Zur Meinungsfreiheit westlicher Gesellschaften 
zählt das Recht zur missverständlichen Überzeichnung.
   
04.01.2010 - dradio.de

 

 


Nr. 46

 

 

 



Zitat

Attacke mit Hundekot als Theaterstück

Das Thema hat Potenzial.
Aber es ist weder das Staatstheater Hannover noch eine Bühne der freien Szene der Stadt, die es sich gegriffen hat, sondern das Theaterhaus Jena. Das hat die Hundekot Attacke des Choreografen Marco Goecke auf eine Kritikerin als Ausgangspunkt für ein Stück genommen.

Das Schauspiel mit dem schlichten Titel „Die Hundekot Attacke“ soll am 27. Oktober in Jena Premiere haben. Geplant sei „eine Vorstellung über Finsternis, Schönheit und Vergebung, basierend auf einer wahren Begebenheit“ teilte das Theater dazu am Montag mit. […]

Zitatende
Quelle: Hannoversche Allgemeine Zeitung – 12. September 2023 / Seite 23

 

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Zitat

Abgang von Intendantin Laura Berman:
Was ist mit Hannovers Staatsoper los?


Laura Berman ist abgetaucht, kein Statement,
keine weitere Erläuterung
ihres Wunsches einer vorzeitigen Vertragsauflösung
.

Zitatende
Quelle: https://www.haz.de/kultur/regional/staatsoper-hannover-laura-berman-
hoert-auf-die-wichtigsten-antworten-6X6QZFZEZZFSDM5GISQ5322PYA.html

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Zitat
Staatsoper Hannover:
Intendantin Laura Berman hört vorzeitig auf

Intendantin Laura Berman wird die Staatsoper Hannover zum Ende der Spielzeit 2025 verlassen.
Sie habe den Aufsichtsrat der Niedersächsischen Staatstheater Hannover GmbH im Rahmen der letzten Sitzung am Montag gebeten, ihren Vertrag bereits zum 31. Juli 2025 zu beenden, hieß es in einer Mitteilung der Oper.
Sie möchte sich nach dann sechsjähriger Tätigkeit in Hannover neuen Aufgaben zuwenden.
Der Aufsichtsrat hat dieser Bitte entsprochen.
Zitatende
Quelle: Hannoversche Allgemeine, Dienstag, 27. Juni 2023 – Seite 23 -

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Zitat
Leserbrief zum Artikel „Abschied von Hannover“ vom 27. Juni.
Warum Laura Berman geht?
Man schaue sich nur den Spielplan an.
Das Haus steht zur Hälfte eines jeden Monats leer.
Stücke werden verfälscht wiedergegeben.
Da braucht man sich nicht zu wundern, wenn das Publikum wegbleibt
.
Marie-Louise Gilles, Hannover
Zitatende
Quelle: Hannoversche Allgemeine, 7. Juli 2023 - Seite 6

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Kommentar

Tosca, Otello, Jüdin
– völlig verdrehte Charakterisierung der Figuren.
Figaro und Onegin – völliges Außerachtlassen der Ständeproblematik.

Der Spielplan erfüllt den Bildungsauftrag nicht.
Er geht am Publikum vorbei – bleibt ohne klassische Operette, ohne deutsche Spieloper.

Jetzt die für die Spielzeit 2023/ 2024 geplante Wiederaufnahme der schon damals völlig verkorksten Klügel’schen Aida aus dem Jahr 2018.

Wie meinte die Frau Geschäftsführerin der Nds. Staatsoper Hannover GmbH immer wieder coram publico:
„Als Amerikanerin, ich liebe Unterhaltung!“

Am desolaten Zustand des Hauses und seiner Nichtakzeptanz durch das Publikum tragen die Dramaturgie eine Mitschuld. Regine Palmai versteht es als Chefdramaturgin nicht, lenkend einzugreifen.
Auch Herrn GMD Zilias sollte es interessieren, was sich auf der Bühne über ihm während seines Dirigats abspielt.

Aufgabe ist, ein Werk zu bewahren und lebendig zu erhalten.

Das gilt für jedes Werk der Theaterliteratur, das in seiner Aufführung interpretiert, aber nicht verfälscht, werden darf.

Ihre gültigen Aussagen sind ein geistiger Schatz, der nicht zu Gunsten kurzfristiger Effekthascherei zerstört werden darf.“

Ein Beitrag aus dem Archiv zeigt, wie in Hannover Musiktheater gemacht wird.
Hier wird eine Wiederaufnahme von Verdis Aida ab 13.01.2024 vorgesehen, die bei der Neuproduktion 2018 folgenden Eindruck hinterließ:

Thema des Tages

'Gib' mir den Putzeimer, holde Aida!'
 

Bemerkungen eines Vollzahlers zur szenischen Umsetzung von ’Aida’.

Besuchte Vorstellungen in Hannover am 10. Mai und am 20. Juni 2018

 


Ankündigung der Nds. Staatsoper Hannover


Zitat

Aida
*  Oper von Giuseppe Verdi in vier Akten (1871)

Text von Antonio Ghislanzoni nach einem Handlungsentwurf von Auguste Mariette und einem Szenario von Camille Du Locle
in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Premiere der Inszenierung am 14. April 2018

Die Liebe des jungen Radames, eines ägyptischen Feldherrn, zur äthiopischen Prinzessin Aida, die als Sklavin am ägyptischen Hof lebt, gerät ins Getriebe kriegerischer Konflikte und zerschellt an den Mechanismen politischer Machtverhältnisse. Der Zusammenprall der Kriegsparteien findet Entsprechungen auf individueller Ebene und korrespondiert mit Aidas Zwiespalt zwischen ihrer Liebe zu Radames und ihrer Verbundenheit zu ihrem Vater, dem äthiopischen König Amonasro. Er korrespondiert aber auch mit der Rivalität zweier Frauen, denn wie von Aida wird Radames auch von der ägyptischen Königstochter Amneris geliebt, die ihm nach seinem erfolgreichen Feldzug gegen die Äthiopier als Belohnung zur Gemahlin bestimmt ist. Und schließlich dringt der Krieg auch in das Verhältnis von Vater und Tochter, indem der gefangene Amonasro die Liebe seiner Tochter geradezu erpresserisch zu dem Zweck zu instrumentalisieren sucht, Radames zum Verrat des ägyptischen Kriegsplanes zu verleiten. Radames’ Treue zu Aida führt ihn schließlich in den Tod: Ein erbarmungsloser Machtapparat sondert ihn als Verräter aus der Gesellschaft aus und mauert ihn lebendig ein, und Aida folgt ihm, lässt sich heimlich mit einschließen. Denn nur in der absoluten Hoffnungslosigkeit, in einem Raum außerhalb jeden Lebens, das sich nicht zu leben lohnt, bleibt diese Liebe unzerstörbar.

»Aida«, entstand als Auftragswerk anlässlich der Eröffnung des Suezkanals und des Opernhauses in Kairo, steht durch ihre musikalische Prachtentfaltung und dem personellen Aufwand, speziell auch durch die oberflächliche Popularität des Triumphmarsches, gelegentlich im Ruf einer kriegsverherrlichenden Repräsentationsoper und war immer wieder das Ziel kritischer Kommentare. Auch Verdi selbst zögerte zunächst, den Auftrag des ägyptischen Staates anzunehmen, stand er doch solchen Ereignissen, bei denen der Sensationswert die Kunst überlagert, ablehnend gegenüber. Nur die Qualität des Textbuches – und vielleicht auch die Bewilligung seiner finanziell exorbitanten Forderungen – überzeugten ihn, das Werk dennoch in Angriff zu nehmen, wobei er den damit verbundenen Reklamerummel einfach nur ekelhaft fand und der Uraufführung fernblieb. Freilich sind die Gigantomanie und das exotische Kolorit der Oper nur eine Seite der Medaille, deren scheinbar affirmativer Gestus im Kontext des Gesamtwerks relativiert und negiert wird. Der Kontrast zwischen den großen Tableaus und den zentralen kammerspielartigen Szenen bezeichnet den eigentlichen Konflikt der Oper: den Konflikt zwischen individueller Glückssuche und autoritären Gesellschaftsstrukturen, zwischen Gefühl und Politik, zwischen Liebe und Gewalt.
 Zitatende 
Quelle: Nds. Staatsoper Hannover GmbH

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Die Darstellung des Elends der äthiopischen Königstochter Aida begann auf den deutschsprachigen Bühnen am Anfang der 1980-Jahre in Frankfurt am Main in der besonderen Weise als Hans Neuenfels sich über das Werk hermachte.
https://www.zeit.de/1981/07/ein-vergnueglicher-ein-boeser-ernst

Viele versuchten sich an der Aida, auch Regensburg entschied unter dem neuen Theaterdirektor, das Werk 2012 auf die Bühne des Oberpfälzer Metropol-Theaters zu bringen.
http://www.telezeitung-online.de/
Eindruecke_von_Verdis_%27Aida%27_-_im_Theater_Regensburg.htm

Nun gesellte sich die Nds. Staatsoper Hannover hinzu und meinte, wieder diejenigen verpflichten zu müssen, die in Niedersachsens Landeshauptstadt den ’Freischütz’ so sehr in den Sand setzten, dass die Oper bei der Wiederaufnahme keine Resonanz mehr fand.

In Hannover wird während des Vorspiels zur ’Aida’ eine Stelle am Boden im Hintergrund der im Arbeitslicht erstrahlenden, leeren Bühne von einer einsamen Putzfrau gewischt. Sie scheint Anweisung erhalten zu haben, sich auf diesen einen Fleck zu konzentrieren. Sie wischt und wischt und kriegt den Dreck nicht weg.
Da, plötzlich von rechts, zwei Menschen, die, nachdem sie einen Tisch hereingetragen haben, auch nach rechts wieder abgehen. Um nun ein optisches Gleichgewicht herzustellen, lässt man von links jemanden kommen. Lampen werden auf den Tisch stellt, noch einer erscheint von links, der Kabel hinter sich herzieht, an die die Lampen angeschlossen werden.
Von rechts schleppen zwei Typen Plastiksessel herbei, stellen sie so auf, dass der Blick der darauf später sitzenden Personen in den Zuschauerraum gerichtet ist.
Eine größere Schamwand wird von links – um einen dramaturgischen Effekt zu erzielen – quer über die Bühne nach rechts hereingeschoben, im Gegenverkehr von rechts eine Garderobenstange mit daran hängenden Textilien.
Einer im weißen Overall fängt rechts an, die weiße Schamwand mit Schriftzeichen zu bepinseln.

Allerlei Volk wuselt herein, begrüßt sich gegenseitig mit Handschlag, umarmt sich als habe man sich seit Wochen nicht gesehen, setzt sich, schenkt sich Getränke ein.
Damit ist die Bühne schon einmal voll mit Action.

Erster Auftritt
Nr. 1. Introduktion und Szene

Licht auf die zentrale Gruppe um den Tisch:
RAMPHIS.
Hört, es kam die Botschaft

Einem der Sitzenden wird schon einmal eine – wohl von Burger King übrig gebliebene – Pappkrone aufgesetzt, zum Zeichen für das Publikum, das er gemäß Besetzungszettel den König singen soll.
Da erhebt sich einer, der links vor Kopf des Tisches saß, und kommt mit einem Schnellhefter nach vorne an die Rampe, nimmt dort eine sängerfreundliche Körperposition ein für

Zweiter Auftritt - Nr. 2. Romanze
und meint
O wäre ich erkoren,
Wenn sich mein Traum so erfüllte!

Die rechts vor Kopf des Tisches sitzende Dame steht auf, dreht den Plastiksessel links rum, setzt sich wieder nieder in der neuen Position, um dem Sänger Raum zu geben für das:
Holde Aida, himmelentstammend,
Von Duft und Strahlen zaubrisch verklärt

Es erheben sich zwei, die eine, ’die Den-Sessel-verstellt-habende’ – und eine links davon, bisher nicht sonderlich Aufgefallene. Beide stürzen nach hinten zum Garderobenständer.

Aus dem Schnürboden schwebt zwischenzeitlich eine Video-Projektionsfläche herab, auf der eine lächelnde Frau, mit schwarzem Büstenhalter gewandet, gezeigt wird.
Eine zweite kommt hinzu, beide fummeln herum, lächeln albern ins Publikum, zerren sich die Klamotten vom Leib und lenken - vom unten stehenden Text, sich mit seinem
Du bist die Königin meiner Gedanken,
Durch dich allein ist das Dasein mir wert

mühendem – ab. Dazu auch noch diejenigen, die weiterhin hinten rechts die weiße Schamwand mit allerlei Zeichen bepinseln.
Bei der Wiederholung des
Holde Aida
wird auf der Projektionsfläche Eine gezeigt, die sich wohl zurückgesetzt fühlt und darob einen Flunsch zieht.
Hinter dem Garderobenständer kommt realiter eine schwarz Gewandete hervor, geht auf und ab und stört. Um das Maß voll zu machen, schlängelt sie sich nach links, um sich dort aus einem aufgestellten Wasserspender zunächst einen Becher zu ziehen, um dann einige Schlucke einer für das zahlende Publikum nicht definierten Flüssigkeit zu sich zu nehmen.

Damit ist sie erquickt für
Nr. 3, Duett

Welch unnennbares Feuer
In deinem Auge! Was glänzt
Dein Antlitz so von edel hohem Stolze!

Mann und Frau schlendern an der Rampe auf und ab, sie begrapscht ihn, er entwindet sich ihr - über beiden schwebend das projizierte mürrische Gesicht der – wie oben beschrieben - Ausgegrenzten, die sich zu allem Übel auch noch eine blonde Perücke überstülpt, die sie dann ganz entstellt.

Auf der Projektionsfläche werden Google-Bilder der Aida-Schiffe zur Gaudi des Publikums –von der Theaterleitung als Zeichen des Erfolges gewertet - eingeblendet.
Von rechts hinten erscheint eine Blondperückte. Sie trägt so eine Art Krönungsmantel, legt ihn dem Tenor um, was die Schwarzabendkleidgewandete meint - indem sie die Blondperückengesträhnte nach links zur Seite zieht - für

Nr. 4 - Terzett

mit dem
Komm, o Geliebte, nahe dich
nützen zu dürfen.

Einer erscheint von hinten rechts, nimmt dem Tenor den Krönungsmantel ab, was dem gar nicht gefällt, er versucht dem Mantelwegnehmer zu folgen, besinnt sich aber, rennt nicht hinterher, um nicht in Schwitz zu geraten und den Ablauf der Vorstellung stimmlich nicht zu gefährden.

Den Mantel zieht sich inzwischen der ’Dem-Tenor-Mantelwegnehmer’ selber an, setzt sich die Burger King-Krone auf und der ’Dem-Mantelweggenommene’ schaut noch einmal in seinen Schnellhefter, ob das auch so vorgegeben ist.
Auf der Projektionsfläche werden Lego-Püppchen gezeigt - so wie man sie den Internet entnehmen kann
https://www.br-klassik.de/themen/oper/lego-oper-100.html

und die das Mätzchenhafte der Inszenierung unterstreichen.

Fünfter Auftritt - Nr. 5. Szene und Ensemble
KÖNIG.
Ein ernster Grund versammelt euch

Damit das Publikum erfährt, worum es geht – falls es das bisher Gebotene nicht verstanden hat – wird auf der Projektionsfläche eingeblendet:
Now to declare war
(Etliche verlassen bereits jetzt angewidert den hannoverschen Zuschauerraum)
Dann,
-
die Truppe auf der Bühne hat sich festlich adjustiert -

Es folgt:
BOTE.
Bedrohet ist Ägyptens heil'ger Boden
Am Anfang seiner internationalen Karriere sang dies in Hannover der schön singende und auch so aussehende Bernd Weikl.

Jetzt nun und hier der mit einem Zettel in der Hand der Bote
Hillary Clinton adopts alien baby
und
Fake news Invasion
mit dem umgestalteten Logo von CNN als FNN: Fake News Network

Kolossal witzig dieser Regieeinfall.
Das Ensemble steht malerisch ausgerichtet an der Rampe, weil dem Spielleiter aus Dortmund zur Personenführung nichts einfiel.
Amneris schreitet gemessenen Schrittes von rechts nach links, Fähnlein in der Hand schwenkend. Diese verteilt sie, so dass Radames auch eine bekommt, um damit herumzuwedeln.
Es sieht es aus wie bei ’Bahnwärter Thiel’ an einer Weiche oder seinerzeit bei der Weil-Produktion im Hofe des Thurn-undTaxis-Schlosses in Regensburg.

Beim ’guerra’ jubelt das unbedarfte hannöversche Publikum an diesem Abend in die musikalisch nicht abgeschlossene Szene hinein, so dass die
Nr. 5 erst mit Unterbrechung endet.

Trotz dieses Fehlverhaltens des Publikums nimmt Aida die Sache zum Anlass, sich der Nr. 6. Szene und Romanze
Als Sieger kehre heim

unter der Projektion
War with myself
zuzuwenden.
Auf der Projektionsfläche wird nun ein grimassenschneidendes Frauengesicht gezeigt, das mit der unten an der Rampe der Bühne sich redlich mühenden Person nichts zu tun hat und somit das Publikum in die Irre geführt wird. Aber was will man erwarten, handelt es sich hier doch um eine typische Publikumsverblendung zu Lasten des Steuerzahlers.
Vorhang für Umbau zur
Nr. 7. - Tempelszene und erstes Finale

Wenn der Vorhang sich öffnet, sieht man Nebelschwaden, hier als Bodennebel über denen – aus dem Schnürboden herabgesenkt - von rechts ein ’Michelin’-Männchen schwebt, das sich links am Portal verhakt und sich so nur mühsam den Blicken entziehen kann.

Das Volk im Zuschauerraum juchzt vor Vergnügen und die Intendanz der Nds. Staatsoper Hannover ist glücklich über den Erfolg, der sich ja immer dann zeigt, wenn das Publikum an den verkehrtesten Stellen lacht wie auch beim nachfolgend eingeblendeten Zeichentrickfilm.
Daraufhin verlassen Menschen das Auditorium der Nds. Staatsoper Hannover

Fackelnbewehrte Mannen, einer im schwarzen Kostüm und eine weißgesträhnte Maid, die Priesterin, erwarten Radames, der von rechts für das
Gott, Gott, der du die Lose lenkst
Im Krieg der Erdenvölker,
Wahre, behüte du
Ägyptens heil'ges Land

heranschreitet.

Oben drüber eine völlig deplatzierte, weil unkenntliche, Projektion. Möglichweise war noch Geld im Budget-Topf, das verbraucht werden musste.

Die Weißgesträhnte dreht sich, schreitet auf Radames zu, der wiederum schreitet auf die Weißgesträhnte zu, der kniet sich hin und die Weißgesträhnte legt ihm ein Schwert in die Hände.
Der im schwarzen Kostüm, Ramphis, die Weißgesträhnte, die Tempelsängerin, wenden sich an der Rampe dem Publikum zu und unter dem
Allmächt'ger Phtà!
aller, wabert das Trockeneis über den Bühnenboden und es schließt sich der Vorhang.

Beim Öffnen des Vorhangs für die
Nr. 8. Introduktion. Szene. Damenchor und Tanz der Mohrenknaben
hängt der Rest des Trockeneisnebels der Nr. 7 noch in der Luft, hierauf starke Scheinwerfereinstrahlung von hinten oben auf eine muntere Damengesellschaft, die sich um Sitzgelegenheiten, Spiegelschränkchen und Garderobenständer schart.
Die weiße Schamwand rechts ist bepinselt mit der kolossal witzigen Aufschrift: ’Trying Aida’.
Rechts eine Art Becken, in das einer irgendwas aus einem Eimer gießt.

In das allgemeine Gewusel singt Amneris ihr
O komm Geliebter, komm, o komm berausche mich,
Froh bebt das Herz mir schon!
O komm Geliebter, komm!

Aus dem Schnürboden schwebt ein Schild mit der Aufschrift:
Heute Schlammschlacht statt Mohrentanz

Tatsächlich beginnen zwei Damen sich in dem Becken zu suhlen. Die beiden plantschen in irgendwelchem Schlamm, was auf die Projektionsfläche oberhalb der Bühne als Detailaufnahme dargestellt wird.

Man kommt sich vor wie angesichts der Bundes-SPD nach den für sie gescheiterten Landtagswahlen im Saarland, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfahlen wie vor allem nach dem hierauf folgenden gegenseitigen Schlammschmeißen der Führungspersönlichkeiten Gabriel und Schulz, wobei sich ersterer mit den Aussagen seiner Tochter, dass sich doch der Pappa jetzt mehr ihr als dem Mann mit den Haaren im Gesicht widmen könne.
Oder zeigt das jetzt die Lage der Partei, die trotz oder wegen Nahles gerademal noch 17 Prozent Zustimmung der Bevölkerung erreicht.
Jedenfalls Schlammschlacht – und in der Union ist es nicht besser.

