Zur Meinungsfreiheit westlicher Gesellschaften 
zählt das Recht zur missverständlichen Überzeichnung.
   
04.01.2010 - dradio.de

 

 

 

Thema des Tages


'Metallerstreik'


.   ... ab 28. Januar 1918

Der Aufruf zum Aufstand ging vom Spartakusbund aus.
In Berlin demonstrierten allein 400.000 Menschen auf der Straße, die Rüstungsindustrie wurde nahezu lahmgelegt und das mitten im Esten Weltkrieg.

Die Deutschen hatten ihre anfängliche Kriegsbegeisterung verloren, es gab nur Negativ-Meldungen von der Front und hinzu kam für den Einzelnen im Land eine schlechte Versorgungslage.
Die Leute wollten Frieden und Brot.

 

 

Hier im Januar 1918 spielten bei den Demonstrationen die Frauen von den Pulverfabriken, von der Pulvermühle eine sehr große Rolle. Diese Frauen, die mit ihren von dem Pulver gelb und grün gefärbten Gesichtern, Haaren und vor allen Dingen Händen, dazu die abgeschlissene vom Pulver an- und zerfressene, erbärmliche Kleidung, beeindruckte auch den hartgesottensten Bürger, speziell alle Frauen, die die Gruppen von der Pulverfabrik bei den Demonstrationen vorüberziehen sahen. Ja, die ersten Polizisten in der Havelstraße steckten ihre Säbel weg und liefen auf den Straßendämmen beflissen nebenher, ließen sogar Fuhrwerke halten und solange nicht weiter, bis der gesamte Demonstrationszug die Havelstraße passiert und in die Potsdamerstraße eingebogen war.
lemo/forum

 

 

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Es wurde ein 400-köpfiger Rat gebildet, der vornehmlich die Mitglieder der Gewerkschaften, der SPD und der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (USPD) und des Spartakusbundes umfasste.

Die SPD beteiligte sich, um die Verbindung zur Arbeiterschaft nicht zu verlieren, sie geriet aber in Opposition zu den anderen Reichstagsparteien, die es als unverständlich ansahen, der kämpfenden Truppe durch Bestreikung der Munitionsfabriken die Waffen zu entziehen.

Damit konnte der SPD vorgeworfen werden, Argumente für die 'Dolchstoßlegende' geliefert zu haben.

War es auf der einen Seite die Unterzeichnung des Compiègne-Vertrages durch den Nicht-Militär, schoben Militärs und die Deutsch-Nationalen die Schuld am verlorenen Ersten Weltkrieg den Sozialdemokraten, dem Zivilisten und Zentrumsabgeordneten Erzberger als Vertreter der Politik und den streikenden Munitionsarbeitern zu.
 

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Der Streik dehnte sich aus, Hamburg, München, Ruhrgebiet - wurden erfasst, die Regierung musste einschreiten und tat es in Form von gewaltbehafteter Auflösung von Kundgebungen.

Kurzfristig konnte Ruhe geschaffen werden, aber das Potential war vorhanden, einen Aufstand zu formieren, der dann im November 1918 zur Revolution führte.
 
 

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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:

Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik
um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung -
Geglücktes oder Misslungenes.

Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire.

Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz, in Anspruch.

Dieter Hansing