Zur Meinungsfreiheit westlicher Gesellschaften 
zählt das Recht zur missverständlichen Überzeichnung.
   
04.01.2010 - dradio.de

 

Damals

Thema des Tages

Propaganda

 
   ... vom 13. September 1941

Die Auswertung der von Goebels in Auftrag gegebenen Untersuchung jener Äußerungen des Oberkommandos der Wehrmacht seit dem Beginn des Ostfeldzuges machte offenkundig, dass diese Meldungen die Labilität in der psychologischen Haltung des deutschen Volkes gefördert hatten.

Diese zu optimistischen Aussagen führten in der Bevölkerung zu gerade illusionären Vorstellungen, der Krieg sei schon gewonnen, der bolschewistische Widerstand beseitigt und es handle sich jetzt nur noch um militärische Expeditionen.

Man hatte diese Erfolgsmeldungen hauptsächlich wegen der Wirkung auf das Ausland abgesetzt, musste aber erkennen, das damit in der deutschen Bevölkerung ein geradezu überwältigender Siegestaumel einsetzte.

Das Volk erinnerte sich sehr wohl an die Besiegung Polens 1939 und Frankreichs 1940, so dass jetzt der Eindruck entstehen musste, auch hier habe Hitler mit einem weiteren Blitzkrieg den Sieg davon getragen.

 

to top


In Wirklichkeit musste sich die Reichsregierung immer stärker eingestehen, das gegnerische Potential ganz falsch eingeschätzt und aus dieser falschen Einschätzung heraus die falschen Schlüsse gezogen zu haben.


Man müsse nun ganz konsequent wieder zu einer nüchternen Einschätzung und Besprechung der Lage zurückfinden und der Bevölkerung sachliche Mitteilungen an die Hand geben.

Auf keinen Fall dürften in Zukunft derartige Hymnen auf kommende Siege gesungen werden. Träten die dann nicht ein bzw. müssten durch Hinweise auf Fehlschläge ersetzt werden, entspräche das einer propagandistischen Fehlleistung sondergleichen.
 

 

to top



Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:


Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.

Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire.

Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz,
in Anspruch.

Dieter Hansing
 

to top