Die nicht am Geschlamme beteiligten Damen hampeln außen drumherum, wie man eben bei einer Gaudi, die andere in den Dreck zieht, so herumzappelt und den Vorgeführten applaudiert.
Das Ganze eine Verhöhnung des Werkes wie man es so an der Nds. Staatsoper Hannover kennt.
Siehe z.B. ’Rusalka’, ’Fledermaus ’, ’Verkaufte Braut’, ’Freischütz’ – alles abgedeckt durch ’Freiheit der Kunst’ unter Außerachtlassung des Bildungsauftrages zu Lasten des Steuerzahlers unter Leitung des Dr. Klügl.
Auf das zweite
Geliebter, o komm, berausche mich,
Froh bebt das Herz mir schon!

der links stehenden schwarzgewandeten Amneris
naht von rechts die blondperückte Aida, was dann zur
Nr. 9. Szene und Duett
mit zunächst ihrem
Wohl war das Los der Waffen feindlich,
Arme Aida!

führt.
Dann schnibbelt Amneris an den Haaren der blondperückten Aida herum, zieht ihr ein Hemd über, das nach einer Zwangsjacke aussieht und am Ende des Gesprächs führt das alles zu der Attacke der schwarzgewandeten Amneris
Ja, du liebst ihn - vernimm es denn:
Ich lieb' ihn auch, bin deine Rivalin,

Tochter der Pharaonen!


Die blondperückte Aida zieht sich das Hemd richtig an, aus dem Hintergrund kommen zwei Schlammschlachterinnen und stellen sich drohend neben ihr auf.
Ende der Szene
O du bist glücklich - doch weh mir Armen,
In dieser Liebe leb' ich allein!
Erbarme, erbarme, erbarme dich mein!

und die schwarzgewandete Amneris
Bebe, Sklavin, dein Herze bezwinge,
Daß diese Liebe den Tod dir nicht bringe,
Dein Los hab' ich in meinen Händen,
Haß und Rache nehmen mich ein.

Es folgt ein Umbau auf offener Szene mit großer Technikmannschaft, d.h. Abräumen der für die nächste Szene hinderlichen Bühnenbildteile und Requisiten. Die Putzfrau war schon erschienen, wischte herum und auch eine blöd dastehende Schildkröte wird auf das Schlammbecken geladen und kommt mitsamt dem weg.
Die Szene endet damit, dass die Schwarzgewandete (Amneris) einige persönliche Habseligkeiten zusammenrafft, in einen Einkaufssack stopft und nach links abgeht.
Die blondperückte Aida steht da und kann sich nur noch mit einem von der Rampe aus ins Publikum gesungenen

Götter, erbarmt huldvoll euch mein,
Hoffnung ist nicht für meine Pein.
Erbarmt euch mein

zurückziehen.

Das Bühnenlicht erlischt, der Vorhang schließt schnell.
Dann Vorhang wieder auf für die

Nr. 10. Zweites Finale

Hierfür aus dem Schnürboden die Projektionsfläche mit der Aufschrift: "HURRA!" sich senkend.
Die Bühne füllt sich von links und rechts mit Choristen, die gemeinsam vorn an der Rampe stehend das
Heil, Ägypten, Isis Heil
anstimmen.
Die gezeigte Agilität dokumentiert die stark ausgeprägte Fähigkeit des Dortmunder Spielleiters, Personen stückgerecht zu führen. Um optisch etwas Bewegung bei dem Stehkonvent vorzugaukeln, werden farbige – mal blau, mal grün, mal gelb - Lichteffekte projiziert.
Dass es zwischen Bühnenmusik, Orchester und Chor da und dort musikalisch wackelt, muss hingenommen werden.

Beim Einsatz der ’Aida-Trompeten’ wird Lametta und Konfetti ’in die Luft geblasen’ – der Jubel wird sichtbar.
Dann Auftritt Ramphis, Amneris, im langen Schwarzen und Aida, wieder mit der blonden Perücke von hinten durch die Mitte nach vorne, dabei das Volk, der Chor, eine Gasse für die drei bildend. Großartiger Regieeinfall!!!
Dann der König in einer Phantasie-Gaddafi-Uniform.

Der Vorhang fällt.
Vor diesem in völliger Dunkelheit Tanz der Priesterinnen – Seite 126 Klavierauszug Ricordi
Dem von Herrn Dr. Klügl engagierten Spielleiter Schauspiel Dortmund ist hierzu offensichtlich szenisch nichts eingefallen, der Vorhang bleibt zu, das Publikum staunt.

Dann, der Vorhang wird wieder hochgezogen.
Der König erhält von einer Zuckerpuppe, die von links heraneilt, ein Mikrophon bereitgestellt. Chor und das gesamte Ensemble sängerfreundlich unmittelbar an der Rampe ’en face’ dem Publikum aufgestellt.
Deutlicher kann ein Regisseur seine Unfähigkeit an der Nds. Staatsoper Hannover nicht unter Beweis stellen.

Dann stürzt von links Radames herein, die schwarzgewandete Amneris und auch die blondperückte Aida sind zur Stelle und der König meint zu Radames
Dir sei Gruß und Dank, du Retter des Landes

Auf der nun wieder heruntergefahrenen Projektionsfläche werden Bilder zerstörter Gebäude gezeigt.
Aida reicht Amneris ein T-Shirt, das diese an Radames weitergibt. Der hebt es hoch, dass jeder den Aufdruck ’HERO’ lesen kann und zieht es sich über.

Das Publikum ist entzückt ob dieses Regieeinfalls. Dass es nicht heftig applaudiert, ist erstaunlich.
Doch schon so ist der Erfolg aus der Sicht der Theaterleitung gesichert.

Nun besteht mit
Erlaub zuvor, daß die Gefangnen
Dir werden vorgeführt

die Gelegenheit, den Chor, der bisher an der Rampe verharrte, nach hinten abzudrängen, damit die äthiopischen Gefangenen auftreten können.
Rechts vorne schält sich ein Mann aus der Gruppe, zieht sich eine weißhaarige Perücke über den Kopf und gibt der auch rechts stehenden Aida die Möglichkeit zu singen
Himmel, er ist's, mein Vater!

Das folgende Gespräch endet mit der Feststellung des Königs
Radames, das Vaterland
Schuldet dir alles - Amneris reich' zum Lohn
Ihre Hand dir. Über Ägypten als König
Wirst herrschen du dereinst.

Alle vorne am Orchestergraben stehend, direkt ins Publikum singend – rechts weißperückte äthiopische Gefangenen, die sich um Amonasro und Aida versammeln und links die schwarzhaarigen Ägypter.

Aus der Gruppe der Äthiopier tritt rechts ein überlebensgroßer Plüschhase hervor, er erinnert an HP Kerkeling ist aber - wie in der anschließenden Pause allgemein kolportiert wurde - angeblich der Noch-Intendant, der sich in persona nicht mehr vor das Publikum traut – so wurde auch die Spielplanvorstellung 2018/2019 von ihm nicht vor den Hannoveranern vorgetragen, sondern nur im Geheimen der Presse gegenüber.

P a u s e

Nr. 11. Introduktion, Gebet und Romanze
Trockeneisnebel wabert über den Boden der sonst in fast völliger Dunkelheit befindlichen Bühne. Von rechts kommt – kaum erkennbar – einer mit übergroßen Schritten, zwei weitere Gestalten folgen – ebenfalls von rechts.
Das Publikum lacht unvermittelt in diese Szene hinein – zur Freude der Theaterleitung, denn Lachen des Publikums bedeutet ’Erfolg’.

Plötzlich helle Festbeleuchtung auf der Bühne.
Links ein Tisch, rechts ein Tisch, jeweils mit Sitzgelegenheiten.
Von links eilt eine Niedliche mit einem Eimer nach rechts – sie füllt die Bühne –legt etwas auf den rechten Tisch und stellt den Eimer neben den Tisch rechts.

Von links kommt die blondperückte Aida und einer im hellen Hemd – ist wohl Radames, denn der hat gleich zu singen.
Rechts war auch einer eingetreten, der mal kurz auf der anderen Seite einen Kollegen begrüßt, als habe er ihn wochenlang nicht gesehen. Der kehrt nun wieder nach rechts zurück und gesellt sich dabei zu der von links aufgetretenen schwarzgewandeten Amneris. Beide setzen sich an den rechten Tisch.
Noch jemand von links, dann einer mit einer Kamera – nach Besetzungszettel jemand aus der Familie Voges – dem Spielleiter aus Dortmund.
Die blondperückte Aida stellt sich – wie bei einem Vorsingen – in die Mitte der Bühne, ganz vorne an den Orchestergraben, damit dem Publikum auch nichts entgehe.
Wenn sie dann das
Bald kommt Radames! Was wird er wollen?
singt, ist das Publikum unbesorgt, denn das Kleidchen der Dame, der Aida, ist so knapp gestaltet, dass keiner Angst haben muss, sie trete sich auf den Saum. Als Ausgleich für die nackten 'Beene' hält sie sich an einer schwarzen Pelzstola fest, die so verhindert, dass sie sich zwar untenrum verkühlt, dies aber obenrum nicht vermeidet.
Dann aber nimmt sie doch die Stola ab und wirft sie achtlos links auf einen hierfür bereitgestellten Plastiksessel.
Der Kameramann filmt irgendwas, irgendwas scheint aber nicht zu funktionieren, denn was er filmt, wird nicht projiziert, sondern irgendeine Dame, die aber nicht die ist, die vorne singt. Auch die Mundbewegungen sind in der Projektion anderes als beim Original.
Na ja! Nds. Staatsoper Hannover – vom Steuerzahler finanziert.
Hurtigen Schenkels huscht Aida auf die rechte Seite und planscht in dem vorher von der Niedlichen hingestellten Eimer, netzt sich wohl nur die Finger und geht wieder nach links zur Mitte für die Schlussphase der Arie.
Dann schaut sie links am Tisch, da kein Beifall kommt, in ihren Schnellhefter und singt:
Wehe! mein Vater!
Auf dieses Stichwort folgt
Nr. 12. Duett
Hierfür ist von rechts am Tisch einer aufgesprungen, hat sich eine weiße Perücke übergestülpt und (gemäß Vorlage handelt es sich hier um Amonasro, der Äthiopier Fürst). Er ist in die Mitte der Bühne für das
Zu dir führt mich ein ernster Grund, Aida.
geeilt und mit wilden Bewegungen dokumentiert er, wie wütend er ist, denn
Ein Königskind ist deine Rivalin

Um sein échauffement zu unterstreichen, stellt er immer wieder – wohl gemäß Regieanweisung - mal sein rechtes oder sein linkes Bein nach vorne, was einen mächtigen Eindruck auf das Publikum in Hannover macht.
Für das
Wiedersehen wirst du die duft‘gen Wälder,
Die kühlen Täler und unsrer Tempel Gold!


AIDA leidenschaftlich.
Wiedersehen soll ich die duft'gen Wälder,
Die kühlen Täler und unsrer Tempel Gold.


AMONASRO.
Als Gattin dessen, den so sehr du liebest,
Wird unermeßner Jubel dich umwehn

hat man sich links am Tisch eingefunden.
Dann huscht Aida nach rechts an den Tisch, nimmt dort ein blaues Tuch auf, wedelt damit vor der Kamera des Voges-Familienmitgliedes herum, ohne dass dies auf der rückwärtigen Projektionswand sichtbar würde.
Dann wirft sie das blaue Band in die Luft, es fällt zu Boden und Amonasro muss sich danach bücken.
Aida rennt während des
In Waffen schon erhebt
Sich unser Volksstamm, alles mutbeseelt

nach links hinten, kramt dort herum, läuft zum rechten Tisch, um auf die Frage von Amonasro, wer denn herausfinden soll
Welche Pfade des Feindes Heer gewählt
entsetzt rückzufragen
Ich?!
und die folgende Auseinandersetzung mit heftigem Gerangel in der Mitte der Bühne endet mit Amonasros Ausruf
Bist niedre Sklavin der Pharaonen!
und da schleudert er sie nach rechts zu Boden.
Sie fällt günstig, denn ein Cover, wenn denn überhaupt jemand da ist, um evtl. in den Schmarrn einzuspringen und zu übernehmen, muss nicht gerufen werden, die Vorstellung geht weiter.
Aida entläuft, nachdem sie sich wieder erhoben und rekreiert hat. Zwischendrin ist ein grünes Männchen hinten links aufgetreten – aus der Ferne sieht es aus, als sei es Kermit, der Frosch, der nimmt ein Tuch, das Aida sich hinten links holte, sich die Schminke aus dem Gesicht wischte und geht wieder links ab.
Was für ein glänzender Regieeinfall des Dortmunders. (Der Spielleiter des Abends ist in Dortmund Oberspielleiter. Der BVB funktioniert auch nicht mehr.)

Amonasro hat sich mal zu einer kurzen Rast auf den Boden gelegt, wird dabei gefilmt, nur wieder ist das Gefilmte auf der Projektionswand im Hintergrund nicht zu erkennen. Hat denn das Voges-Familienmitglied immer noch nicht gemerkt, dass da was nicht funktioniert?
Aida rennt nach rechts und hilft dem von seinem Ausbruch geschwächten Amonasro wieder auf die Beine und verkündet
Kannst deine Tochter immer mich nennen,
Wert meines Landes will stets ich sein
Amonasro winkt nach links und animiert den dort hinter dem Tisch ruhenden Radames, er möge sich schnell für

Nr. 13. Duett und drittes Finale
bereitmachen.
Von links schreitet im Hintergrund gemächlichen Fußes ein indischer Elefant herein, das hannoversche Publikum ist entzückt, kichert vor sich hin und die Theaterleitung wertet dieses als Erfolg.
Vor Schreck hat sich Aida ganz links an den Bühnenrahmen gestellt, dorthin kommt nun auch Radames und verleiht seiner Begeisterung mit den Worten
Ich seh' dich wieder, meine Aida
Ausdruck.
Amonasro hat sich wieder rechts an den Tisch gesetzt und spielt mit Aidas blauem Tuch während Aida und Radames sich über die weitere Vorgehensweise nur schwer einig werden und so bleibt nur
Doch liebst du wahr mich, dann bleibet ein Ausweg uns noch.
RADAMES.
Welcher?
AIDA.
Entfliehn!

RADAMES.
Entfliehen?
AIDA in tiefer Bewegung.
Entfliehn aus diesem Lande wir,
Komm; laß uns fliehen
;
Nach einigen Hin und her, während hinten rechts der indische Elefant mit dem afrikanischen schmust, Ausschütten des Inhalts eines Trinkbechers, Wegleiten des indischen Elefanten nach links – Aida hat das furchtlos übernommen - dann schmeißt sie wütend einen Stapel Papier in die Luft – welch grandioser Regieeinfall - und nach weiteren Zweifeln von Radames kommt es doch zum -

Laß uns fliehn aus diesen Mauern,
In die Wüste laß uns fliehen;
Hier wohnt Unheil nur und Trauern,
Dort die Liebe, dort das Glück.
Sieh, Aida, die weite Wüste,
Sie bietet uns ein Brautbett gerne,
Reiner werden Mond und Sterne
Glänzen dort vor unserm Blick.

Hierfür stellen sich die beiden Liebenden auf die Tische, sie links, er rechts.
Währenddessen klaubt Amonasro die von Aida in die Luft geschmissenen Blätter aus dem Schnellhefter wieder vom Boden auf und so ist er natürlich gleich zur Stelle, als die Frage, wo denn das Ganze sich abspielen soll, von Radames ein bestimmter Hinweis kommt, der von
AMONASRO mit
Bei Nàpata die Schluchten,
Dort werden die Meinen sein!

jubelnd bestätigt wird.

Herrlich diese Regie an der Nds. Staatsoper Hannover, denn vom Schnürboden schwebt hier eine die Projektionsfläche für eine grimassierende Maske herab, der offensichtlich zum Kotzen übel ist und die typisch ist für den ganzen Schmarrn, der da geboten wird.
Aida holt einen Plastiksessel von rechts, damit Radames nicht am Boden sitzen bleiben muss, auf den er sich hat vor Schreck, dass Amonasro so unvermittelt auftrat, fallen hat lassen - zum
Du, Amonasro? du, der Fürst? Götter, was sagt' ich,
Nein, es ist Traum, es ist Schein, es ist Wahn,
Nein, nein

und er, Radames, der sich kaum einen Moment ausruhen kann für das
Weh mir, ich bin entehret,
Um dich verriet ich Land und Volk,
Weh, weh, ich bin entehret.

AIDA.
Sei ruhig!
AMONASRO.
Nein, nein, du bist nicht schuldig,
Der Zufall nur allein, er hat's gekehret.
Drüben am Ufer stehen
Männer, die uns ergeben,
Ja dort wird die Liebe geben
Dir allen ihren Lohn.

 

Passend zu dieser Szene die Außenwerbung  der Nds. Staatsoper Hannover

Amonasro wedelt Radames mit dem blauen Schal Luft zu, Aida rennt nach links, holt Wasser aus dem Spender, aber da kommen von rechts, die in einem hellen Tüllkleidchen die sonst kostümmäßig so dunkelgefärbte Amneris und der Mann im schwarzen Kostüm, gleich seinem Charakter, der Priester Ramphis, herbei.
Amneris entreißt Amonasro den blauen Schal, rennt nach rechts, dorthin will ihr Radames folgen, da stellt sich der Priester dem Radames mit einer erhobenen Waffe entgegen.
Aida und Amonasro gehen daraufhin gemütlich nach links hinten ab, von Eile keine Spur und Radames verkündet
Sei ruhig, Priester, ich bleibe dir.
Dann kniet er an dem Plastiksessel nieder und Ramphis bleibt drohend mit dem gezogenen ‘Was-auch-immer‘ hinter Radames stehen.
Der Vorhang schließt zügig.
Vierter Aufzug
Projizierter Text:
Vor welchem Hintergrund lesen wir die Geschichte?

Links und rechts pinseln Leute Sprüche an die herumstehenden Wände.
In der Mitte wird auf eine herunterhängende Fläche das Bild einer Frau geworfen.
Amneris rechts in einem Plastiksessel in einem weißen Organza-
kleidchen
Entflohn ist die Rivalin, die verhaßte.
Vom Priestermund droht Radames sein Urteil,
Die Strafe des Verräters.
[…]
Ich lieb' ihn noch, noch immer.
[…]

begibt sich während der Projektion eines völlig verzerrten Gesichts auf die hinter ihr auf dem Boden stehenden ’Leinwand’ nach links
Ich tu' es! - Wachen: Radames komme!
und setzt sich auf den dort bereitstehenden Plastiksessel.

Von rechts wird einer rückwärtslaufend in einem orangenfarbigen Overall reingeschubbst, der steht dann da vor dem großen Projektionsbild in der Mitte für

Nr. 14. Szene und Duett
AMNERIS.
Schon sind die Priester all vereint,
Wollen dem Tod dich weihen;
Doch von dem Lose, das dir droht,
Noch kannst du dich befreien;
Rechtfertige dich, am Throne
Will ich um Gnade flehen,
Ja frei sollst du dich sehen,
Die Zukunft bleibet dir.

RADAMES.
Die Priester werden meiner Tat
Rechtfertigung nicht hören;
Vor Gott und Menschen kann ich laut
Auf meine Unschuld schwören.
Ein unheilvoll Geheimnis
Entfloh wohl meinem Munde,
Doch blieb im Herzensgrunde
Heilig die Ehre mir.

Ein intensives Gespräch vor der Projektionsfläche mit dort wechselnden Bildern von Mann und Frau mit verzerrten Gesichtern, während die Sänger sich bemühen, die Szene ’ordnungsgemäß’ ohne Störung durch irgendwelche lächerlichen Regiemätzchen des von Herrn Dr. Klügl engagierten Dortmunder Spielleiters abzuliefern, pinseln hinten links und rechts zwei immer noch an den Wänden herum und lenken ab.

Gelegentlich wird das Licht auf der Bühne ausgeschaltet, so dass hierdurch ein ungeheurer dramatischer optischer Effekt entsteht. Dies lässt den Schluss zu, dass der Spielleiter dem Stück nicht traut und lieber mit den Leuchten spielt.

AMNERIS
Wer beschützt dich, Unheilvoller,
Vor dem Los, das deiner wartet?
Hast in Zorn und Wut verwandelt
Meine tiefe Zärtlichkeit.
Rächen wird der Himmel selber
Meine Tränen, all mein Leid.

RADAMES
Ach, das Sterben ist eine Wonne,
Darf ich's doch um sie erleiden,
So vom Erdendasein scheiden,
Das muss erhabne Wonne sein:
Fürchte nicht den Zorn der Menschen,
Fürcht' dein Mitleid nur allein.


