Zur Meinungsfreiheit westlicher Gesellschaften 
zählt das Recht zur missverständlichen Überzeichnung.
   
04.01.2010 - dradio.de

 

 

 

Thema des Tages

26. Februar

Willy Dehmel

 

   ... wenn sonst kein Mensch mehr kann /
       dann fangen wir erst richtig an.'

Refrain eines Durchhalteliedes aus dem Jahr 1941, dessen Wortlaut von Willy Dehmel stammte.

Der am 26. Februar 1909 in Berlin Geboren
e interessierte sich für das Theater, studierte dessen Geschichte, spielte glänzend Klavier und war dann ein noch erfolgreicherer Textdichter.

Nachdem er vor 1930 als Begleiter von Stummfilmen in 'Kintopps' sein Brot verdiente, begann seine Karriere mit dem Tonfilm und den Texten, die auf Kompositionen seines Vetters Franz Grothe gesungen wurden.
 

  • Sing mit mir, tanz mit mir ...
     

  • Frühling in Wien, blüht der Jasmin ...
     

  • Ganz leis' erklingt Musik ...
     

  • Guten Tag, liebes Glück ...
     

  • Man kann sein Herz nur einmal verschenken ...
     

  • So schön wie heut', so müsst' es bleiben, so müsst es bleiben, für alle Zeit ...
     

  • Auf den Flügeln bunter Träume ...
     

  • Wenn ein junger Mann kommt, der weiß worauf's ankommt, weiß ich, was ich tu' ....
     

  • In der Nacht ist der Mensch nicht gern alleine, denn die Liebe im hellen Mondenscheine ...
     

  • Ich zähl' mir's an den Knöpfen ab, ja, nein, ja, nein ja - ob ich bei dir Chancen hab' ...


Neben diesen noch heute gängigen Texten sollte ab 1939 auch mit Durchhalteliedern der Bevölkerung der 'Endsieg' suggeriert werden:
 
Goebbels brauchte bei der verheerenden Kriegsentwicklung - spätestens von Anfang 1942 an - Texte, die aufbauten, die Dehmel lieferte, der in diesem Jahr Abteilungsleiter beim Reichsrundfunk in Berlin wurde.

 

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Nach dem Krieg konnte er seine Karriere fortsetzen, war maßgeblich an den musikalischen Erfolgen der Filme, für die Franz Grothe die Musik schrieb,
beteiligt:
'Das Wirthaus im Spessart' und
'Frauenarzt Dr. med. Hiob Praetorius'

wie auch bei den Veit-Harlan-Nachkriegsfilmen:
'Sterne über Colombo' und
'Die Gefangene des Maharadschas'


Später wurde er im Aufsichtsrat der GEMA tätig, deren Vorsitz Franz Grothe inne hatte.

Diese von Richard Strauss ins Leben gerufene Urheberrechtsschutz-Organisation stiftete 1985 einen Willy-Dehmel-Preis, der an talentierte Texter vergeben wird.

 
 

Der Willy-Dehmel-Preis wird in Erinnerung an den Textdichter Willy Dehmel (1909-1971) seit 1985 in nunmehr zweijährigem Rhythmus von der GEMA-Stiftung an Textdichterinnen und Textdichter verliehen. Auszeichnungskriterium ist, dass „die Preisträger im Sinne des Stifters auf dem Gebiet des deutschsprachigen populären Liedes über ein erfolgreiches Gesamtschaffen verfügen und zum Ansehen ihres Berufsstandes beigetragen haben“.

Es ist nicht möglich, sich selbst zu bewerben.

Preisträger:

Hanne Haller (1985), Irma Holder (1986), Cora v. d. Bottlenberg (1987), Swetlana Minkow (1987), Fini Huber-Busch (1989), Heinz Korn (1991), Hans Hee (1993), Hans Bradtke (1995), Kurt Hertha (1997), Rudolf-Günter Loose (1999), Egon Louis Frauenberger (2001), Erich Offierowski (2003), Charlotte und Werner Raschek (2005), Robert Jung (2007), Michael Holm (2009).

Quelle: GEMA


 

 

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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:

Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.

Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire.

Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz,
in Anspruch.

Dieter Hansing

 

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