der Überfall in Wien nicht günstig ausgegangen war.

Der tat so, als ginge ihn die Sache nichts an, blieb auch noch Tage in Oberfranken, damit kein Verdacht aufkommen könne, er sei der Initiator der Attacke.

Nach der Röhm-Affäre und der Dollfuss-Ermordung musste er etwas finden, das die schlechte Meinung in der Weltöffentlichkeit gerade rücken sollte.

1935 ergab sich für ihn die legale Rückführung des Saarlandes in das Reich.
 

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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:


Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.

Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire.

Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz, in Anspruch.

Dieter Hansing
 

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