Von links und rechts kommen jeweils eine Person, die Projektionsfläche wird nach oben weggezogen, Amneris bleibt in der Mitte zurück, während Radames mit den beiden hinzugekommenen Personen nach hinten durch die Mitte abgeht.
Aus der Versenke wird hinten ein Mensch hervorgehoben. Dies geschieht für die

Nr. 15 – Gerichtsszene
AMNERIS
Weh mir, ich fühl', ich sterbe; wer wird ihn retten?
In ihre Hand gab ich ihn selbst, o wie verwünsch' ich,
Eifersucht, dich nun, die sein Verderben
Und meines Herzens ew'gen Gram verschuldet.
Himmel, was seh' ich?
Des Todes finstre, unheilvolle Diener!
Sähe ich nie mehr jene weissen Larven!


Da schreiten von links und von rechts Gestalten mit brennenden Fackeln auf die Bühne, wofür Amneris in ihrem weißen Tüllkleidchen mit den weißen Pumps malerisch auf dem Bühnenboden hockt.

Die Fackelbewehrten wandern im Kreis umeinander. Dann bleiben sie im Hintergrund stehen und fackeln weiter zum Entsetzen der Feuerwehrleute, die am Portal Wache halten.
Hinten auf dem Podest, der angeklagte Radames – in blaues Licht getaucht.

Hier nun überlässt der Spieleiter aus Dortmund endlich den Darstellern die Bühne und die machen intuitiv alles das, was man hier verlangt, was dem Werk entspricht und was somit richtig ist.

Die Szene endet mit
AMNERIS
zu Ramphis
Priester, jenen Mann, den du tötest,
Ach, ich liebt' ihn, du weisst es, vor allen;
Mit seinem Blut wird auf dich fallen
Meines Herzens Fluch!
RAMPHIS UND PRIESTER
Fluch dem Verräter und Tod! Oh, Verrat!

AMNERIS
Schändliche Rotte, auf euch alle mein Fluch!
Und des Himmels Rache fall' auf euch herab!
Seid verflucht!


Die Malerklecksel links und rechts sind fertig mich ihrem Getue.
Links steht auf der Wand zu lesen
’Love’
– wie goldig!’
Rechts kann man die handwerkliche Leistung nicht einsehen wie auch der Übertitel nicht erkennbar ist.
Müsste es hier nicht Abschläge bei den Eintrittspreisen geben?

V o r h a n g
Wenn der sich wieder öffnet, sieht das Publikum eine leere Bühne, lediglich zwei Gartenstühle stehen auf ihr, einer links, einer rechts.
Vierter Auftritt - Nr. 16 - Szene, Duett und letztes Finale
Links, auf einem Gartenstuhl, sitzt Radames in seinem orangenen Raumanzug aus der Gerichtsszene

RADAMES
Es hat der Stein sich über mir geschlossen.

bis zum
Welch Seufzerlaut! Eine Larve,
Ist es ein Geist?

da von rechts eine Dame in weißen Tüll gehüllt mit blonder Perücke herbeieilt

AIDA
Ich bin es.

Worauf sie weiter ausführt
Ahnend im Herzen, dass man dich verdamme,
Hab' in die Gruft, die sie für dich bereitet,
Ich heimlich mich begeben,

Bei ihrem
Und hier, vor jedem Menschenaug' verborgen,
In deinen Armen sehn' ich mich zu sterben.
erhebt Radames sich links vom weißen Gartenstuhl und eilt zu ihr nach rechts zum
Zu sterben! so rein und schön

Bei ihrem
Sieh, schon den Todesengel dort
streift er mit ihrer Hilfe das Oberteil des orangenen Overalls ab.
Aus den Hosenbeinen herauszukommen, gestaltet sich schwieriger, so dass er sich wieder auf den linken Gartenstuhl setzt.
Aber es gelingt ihm, zeitgerecht zur Musik und für Aidas
Sie wohnen ewig dort
steht er vor ihr in einem blendendweißen Satinanzug zum

Allmächt'ger Phtà, der Welten Schöpferhauch, dich rufen wir an
der PRIESTERINNEN

Auf dem Gazevorhang, durch den die beiden hindurchsingen müssen, zeigt sich eine übergroße Projektion der beiden.

Zum
Leb wohl, o Erde, o du Tal der Tränen,

erscheint von links Amneris, die die Gaze mit erhobenem linken Arm nicht durchdringen kann.
Für das
Es schliesst der Himmel seine Pforten auf

Und unser Sehnen schwinget sich empor

Zum Licht der Ewigkeit

zerfällt das Projektionsbild und völlig unnötigerweise erscheint auf der Gaze der Schriftzug:
PACE

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Fazit:

Es ist unglaublich, dass eine Theaterleitung sich einen solchen Unfug von einem Inszenator und dem übrigen Team bieten lässt.

So voller Hohn und Spott, wie hier dargestellt, ist die ganze Inszenierung.
Zur Orientierung wurden hier von uns die deutschen Texte eingefügt.

Könnten doch die von Steuergeldern bezahlten Personen mit dem Werk und mit – ob nun Chor oder Solisten – auf der Bühne umgehen, hätten sie doch für das Ballett die entsprechende Verwendung.

So aber übertüncht man sein Unvermögen - unter Duldung des Nds. Staatsintendanten. Den Verwaltungsdirektor kümmert alles nichts, für die Kunst hat er ja – nach eigener Aussage seine Intendanten - durch plakative und dabei überhaupt nicht zielführende Projektionen, die grundsätzlich schon bei fast allen Produktionen der Nds. Staatstheater GmbH üblich sind, ob nun jetzt bei ’Hedda Gabler’, bei ’Kabale und Liebe’ oder früher beim ’Giovanni’.

Mätzchen wie dieses ’dämliche Schlampenringen’ im nicht vorhandenen Schlamm, die Viecher, ob nun Krokodil, das auch noch von der Hüfte aus gelähmt ist, das Redezvous eines indischen und eines afrikanischen Elefanten, die er wohl aus dem Zoo von Cairo ausgeborgt hat, denn beide Tierarten gibt es nicht im Nildelta.

Die Schildkröte – alles Murks.

Warum nicht Hühner (wie in Stephan Mettins Inszenierung von Donizettis ’Viva la Mamma’) oder Gänse und Enten – die führen dann zur Gaudi des Publikums ein Eigenleben auf der Bühne und man kann sich für jedes Stück die Inszenierung sparen.

Und man kann auch noch den Spender des Geflügels im Programmheft nennen, wie geschehen:

 

4.2.04
Theater Regensburg
Intendant Ernö Weil

George Tabori
'Mein Kampf'

'... Wir danken Frau Birgit Islinger für die Hühner.'

 

Die in Hannover in dieser ’Aida’ gemimten Probensituationen – alles krampfhaftes Getue.

Haarsträubender geht es schon gar nicht mehr. Und auch alles schon mal dagewesen

Schlimm bei allem ist die bereits weitgehende Verrohung des Publikums, das das Stück erschreckenderweise nicht kennt, nur noch auf stärkste Reize reagiert und vor sich hinkichert, sonst würde es – wie einige bei beiden besuchten Vorstellungen – unter Türenknallen den Zuschauerraum verlassen.

Oder in Zukunft eben gar nicht mehr hingehen. Schon jetzt ist der Zuschauerraum der Oper der Nds. Landeshauptstadt nur spärlich gefüllt, der dritte Rang in den meisten Fällen von vornherein geschlossen.


Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:
Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der Kritik willen, sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.
Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire. Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz, in Anspruch.
Dieter Hansing
 

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Die weitere Entwicklung der Goecke-Affäre an der Nds. Staatsoper Hannover GmbH in Überschriften
 

Zitat
„Mein Dackel ist das Wichtigste“
Und sein Dackel Gustav?
Der sei 15 Jahre und zwei Monate alt, sein Halt und ein „Scheidungskind“ aus einer gescheiterten Beziehung: „Als ich hier die Stelle als Ballettdirektor angenommen habe, habe ich gesagt, dass ich einen älteren Hund habe, und dass der im Zweifel Priorität hat. Es ist meine erste Pflicht als Mensch, mich um ihn zu kümmern im Alter: Das ist mir gerade das Wichtigste.“

Wegen des Vorfalls ermittelt die Staatsanwaltschaft immer noch gegen Goecke wegen Körperverletzung und Beleidigung.

Oper bestätigt Comeback

Die Oper bestätigt übrigens das Mini-Comeback von Goecke: Zu BILD sagte Sprecherin Andrea Röber: „In der kommenden Spielzeit werden seine Stücke im Rahmen von Wiederaufnahmen aufgeführt. Wie es im Ballettbetrieb üblich ist, wird Marco Goecke als Gast an der Wiedereinstudierung beteiligt sein und in der Staatsoper mit dem Ballettensemble arbeiten.“

Kulturminister Falko Mohrs (SPD) greift die Oper für das Goecke-Comeback an

Foto: picture alliance / Geisler-Fotopress

Kulturminister geht auf Oper los

Niedersachsens Kulturminister Falko Mohrs (SPD) übte deutliche Kritik an der Zusammenarbeit der Staatsoper mit Goecke: „Die Vertragsauflösung als Reaktion auf Marco Goeckes widerliches Verhalten im Februar hat sofortige Klarheit geschaffen.“ So sollte Schaden abgewendet werden, sagte der Minister.

Als Aufsichtsratsvorsitzender halte er es für inakzeptabel, dass Goecke als Gast an der Wiedereinstudierung beteiligt sei und in der Staatsoper mit dem Ballettensemble arbeiten soll!
Zitatende
https://www.bild.de/regional/hannover/hannover-aktuell/hannover-ballett-chef-darf-nach-kacke-attacke-wieder-an-die-oper-85144014.bild.html


Screenshot: https://www.ndr.de/kultur/buehne/Nach-Hundekot-Attacke-Proben-an-Staatsoper-doch-ohne-Marco-Goecke,goecke194.html

Sprecher:
Ärger für die Intendanten an einem Tag, an dem sie eigentlich feiern wollte.
Anlass: Eröffnung der neuen Theaterwerkstatt und doch schwebt die eine Frage über dem Innenhof: „Kommt Marco Goecke nun zurück oder nicht?“

Die Staatsoper selbst bestätigt das gestern noch.

Berman
Weil ich ihm die paar Proben schon zugesagt habe, weil ich dachte, ich lag auch richtig, dass meine Kollegen mir das auch zustimmen würde und diese paar Proben, 2 vielleicht auf der Bühne machen einfach einen Riesenunterschied bei so einer Arbeit.

Sprecher
Deutliche Gesten und deutliche Worte vom Kulturminister als Aufsichtsratschef: Inakzeptabel. Immerhin ging die Geschichte mit dem Hundekot um die ganze Welt. Goeckes Rausschmiss sei wichtig gewesen, um Schaden von der Staatsoper abzuwenden.

Mohrs
Und deswegen ist es aus meiner Sicht, erst recht jetzt, zumal ja auch Verfahren alle noch nicht abgeschlossen sind, einfach nicht möglich und deswegen inakzeptabel, wenn eine solche Arbeit hier stattgefunden hätte.

Sprecher
So sieht das - nach einem Gespräch mit dem Minister - heute auch die Intendantin Laura Berman. Und rudert zurück, Goecke werde vorerst nicht wiederkommen.

Jetzt sei nicht der richtige Zeitpunkt für seine Rückkehr.
Also alles eine Kommunikationspanne?



Screenshot:
https://www.ndr.de/kultur/buehne/Nach-Hundekot-Attacke-Proben-an-Staatsoper-doch-ohne-Marco-Goecke,goecke194.html



Berman
Wenn er nicht schon mit die anderen darüber in die Öffentlichkeit gesprochen hätte, hätte ich als nächster Schritt, zu Beginn der Arbeit, mit der anderen Geschäftsführerin gesprochen, mit dem Ministerium gesprochen und dann hatten wir überlegt, wie das aussehen könnte. Das hat keinen Vertrag gegeben, es hätte wahrscheinlich nie einen Vertrag gegeben.


Sprecher
Goeckes Zeitungsinterview habe die Intendantin im Urlaub überrascht. Warum die Staatsoper gestern die Rückkehr bestätigt hat, obwohl es noch gar nichts zu bestätigen gab, das bleibt heute ein Geheimnis. Beobachter können nur spekulieren, vermutlich ging da etwas durcheinander, Intendantin Laura Berman schließt eine Rückkehr von Marco Goecke in der Zukunft heute nicht aus. Er selbst wollte sich auf NDR-Anfrage nicht äußern.

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Nach Hundekot-Attacke:
Proben an Staatsoper doch ohne Marco Goecke

Stand: 24.08.2023 17:21 Uhr

Der ehemalige Ballettchef an der Staatsoper Hannover Marco Goecke wird die Wiederaufnahme seiner Choreografien nicht begleiten. Es sei "nicht der richtige Zeitpunkt", so die Intendantin.

Staatsopernintendantin Laura Berman sagte dem NDR Niedersachsen am Donnerstag, sie habe während ihres Urlaubs mit Marco Goecke gesprochen, ob eine Zusammenarbeit für zwei oder drei Proben möglich sei. Von seinem Interview mit der Aussage, er komme zurück, sei sie noch im Urlaub überrascht worden. Die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" hatte das Interview am Dienstag veröffentlicht. Eine Sprecherin der Staatsoper sagte, es habe die Zusage der Intendantin für einige Proben gegeben - es sei aber nicht abgesprochen gewesen, dass Goecke damit an die Öffentlichkeit geht. Laut Intendantin Berman wurde auch nicht über einen Vertrag nachgedacht. Sie teile die Bedenken von Kulturminister Falko Mohrs (SPD). Es sei "nicht der richtige Zeitpunkt", so Berman. Marco Goecke selbst wollte sich auf NDR Anfrage zu dem Vorgang nicht äußern.

AUDIO: Kommentar zur geplatzten Goecke-Rückkehr: Kommunikatives Desaster (3 Min)

Sprecherin
NDR Kultur

Sprecher
Ballettdirektor Marco Goecke, ehemaliger Hannoveraner Ballettdirektor, sollte für einige Wiederaufnahmeproben zurückkommen an das Theater. Das ist nun verhindert worden. Peter Helling kommentiert.

Peter Helling
Theater, sagt man, ist Drama, Entäußerung, immer auf die 12 und es gibt diesen Spruch im Theater, das Leben schreibt die besten Stücke.
Marco Goeckes Hundekot-Attacke auf die Kritikerin Wiebke Hüster im Februar gehört eher ins Fach ‘schlechter Molière‘, eine fade Typenkomödie. Mit viel Merde. Sie gehört längst zu den Sottisen der jüngeren deutschen Theatergeschichte. Für die Kritikerin schrecklich. Der Kot in Hannover ist zwar weggewischt, noch aber hallt sie nach, die Attacke.
Welche Koinzidenz: heute erst hat die Zeitschrift ‘Theater heute‘ in ihrer jährlichen Kritiker- und Kritikerinnen-Umfrage verfügt: Goeckes Ranschmeißen ans Zeitgenössische ist die
Zitat: „Ärgerlichste, Erfahrung des Jahres.“
Hundekot trocknet, aber wenn er geworfen wurde, verliert er nicht so leicht. Hartnäckig sitzt der Fleck.
Ausgerechnet heute, so schreibt es das Leben, fand auch eine Pressekonferenz an der Staatsoper Hannover statt, bei der es eigentlich um etwas anderes ging, um neue Werkstätten.

Intendantin Laura Berman und ihr Haus wollten den Choreografen wohl wieder in Gnaden aufnehmen. Durch die Hintertür, für Wiederaufnahmeproben. Nun aber der nächste Knall. Niedersachsens Kulturminister Falko Mohrs schleudert den Donnerkeil und sagt: „Nein, der bleibt weg!“
Und so bleibe es vorerst, kuscht kleinlaut die Intendantin.
Wie mies muss man eigentlich kommunizieren, um den Hundekot so grob aufzuwärmen?

Philosophisch argumentiert, wann ist das gut mit der Schuld, wann verjährt der Dreck von gestern, Vogelschiss verjährt nicht, Herr Gauland.
Und Hundekot ist es irgendwann mal gut, es reicht die Hunde-Runde um den Wohnblock, ein Bußgewand, ein Trauerjahr. Das Ganze ist eigentlich zu erbärmlich, um darüber zu reden, aber ein halbes Jahr ist zu kurz, um zum Alltag zurückzukehren. Da hilft auch Goeckes Zerknirschung nicht, die zu spät kam.
Die Verletzung sitzt zu tief. Egoversessene Künstler und Künstlerinnen, die sich entäußern, sind das Eine, künstlerische Prozesse an einem Theater, das Andere. Die sind höchst sensibel.
Da braucht es Schutz für die Kritikerin, das Ensemble, Schutz für die fragilen Choreografien, Schutz auch des Publikums, damit das endlich wieder Tanz genießen kann, statt an Marco Goecke beim Anblick eines Dackels zu denken.


Sprecher 2
Marco Goecke und die Rückkehr, die verhindert worden ist.
Peter Helling hat kommentiert für NDR Kultur.

Zitatende
Quelle: https://www.ndr.de/kultur/buehne/Nach-Hundekot-Attacke-Proben-an-Staatsoper-doch-ohne-Marco-Goecke,goecke194.html

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Kulturminister:
Zusammenarbeit mit Goecke "inakzeptabel"

Eine Sprecherin der Staatsoper hatte am Mittwoch gesagt, Goecke werde als Gast an der Wiedereinstudierung beteiligt sein und in der Staatsoper mit dem Ballettensemble arbeiten - das sei im Ballettbetrieb üblich. Minister Mohrs hatte das scharf kritisiert. Er halte es als Aufsichtsratsvorsitzender des Staatstheaters für "inakzeptabel", dass der Choreograf als Gast mit dem hannoverschen Ballettensemble an der Wiedereinstudierung alter Produktionen arbeiten solle.
"Die Vertragsauflösung als Reaktion auf Marco Goeckes widerliches Verhalten im Februar hat sofortige Klarheit geschaffen. So sollte Schaden für das Niedersächsische Staatstheater Hannover abgewendet werden",
betonte Mohrs.

Zitat
   Foto: NDR


Kommentar zu Goecke:
"Staatsoper verhält sich unklug"

Ohne Not wurde die Debatte um den Ex-Ballettchef neu entfacht, meint Reinhild Buschak. (24.08.2023)
Sommertheater an der Staatsoper Hannover

Ohne Not hat das Haus erneut die Debatte um den geschassten Ex-Ballett-Direktor Marco Goecke entfacht.
Dass nach einer Schamfrist versucht wird, den umstrittenen Choreografen wieder mitarbeiten zu lassen. Das kann ich in Teilen sogar nachvollziehen. Aber war das klug von der Staatsoper? Nein, zu groß sind die Verletzungen, zu stark ist die moralische Empörung, zu kategorisch ist die Ansage der Politik und daher auch an dieser Stelle. Eine Kritikerin mit Hundekot zu attackieren, geht gar nicht, wer sich dann im Anschluss zum Opfer macht, der hat keine Zukunft. Folgerichtig damals der Rauswurf, folgerichtig, dass es keine Rückkehr gibt,

Aber es geht auch um einen Menschen, um seine Reue, um Umkehr, und der gibt sich geläutert. Ist das nichts? Er will nicht einfach so weitermachen, sagt Goecke.

Ich hätte eine zweite Chance ganz spannend gefunden und ihn gerne an seinen Worten gemessen.

Zitatende
Quelle: https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/hannover_weser-leinegebiet/Kommentar-zu-Goecke-Staatsoper-verhaelt-sich-unklug,kommentar2674.html

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Proben sollen im September beginnen

Goecke-Stücke sind nach Angaben der Staatsoper wichtiger Bestandteil des Repertoires. Den Angaben zufolge soll als erste Produktion im September Goeckes "A Wilde Story" wieder aufgenommen werden.

Die Proben dazu sollen Anfang September beginnen. Das nach der Attacke gegen Goecke ausgesprochene Hausverbot hatte die Staatsoper nach Angaben einer Sprecherin Anfang März aufgehoben.

Zitatende
Quelle: https://www.ndr.de/kultur/buehne/Nach-Hundekot-Attacke-Proben-an-Staatsoper-doch-ohne-Marco-Goecke,goecke194.html

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Zitat
Musik - Hannover:
Nach Hundekot-Attacke:
Goecke probt für Wiederaufnahme

23. August 2023, 19:02 Uhr

Marco Goecke, damals designierter Ballettdirektor der Staatsoper Hannover, steht im Foyer der Staatsoper. Foto: Christophe Gateau/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Hannover (dpa) - Choreograf Marco Goecke wird in der kommenden Spielzeit trotz seiner Hundekot-Attacke wieder an der Staatsoper Hannover arbeiten. Zwar seien keine neuen Choreografien geplant, teilte eine Sprecherin am Mittwoch mit. Aber seine Stücke würden als Wiederaufnahmen aufgeführt. Sie seien wichtiger Bestandteil des Repertoires. "Wie es im Ballettbetrieb üblich ist, wird Marco Goecke als Gast an der Wiedereinstudierung beteiligt sein und in der Staatsoper mit dem Ballettensemble arbeiten", sagte die Sprecherin. 

