Zur Meinungsfreiheit westlicher Gesellschaften 
zählt das Recht zur missverständlichen Überzeichnung.
   
04.01.2010 - dradio.de

 


Thema des Tages

Jahreswechsel

 

1871
31. Dezember
 


'Zur Bestreitung des Aufwandes für das gesamte Deutsche Heer und die zu demselben gehörigen Einrichtungen sind bis zum 31. Dezember 1871 dem Kaiser jährlich sovielmal 225 Thaler, als die Kopfzahl der Friedensstärke des Heeres nach Artikel 60 beträgt, zur Verfügung zu stellen.

Nach dem 31. Dezember 1871 müssen die Beiträge von den einzelnen Staaten des Bundes zur Reichskasse fortgezahlt werden. Zur Berechnung derselben wird die im Artikel 60 interimistisch festgestellte Friedens-Präsenzstärke so lange festgehalten, bis sie durch ein Reichsgesetz abgeändert ist.
'

Aus: Die Verfassung des Deutschen Reichs 1871

 



1908
31. Dezember

Ein neuer Rekord wird von Wilbur Wright aufgestellt. Zweieinhalb Stunden dauert der Flug und führt über eine Strecke von 124,7 km.


1935
31. Dezember
 


Jüdische Beamte treten mit Ablauf des 31. Dezember 1935 in den Ruhestand. Wenn diese Beamten im Weltkrieg an der Front für das Deutsche Reich oder für seine Verbündeten gekämpft haben, erhalten sie bis zur Erreichung der Altersgrenze als Ruhegehalt die vollen zuletzt bezogenen ruhegehaltsfähigen Dienstbezüge; sie steigen jedoch nicht in Dienstaltersstufen auf. Nach Erreichung der Altersgrenze wird ihr Ruhegehalt nach den letzten ruhegehaltsfähigen Dienstbezügen neu berechnet.

Aus: Reichsbürgergesetz im Rahmen der Nürnberger Gesetze

 


1944

31. Dezember
 

Adolf Hitler - Silvesteransprache
Zur Jahreswende spricht der Führer aus seinem Hauptquartier zum deutschen Volk.



1945
31. Dezember:

In der Carnegie Hall in New York tritt Lilian Harvey in einer Benefizshow für deutsche und österreichische Juden auf.

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Ab 8. / 9.Mai 1945 Nachkriegszeit -
Die Last der Vergangenheit

Nach dem zweien Weltkrieg beginnen Prozesse der Alliierten gegen die noch lebenden Hauptverantwortlichen während des Dritten Reiches.

Rundfunksender berichten täglich über die Aussagen der Angeklagten, die Schuld von sich weisen, weil sie angeblich nur auf Befehl agiert haben.

Am 1. Oktober 1946, werden 12 der 24 Hauptkriegsverbrecher zum Tode verurteilt und hingerichtet, unter ihnen Ribbentrop und Rosenberg.

Hitler, Goebbels hatten sich bereits am 30. April 1945 und am 1. Mai 1945 selbst getötet, Göring entzieht sich am 15. Oktober 1946 ebenfalls dem Henker durch Selbstmord.

Sieben Angeklagte erhalten langjährige oder lebenslange Haftstrafen. In drei Fällen lautet das Urteil auf Freispruch, weil Schuld nicht nachgewiesen werden kann.

Die Leichen der Gehenkten werden in einem Münchener Krematorium eingeäschert und die Asche in die Isar gestreut. Die Alliierten wollen nationalsozialistische 'Wallfahrten' verhindern.

In Nürnberg folgen weitere Prozesse vor Militärgerichten gegen Angehörige des Auswärtigen Amtes, Industrielle, Generäle, Ärzte, Juristen und höhere SS-Funktionäre. Bis in die Gegenwart sind Gerichte mit der Verfolgung von NS-Straftaten beschäftigt.
 

 

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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:


Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der Kritik willen, sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.

Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire.

Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz,
in Anspruch.

Dieter Hansing