|
31. Oktober 1830
Die Restauration - die Wiederherstellung der alten politischen Gefüge -
ging nach dem Ende der napoleonischen Ära kam aus der Sicht Metternichs
gut voran.
1815 auf dem Wiener Kongress beschlossen, wurde ihr Druck noch stärker
als Kotzebue vom Theologie-Studenten und Burschenschaftler Karl Ludwig
Sand im März 1819 in Mannheim ermordet wurde. Dies löste zunächst einmal
die Karlsbader Beschlüsse aus, die während einer Konferenz vom 6. bis
31. August 1819 von höchsten Ministerialbeamten zum Schutz vor
revolutionären Bestrebungen in Ländern des Deutschen Bundes festgelegt
wurden.
Die Aufstände des Mittelstandes - Frankreich war im Juli 1830 wieder
einmal Vorreiter - die Forderungen aus dem nach Liberalisierungen,
Aufhebung von Zöllen, Senkung der Steuern zur Belebung der Wirtschaft
zwangen den reaktionären Deutschen Bund, der liberale und nationale
Ideen als Volksverhetzung begriff und die Träger dieser Ideen als
Demagogen verfolgte, zur Handlung.
Auch in Leipzig brachen Unruhen aus, 'die Polizei war das Urverhasste,
an welchem sich der Freiheitssinn der Jugend übte' - so Richard Wagner
in seiner Lebensbeschreibung.
Es kam zu Exzessen, da 'die niederen Volksklassen, namentlich das
Arbeiterproletariat - gegen missliebige Fabrikherren' sich erhob und die
Polizei Studenten zu Hilfe rief.
'Der Student ward der Schutzgott Leipzigs; von den Behörden aufgerufen,
sich zum Schutz des Eigentums zu waffnen.'
Auch die Brockhaus'schen Schnelldruckmaschinen, auf die es der Pöbel
besonders abgesehen hatte, wurden von Studenten-Abteilungen - auch auf
dessen Firmengrundstück gerufen - bewacht und Richard Wagner, der
Schwager von Friedrich Brockhaus, der in seinem freundlichen
Gartenpavillon eine 'vortreffliche Bewirtung' bot, glänzte 'von ihnen
geliebt und geehrt' mehrere Wochen lang als 'Vermittler einer üppigen
Gastfreundschaft'.
Der Deutsche Bundestag erließ somit im Oktober 1830 Maßnahmen zur
Herstellung und Erhaltung der Ruhe in Deutschland, die noch einmal nach
dem Hambacher Fest von 1832 bestätigt wurden.
|
Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:
Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten
Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich
diese Besprechungen und Kommentare nicht als
Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach
meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.
Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und
Satire.
Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5,
Grundgesetz,
in Anspruch.
Dieter Hansing
|
|