Goeckes nach der Attacke im Februar ausgesprochenes Hausverbot sei bereits Anfang März aufgehoben worden. "Mit großer Vorfreude" blicke das Staatsballett der Spielzeit mit renommierten Choreografen "wie auch Marco Goecke" entgegen. Als erste Produktion stehe am 23. September die Wiederaufnahme von Goeckes "A Wilde Story" auf dem Spielplan. Die Proben dazu beginnen demnach Anfang September.

Der damalige Chefchoreograf und Ballettdirektor Goecke hatte im Februar im Foyer des Opernhauses eine Kritikerin mit Hundekot beschmiert. Zuvor hatte er der Journalistin vorgeworfen, immer "schlimme, persönliche" Kritiken zu schreiben. Das Staatstheater trennte sich nach dem Angriff von ihm. In einem am Dienstag veröffentlichten Interview mit der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" sagte Goecke, er bereue seine Attacke: "Es ist tragisch, was passiert ist, und auch zu bereuen". Er litt seinen Angaben zufolge vor dem Vorfall an einem Burn-out. 

Niedersachsens Kulturminister Falko Mohrs (SPD) übte deutliche Kritik an der Zusammenarbeit der Staatsoper mit Goecke: "Die Vertragsauflösung als Reaktion auf Marco Goeckes widerliches Verhalten im Februar hat sofortige Klarheit geschaffen." So sollte Schaden abgewendet werden, wie der Minister betonte. Als Aufsichtsratsvorsitzender halte er es für inakzeptabel, dass Goecke als Gast an der Wiedereinstudierung beteiligt sei und in der Staatsoper mit dem Ballet
tensemble arbeiten soll.

© dpa-infocom, dpa:230823-99-934002/5
Quelle: https://www.sueddeutsche.de/kultur/musik-hannover-nach-hundekot-attacke-goecke-probt-fuer-wiederaufnahme-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-230823-99-934002

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Goecke bereut Attacke mit Hundekot

Goecke hatte sich am 18. Februar im Foyer des Opernhauses der für die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" arbeitenden Kritikerin Wiebke Hüster in den Weg gestellt und ihr Gesicht mit dem Hundekot seines Dackels Gustav beschmiert. Das Staatstheater Niedersachsen trennte sich daraufhin von dem Choreografen. Heute bereue er die Tat, sagte Goecke der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" (Montag). "Es ist tragisch, was passiert ist, und auch zu bereuen", so Goecke. Er litt seinen Angaben nach vor dem Vorfall an einem Burn-out. 
Quelle: https://www.ndr.de/kultur/buehne/Kritikerin-Huester-nach-Attacke-durch-Goecke-War-in-Schockstarre,huester100.html

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Kommentar zu Goecke: Kritik der Kritik an der Kritik

Ist der Druck für Künstlerinnen und Künstler von außen zu groß und die Kritik zu hart? Ein Kommentar von Literaturredakteur Alexander Solloch. (27.02.2023)
 

Quelle: https://www.ndr.de/kultur/buehne/Kommentar-zu-Goecke-Kritik-der-Kritik-an-der-Kritik,kommentargoecke100.html

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Staatsballett Berlin zeigt weiterhin Goecke-Produktionen

Das Nationaltheater Mannheim und das Niederländisches Dans Theater zeigen keine Aufführungen mehr von Goecke, das Staatsballett Berlin hingegen schon. (07.03.2023)

Quelle: https://www.ndr.de/kultur/buehne/Staatsballett-Berlin-zeigt-weiterhin-Goecke-Produktionen,goecke190.html

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Nach Goecke-Skandal:
"Man muss das Kunstwerk vom Künstler trennen"

Wie geht es nach dem Hundekot-Vorfall an der Staatsoper Hannover weiter? Ein Gespräch mit dem kommissarischen Ballettdirektor Christian Blossfeld. (27.02.2023)

Quelle: https://www.ndr.de/kultur/buehne/Nach-Goecke-Skandal-Man-muss-Kunstwerk-vom-Kuenstler-trennen,blossfeld102.html

Quelle:
https://www.ndr.de/kultur/buehne/Kommentar-zu-Goecke-Kritik-der-Kritik-an-der-Kritik,kommentargoecke100.html

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Hundekot-Attacke: Staatsanwaltschaft ermittelt,
Theater streichen Goeckes Arbeiten

Nach dem Vorfall nehmen das Nationaltheater Mannheim und das Niederländische Dans Theater Goeckes Choreographien aus dem Programm. (24.02.2023)

Quelle: https://www.ndr.de/kultur/buehne/Hundekot-Attacke-Staatsanwaltschaft-ermittelt-gegen-Goecke,goecke186.html

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Nach Hundekot-Attacke:
Weitere Konsequenzen für Goecke

Nachdem er einer Kritikerin Hundekot ins Gesicht geschmiert hatte, wird Hannovers Ex-Ballettdirektor zunehmend gemieden. (24.02.2023)

Quelle: https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/hannover_weser-leinegebiet/Nach-Hundekotattacke-Weitere-Konsequenzen-fuer-Goecke,aktuellhannover12984.html

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Nach Hundekot-Attacke:
Staatsoper Hannover trennt sich von Goecke

Der Vertrag mit dem Ballettchef sei "in gegenseitigem Einverständnis" aufgelöst worden, so Opernintendantin Berman. (20.02.2023)

Quelle: https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/hundekot-attacke-staatstheater-hannover-trennt-sich-von-ballettdirektor-18683161.html

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Kritikerin Hüster nach Attacke durch Goecke:
"War in Schockstarre"

Die Kulturkritikerin der "FAZ" schildert im Interview mit NDR Kultur, wie die Situation mit Marco Goecke aus ihrer Sicht abgelaufen ist. (20.02.2023)

Quelle: https://www.ndr.de/kultur/buehne/Kritikerin-Huester-nach-Attacke-durch-Goecke-War-in-Schockstarre,huester100.html

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Ausschreibungen
a.) Referentin für Oper Hannover
b.) Intendanz für Oper Hannover
 


a.)


Noch immer nicht besetzt- zuletzt veröffentlicht unter -
https://buehnenjobs.de/?detail=33283

 – obwohl Ausschreibungsende längst überschritten –eine Hilfe für die Geschäftsführerin der Nds. Staatsoper Hannover GmbH gesucht:

 

Auszug der Internetseite Deutscher Bühnenverein
am 13.8.2023

 

 

Zitat
28.11.2022
Referent:in der Intendantin Oper (m/w/d)

Die Niedersächsische Staatstheater Hannover GmbH sucht für die Staatsoper Hannover zum nächstmöglichen Termin

eine:n Referent:in (m/w/d) der Intendantin
Wer sind wir?
• Die Staatsoper Hannover empfängt bis zu 225.000 Vorstellungsgäste pro
   Spielzeit
• Die Niedersächsische Staatstheater GmbH beschäftigt ca. 950 Mitarbei-
   ter:innen
• Wir sorgen für ein Betriebliches Gesundheitsmanagement (Physiothera-
   pie, Fitnessstudio, Sportangebote, JobRad)

Ihr Aufgabenbereich:
• Inhaltliche und organisatorische Intendanz-Kommunikation und -Darstel-
   lung innerhalb und außerhalb der Staatsoper in enger Zusammenarbeit
   mit der Assistentin der Intendantin
• Mitarbeit Entwicklung und Betreuung von strategischen Partnerschaften
   (Stadtgesellschaft, Politik)
• Mitarbeit Entwicklung und Betreuung von inhaltlichen Schwerpunkt-
   projekten der Staatsoper (u. a. Digitalisierung der Oper, Streams, Opera
   Europa, Koproduktionen, Stiftung Staatsoper)
• Entwürfe für Reden und Texte, Erarbeitung von Präsentationsunterlagen
• Mitarbeit Vertragsbearbeitung und Controlling Opernbudget
• Vermittlungs- und Ansprechpartner:in der Intendantin für Abteilungen und
   Mitarbeiter:innen
• inhaltliche Vor- und Nachbereitung von Terminen der Intendantin
• Organisation und Betreuung von Sonderveranstaltungen und VIP-
   Empfängen der Intendanz

Wir erwarten:
• fachspezifisches Studium / Ausbildung bzw. Erfahrung in einer
   vergleichbaren Tätigkeit
• adäquate Berufserfahrung
• Kenntnisse des Opernbetriebs und seiner Abläufe, Interesse an einem
   Mehrsparten- / Repertoiretheaterbetrieb
• selbständiges inhaltliches Arbeiten, vorausschauendes Denken
• sehr gutes mündliches und schriftliches Ausdrucksvermögen, Kommuni-
   kationsstärke
• Organisationsbegabung
• Teamfähigkeit, persönliche Souveränität, soziale Kompetenz, strukturier-
   tes, lösungsorientiertes Denken und Handeln, Diskretion, Loyalität
• EDV-Kenntnisse (MS-Office)
• Fremdsprachen: verhandlungssicheres Englisch, weitere von Vorteil
• Flexibilität in der Gestaltung der Arbeitszeit, Bereitschaft zu Abend-
   /Wochenenddiensten

Die Vollzeitstelle wird der Tätigkeit nach dem NV Bühne vergütet. Wir suchen eine kommunikative Persönlichkeit, die im Umgang mit Künstler:innen erfahren und mit den Abläufen eines großen künstlerischen Betriebes vertraut ist. Wir bemühen uns aktiv um eine wertschätzende, vielfaltsförderliche Arbeitskultur und schulen unser Personal in Diskriminierungs- und Rassismuskritik.

Wir arbeiten an Programm- und Publikumsdiversifizierung, an inter- und transkulturellen sowie Diversitätskompetenzen und setzen die Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit den Themenfeldern Inklusion und Barrierefreiheit voraus. Erkennen Sie sich darin wieder? Dann freuen wir uns darauf, Sie kennen zu lernen!

Die Niedersächsische Staatstheater Hannover GmbH hat sich zum Ziel gesetzt, die Vielfalt im Personal zu erhöhen und heißt deshalb Bewerbungen aus allen Bereichen der Gesellschaft und von Menschen mit vielfältigen Lebenshintergründen und sozialen und ethnisch-kulturellen Prägungen besonders willkommen. Frauen und Männer haben bei uns die gleichen Chancen. Die Stelle ist grundsätzlich auch für schwerbehinderte Bewerber:innen geeignet.

Ihre aussagekräftige Bewerbung (inkl. Motivationsschreiben, Vita, Textproben) richten Sie bitte bis zum 18.12.2022 unter dem Stichwort – Ihr Nachname - Referent:in Intendanz Oper - in digitaler Form als eine PDF-Datei an bewerbung@staatstheater-hannover.de. Elektronische Bewerbungen werden den Richtlinien des Datenschutzes entsprechend 4 Wochen nach Beendigung des Auswahlverfahrens gelöscht.

Niedersächsische Staatstheater Hannover GmbH, Personalleitung, Opernplatz 1, 30159 Hannover

 

Niedersächsische Staatstheater Hannover GmbH
Opernplatz 1
30159 Hannover

Personalleitung
Tel. xxx
E-Mail verfassen

Vertragstyp:
NV Bühne

Berufsbereich:
Management / Geschäftsführung / Direktion

Vertragsbeginn: nächstmöglich

Bewerbungsschluss: 18.12.2022
Zitatende

Quelle: https://buehnenjobs.de/?detail=33283

 

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b.)

Intendanz Staatsoper


Bei der Niedersächsische Staatstheater Hannover GmbH ist mit Beginn der Spielzeit 2025/2026 und befristet für die Dauer von zunächst fünf Jahren die Position der

Intendanz Oper (m/w/d)

zu besetzen.

Die Niedersächsische Staatstheater Hannover GmbH wird vom Land Niedersachsen als Rechtsträger und einzigem Gesellschafter betrieben. Die Gesellschaft wird als Mehrspartentheater geführt und von einer Geschäftsführung mit drei Geschäftsführer*innen (Schauspielintendanz, Opernintendanz und Verwaltungsdirektion) geleitet. Die drei Geschäftsführer*innen sind gemeinschaftlich für die Geschäftsführung der Gesellschaft verantwortlich. Die Geschäftsführer*innen werden vom Aufsichtsrat bestellt. Die Niedersächsische Staatstheater Hannover GmbH ist eines der größten Mehrspartentheater Deutschlands.

Die Staatsoper Hannover ist eines der führenden Opernhäuser Deutschlands, das sich gleichermaßen der Tradition wie der Zeitgenossenschaft verpflichtet fühlt.

Die Aufgabe der Opernintendanz ist die künstlerische Leitung der Staatsoper Hannover mit Musiktheater, Ballett und Konzert als Ensemble- und Repertoiretheater.

Ihr Anforderungsprofil:

  • Ein abgeschlossenes Hochschulstudium (mindestens Bachelor-Abschluss oder gleichwertig),
  • langjährige Leitungserfahrungen, idealerweise in einem öffentlich getragenen Theater, sowie
  • eine überregionale künstlerische Reputation.

Vorausgesetzt werden Erfahrungen in der Realisierung von Managementprozessen mit Budgetverantwortung sowie zeitgemäße Personalführungskompetenzen.

Erwartet wird die Bereitschaft, einen modernen Führungsstil mit agilen Methoden und einem ganzheitlichen Blickwickel auf das gesamte Unternehmen zu leben. Dies beinhaltet die Bereitschaft zur projektorientierten Verantwortungsübernahme in der gemeinsamen Leitung.

Erwartet wird die Bereitschaft, zukünftige Herausforderungen eines öffentlich getragenen Theaters anzunehmen. Dies beinhaltet auch die Umsetzung der Festlegung von Schnittstellen der künstlerischen Verantwortungsbereiche zu anderen Verantwortungsbereichen.

Es wird eine innovative, progressive und zeitgemäße Programmgestaltung erwartet, die sich neue Formen und Stoffe erschließt und zugleich die Traditionen der Staatsoper – vor allem als Ensembletheater – berücksichtigt.

Eine Diversifizierung des Programmangebots und des Publikums, eine starke Vermittlungsarbeit sowie die Vernetzung mit den Kulturakteuren der Stadt und Region Hannover sind zudem erwünscht.

Ferner erwarten wir Erfahrungen in der Umsetzung von Planungsprozessen im Mehrspartentheaterbetrieb und langjährige Erfahrung bei der Anwendung des deutschen Bühnentarifrechts im Musiktheaterbereich sowie die Bereitschaft, vertrauensvoll und auf Augenhöhe mit der Generalmusikdirektion und der Ballettdirektion zusammenzuarbeiten.

Ebenso soll das Theater als diskriminierungsfreier Ort weiterentwickelt werden.

Ein angemessenes außertarifliches Entgelt wird geboten. Bei einer Bewährung während der Vertragsdauer ist eine Vertragsverlängerung nicht ausgeschlossen.

Der Gleichstellung von schwerbehinderten und nicht schwerbehinderten Beschäftigten sieht sich das Land Niedersachsen in besonderer Weise verpflichtet und begrüßt deshalb Bewerbungen schwerbehinderter Menschen. Bei gleicher Eignung, Befähigung und fachlichen Leistung werden Bewerbungen schwerbehinderter Personen nach Maßgabe der einschlägigen Vorschriften bevorzugt berücksichtigt. Eine Behinderung/Gleichstellung ist zur Wahrung der Interessen bereits in das Bewerbungsschreiben oder den Lebenslauf aufzunehmen.

Das Land Niedersachsen ist bestrebt, den Anteil an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus unterschiedlichen Ländern und Kulturen kontinuierlich zu erhöhen. Bewerbungen von Menschen aller Nationalitäten sind ausdrücklich erwünscht.

Das Land Niedersachsen strebt in allen Bereichen und Positionen an, eine Unterrepräsentanz i. S. des NGG abzubauen. Daher werden Bewerbungen von Frauen besonders begrüßt. Das Land Niedersachsen fördert aktiv eine Kultur der Wertschätzung von Vielfalt. Wir begrüßen deshalb Bewerbungen von People of Color sowie schwarzen Menschen, Menschen aller Religionen und Weltanschauungen, sexueller Orientierungen und geschlechtlicher Identitäten sowie aller Altersgruppen.

Der Dienstposten/Arbeitsplatz ist grundsätzlich teilzeitgeeignet. Der Arbeitsbereich muss ganztägig abgedeckt werden. Teilzeitbeschäftigung kommt daher insbesondere als Timesharing in Betracht.

Bitte richten Sie Ihre Bewerbung bis zum 15.09.2023 an den Vorsitzenden des Aufsichtsrates, Herrn Minister Falko Mohrs, über unser Bewerbungsportal unter der E-Mail-Adresse i
ntendanz-bewerbung@staatstheater-hannover.de.

Die Bewerbung erfolgt bitte ausschließlich digital an die angegebene E-Mail-Adresse. Als PDF sind neben einem Anschreiben unter Angabe der Gehaltsvorstellung (Bruttojahreseinkommen) folgende Unterlagen beizufügen:

  • ein aktueller Lebenslauf mit ausführlicher Übersicht über den beruflichen Werdegang,
  • Studienabschlusszeugnisse und Arbeitszeugnisse, sowie
  • bei Bewerberinnen und Bewerbern aus dem öffentlichen Dienst das schriftliche Einverständnis zur Einsichtnahme in die Personalakte (unter Angabe der Ansprechpartnerin oder des Ansprechpartners in der jeweiligen Personaldienststelle).

Bewerbungskosten, beispielsweise aufgrund von Anreisen zu Bewerbungsgesprächen, können nicht erstattet werden.

Zur Kandidat*innenauswahl wird eine Vorauswahlkommission gebildet. Aus diesem Grund werden Sie gebeten, Ihrer Bewerbung eine Erklärung beizufügen, dass Sie der Einsichtnahme in Ihre Bewerbungsunterlagen durch die Mitglieder der Vorauswahlkommission sowie des Aufsichtsrates der Nds. Staatstheater Hannover GmbH zustimmen.

Für Fragen steht Ihnen Herr Lehmbruck (Tel. 0511/120-2568) im Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur zur Verfügung.

Quelle: https://staatstheater-hannover.de/de_DE/stellen-staatstheater-hannover#intendanz-staatsoper-hannover


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Hierzu ein Statement des NDR zur Noch-Geschäftsführerin der
Nds. Staatsoper Hannover GmbH


Stand: 24.09.2023 10:16 Uhr

 

 

Zitat
Laura Berman wird das Opernhaus zum Ende der Spielzeit 2024/25 verlassen. Dafür gibt es vor allem zwei große Gründe: "Man hat nur ein Leben, nur eine Karriere. Ich bin 63 Jahre alt hat und habe reflektiert, was ich noch in meinem Leben machen will, bevor ich beruflich ganz aufhöre", erklärt sie. "Wir leben in einer Zeit sehr großer Veränderungen. Vielleicht ist jemand Neues das Richtige zu diesem Zeitpunkt. Es gibt größere Wechsel an dem Haus: Das Schauspiel, die Verwaltungsdirektion und die technische Direktion wechseln auch. Ich habe überlegt, ob es nicht gut ist, dass sich alles auf einmal verändert, so dass sich ein neues Team bilden kann, die alles gemeinsam für die Zukunft formt."
Zitatende
Quelle: https://www.ndr.de/kultur/musik/klassik/Hannover-Nach-ueber-40-Jahren-feiert-neuer-Parsifal-Premiere,staatsoperhannover158.html

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Völlig Inakzeptabel: Anhörungen wie am Fließband

Pressemitteilung

Massenentlassung wegen Intendant:innenwechsel am Landestheater Schwaben

Augsburg/Memmingen, 29.06.2023. Ohne Benennung von konkreten Gründen und ohne Rücksicht auf individuelle Schicksale entledigt sich die designierte Intendantin Sarah Kohrs mit Nichtverlängerungsmitteilungen von hochqualifizierten Kolleg:innen.

77 % der darstellenden Künstler:innen,
50 % der Dramaturg:innen,
50 % der Regieassistent:innen,
100 % der Ausstattungsleiter:innen

sollen mit dem Beginn ihrer Intendanz entlassen werden. Dies widerspricht in eklatanter Weise ihrer Aussage vom 7. Februar 2023: „Es ist alles da, das Landestheater ist sehr gut aufgestellt.“

Die GDBA hat die Auffassung, dass personelle Kontinuität und soziale Sicherheit auch künstlerische Expertise bedeutet. In Memmingen kann eine künstlerische Leitung auf ein starkes Team zurückgreifen, das frisch angefangen hat. Ein vermeintliches Abwechslungsbedürfnis des Publikums vorzuschieben, ist nach gerade einmal zwei Jahren keine nachvollziehbare Begründung für diesen Kahlschlag.

