... am 30.
Oktober 1903 uraufgeführt
Kaum eine Bühne spielt noch das Sprechstück - ähnlich
wie Wildes 'Salome' - die Vertonungen sind so viel
intensiver in ihrer Wirkung, dass meist die beiden
Einakter von Richard Strauss zu sehen und hören sind.
Bemerkungen_zu_'Elektra'_
-_Oberpfaelzer_Metropol-Theater_Regensburg-a
Während bei Sophokles auf die Vorgeschichte, die Tötung
Iphigenies zugunsten guter Winde für das Segeln der
griechischen Flotte nach Troja, eingegangen wird, zeigt
Hofmannsthal die Seelenqualen Elektras, ausgelöst durch
den Tod Agamemnons, eingeleitet von Klytämnestra und
durchgeführt von Ägisth.
Die Mutter nimmt nicht nur
Rache für den Tod der Tochter - das ist nur
vordergründig - eindeutig ist deren Sucht nach Sex mit Ägisth.
Leider wird diese Tenorrolle - Strauss liebte Tenöre
nicht und gab ihnen Rollen, in denen sie nicht
gerade vorteilhaft wirken konnten - meist von einem
älteren Herren gesungen, dem man die Attraktivität für
das
'der Heldentaten nur im Bett vollführt'
kaum mehr abnehmen kann.
Hermann Bahr vermittelte eine Zusammenkunft von Max Reinhardt,
Gertrud Eysoldt mit Hofmannsthal anlässlich eines Gastspiels mit
Gorkis 'Nachtasyl' des 'Kleinen Theaters' Berlin in Wien.
Hofmannsthal war vom Spiel der Eysoldt als Nastja so
beeindruckt, dass er in ihr die Idealbesetzung für seine Elektra
sah.
1903 gab dann Max Reinhardt an seinem 'Kleinen Theater'
in Berlin mit Gertrud Eysoldt in der Titelrolle
Hofmannthals
Schauspiel 'Elektra', das von dem österreichischen Kritiker
Theodor Gomperz mit 'hysterisch' abgetan wurde.
In der Zeit der Entstehung der 'Elektra' interessierte
sich Hofmannsthal sehr für die gerade aufkommende
Psychoanalyse und durch Anstreichungen gekennzeichnet
auch Passagen im Buch 'Studien über Hysterie'.
Die Eysoldt, mit Edmund Reinhardt liiert, wurde als
'unmütterlichste Gestalt der deutschen Bühne'
bezeichnet, war noch in der Technik des Spiels mit
Pathos verhaftet.
Später musste sie für den Film im Ausdruck stark reduzieren.
Sie war u.a. auch die Landedelfrau in dem 1941 gedrehten
NS-Film '...reitet für Deutschland' mit Willy
Birgel in der Hauptrolle.
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