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„Ein
Regime, das sich stützt auf Zwangsarbeit und Massenversklavung;
ein Regime, das den Krieg vorbereitet und nur durch verlogene
Propaganda existiert, wie soll ein solches Regime den
friedlichen Sport und freiheitlichen Sportler respektieren?
Glauben Sie mir, diejenigen der internationalen Sportler, die
nach Berlin gehen, werden dort nichts anderes sein als
Gladiatoren, Gefangene und Spaßmacher eines Diktators, der sich
bereits als Herr dieser Welt fühlt.“
– Heinrich Mann: Konferenz zur Verteidigung der Olympischen Idee
am 6. und 7. Juni 1936 in Paris
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Trotz aller Warnungen und Proteste aus dem Ausland,
gelang es den Nazis, der Welt zu suggerieren, man werde in Berlin die
Spiele nach den Regeln des Olympischen Protokolls durchführen.
Barcelona und Berlin waren am Ende der Bewerbungszeit noch im Rennen,
Barcelona schied aus, da der Bürgerkrieg in Spanien keine gefahrlosen
Wettkämpfe ermöglichen würde.
Die Rassengesetze von 1935 ließen besonders die USA zögern, an den
Spielen teilzunehmen. Doch konnte Avery Brundage, der Leiter des
amerikanischen NOC andere Staaten beeinflussen, so dass es am 8.
Dezember 1935 zu einer Abstimmung mit mit 58:56 Stimmen gegen die
Boykott-Unterstützer kam.
Ebenfalls in 1935 veröffentlichte Brundage eine Schrift, die sich mit
der Situation der Juden beschäftigte, die nach Hans Mommsen die
Haltung der NS-Diktatur gegenüber den Juden rechtfertigte.
Am 1. August 1936 wurde die Olympische Hymne in der Vertonung von
Richard Strauss zur Eröffnung gespielt.
Sieben Jahre später , am 01. August 1943,
forderte Goebbels die nicht kämpfende
Zivilbevölkerung Berlins zur Evakuierung auf.
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'Nicht ohne Grund habe ich z.B.
angeordnet, daß Kinder nach Möglichkeit, und wenn die
Eltern es wünschen,
in Begleitung ihrer nicht berufstätigen Mutter, sonst
ihrer Lehrer, von Berlin in die für die Reichshauptstadt
bestimmten Aufnahmegaue geschickt werden.
Ich habe selbst eine Schar von Kindern zu Hause, und
weiß sehr wohl, was es für Eltern bedeutet,
sich in dieser schweren Zeit von ihnen zu trennen. Aber
gerade weil ich Kinder habe, bin ich dafür,
daß sie nach Möglichkeit Berlin verlassen.
Ich bin der Meinung, daß es für die Kinder und auch für
uns, die wir für unsere Arbeit und zur Verteidigung
unserer Stadt in Berlin zurückbleiben, besser ist, wenn
sie absolut in Sicherheit sind. Ganz abgesehen von der
vielleicht drohenden unmittelbaren Gefahr tut ihnen auch
das häufige Luftschutzkellerleben in der Nacht nicht
gut. Wer seine Kinder wirklich lieb hat, nimmt deshalb
die Gelegenheit wahr, sie aufs Land zu schicken. Ich
werde persönlich darüber wachen, daß sie dort gut
betreut und verpflegt werden.
In ruhigeren Zeiten werden wir sie gesund und frisch
zurückerhalten.' |
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NS-Archiv
Reden und Aufsätze
aus den Jahren 1942/43
von
JOSEPH GOEBBELS |
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