Erik Völker, Landesvorsitzender der GDBA Bayern: „Nach drei Minuten war der Spuk vorbei. Die Anhörungen verliefen wie am Fließband. Kohrs lässt elementare Skills wie Empathie vermissen.
Das ist aus der Zeit gefallen und inakzeptabel.“ Darüber hinaus wurden soziale Gesichtspunkte gar nicht erst berücksichtigt. Wolfgang Schwaninger, Justiziar der GDBA: „Es grenzt an Massenentlassung, nur ohne Sozialplan.“

Der GDBA-Landesverband Bayern fordert daher eine unverzügliche Rücknahme der Massenentlassungspläne von Sarah Kohrs und ruft zu einer Zusammenarbeit zwischen designierter Intendantin und dem bestehenden künstlerischen Team für mindestens eine Spielzeit auf.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Erik Völker, Vorsitzender des GDBA- Landesverbands Bayern: lvby@gdba.de

Zitatende

Quelle: https://www.gdba.de/voellig-inakzeptabel-anhoerungen-wie-am-fliessband/

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Tarifverhandlungen „Arbeitszeit“ gescheitert

Gemeinsame Pressemitteilung der BFFS, GDBA und VdO

Hamburg, 27.06.2023: Die seit Oktober 2022 andauernden Tarifverhandlungen zu Arbeitszeitregelungen sind zwischen den Künstler:innen-Gewerkschaften GDBA, BFFS, VdO und dem Deutschen Bühnenverein nach zahlreichen Verhandlungsrunden heute gescheitert.

Das Ziel, Arbeitsbelastungen zu reduzieren und mehr Planbarkeit mit Hilfe eines Arbeitszeitrahmenmodells für die Künstler:innen zu vereinbaren, war mit dem Deutschen Bühnenverein nicht zu erreichen.

Die drei Künstler:innen-Gewerkschaften haben gemeinsam konkrete und umfassende Vorschläge zum Abbau bzw. Ausgleich von Spitzenbelastungen vorgelegt.

Auf Bedenken des Deutschen Bühnenvereins sind sie immer wieder mit weiterführenden Kompromissvorschlägen eingegangen. Nach anfänglichen Verhandlungsfortschritten hat der Deutsche Bühnenverein sich jedoch von gemeinsam erarbeiteten Lösungsansätzen nach und nach wieder distanziert.

Bernhard F. Störkmann, geschäftsführender Justiziar des BFFS konstatiert: „Die Aufrechterhaltung des Status Quo und gar Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen kann nicht Grundlage eines Verhandlungsfortgangs sein.“

„Das Ziel der Verhandlungen ist es, Verbesserungen der Arbeitsbedingungen zu erreichen, ohne die künstlerischen Schaffensprozesse zu beeinträchtigen. Das sieht der Bühnenverein nicht ein“, erklärt Tobias Könemann, Geschäftsführer der VdO.

„Überlastung und fehlende Planbarkeit plagen die Theaterschaffenden seit vielen Jahren. Wir werden nun neue Wege gehen, um diesen Zustand zu ändern“, so Lisa Jopt, geschäftsführende Präsidentin der GDBA.

Alle drei Gewerkschafter*innen betonen: „Wir rufen alle Bühnenkünstler:innen dazu auf, sich den Forderungen der Gewerkschaften aktiv anzuschließen.“

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Mesut Bayraktar: presse(at)gdba.de

 Quelle: file:///C:/Users/Hansing/Downloads/TTT-0708-23_Inhalt_web-4.pdf

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Verhandlungen gescheitert

Gemeinsame Pressemitteilung der BFFS, GDBA und VdO

Deutscher Bühnenverein lehnt Inflationsausgleich für gastierende Künstler:innen ab

Berlin/Hamburg, 22.06.2023 – Am 5. Juni haben die Künstler:innengewerkschaften BFFS, GDBA und VdO mit dem Deutschen Bühnenverein die Zahlung zum Inflationsausgleich für die gemäß NV Bühne beschäftigten Ensemblemitglieder im TVöD-Bereich vereinbart. Sie erhalten nun bis Februar 2024 insgesamt 3.000 € steuer- und sozialabgabenfrei ausgezahlt. Ein wichtiger und notwendiger Schritt!

Genauso wichtig ist nun aber eine schnelle Vereinbarung über einen Inflationsausgleich für gastierende Künstler:innen. Darüber haben die Gewerkschaften heute mit dem Deutschen Bühnenverein verhandelt, der dies kategorisch abgelehnt hat.

Die Theaterlandschaft wäre ohne gastierende Künstler:innen nicht denkbar. Ihre vielfach prekäre soziale Lage ist seit langem eine der größten Baustellen der bundesdeutschen Arbeitswelt, und die Zahl der Betroffenen hat sich in den letzten Jahren um ein Vielfaches erhöht.

Der finanzielle, organisatorische und soziale Aufwand für die Künstler:innen, die in Deutschlands Kulturlandschaft immer „auf Montage“ sind, stellt sie vor hohe Belastungen, die durch die Inflation drastisch verschärft werden.

Künstler:innen ohne Festengagement sind bereits von der Pandemie besonders hart getroffen worden. Nun sollen sie wieder nicht berücksichtigt werden, obwohl im öffentlichen Dienst vergleichbar Beschäftigte voll von den Regelungen zum Inflationsausgleich profitieren.

Wir fordern daher den Deutschen Bühnenverein weiter nachdrücklich auf, kurzfristig einen angemessenen Inflationsausgleich für das Jahr 2023 auch für gastierende Künstler:innen zu vereinbaren.


Zitatende
Quelle: https://www.gdba.de/tarifverhandlungen-arbeitszeit-gescheitert/

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Familien sind das KBB

Es ist 22.30 Uhr!
Die Kinder schlafen endlich. Das große Kind hatte einen späten Mittagsschlaf im Auto. Das kleine Kind bekommt Eckzähne. Die Wohnung sieht aus, wie sie mit zwei Kindern nach einem Tag in den Kitaschließzeiten eben aussieht. Meine Bemühungen, die Wäscheberge durch den Kauf eines größeren Wäschekorbs zu verbergen, ist fehlgeschlagen.

Ich versuche stoisch auf den Laptop zu starren, um meine Gedanken nicht an den unausgepackten Einkauf zu verlieren.
Mist das Eis!
Wie so oft in den letzten Wochen der Kitaferien kommen mein Mann und ich erst dann zum Arbeiten, wenn die Kinder schlafen. Hier sitze ich nun und schreibe einen Artikel zum Thema Vereinbarkeit.

„Vereinbarkeit - die Fähigkeit von Erwerbstätigen, Care-Arbeit mit der beruflichen Tätigkeit in Einklang zu bringen“, wie es in der Unternehmensphilosophie einer großen Aktiengesellschaft heißt, einem Familienunternehmen, so die Selbstbeschreibung. Ich muss kurz lachen und schenke mir ein Glas Wein ein. Welche Fähigkeiten sind damit gemeint? Meine privaten. Ich halte diese Definition für mehr als unzureichend. Sie gaukelt den Familien vor, dass das Gelingen von Vereinbarkeit allein von deren privatem, persönlichem Organisationstalent abhängen. Aber ist solch eine Organisation in Theaterberufen überhaupt möglich? Und wenn ja, wie?

CAREARBEIT GEHÖRT ZUM ALLTAG

Die Theaterwelt bewegt sich oft fernab des Irdischen in Grenzbereichen des Lebens. Die Themen sind groß und Ideen sind groß und existentiell. Da passen die „kleinen privaten Probleme“, die Zahnarzttermine der Kinder oder die Pflege des Schwiegervaters nicht so recht ins Bild Aber gerade sie gehören auch zum Alltag von Theatermenschen. Genau wie die Proben und Vorstellungen bis in den späten Abend, Wochenendarbeit, befristete Arbeitsverträge, die fehlende Möglichkeit, außerhalb der Spielzeitpause individuell Urlaub zu nehmen, schwer zu überbrückende Kitaschließzeiten oder Schulferien. Private Betreuungsalternativen können aufgrund der immer noch zu geringen Vergütung von kunst- und theaterschaffendem Personal auf Dauer nicht finanziell gestemmt werden. In den seltensten Fällen leben die nächsten Verwandten in der gleichen Stadt und können unterstützen. Die aktuelle Note der Familie ist groß, der Fachkräftemangel lässt vielerorts die Kinderbetreuung unzuverlässig werden. Ganz zu schweigen davon, dass der Kindergarten bei Proben oder Vorstellungen am Abend erst gar nicht geöffnet hat.

Künstlerische Berufe, die nicht selten unter prekären Bedingungen stehen, wirken dabei wie ein Brennglas auf bereits seit Jahren bestehende Probleme bezüglich des Organisierens von Care und Work.

Eine durch den Verein „Bühnenmütter“ initiierte Pilotstudie mit über 120 Teilnehmerinnen über das Leben von Bühnenkünstlerinnen mit Kindern ergab, dass 45 Prozent der befragten Personen in ihrem künstlerischen Berufsleben Diskriminierung aufgrund von Mutterschaft erfahren haben. 40 Prozent ziehen in Erwägung, den Weg als Künstlerinnen zu beenden. Diese Zahlen sind erschreckend.

ABER WIE KÖNNEN LÖSUNGEN AUSSEHEN

Aber welche Möglichkeiten kann es für Care-Arbeitende aus der Theaterbranche geben? Auf welchen Ebenen müssen Transformationen stattfinden?
Welche strukturellen Voraussetzungen benötigen Theaterbetriebe?
Derzeit finden sich Bemühungen in Form von innovativen Lösungen eher im selbstorganisierten System, weniger in übergeordneten Strukturen. Diese stoßen dann aufgrund von strukturellen Defiziten an ihre Grenzen. Möchte zum Beispiel eine Gruppe von Eltern einen Verein zur Betreuung ihrer Kinder gründen, werden sie von bürokratischen Vorgaben überrollt.

Die Ebene des Individuums, der Familien selbst, bietet Lösungen im selbstorganisierten System. Also sind wir bei den angesprochenen Strohhalmen, nach denen Familien und Karriere organisierende heute bereits greifen:
bei fehlender Familie vor Ort „ein Dorf“ schaffen, Babysitterin:innen organisieren und finanzieren, Leihgroßeltern finden; kurz Allianzen bilden, um die großen Löcher in den eigenen Händen zu stopfen. Der Fokus sollte jedoch noch mehr darauf gelegt werden, die existierenden Diskriminierungen laut werden zu lassen und die Familien in die Sichtbarkeit zu holen. Und damit wären wir auch schon bei den Grenzen einer Lösungsfindung. Allein auf der individuellen Ebene. Wir können uns nur der Mittel bedienen, die uns auch zur Verfügung gestellt werden.

Kommen wir also zur institutionellen Ebene, die die Regeln, Abläufe und Praktiken an den Theatern selbst betrifft. Wie müssen sich Theater organisieren, um die Arbeit von Künstler:innen mit Careverpflichtung möglich zu machen? Wir könnten über neugedachte Verträge sprechen, in denen es für betreuende Mitarbeitende Betreuungskostenpauschalen gibt. größere Gästewohnungen für temporär gastierendes Personal mit Familien, womöglich Reisekosten für eine benötigte Betreuungsperson oder Doppelbesetzungen in den Produktionen. Auch die Organisationsbüros der Theater selbst können sich familienfreundlicher aufstellen. Es können Kooperationen mit Kindertagesstätten aufgebaut werden, die die Betreuung der Kinder von gastierenden Künstler:innen temporär übernehmen könnten. Jetzt können Babysitter:innenkontaktlisten zur Verfügung gestellt werden. Auch innerhalb der einzelnen Produktionen an den Häusern sollten die Bedürfnisse der Carearbeitenden erfragt und die in die Probenprozesse eingebaut werden. Ohne Stigma der Betroffenen, ganz selbstverständlich. Auch hier gilt: ein Sichtbarmachen machen dessen, was uns alle betrifft.

Die Schwierigkeiten fordern die Politik und die Gesellschaft auf, Lösungsziele zu formulieren. So könnte Work-Care-Vereinbarkeit als Fördervoraussetzung für politisch kulturelle Vorhaben gelten. Bei der Vergabe von öffentlichen Geldern, sollte der Fokus auf dem Kreieren von diskriminierungsfreien Arbeitsräumen liegen.32 Teilzeit in Leistungspositionen sollte selbstverständlich werden. Die Teilzeitfalle darf kein klassisch weiblich konnotiertes Thema mehr sein. Ja, und dazu gehört auch die Abschaffung des Themas Ehegattensplitting. Aber das führt jetzt so weit, leitet aber gut hinüber auf die gesellschaftliche Ebene, auf welcher ein Umdenken stattfinden muss. Wir müssen unsere ‘klassischen‘ Rollenmuster umdenken, wir benötigen dringend eine Anerkennung der Vielzahl von diversen Familienmodellen und neue Männlichkeitsbilder und wir benötigen die gesellschaftliche Anerkennung von Care-Arbeit als Diener der Gesellschaft.

Die Lösungsebenen staffeln sich vom Kleinen ins Große, sie liegen im privaten Raum, in den Institutionen selbst und in den übergeordneten gesellschaftlichen Strukturen. Aber sie sind nicht getrennt voneinander zu betrachten, sondern müssen im Wechselspiel große Lösungen für große Probleme finden. Nur wenn politische Voraussetzungen geschaffen werden, können Theater Gelder besser auf Teilzeitstellen verteilen, es bedarf natürlich monetärer Ressourcen, Betreuungskosten vertraglich zu erstatten. Zudem können Familien Work- Care-Arbeit gleichberechtigt verteilen, wenn unser Steuersystem nicht ungleichberechtigte Lebensmodelle pauschal belohnt. Dann kann ein verändertes Selbstverständnis von Rollenbildern in die Praxis einziehen. Eines haben alle diese Forderungen gemeinsam: Care-Arbeit muss sichtbar werden. Der Lappen geht nur hoch, wenn sich am anderen Ende jemand um die Versorgung der Kinder, Eltern und den vollen Kühlschrank kümmert

Das Eis, das für die Kinder gekauft war, ist in der Einkaufstasche geschmolzen.

Franziska Weinreich studierte Schauspiel und Posaune in Rostock und Leipzig. Danach war sie an verschiedenen Theatern tätig, Es folgte das Studium des der Rechtswissenschaft an der Universität Hamburg. Seit 2017, arbeitet sie in der Rechtsabteilung der GBA und lebt mit ihrem Mann und 2 Kindern in Oldenburg.

Zitatende

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Zitat



Das GDBA-Mitglied, die Sopranistin Melitta Muszely, starb bereits im Januar diesen Jahres in ihrer Heimatstadt Wien im Alter von 95 Jahren. Sie studierte neben Gesang auch Klavier am Konservatorium in Wien und debütierte 1950 im Ostbayerischen Regensburg, wo sie 2 Jahre lang Ensemble-Mitglied blieb und dann zunächst nach Kiel wechselte.

Zwischen 1954 und 1970 war sie fest an der Hamburgischen Staatsoper verpflichtet und wirkte an einigen Opern-Uraufführungen wie Ernst Kreneks ‘Pallas Athene weint‘ und Giselher Klebes ‘Figaro lässt sich scheiden‘ (1963) mit. Gastverträge verbanden sie mit der Deutschen Staatsoper Berlin, (1955 – 1960) der Komischen Oper Berlin (1955 – 1961), der Wiener Staatsoper (1963 – 1967) und der Volksoper Wien (1963 – 1968); ferner gastierte sie am Opernhaus Zürich.

International war sie zudem in Paris, Venedig, Lissabon gern gesehener Gast und wirkte
bei den Festspielen von Salzburg und Edinburgh mit. Bereits 1957 wurde sie zur Kammersängerin der Berliner Staatsoper ernannt.

Ihre aktive Bühnenkarriere endete 1972 ein Jahr nach ihrer endgültigen Übersiedlung nach Wien, doch blieb sie auch danach als Lied- und Konzertsängerin tätig.
Daneben wirkte sie als Gesangspädagogin bis ins hohe Alter.

Vielfach ausgezeichnet erhielt sie das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse und die Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Gold im Jahr 1999.

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Quelle: https://www.buehnengenossenschaft.de/toi-toi-toi-07-08-2023


 

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Kommentar

zu Beitrag vom 19. August 2023 20:15 Uhr 3Sat.

Falstaff
Von den Salzburger Festspielen 2023.
Musikalische Juwelen in szenischem Saustall.
Erschrocken über mein reiches Repertoire an ordinären Flüchen erlebte ich die Übertragung des Falstaff, dieses Meisterwerk köstlichen Humors und einer musikalischen Delikatesse in einer Inszenierung von Marthaler und im Bühnenbild von Viebrock. Ein Ensemble von erstklassigen Sängern, angeführt vom großartigen Gerald Finley, der einen noblen Landlord verkörpernd, seine griffig warmen Töne verströmend agierte man in nichtssagenden, modernen Klamotten auf einer hässlichen Bühne und musste dauernd über eine lästige Filmcrew olpern.

 
Orson Welles (m.) inszeniert Falstaff in Salzburg |
Bildquelle: SF/ Marco Borrelli


Albernheiten aller Art, wie dauernd in einem leeren Swimmingpool fallen oder in einem Korb öffnen und sinnloses Gerenne von irgendwelchen Filmdoubles störten unerträglich.
Wie glänzend hat der große Loriot in Pappa ante portas solch ein Chaos gezeigt.
Da ich das Stück gut kenne - ich war in Wiesbaden und Stuttgart als Meg dabei - kam kürzlich an der Musikhochschule in Hannover eine musikalisch atemberaubenden quirlige Falstaff Aufführung mit Stefan Adam als erfahrenem Gast zur Aufführung.

Wer sind aber die Herrschaften der Leitung der Salzburger Festspiele, die solchen Unfug einkaufen? Nur weil Markthaler und Viehbrock einen Namen haben? Schade auch, dass es Dirigenten nicht im Geringsten interessiert, was auf der Bühne passiert. Die wollen nur pinseln, pinseln, pinseln.

ML Gilles

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   Falstaff in Salzburg

Zitat
Bleierne Langeweile

Am Ende gab’s massive Buhrufe für das Regieteam, ansonsten höflichen bis begeisterten Applaus.
Das ist die bisher schwächste Operninszenierung dieses Salzburger Sommers.

Sendung: "Allegro" am 14. August ab 6:05 Uhr auf BR-KLASSIK

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Quelle: https://www.br-klassik.de/aktuell/news-kritik/kritik-falstaff-verdi-salzburger-festspiele-christoph-marthaler-100.html

 

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Presseschau - Überschriften im Rückblick

 

 

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Schließzeiten am Theater:
Schafft die große Pause ab

3. August 2023, 11:15 Uhr


  

Carsten Höth/dpa/Schaubühne)

Was geht:
Die Berliner Schaubühne blieb im Corona-Sommer 2020 geöffnet.

In Deutschland haben gerade alle Theater und Opernhäuser gleichzeitig geschlossen.
Ein Gegenvorschlag.

Von Christiane Lutz

Zitatende
Quelle: https://www.sueddeutsche.de/kultur/theater-schliesszeit-ferien-zu-1.6092393

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Bayreuther Festspiele:
Überfrachtet und gescheitert

1. August 2023, 15:36 Uhr

   (Foto: Enrico Nawrath/dpa)

Evelin Novak (Woglinde), Simone Schröder (Floßhilde) und Stephanie Houtzeel (Wellgunde), die Rheintöchter im 3. Aufzug der "Götterdämmerung".

Zur Wiederaufnahme der "Ring"-Inszenierung von Valentin Schwarz bei den Bayreuther Festspielen. Von Wolfgang Schreiber

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Quelle: https://www.sueddeutsche.de/kultur/ring-des-nibelungen-bayreuther-festspiele-valentin-schwarz-1.6086754

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Bayreuther Festspiele:
Ein Ladenhüter namens Wagner

19. Juli 2023, 16:21 Uhr

Katharina Wagner hatte den kaufmännischen Geschäftsführer Ulrich Jagels davor gewarnt, die Eintrittspreise zu erhöhen - und sieht die Probleme beim Kartenabsatz als "hausgemacht" an.
Für die Bayreuther Festspiele gibt es noch Karten - und hinter den Kulissen Streit, wer daran Schuld hat. Ein Besuch auf dem Hügel, zur Frage: Ist das noch ein professionell geführtes Festival?

