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04.01.2010 - dradio.de

 


Thema des Tages

Tennessee Williams

 


   ... am 26. März 1911 geboren

Er stammte aus kleinbürgerlichen Verhältnissen, Vater reisender Schuhverkäufer, lebte in der Kindheit sorgenfrei unter dem Einfluss von Großeltern und Eltern anfänglich in Columbus/Mississippi, dann in St. Louis/Missouri, als Heranwachsender sieht er die Probleme in der eigenen Familie mit Krankheit und Degeneration und er lernt den Unterschied zwischen arm und reich in seiner unmittelbaren Umgebung kennen.

Um sein Lebensunterhalt zu verdienen, arbeitet er in einer Schuhfabrik, beginnt aber schon früh zu schreiben. Er studiert Publizistik und Theaterwissenschaften von 1929 bis 1932 an der Columbia Universität Missouri und Washington University, St. Louis.

In dieser Zeit wurde er sich seiner homosexuellen Neigungen bewusst.
Seine erste sexuelle Affäre mit einem Mann hatte er in Provincetown, Massachusetts und mit einer Tänzerin namens Kip Kiernan.
Er trug ein Foto von dieser Frau für viele Jahre in seiner Brieftasche, versuchte seine Neigungen gegenüber sich selber und nach außen hin zu kaschieren.
Als homosexuell geouted wurde Williams von Louis Kronenberger in einem Time Magazine in den 1950er Jahren.

Während seiner Zeit in New Orleans traf Williams Frank Merlo und verliebte sich in ihn, einen in der zweiten Generation sizilianischen Amerikaner, der in der US Navy im Zweiten Weltkrieg gedient hatte. Dies war seine einzige dauerhafte Beziehung, die von 1947 bis 1962 dauerte.  In dieser Zeit der Stabilität schuf Williams seine wichtigsten Werke.

Die persönliche Veranlagung wie auch die Einflüsse seiner Umgebung übertrugen sich auf seine Werke. Elia Kazan sagte später:
'Alles in seinem Leben ist in seinen Stücken, und alles in seinen Stücken ist in seinem Leben.'

Er besuchte in New York den Dramatic Workshop von Erwin Piscator. Zu den Mitarbeitern des Workshops gehörten u. a. Carl Zuckmayer, Stella Adler, Lee Strasberg, Hans José Rehfisch, Kurt Pinthus, Hanns Eisler, Erich Leinsdorf, George Szell und Jascha Horenstein.

Bekannte Studenten der Einrichtung waren neben Tennessee Williams, Judith Malina, Gene Saks, Marlon Brando, Elaine Stritch, Harry Guardino, Tony Curtis, Harry Belafonte, Bea Arthur, Michael V. Gazzo, Walter Matthau, Ben Gazzara, Shelley Winters und Rod Steiger.

Der erste große schriftstellerische Erfolg als Dramatiker stellte sich 1940 mit der 'Glasmenagerie' ein.

Zwischen 1948 und 1959 wurden sieben seiner Stücke am Broadway aufgeführt:
Sommer und Rauch (1948), Die tätowierte Rose (1951), Camino Real (1953), Die Katze auf dem heißen Blechdach (1955), Orpheus Descending (1957), Garden District (1958) und Süßer Vogel Jugend (1959)

Bis 1959 erhielt er zwei Pulitzer Preise, drei New York Drama Critics' Circle Awards, drei Donaldson Awards und einen Tony Award .
Hinzu kamen neben anderen Schriften und Dichtungen 1958 'Plötzlich letzten Sommer', 1959: 'Period of Adjustment', 1961: 'Die Nacht des Leguan', 1963: 'The Milk Train Doesn't Stop Here Anymore' (Filmadaption: Brandung, 1968)

https://www.zeit.de/2011/12/Tennessee-Williams-New-Orleans/seite-2

 

 

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Dieter Hansing