Von Egbert Tholl

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Quelle: https://www.sueddeutsche.de/kultur/bayreuth-karten-wagner-festspiele-1.6045248

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Bayreuther Festspiele:
Paradies mit Tücken


Die Bayreuther Festspiele sind die weltweit bedeutendste Klassikinstitution Deutschlands.
Deshalb müssen sie ihre Unabhängigkeit behalten.

Bayerns Kunstminister Markus Blume (CSU) ist ein Mann mit kindlichen Visionen. Dem Bayerischen Rundfunk zufolge sagte er unlängst über die Richard-Wagner-Festspiele in Bayreuth, die am kommenden Montag zu Ende gehen:

"Bayreuth muss einfach begeistern. Du musst hingehen und das Gefühl haben, du hast einen Abend genossen, den du sonst nirgendwo auf der Welt präsentiert bekommst."

So könnte nun jede und jeder auch seine Erwartungen an einen anstehenden Wiesn-Besuch trotz der ausgschamten Bierpreise anmoderieren. Aber Markus Blume hat mit seiner Äußerung sicherlich den diesjährigen Bayreuther "Tannhäuser" im Sinn, vielleicht sogar den "Parsifal" mit AR-Brillen.


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Quelle: https://www.sueddeutsche.de/kultur/bayreuther-festspiele-katharina-wagner-1.6155429

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Oper: Der Held verlässt die Bühne

24. August 2023, 16:13 Uhr

Kammersänger Stephen Gould beendet seine Karriere

 

(Foto: Kay Herschelmann)

Im vergangenen Jahr galt er als "Iron Man" der Bayreuther Festspiele, nun beendet der Wagner-Startenor Stephen Gould seine Karriere.
Er sagte einmal, der Tristan sei seine Endstation. Im vergangenen Jahr sang er die Partie, wieder einmal, in der Neuinszenierung von Richard Wagners "Tristan und Isolde" zur Eröffnung der Bayreuther Festspiele.

Nun scheint sich seine ein paar Jahre alte Aussage zu bewahrheiten. Wie seine Agentur am Donnerstag bekannt gab, beendet Stephan Gould seine Karriere. In der Opernwelt wird das großes Bedauern auslösen, für Wagner-Fans ist es ein Schock.

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Quelle: https://www.sueddeutsche.de/kultur/stephan-gould-tristan-siegfried-1.6159327

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Nachruf:
Wagners Held

20. September 2023, 21:20 Uhr


Foto: https://www.stephengould.org/profile

Erst vor wenigen Wochen beendete der Tenor Stephen Gould seine Karriere -
nun erlag er seinem Krebsleiden


Der große Tenor Stephen Gould ist im Alter von 61 Jahren seinem Krebsleiden erlegen. Er war in der Oper der Fels, auf den nicht nur die Bayreuther Festspiele bauten.

Von Helmut Mauró

Wenige Komponisten verlangen ihren Sänger ein solches Maß an physischer Kraft, Bühnenpräsenz, technischer Sicherheit und nicht zuletzt eine solch enorme Ausdauer ab, wie dies Richard Wagner in seinen bis zu fünf Stunden dauernden Opern nahezu als selbstverständlich voraussetzt.

Ebenso werden auch nur wenige Sängerinnen und Sänger diesen Anforderungen gerecht. Der US-amerikanische Tenor und österreichische Kammersänger Stephen Gould war nicht nur seit 2004 Stammgast der Bayreuther Richard-Wagner-Festspiele, als Tannhäuser aber auch als Tristan, sondern an nahezu allen großen Häusern, wenn es um Wagner ging. Man vergaß beinahe, dass er, zumindest in jungen Jahren, auch andere Rollen sang.

Geboren 1962 in Roanoke, im US-Bundesstaat Virginia, hatte Gould am New England Conservatory of Music in Boston studiert. Bevor er in das Fach des Heldentenors wechselte, war er acht Jahre lang Musicalsänger, brillierte zum Beispiel in Andrew Lloyd Webbers "Das Phantom der Oper".

Gould hatte über die Vorstellungen der Regisseure hinaus immer eine eigene Sichtweise

Ein bisschen waren die Opern Wagners für ihn Phantome, formal kaum greifbare Gebilde, denen mit gängigen ästhetischen Kriterien nicht beizukommen war. Wagners musikdramatischer Spagat zwischen erdig-irdischen Figuren und kosmisch weiten Klangwelten schien ihn zu faszinieren, zu immer neuen Sichtweisen auf seine Figuren zu inspirieren.

Gould hatte über die Vorstellungen der Regisseure hinaus immer auch eine eigene Sichtweise, die in seinem Gesang mitschwang, und ein eigenes Zeitgefühl, das nicht nur seinen Gesang, sondern auch sein bühnenfernes Leben bestimmte.

Zitatende
Quelle: https://www.sueddeutsche.de/kultur/stephen-gould-wagner-nachruf-tenor-1.6245573

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Zitat
Mit nur 61 Jahren erlag Gould einem Krebsleiden.
Mit ihm stirbt einer der wenigen großen Heldentenöre.

Autor: Benjamin Herzog


Gould schonte sich nicht. Nie. Während der letztjährigen Bayreuther Richard Wagner-Festspielen trat der Opernsänger mit gleich drei großen Rollen an: Siegfried, Tristan und Tannhäuser. Zusammengerechnet sind das 14 Stunden Musik. Er warte auf eine doppelte Knieoperation, sagte er damals. Danach könne er seine Bühnenrollen auch wieder besser spielen.

Das Singen hingegen war nie ein Problem für Gould. Bevor er als Wagnersänger begann, absolvierte er in seiner Heimat USA 3000-mal die Titelpartie im Musical «The Phantom of the Opera».

 

Legende: Ein Marathonsänger: Stephen Gould bei einer Probe für die Wagner-Oper «Götterdämmerung» im Festspielhaus in Bayreuth im Jahr 2006.
AP Photo/Eckehard Schulz, File



Legende: Eine Stimme, die nachhallt: Stephen Gould spielte 2008 in der Wiener Staatsoper die Rolle des Siegfried in der gleichnamigen Oper von Richard Wagner.
AP Photo/Stephan Trierenberg, File

Erst mit 40 Jahren fand er dann zur Musik Wagners. Das ist nicht ungewöhnlich. Denn Wagners Heldenpartien verlangen großes Durchhaltevermögen. Eine Stimme muss da erst hineinwachsen.

Ein Liebhaber der deutschen Sprache

Wenn Gould Wagner sang, fiel seine sonore und «heldische» Klangfarbe auf: ein matter, nie aufdringlicher Glanz. Aber auch, wie sorgfältig der Amerikaner mit der deutschen Sprache umgehen konnte. Gerade bei Wagner, der gerne germanisch klingende Wörter wie «Waberlohe» oder «reisige Maid» verwendet, ist das wichtig. Gould hatte denn auch lange Zeit seinen Zweitwohnsitz in Wien. Er arbeitete mit Sprachcoaches und betonte oft, wie sehr ihm Deutsch als Sprache ans Herz gewachsen sei.

Gould wurde 1962 im US-Bundesstaat Virginia geboren. Er studierte am Boston Conservatory of Music und war sich lange Zeit nicht sicher, ob er in der Stimmlage Bariton oder Tenor besser aufgehoben sei. In Deutschland trat Gould erstmals 2001 als Wagner-Tenor an der Bayerischen Staatsoper auf. Drei Jahre später gab er sein Debüt an den Wagner Festspielen auf dem «Grünen Hügel». Und zwar in einer seiner Glanzrollen als Tannhäuser in der gleichnamigen Wagner-Oper.

Ein Seltener seiner Art

Heldentenöre, die die großen Wagner-Partien gut singen, sind selten. Neben Gould gibt es noch Landsmann Robert Dean Smith, Klaus Florian Vogt und Andreas Schager. Vogt und Schager sind beide Muttersprachler. Sie übernahmen dieses Jahr Partien von Gould, der sein Mitwirken an den Bayreuther Festspielen 2023 vor drei Monaten absagte. 

Gould selbst gelangte Anfang September mit einer Mitteilung an die Öffentlichkeit. Er leide an Krebs und beende seine Karriere. Gould schrieb, dass ihm wohl noch zehn Monate verbleiben würden. Nun ist er am 19. September gestorben.

Radio SRF 2 Kultur, Kultur-Nachrichten, 21.9.2023, 07:00 Uhr
Quelle: https://www.srf.ch/kultur/musik/stephen-gould-gestorben-der-wagnersaenger-mit-den-unbaendigen-stimmbaendern

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Zum Tod von Renata Scotto:
Am Anfang stand die Callas

Kraftvoller Sopran, erdiges Timbre: Renata Scotto 1958 in London.

 
(Foto: Evening Standard/Getty Images)

Die italienische Sopranistin Renata Scotto wurde bekannt, als sie für die Diva einsprang. Es folgte eine glanzvolle Karriere an den wichtigsten Häusern der Welt.
Ein Nachruf.

Von Wolfgang Schreiber

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Quelle: https://www.sueddeutsche.de/kultur/renata-scotto-oper-maria-callas-1.6134117

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30 Jahre Sasha Waltz & Guests:
Eine, die Berlin glänzen lässt

Nie war Sasha Waltz farbenfroher: Szene aus "In C" zur Musik von Terry Riley, einem Pionier der Minimal Music.

Fast ein Wunder: Die Kompanie von Sasha Waltz feiert 30. Geburtstag. Sie hat ein Kapitel deutscher Tanzgeschichte geschrieben - allen Widrigkeiten zum Trotz.


Von Dorion Weickmann
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Quelle:
https://www.sueddeutsche.de/kultur/sasha-waltz-30-jahre-geburtstag-berlin-1.6177902

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Interview mit Christian Stückl
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(Foto: Alessandra Schellnegger)

Christian Stückl sieht noch einige Punkte, an denen er im Volkstheater arbeiten kann. "Man kann immer weiter denken", sagt er.

"Ich habe immer an Veränderungen geglaubt"

Christian Stückl soll bis 2030 Intendant des Volkstheaters bleiben. Dann wird er fast drei Jahrzehnte lang die Münchner Theaterszene geprägt haben. Grund genug, über das zu reden, was geht und was bleibt.
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Quelle https://www.sueddeutsche.de/muenchen/muenchner-volkstheater-christian-stueckl-intendant-interview-1.6092795

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Weichenstellung zur Sanierung des Landestheaters

19. Juli 2023 -

 
(Foto: Daniel Karmann/dpa)

Nach der Sanierung, für die der Freistaat Bayern und die Stadt Coburg ein Finanzierungskonzept beschlossen haben, soll das Landestheater Coburg (Archivbild) für die Zukunft gewappnet sein.

Für die Instandsetzung der Spielstätte haben der Freistaat Bayern und die Stadt Coburg eine Finanzierungsvereinbarung getroffen. Demnach ist ein Kostenrahmen von 157 Millionen Euro vorgesehen - und ein beachtlicher finanzieller Risikopuffer.

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Quelle https://www.sueddeutsche.de/bayern/landestheater-coburg-sanierung-freistaat-bayern-stadt-coburg-finanzierungsvereinbarung-1.6044828

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Umfragetief bei der ARD

30. Juni 2023, 13:51 Uhr

 
(Foto: imago stock&people)

Auch Mitarbeiter des Gorki-Theaters hat die ARD befragt.

Es geht um den Führungsstil der Intendantin.

Neun von zehn Theatermitarbeitern leiden unter Machtmissbrauch: Das will das "Mittagsmagazin" recherchiert haben. Aber was heißt schon recherchiert? -
Von Peter Laudenbach

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Quelle:
https://www.sueddeutsche.de/kultur/theater-machtmissbrauch-ard-umfrage-recherchefehler-1.5983960

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Kooperation von Berliner Ensemble und Komischer Oper:
Technisch ein Meisterwerk

Nur die Schauspieler in "Felix`s Room" sind echt, der Rest der Bühne wird durch 3-D-Scans imaginiert. (Foto: Moritz Haase)
Mit "Felix's Room" bringt das Berliner Ensemble erstmals 3-D-Scans auf die Theaterbühne. -

Von Egbert Tholl -

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Quelle:
https://www.sueddeutsche.de/kultur/felix-s-room-3d-scans-berliner-ensemble-komische-oper-1.5980289

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Kommentar zur RBB-Krise
Die große Reform lässt weiter auf sich warten

Vor einem Jahr ist Patricia Schlesinger als Intendantin des öffentlich-rechtlichen RBB zurückgetreten. Seitdem habe sich beim RBB und den anderen öffentlich-rechtlichen Sendern einiges getan – aber viel weniger als möglich war, meint Christoph Sterz.

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Quelle:
https://www.sueddeutsche.de/kultur/schneewittchen-remake-streit-disney-diversitaet-1.6133434

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Streit um "Schneewittchen"-Remake:
Und wenn sie nicht gestorben sind

 

"Schneewittchen und die sieben Zwerge" war 1937 der erste Langfilm der Walt Disney Company und legte den Grundstein für ein Imperium.

 




 

Schneewittchen ist nicht mehr "weiß wie Schnee" und wohnt bei "magischen Kreaturen": Was der Kulturkampf um die Neuverfilmung des Disney-Klassikers über Hollywood verrät.
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Quelle:
https://www.sueddeutsche.de/kultur/schneewittchen-remake-streit-disney-diversitaet-1.6133434

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Antifaschistisches Aktionsbündnis fordert:
Richard-Wagner-Platz soll umbenannt werden

Der Richard-Wagner-Platz vor dem Nürnberger Opernhaus soll umbenannt werden.

Das fordert ein antifaschistisches Aktionsbündnis jetzt. Der Grund: Richard Wagner hatte sich mehrfach antisemitisch geäußert, sogar ein entsprechendes Buch verfasst. Wichtige Mitglieder seiner Familie pflegten nach seinem Tod außerdem Kontakt zu den Nationalsozialisten während des Dritten Reichs.


  Foto: Frankenfernsehen.tv

Das Aktionsbündnis fordert deshalb, den Richard-Wagner-Platz in Esther-Bejarano-Platz umzubenennen.
Nach der vor zwei Jahren verstorbenen Musikerin und KZ-Überlebenden. Am Freitag will das Bündnis mit einer Kundgebung vor dem Opernhaus auf seine Forderung aufmerksam machen.  


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Quelle:
https://www.frankenfernsehen.tv/mediathek/video/antifaschistisches-aktionsbuendnis-fordert-richard-wagner-platz-soll-umbenannt-werden/

 

 


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Festspiele seit 1876
Das Bayreuther Spektakel um Richard Wagner

Die Bayreuther Festspiele, die seit 1876 im Festspielhaus auf dem Grünen Hügel stattfinden, tragen zum Kult um Richard Wagner bei. Der Künstler gilt als einer der bedeutendsten und umstrittensten deutschen Komponisten. Aber die Stadt feiert ihn.

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Quelle
: https://www.deutschlandfunk.de/kinder-schafft-neues-das-bayreuther-spektakel-rund-um-richard-wagner-dlf-515a10ca-100.html

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Kriselnde Festspiele
Lebt der Mythos Bayreuth noch?

Weniger Publikum und teils miese Kritiken: Für Musikkritiker Jörn Florian Fuchs ist der Mythos der Bayreuther Festspiele verlorengegangen. Das Festival sei austauschbar geworden. Sven Friedrich, Chef des Richard Wagner Museums, widerspricht.

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Quelle: https://www.deutschlandfunk.de/kriselnde-festspiele-lebt-der-mythos-bayreuth-sven-friedrich-vs-joern-f-fuchs-dlf-ec86c5ee-100.html

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Der Orchestergraben in Bayreuth
Klangcharakter per Zufall

Richard Wagner betreute den Bau des Festspielhauses in Bayreuth persönlich.

Es war Wagners großes Ziel, das Orchester so weit wie möglich auszublenden, das Licht der Musikerpulte zu tilgen. Nur so war alle Konzentration auf Musik und Bühne möglich. Die neue Architektur des Orchestergrabens hatte aber nicht nur eine optische Wirkung.
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Quelle: https://www.deutschlandfunkkultur.de/richard-wagner-faszinosum-orchestergraben-in-bayreuth-dlf-kultur-3e3aa848-100.html

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Reform im Bayerischen Rundfunk:
Tiefergelegt

"Niedrigschwellig" ist das magische Wort, wenn jetzt im BR die Kulturwellen umgebaut werden. Es gäbe sehr dringend Fragen zu klären. Aber der Sender schweigt.
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Quelle https://www.sueddeutsche.de/medien/br-bayern-2-programmreform-kritik-1.6140215

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Edinburgh Festival:
Ein Hauch von DDR

Trommeln ist okay: Beim "Carnival", einem großen Straßenfest, das zum Edinburgh Festival gehört, traten mehr als 800 Performer aus der ganzen Welt auf.
Wer querschießt, darf nicht auftreten: Die Edinburgher Festivals sind erfolgreich wie nie, entwickeln sich aber zugleich zur Kampfzone um politisch korrekte Haltungen.


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Quelle: https://www.sueddeutsche.de/kultur/edinburgh-festival-cancel-culture-comedy-1.6140382

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Staatsoper Hannover

Choreograf Marco Goecke entschuldigt sich für Hundekot-Attacke

Weil er mit ihrer Kritik unzufrieden war, beschmierte der Choreograf Goecke eine Journalistin mit Hundekot.
Jetzt sagt der Künstler: Er sei "entsetzt und traurig".
 

Aktualisiert am 22. August 2023, 19:54 Uhr
Quelle: ZEIT ONLINE, dpa,

Kommentare

"ES IST TRAGISCH, WAS PASSIERT IST, UND AUCH ZU BEREUEN"
Tragisch ist etwas, das nicht zu verhindern war. Der Protagonist wird zum Opfer der Situation, nicht zum Schuldigen.
Dass etwas zu bereuen ist, sagt nicht, dass der Täter das tatsächlich tut.

"ICH BIN ENTSETZT UND TRAURIG, DASS ICH MIT EINER SOLCHEN TAT NUN AUCH TEIL DES SCHLECHTEN BIN"
Entsetzen und Trauer sind typische Opferemotionen. Goecke: Selbst ein Opfer - seiner selbst. Das zeigt schon, dass er nicht von SEINER, sondern von EINER SOLCHEN, offenkundig von ihm abgespaltenen Tat spricht.
Als Teil des Schlechten ist Goecke zudem nur ein ein Sünder unter vielen, im besten Fall nur unglücklich in eine sündhafte Welt verstrickt. Alleinschuld? Nein danke.

"DER CHOREOGRAF LITT ... AN EINEM BURN-OUT. ER HABE DEM DRUCK ... NICHT MEHR STANDHALTEN KÖNNEN:"
Burn Out = Krankheit, keine Schuld oder gar Boshaftigkeit.
Druck = äußerer Auslöser einer Tat, dem der Täter gar nicht standhalten KONNTE. Nicht Schuld also, sondern unmenschliche Überforderung, i.b. durch seine Kritikerin, die damit selbst zur Täterin wurde?

"INSOFERN SEI DIE ATTACKE UND DER ANSCHLIESSENDE RAUSWURF AUCH GUT FÜR IHN GEWESEN, DA ER 'JETZT NICHT EINFACH SO WEITERMACHE'. ... ER WÜSSTE NICHT, WIE ES IHM ANDERNFALLS HEUTE GINGE."
Das Ganze war also letztlich eine notwendige Therapie für Goeckes Seelenrettung in letzter Minute. Das rechtfertigt jeden Kollateralschaden.

Fazit: Goeckes "Entschuldigung"? Billigstes Schmierentheater.

enilnolo

vor 1 Monat

Er ist Teil des Schlechten? So wie die Journalistin? Eine echte Entschuldigung müsste darstellen, dass er verstanden hat, welches Leid er bei seinem Opfer angerichtet hat.

Demokrat.

vor 1 Monat

"I don´t want to judge this, because I know how much you love judging."
Catherine Tate

Peter der Potti

vor 1 Monat

Grundsätzlich kann niemand sich selbst entschuldigen. Man nur den vom eigenen Fehlverhalten Betroffenen um Entschuldigung BITTEN - und ob er er diese gewährt, ist seine Sache. Ebenso im Englischen : " I beg your pardon!" oder im Französischen: "Excusez moi!"

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Quelle: https://www.zeit.de/kultur/2023-08/
hundekot-attacke-marco-goecke-staatsoper-hannover-journalistin-entschuldigung?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F

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Das Landshuter Theaterdesaster
 

Das Theaterhaus in Niederbayern wird seit Jahren saniert, Schauspieler und Publikum hausen in einem Zelt am Stadtrand. Doch selbst das Provisorium ist inzwischen marode - und wann der Umbau fertig wird, ist ungewiss. Über eine Stadt, in der sich Kultur ganz hinten anstellen muss.
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Quelle: https://www.sueddeutsche.de/projekte/artikel/bayern/landshut-theater-umbau-messegelaende-e499600/

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Leni Riefenstahl
„Es war ein Pakt mit dem Teufel“

 
 
Foto: Focus Online

Leni Riefenstahl beherrschte die Wucht der Bilder und war eine hoch innovative Filmemacherin.

Doch sie stellte ihre Kunst in die Dienste des Nationalsozialismus. Das lastete der Regisseurin bis zu ihrem Tod vor 20 Jahren an.

Wember, Heiner | 08. September 2023, 09:05 Uhr

·  Audio herunterladen

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Quelle: https://www.deutschlandfunk.de/08-09-2003-leni-riefenstahl-regisseurin-der-ns-zeit-gestorben-dlf-5f54c577-100.html

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Salzburger Festspiele:
Größtmögliche Illusion - 8. September 2023, 15:07 Uhr

  

(Foto: Maximilian Karnitschnigg/ASF)

Clemens Holzmeisters "Faust-Stadt" von 1933.

Zum 150. Geburtstag ihres Mitgründers Max Reinhardt rekonstruieren die Salzburger Festspiele dessen legendär gigantomanische "Faust-Stadt".

Von Egbert Tholl

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https://www.sueddeutsche.de/kultur/max-reinhardt-faust-stadt-salzburger-festspiele-1.6206948

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Kommentar zur RBB-Krise
Die große Reform lässt weiter auf sich warten

Vor einem Jahr ist Patricia Schlesinger als Intendantin des öffentlich-rechtlichen RBB zurückgetreten. Seitdem habe sich beim RBB und den anderen öffentlich-rechtlichen Sendern einiges getan – aber viel weniger als möglich war, meint Christoph Sterz.

Ein Kommentar von Christoph Sterz | 07.08.2023

Was war das Gejammer und Geklage groß vor einem Jahr, rund um RBB-Intendantin Patricia Schlesinger: Es könne nicht sein, dass die Chefin einer öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt mutmaßlich Rundfunkbeitrags-Gelder veruntreut und verprasst habe – und gemeinsame Sache mit dem Mann gemacht habe, der ihr als Verwaltungsrats-Chef eigentlich kritisch auf die Finger schauen sollte.

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Quelle: https://www.deutschlandfunk.de/kommentart-zur-rbb-krise-100.html

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"Jedermann" in Salzburg - Die Elenden

Die Welt ist am Ende: Die Botschaft des neuen "Jedermann" in Salzburg ist zwar gut gemeint. Gut gemacht ist die Inszenierung allerdings nicht. Ein enttäuschender Abend. Inklusive Aktivisten.  

Von Christine Dössel

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Quelle: https://www.sueddeutsche.de/kultur/jedermann-salzburg-rezension-1.6051110

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Kommentar zu Netrebko in Berlin
Das falsche Signal

An vier Abenden tritt Anna Netrebko in der Berliner Staatsoper auf. Das Haus hätte die russische Opernsängerin wegen ihrer fehlenden Distanzierung von Wladimir Putin ausladen sollen, findet Claudia van Laak.

Ein Kommentar von Claudia van Laak | 15.09.2023

„Wir dürfen dem Publikum diese Ausnahmekünstlerin nicht vorenthalten“ – unter anderem mit diesem Argument begründet die Berliner Staatsoper Unter den Linden den heutigen und die drei folgenden Auftritte von Anna Netrebko. Doch wer die russische Sopranistin hören und sehen will, muss nicht das Berliner Opernhaus besuchen. Sie tritt weiterhin live auf, zuletzt in Verona, Wien und Hamburg. Hier wird niemandem etwas vorenthalten, dieses Argument zieht nicht.

Anna Netrebko in der Berliner Staatsoper singen zu lassen, ist das falsche Signal. Die Ausnahmesängerin hat sich zwar ganz allgemein vom Krieg in der Ukraine distanziert, den Aggressor und Kriegstreiber Wladimir Putin will sie allerdings nicht beim Namen nennen. Sie beharrt darauf, als Künstlerin unpolitisch sein zu dürfen.

Doch wer noch vor zwei Jahren den 50. Geburtstag im Kreml feierte und wer Putin nicht als Wurzel des Übels benennt, der steht an seiner Seite.

Steht Berlin wirklich an der Seite der Ukraine?

Erst gestern sind Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner und Kiews Bürgermeister Vitaly Klitschko gemeinsam durch das Brandenburger Tor spaziert, haben eine Städtepartnerschaft geschlossen. „Berlin steht unverbrüchlich an der Seite der Ukraine“ verkündete Regierungschef Wegner.

Doch wie kann es dann sein, dass eine Institution des Landes Berlin Anna Netrebko eine Bühne bietet?

Das Beste wäre gewesen, die Staatsoper Unter den Linden hätte sich ein Beispiel an Prag genommen. Im Gegensatz zu Berlin erkannte Prag früh den politischen Sprengsatz, der in einem Auftritt Netrebkos liegt. Die Stadtverwaltung hat den ukrainischen Botschafter in Tschechien um eine Einschätzung gebeten. Nachdem sich dieser gegen einen Auftritt Netrebkos ausgesprochen hatte, verhandelte Prag mit dem Management der russischen Opernsängerin – ohne Schadensersatzforderungen Netrebkos konnte der Vertrag gelöst werden.

Von den Auftritten der vermeintlich unpolitischen russischen Opernsängerin in der Hauptstadt wird ein schaler Nachgeschmack bleiben. Unverbrüchlich an der Seite der Ukraine zu stehen, sieht anders aus.
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Quelle: https://www.deutschlandfunk.de/anna-netrepko-staatsoper-berlin-russland-ukraine-100.html

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Wolfgang Sawallisch: Glücksfall Wagner

Pianist, Dirigent und 20 Jahre lang Leiter der musikalischen Geschicke der Bayerischen Staatsoper: zum 100. Geburtstag von Wolfgang Sawallisch.

Von Wolfgang Schreiber

"Ich glaube", definierte Wolfgang Sawallisch einmal nüchtern sein Tun, "dass Dirigent grundsätzlich kein unmittelbar schöpferischer Beruf ist, sondern ein nachschöpfender, um dem Werk zu dienen, um dem Komponisten zu dienen." Mit dem Taktstock nur dienen?

Aus Selbstbescheidung das Selbstporträt des Kapellmeisters alter Schule? Die Marke Stardirigent war noch nicht in aller Munde, nur, Sawallisch passte gut ins Rollenbild.


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Quelle: https://www.sueddeutsche.de/kultur/wolfgang-sawallisch-generalmusikdirektor-bayerische-staatsoper-1.6162384

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Kalenderblätter

Vor achtzig Jahren

 

 

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Telefonanruf aus dem Führerhauptquartier. Die Nachrichten, die mir von dort. herübergegeben werden, klingen geradezu unwahrscheinlich. Sie besagen, dass der Duce zurückgetreten sei. Badoglio habe an seiner Stelle die Führung in Italien übernommen. Die Lage sei im Augenblick noch gänzlich undurchsichtig. Die Nachrichten, die wir erhalten, kommen über den Rundfunk und werden durch Reuter verbreitet. Man ist sich im Hauptquartier über die stattgehabte Entwicklung durchaus im Unklaren. Jedenfalls wünscht der Führer, dass ich sofort ins Hauptquartier abreise. Er will dort mit seinen nächsten Mitarbeitern eine Überprüfung der Lage vornehmen.
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Quelle: Joseph Goebbels – Tagebücher – Seite 1939 – Band 5 - Piper-Verlag  

Der große faschistische Rat – das höchste italienische Parteigremium – war zum 24. Juni 1943 in den Palazzo Venezia in Rom - von Mussolini einberufen worden, der sich aus 28 Mitgliedern, (Diplomaten und Parteiführern) zusammensetzte. Von ihnen wollte der Duce sich jetzt das Plazet für eine Erweiterung seiner Vollmachten auch als Staatsoberhaupt holen.  In dieser sehr turbulenten Sitzung forderten bei der Abstimmung nur acht Mitglieder den König auf, Mussolini zu unterstützen. Zwanzig Mitglieder lehnten die Unterstützung ab und verlangten von Mussolini die Rückgabe der Vollmachten, die er am 10. Juni 1940 vom König erhalten hatte. Vittorio Emanuele III. solle den Oberbefehl über die italienischen Streitkräfte wieder selbst übernehmen.

Der König lehnte Mussolinis Forderungen nach mehr Vollmachten ab und der Duce wurde beim Verlassen des Regierungsgebäudes verhaftet.

Die Reaktionen der Achsenmacht Deutschland waren natürlich völliges Entsetzen, aber die Lage hatte sich seit dem 10. Juli 1943 – dem Tag der Landung der alliierten Kräfte auf Sizilien so sehr zu Lasten des Bündnisses verschlechtert, dass mit einer negativen Meinung zum Krieg in der italienischen Bevölkerung gerechnet werden musste. Goebbels lag richtig in seiner Annahme, dass der Duce den größten Teil seiner Autorität verloren hatte , da die westlichen Alliierten von Tunis aus das Unternehmen Husky begonnen hatten und über die kleinen Inseln Pantelleria, Lampedusa, Lampione und Linosa aus eine Landung auf Sizilien erreichten.

Im Gegensatz zu der von Stalin im Westen am Atlantik geforderten Front wurde am 10. Juli 1943 die von Hitler so gefürchtete neue Front im Süden - wie Churchill sich äußerte „der weichsten Stelle Europas - eröffnet, die zum Sturz Mussolinis am 25. Juli 1943 und letztlich zum Wechsel Italiens unter der Regierung von Marschall Pietro Badoglio gegen Nazi-Deutschland und zu den Alliierten führte.
Der neue Regierungschef erklärte zur Tarnung zunächst, den Krieg an der Seite Deutschland fortführen zu wollen, begann aber gleichzeitig mit Geheimverhandlungen mit den Alliierten, die Italien zu einem Waffenstillstand drängten.

 

 

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Pietro Badoglio
, Herzog von Addis Abeba (* 28. September 1871 in Grazzano Monferrato, Piemont; † 1. November 1956 ebenda) war ein italienischer Heeresoffizier (zuletzt Marschall) und Politiker.
Er gehörte dem nationalkonservativ-monarchistischen Lager an und war von 1925 bis 1940 Generalstabschef des königlich-italienischen Heeres. Während der kolonialen Eroberungskriege des faschistischen Regimes in Afrika war Badoglio an führender Stelle für schwere Kriegsverbrechen verantwortlich, darunter den Genozid in Libyen und den Giftgaskrieg in Abessinien.
Nach dem Sturz Mussolinis im Sommer 1943 wurde er der erste postfaschistische Ministerpräsident Italiens.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sowohl vom Kaiserreich Abessinien als auch vom Königreich Libyen seine Auslieferung gefordert. Obwohl auch die United Nations War Crimes Commission ihn als einen der größten italienischen Kriegsverbrecher gelistet hatte, wurde er niemals für in Afrika stattgefundene Kriegsverbrechen belangt.

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Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Pietro_Badoglio

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Zu all dem Schrecken, den die Landung der Alliierten in Italien und der Sturz Mussolinis hervorriefen, kamen noch die Großangriffe der Alliierten auf Hamburg. In den Tagen und Nächten vom 24. bis 30. Juli 1943 wurden über 30.000 Menschen getötet, 300.000 Wohnungen, 580 Industriebetriebe, 2300 gewerbliche Betriebe, 80 Anlagen der Wehrmacht, 24 Krankenhäuser, 277 Schulen und 58 Kirchen zerstört.
Goebbels veranlasste die weitgehende Evakuierung der Berliner Bevölkerung, um einem Chaos in der Hauptstadt vorzubeugen.

Die Amerikaner und Briten überrumpelten die deutsch-italienischen Truppen, die sich noch auf Sizilien in Kampfhandlungen mit den Alliierten befanden. Rund 300.000 auf der Insel stationierte italienische Soldaten sowie die knapp 45.000 deutsche Soldaten konnten den Vorstoß trotz heftigen Widerstands nicht aufhalten: Ohne Luftunterstützung war die bis zum 17. August 1943 vollständig abgeschlossene Besetzung Siziliens durch die Alliierten nicht zu verhindern. Etwa 40.000 deutsche und 60.000 italienische Soldaten sowie große Mengen an Kriegsmaterial konnten zuvor auf das italienische Festland überführt werden.  

 

 

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In den frühen Morgenstunden des 17. August 1943 besetzten US-amerikanische Truppen Messina, die britischen Truppen folgten nur wenig später. Die Insel war nach 38 Tagen in der Hand der Alliierten. Bilanz der Operation: 130.000 italienische, 37.000 deutsche und 31.000 alliierte Soldaten waren tot oder verwundet.
Die Landung in Sizilien bedeutete für das faschistische Regime Italiens das Aus. Schon am 24. Juli wurde Mussolini verhaftet. Während die neue Regierung hinter dem Rücken der Deutschen über eine Kapitulation Italiens verhandelte, setzten am 3. September zwei britische Divisionen über die Straße von Messina. Die Invasion auf dem europäischen Festland war für die westlichen Alliierten geglückt.

Zitatende
Quelle: https://www.spiegel.de/geschichte/kalenderblatt-10-7-1943-a-947275.html

Am 3. September 1943 querten zwei britische Divisionen von Sizilien aus die Straße von Messina und gingen in Kalabrien an Land – dem südlichsten Teil des italienischen Festlands.

Am 8. September 1943 erfuhr die Reichshauptstadt Berlin aus der amerikanischen und englischen Presse – gestützt auf Meldungen der jeweiligen Regierung – dass Italien bereits nach dem Zusammenbruch der faschistischen Regierung am 25. Juli 1943 Verhandlungen mit den Alliierten führte, die Kapitulation anbot, die an diesem 8. September 1943 in Kraft trat.

 

 

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Eine sensationelle Entwicklung hat sich im Laufe des Tages in Italien herausgestellt. Schon am Morgen wissen die englischen und amerikanischen Blätter von dieser Möglichkeit zu berichten. Ein Beweis dafür, dass die Italiener uns nach Strich und Faden betrogen haben. Die anglo-amerikanische Presse erklärt, dass Churchill noch immer in den USA weile, weil er diese Entwicklung abwarten wolle. Sie spricht davon, dass Italien die Absicht habe, bedingungslos zu kapitulieren. Im Laufe des Nachmittags erhalten wir dann nähere Nachrichten, bis sich um 18:00 Uhr, zuerst über den Sender London, der wahre Tatbestand herausstellt. Badoglio hat, ohne uns vorher ein Wort davon zu sagen, die bedingungslose Kapitulation angeboten und mit den Feindmächten einen Waffenstillstand abgeschlossen. Dieser tritt sofort in Kraft. Die Italiener werden von Eisenhower, der mit ihnen diesen Waffenstillstand abschließt, aufgefordert, die deutschen Truppen aus dem Lande zu vertreiben.

Abends gegen 07:00 Uhr ruft der Führer mich an und bittet mich noch in der Nacht ins Hauptquartier zu kommen. Er ist über die Entwicklung sehr empört. Badoglio habe noch ein paar Stunden vor seinem beispiellosen Verrat unserem Gesandtschaftsrat Bahn mitgeteilt, dass er nicht daran denke, aus der kämpfenden Achsenfront auszuscheiden, und dass wir noch einmal erleben werden, wie ein italienischer General sein Wort hält. Das haben wir ja gerade in der Tat erlebt.

Zitatende
Quelle: Joseph Goebbels – Tagebücher – Seite 1946 – Band 5 - Piper-Verlag - 1990

Am 13. Oktober 1943 erklärte dann die neue Badoglio-Regierung Italiens auf Druck Großbritanniens und der USA dem 'Deutschen Reich' den Krieg.
Damit standen sich binnen weniger Tage die einstmaligen Bundesgenossen Italien und Deutschland als Kriegsgegner gegenüber.

 

 

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S o n d e r m e l d u n g

 
Das Oberkommando der Wehrmacht gab folgendes bekannt. Die verräterische Regierung Badoglino hatte in den letzten Wochen zur Vorbereitung ihres Abfalls starke Kräfte um Rom versammelt und die Stadt selbst gegen die außerhalb Roms liegenden Deutschen. Truppen in Verteidigungszustand versetzt. Als Begründung wurde die Gefahr einer feindlichen Landung westlich Roms angegeben.
Seit der Kapitulation Italiens am 8. September 1943 abends hatten sich um Rom Kämpfe zwischen deutschen und italienischen Truppen entwickelt. Der deutsche Oberbefehlshaber Süd, Feldmarschall Kesselring, zog Verstärkungen heran, leitete den Angriff auf Rom ein und stellte dem Kommandanten ein Ultimatum. Unter diesem Druck hat der italienische Befehlshaber in Rom in einem Umkreis von 50 Kilometern kapituliert. Die Entwaffnung der italienischen Truppen ist im Gange. Die Verbindung mit der deutschen Armee im Raum von Neapel und Salerno ist hergestellt. Den Schutz der Vatikanstadt wird die deutsche Wehrmacht übernehmen.

Zitatende
Quelle: Die Wehrmachtsberichte 1939 – 1945 – Band 2 _ Seite 558 – Verlag Gesellschaft und politische Bildung – Köln 1989

Die seit langem für die evtl. sich ergebende Situation eines Abfalls Italiens vorbereiteten deutschen Gegenmaßnahmen, das Unternehmen ‘Achse‘, führten nun ab 3. September 1943 unverzüglich zur Entwaffnung und Gefangennahme der italienischen Streitkräfte in Italien, Südfrankreich und dem Balkan sowie die Besetzung Roms durch deutsche Truppen.
Im Norden bildete der von deutschen Fallschirmjägern am 12. September 1943 aus der Inhaftierung aus dem Sporthotel Campo Imperatore auf dem Gran sasso im Rahmen des Unternehmens ‘Eiche‘ befreite Mussolini in der "Sozialen Republik Italien" eine faschistische Gegenregierung, die aber nichts mehr bewirken konnte. Trotzdem ließ Goebbels die Befreiung des Duce als politischen und militärischen Sieg verkünden. Es gelang ihm sogar, Hitler zu überzeugen, dass hierüber durch eine Sondermeldung die deutsche Bevölkerung informiert wurde.
Italien wurde durch die militärische Lage faktisch geteilt. Die von den Alliierten besetzte, antifaschistische Südhälfte unter Badoglio hatte dem Deutschen Reich am 13. Oktober 1943 den Krieg erklärt.

 

 

Zitat
Die Italiener verlassen uns in der kritischsten Stunde. Aber sie werden sich wohl auch klar darüber sein, dass sie damit das schimpflichste politische Los erwählen, das es überhaupt in der Geschichte gibt. Sie haben ihr Gesicht verloren. Zweimal im Verlauf eines Vierteljahrhunderts kann man schließlich nicht sein Wort brechen, ohne für eine Zukunft in einer politischen Ehre mit Schmach und Schande bedeckt zu sein.
Zitatende
Quelle: Joseph Goebbels – Tagebücher – Seite 1947 – Band 5 - Piper-Verlag  

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Zur gleichen Zeit des Einfalls der Alliierten auf Sizilien begannen die Sowjets am 13.7.1943 die Initiative nach der Schlacht am Kursker Bogen zu ergreifen.
Die Überlegenheit der sowjetischen Truppen wurde immer deutlicher, zumal Hitler Truppen von der Ostfront für die anderen europäischen Kriegsschauplätze freimachen musste, da er annahm, die westlichen Alliierten würden auch hier weiter vorrücken.
 

  Für den Angriff hatte die Wehrmacht drei Armeen und einen großen Teil der an der Ostfront stationierten Panzer zur Verfügung.

Die 9. Deutsche Wehrmacht unter Model hatte 335.000 Mann (davon 223.000 kämpfende Truppe), die 4. Panzerarmee unter Hoth hatte 223.907 Mann (davon 149.271 kämpfende Truppe) und die Armeeabteilung Kempf hatte rund 100.000 Mann (davon 66.000 kämpfende Truppe).

Zusammen waren dies 778.907 Mann, wovon 518.271 zur kämpfenden Truppe gehörten.
Alle für den Angriff vorgesehenen Kräfte waren personell und materiell voll aufgefüllt worden.

Quelle: https://www.vdi-nachrichten.com/technik/
technikgeschichte/panzerschlacht-bei-kursk-was-sie-uns-80-Jahre-spaeter-ueber-Russland-und-den-ukrainekrieg-lehrt/


Die Rote Armee dagegen hatte zwei Fronten (vergleichbar mit deutschen Heeresgruppen) für die Verteidigung in Stellung gebracht und eine weitere im Hinterland als Reserve. Die Zentralfront unter Konstantin Rokossowski hatte 711.575 Mann (davon 510.983 kämpfende Truppe), Watutins Woronescher Front hatte 625.591 Mann (davon 446.236 kämpfende Truppe) und die Steppenfront unter Iwan Konew stellte 573.195 Mann (davon 449.133 kämpfende Truppe). Insgesamt hatten die drei Fronten eine Gesamtstärke von 1.910.361 Mann, wovon 1.426.352 Mann zur kämpfenden Truppe gehörten.

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Zitat
Was nun die bange Frage nach der Ostfront anlangt, so vertritt der Führer einen wesentlichen optimistischeren Standpunkt, als er vielfach vom Generalstab eingenommen wird. Unsere gegenwärtigen Rückzugsbewegungen bedeuten nichts anderes, als wir diejenigen hinter dem Dnjepr einnehmen wollen. […]
Jedenfalls ist es sehr wohltuend, die optimistische Haltung des Führers in der Beurteilung der gesamten Frontlage zur Kenntnis zu nehmen. Ich habe den Führer selten während des Krieges in einer so harten und kampfbereiten Verfassung gesehen. Was ich früher so oft feststellen konnte, bestätige sich jetzt wieder. Je schärfer der Wind pfeift, desto unbeugsamer stellt der Führer sich ihm entgegen.
Der Führer berichtet mir ausführlich über den Besuch des Duce, der auf ihn einen tiefen Eindruck gemacht hat. Allerdings hat der Duce diesmal persönlich nicht so stark auf ihn gewirkt wie bei den früheren Zusammenkünften. Das mag in der Hauptsache daran liegen, dass der Duce jetzt ohne Macht zum Führer kam und der Führer ihn deshalb mit kritischeren Augen betrachtet hat. Der Duce hat aus der Katastrophe Italiens nicht die moralischen Konsequenzen gezogen, wie der Führer sich eigentlich davon erwartet hatte. Natürlich war er überglücklich, den Führer wiederzusehen und überhaupt seine Freiheit wieder genießen zu können. Der Führer hatte nun geglaubt, der Duce würde als erstes ein großangelegtes Strafgericht an seinen Verrätern abhalte. Das ist aber in keiner Weise der Fall. Und darin zeigt sich eigentlich seine Begrenztheit. Er ist kein Revolutionär, etwa im Sinne des Führers oder im Sinne Stalins. Er ist doch in seinem italienischen Volkstum so gebunden, dass ihm der große Zug zum weltweiten Revolutionär und Umwälzer fehlt.

Zitatende

Quelle: Joseph Goebbels - Tagebücher – Band 5 - Seite 1957 –1990 - Piper-Verlag




Quelle: Bundesarchiv_Bild_146-1975-117-26,_Marschflugkörper_V1_vor_Start_333.jpg

Hitler und Goebbels hofften auf die Wirksamkeit der magnetischen Bomben, die ja in relativ kurzer Zeit zum Einsatz kommen sollten.

Hitler beharrte auf seinem Standpunkt, England in kürzester Zeit das heimzuzahlen, was es dem deutschen Volk angetan habe. Die große Vergeltung werde mit der Raketenwaffe sehr bald, Ende Januar bis Anfang Februar des kommenden Jahres 1944, erreicht werden.

Eine große Erleichterung böte die Tatsache, dass bei man bei der Raketenwaffe vom elektrischen Strahl losgekommen sei. Es bleibe den Engländern also keine Möglichkeit mehr, die Flugbahn der Geschosse auf technischem Wege zu unterbrechen.


Mehr unter:
https://unipub.uni-graz.at/obvugrhs/content/titleinfo/3806572/full.pdf

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Fronttheater und Truppenbetreuung

Um die Bevölkerung von den verheerenden Aussichten im Osten wie im Süden, und die vernichtenden Angriffe der Westalliierten aus der Luft abzulenken, ließ Goebbels Filme zur Unterhaltung produzieren. Im Jahr 1943 waren es allein 74 Filme. (Siehe Ausgabe 45, Seiten

Neben diesen speziellen Veranstaltungen für die Bevölkerung mussten für die Bewohner der besetzten Gebiete wie auch der Besatzungssoldaten Ablenkungsmöglichkeiten geschaffen werden.

Hier war nun ab 1933 darauf zu achten, dass nichts mehr angeboten wurde, was gerade nach dem ersten Weltkrieg und in der zurückliegenden Weimarer Republik Furure machte. Satire, Witz galten als artfremd und waren wie auch die moderne Malerei und Texte verpönt und wurden als entartet abgelehnt.
Das große Bücherverbrennen in Deutschland von März bis Oktober 1933 war eine von der NSDAP, der Hitlerjugend, Körperschaften der SA und der Deutschen Studentenschaft geplante und inszenierte Aktion, bei der Studenten, Professoren und Mitglieder nationalsozialistischer Parteiorgane die Werke der von ihnen verfemten Autoren ins Feuer warfen.
Goebbels tönte dazu, dass die Zeit der jüdischen Unterwanderung der Kunst nun ein Ende habe. Alle, die zu dieser Gruppe gezählt wurden, waren als Kulturbolschewisten verschrieen und verboten.
Dadurch reduzierte sich die Möglichkeiten, namhafte Künstler an die Front zu schicken, erheblich.
Hinzu kam, dass in der Kulturpolitik und deren Anwendung verschiedene Gruppen agierten und sich gegenseitig ins Gehege kamen.

An erster Stelle das Ministerium für Volksaufklärung und Propaganda mit dem von Hitler eingesetzten Propagandaminister Dr. Joseph Goebbels, der vehement eingriff und steuerte.
Neben ihm war auch Dr. Ley mit seinen Mitarbeitern der Deutschen Arbeitsfront und der NS-Gemeinschaft‚(‘Kraft durch Freude‘ - KdF) tätig.
Gegen ihn opponierte Alfred Rosenberg, der Beauftragte des Führers für die Überwachung der gesamten geistigen und weltanschaulichen Schulung und Erziehung der NSDAP, dieser wieder gegen Himmler, den Chef der SS.
Mit im Bunde war Bodo Lafferentz als Funktionär der nationalsozialistischen Organisation Kraft durch Freude unter anderem Organisator der Bayreuther Festspiele in der Zeit des Zweiten Weltkriegs und
seit dem 26. Dezember 1943 mit Verena Wagner (1920–2019), der Tochter Siegfried Wagners (Sohn des Komponisten Richard Wagner) und Winifred Wagners verheiratet. Aus dieser Ehe gingen fünf Kinder hervor: Amelie (* 1944), Manfred (* 1945), Winifred (* 1947), Wieland (* 1949) und Verena (* 1952).

Da Hitler unklare Kompetenzen schätzte, um selbst dann steuernd einzugreifen, wenn eine ordnende Hand nötig wurde, kam es zwischen den Leitenden immer wieder zu Auseinandersetzungen, die bis hinein in die Durchführung der Aufgaben reichten und damit den Erfolg des Einzelnen schmälerten, wobei Goebbels durch seine Zuständigkeit für innenpolitische Aufklärung, Gestaltung von Feiern nationaler Bedeutung, Rundfunk, Lichtspielwesen und Theater (außer den Staatstheatern, die Göring als preußischem Innenminister unterstanden), Bekämpfung von ‘Schmutz und Schund‘, Lenkung von Presse und Nachrichten, wie auch Messe, Ausstellungen und Werbewesen fast alle Fäden in der Hand hielt.

Bei den Theatern war es ihm auch erlaubt, die Bühnenleiter, Kapellmeister und Oberspielleiter zu bestimmen und damit in den gesamten Theaterbetrieb hineinzuregieren, wobei er auch das Recht erhielt, die Aufführungen bestimmter Stücke zu untersagen.

Schon 1934 begann das Regime mit der Unterstützung der Werktätigen durch Unterhaltung.
Man spielte für die Arbeiter, die mit der Erstellung der Autobahnen beschäftigt waren, Schwänke am Rande der Baustellen. Zum Beispiel die Bauernkomödie ‘Krach um Jolanthe‘ – womit man die Belegschaft mit diesen KdF-Veranstaltungen an das Thema Theater heranführen konnte.
1936 konnten so 100 000 Arbeiter über diese Wanderbühnen über die Sonderaktionen mit dem Theater vertraut werden.

Der Komponist Werner Egk meinte 1936:

 

 

Zitat
In Zukunft sollte alle Musik so beschaffen sein. Was meinen Sie, auf einer ‘Kraft durch Freude‘-Veranstaltung spielen zu können und die hier von allen Volksgenossen als innerliche Erhebung, Beglückung und Bereicherung empfunden wird.
Zitatende

Quelle: Zitat bei Kurt Prieberg – ‘Musik im NS-Staat‘, Frankfurt, 1982, S. 27

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Wie sehr das Programm der KdF bei der Bevölkerung ankam, zeigen die Zahlen von 1937. In diesem Jahr beschäftigte die Organisation ca. 10.000 hauptamtliche und ca. 100.000 ehrenamtliche Mitarbeiter.

Ca. acht Millionen Gäste – meistens Arbeiter oder kleine Angestellte - kamen 1938 zu den KdF Veranstaltungen oder war auf den 12 im Jahr 1939 im Besitz der NS-Gemeinschaft befindlichen Schiffen als Gäste an Bord.

Auch Theaterbauten waren im Besitz der KdF.
Im Mellini-Theater in Hannover oder im ‘Raimund-Theater‘ in Wien spielte man als KdF-Theater zu günstigsten Bedingungen für die Gäste.


Mit Stars, aber auch Darstellern aus dem Komödienstadl fand man den Weg zur Truppe und deren Betreuung. Nun nach dem 1. September 1939, dem Anschlag auf Polen, nutzte man das Fronttheater mit seiner Truppenbetreuung zur psychologischen Kriegsführung.

Der NS-Staat - nun seit 1933 an der Macht - war in der Anerkennung der Künstler gestiegen.
Angesichts der Siege waren die Künstler gern zur Stelle, um den Erfolg zu feiern und um selbst in allen möglichen Publikationen mit den einfachen Soldaten oder gar hö-heren Chargen abgebildet zu werden, sei es bei Lesungen, artistischen Vorstellungen, kabarettistischen Darbietungen oder Veranstaltungen der Klassik – besonders gern im besetzten Ausland, wodurch sich Möglichkeiten der Hamsterei von Gütern, die im Heimatland nicht mehr zu erstehen waren, sich ergaben.

Die angemaßten, aber eben nicht festgelegten, Zuständigkeiten zwischen Goebbels, Ley, Rosenberg, Himmler führten zu organisatorischen Schwierigkeiten, unter denen die Künstler zu leiden hatten.

Neben den anderen agierte 1933 nach der „Machtergreifung“ der NSDAP

Hans Hinkel –
NS-Politiker
(1901 – 1960)

 



Foto: Wikipedia

Er wurde Reichsorganisationsleiter des Kampfbundes für deutsche Kultur (KfdK) und Dritter Geschäftsführer der Reichskulturkammer.

Ende 1942 übernahm Hinkel im Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda die Leitung der Filmabteilung.

Hinkel organisierte Probevorführungen von Filmen vor Propagandaexperten, Einrichtungen und Behörden.

Propagandafilme wurden laufend auf ihre Wirksamkeit getestet.

 
Irritationen wurde häufig ausgelöst durch Eigenmächtigkeiten bei Engagements von Künstlern.
Gerade in Frankreich bildeten sich Propagandaeinrichtungen, die deutsche Botschaft und andere sich berufen Fühlende ein, sich bei der Truppenbetreuung mitmischen zu müssen.

Hinkel konnte nicht überall eingreifen, denn wie er selbst voller Stolz in einem Brief vom 3.7.1940 an seinem Freund den Dramatiker und NS-Staatsrat Hanns Johst mitteilte, habe er “zu seiner Abteilung noch den Posten des Hauptgeschäftsführers der Reichskulturkammer und die gesamte Truppenbetreuung übernommen, so dass zwei gerade heute entscheidende Hebel in meiner Hand sind.“

 

 

Zitat
Goebbels sah seine Truppenbetreuung bei Hinkel in guten Händen. Dabei hielt er ihn noch 1938 für einen „ekelhaften Intriganten“. „Er ist eine Wanze“, beschrieb er ihn am 11.1.1938 im Tagebuch. Jetzt aber 1940, hält er große Stücke auf ihn. „Hinkel berichtet über Truppenbetreuungsmaßnahmen. Diese Sache klappt unter seiner Führung ganz vorzüglich.“ Mit Hinkel bespricht er alles, vor allem, was ihm unangenehm aufstößt: „Ich schaffe einige Unarten in der Truppenbetreuung ab.“ […]  
Am 11.3. 41 notiert er: „Ich verbiete ein Gastspiel der Berliner Philharmoniker vor Pariser Publikum. Die sollen für unsere Soldaten spielen.“
Dann: „Mit Hinkel eine Menge Truppenbetreuungsfragen besprochen. Er macht seine Sache gut. Hinkel hat das Staatstheater für die Truppenbetreuung eingesetzt. Großer Erfolg.“ Und am 17.4. 41 „Hinkel berichtet über die großen Erfolge seiner Truppenbetreuungsarbeit. Da klappt alles. Er hat ein paar Unarten, ist aber sonst sehr brauchbar. Vor allem, wenn man ihm tüchtig was zu tun gibt.“ […]
Fleißig, skrupellos und effizient ist Hinkel ein unentbehrlicher Diener seines Herrn. Die Gunst seines Ministers macht ihn sicher. Sein Auftreten auch gegenüber Ranghöheren im eigenen Haus wird energischer.

Zitatende
Quelle: Geerte Murmann – Komödianten für den Krieg – Droste-Verlag Düsseldorf - 1992

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Zitat
Der Stellenwert der kulturellen Truppenbetreuung lässt sich aber nicht nur an Aussagen, sondern insbesondere am immensen materiellen Aufwand ablesen, den die politische wie militärische Führung bis Ende 1944 betrieb.

Bodo Lafferentz, der Leiter der NS-Gemeinschaft »Kraft durch Freude« (KdF), sprach in einer Bilanz am 21. Juli 1944 - rund einen Monat vor der offiziellen Einstellung der Truppenbetreuung - von insgesamt rund 836 000 Veranstaltungen im Krieg, »an denen zusammengerechnet 275 Millionen Soldaten teilnahmen«.

Auch wenn diese Zahlen für propagandistische Zwecke geschönt sein dürften, ist ihnen dennoch ein grober Hinweis auf den quantitativen Umfang zu entnehmen.

Trotzdem erfuhr das Thema »Deutsche Truppenbetreuung« in der Forschung bisher nur eine sehr fragmentarische Behandlung. Die Dissertation von Erika Kaufmann über Ziele und Wirkungsabsichten von Theatern und Fronttheatern im »Dritten Reich» umfasst nur das Theaterwesen, behandelt also nicht den gesamten Komplex der Truppenbetreuung.
Zitatende
Quelle: file:///C:/Users/Hansing/Downloads/10.1524_mgzs.2000.59.2.407-3.pdf

 

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Richard-Wagner-Verband Ortsverband Chemnitz e. V.

Vorsitzender Matthias Ries-Wolff, Bauernweg 90, 09117 Chemnitz, den 26.09.2023

RWV-Chemnitz@gmx.de  Volksbank Chemnitz e.G., IBAN DE87 8709 6214 0021 2916 92

 

Liebe Mitglieder des Chemnitzer RWV,

in der letzten Zeit ging mir der Text aus der Arie „La calunnia“ aus dem „Barbier von Sevilla“ nicht aus dem Kopf: Die Verleumdung ist ein Lüftchen, kaum vernehmbar im Entstehen, so lautet die deutsche Übersetzung.

Mit dem Krebs ist es ebenso: Am Anfang spürt man gar nichts und er wächst leise und listig vor sich hin. Wenn man Beschwerden bekommt oder gar Schmerzen verspürt, dann ist es oft sehr schwer, ihn wieder unter Kontrolle zu bekommen oder gar los zu werden. Und manchmal ist es dann sogar zu spät.

So wie jetzt bei Stephen Gould: Mit Elan war er zu den Proben bei den Bayreuther Festspielen gereist und sagte dann krankheitsbedingt seine Teilnahme erst kurz vor Beginn der Festspiele ab. Zum Ende der Festspiele verkündete er seinen Abschied von der Bühne und wollte nach seiner Genesung seine reichhaltige Erfahrung an Musikstudenten weitergeben. Doch schon am 19.09.2023 verlor er seinen Kampf gegen den Krebs. Stephen Gould wurde nur 61 Jahre alt. Wir wollen uns nicht, wie in vielen Feuilletons geschehen, an dem Lamento beteiligen, dass man ihn gerne noch als Siegfried auf der Bühne gesehen hätte, sondern in Dankbarkeit uns daran erinnern, wie viele wunderbare Opernabende Stephen Gould uns geschenkt hat. Unter den vielen Heldentenören unserer Zeit war er herausragend und mit einer schier unendlich erscheinenden Kondition. Er wird uns vor allem als Tristan und Tannhäuser, aber auch als Bacchus (Ariadne auf Naxos) dauerhaft in Erinnerung bleiben!

Und wir sollten uns sein Schicksal als Mahnung annehmen: Nutzen Sie die Möglichkeiten der Krebsfrüherkennung! Weltweit wird der Oktober als Brustkrebsmonat genutzt, um auf die lebensrettende Möglichkeit von Screening hinzuweisen.

Bei Stephen Gould war es ein Gallengangskarzinom, der sehr schwierig (und deshalb oft zu spät) zu diagnostizieren ist, aber bei vielen anderen Krebsarten ist eine frühzeitige Erkennung das A und O.

Im Namen des Vorstandes - grüße ich Sie alle sehr herzlich,

Matthias Ries-Wolff             

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Identitätspolitik und Kanon:

Von
Christiane Wiesenfeldt

Die Angriffe auf die globale Dominanz eines Werkkanons mit Bach und Beethoven im Zentrum werden immer heftiger. Populisten, Akademiker und Künstler beteiligen sich daran. Die Gründe sind oft ökonomischer Natur. Ein Gastbeitrag.

Dass kultureller Wandel nicht mehr in Jahrhundertschritten, sondern beinahe tagesaktuell geschieht, ist an kaum einem Begriff so gut sichtbar wie am Kanon. Konnte Marcel Reich-Ranicki vor zwanzig Jahren noch behaupten, dass ohne Kanon „nur Willkür, Beliebigkeit und Chaos und, natürlich, Ratlosigkeit“ existiere, und auf die journalistische Nachfrage nach dem Sinn irritiert reagieren, man müsse schließlich einen „Rückfall in die Barbarei“ vermeiden („Der Spiegel“ vom 18. Juni 2001), so hat die Kanon-Dämmerung mittlerweile alles und jeden erreicht, der sich mit Kultur befasst.

Niemand glaubt heute noch ernsthaft daran, einen alle Menschen gleichermaßen befriedigenden Kanon aus Literatur, Musik oder Kunst aufstellen zu können. Und wäre die 1977 ins All geschossene Raumsonde „Voyager“ noch erreichbar, die von 27 Musikstücken des Planeten Erde dreimal Bach und zweimal Beethoven für extraterrestrische Finder dokumentiert, wäre sie längst von Kanonkritikern wieder zurückgewünscht worden.

Für die nächsten fünfhundert Millionen Jahre wird sie nun einen klingenden Kanon in andere Galaxien tragen, der in seiner Zusammenstellung schon jetzt kaum mehr ist als ein historisches Dokument.

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Quelle: https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/debatte-um-den-kanon-ist-klassische-musik-kolonialistisch-17314526.html

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Musik Deutschland

Ist klassische Musik kolonialistisch?

Gaby Reucher

03.05.20213. Mai 2021

Ja, sagen Professoren der Universität Oxford und wollen den Lehrplan ändern. Deutsche Institutionen tun sich schwerer. Doch auch dort gibt es ein Umdenken.

Traditionell oder klassisch? Der Blick auf Musik ist oftmals eurozentristisch und kolonial geprägt

Wer in Deutschland Musik studieren will, der sollte sich auskennen mit Komponisten wie Bach, Mozart, Beethoven oder auch Stockhausen. Kenntnisse zur Musik moderner nigerianischer Komponisten wie Joshua Uzoigwe und Olufęlá Şowándé oder über den indischen Hofmusiker Tansen aus dem 16. Jahrhundert werden in den Musikhochschulen weder abgefragt, noch vermittelt.

"Für die Aufnahmeprüfungen muss man sich mit der westlichen europäischen Musiksprache auskennen.
Man kann sich nicht einfach als Spezialist für afrikanische Trommelrhythmen bewerben", sagt Julia Gerlach von der Akademie der Künste in Berlin im Gespräch mit der Deutschen Welle.

Oxford will Curriculum ändern

Die University of Oxford ist eine der ältesten und renommiertesten Universitäten der Welt

An der Oxford University hat man das Problem mangelnder Diversität im Studienangebot erkannt. Erst kürzlich veröffentlichte die britische Sonntagszeitung "The Sunday Telegraph" Pläne der Eliteuniversität, "diversere" Musikformen im Lehrplan aufzunehmen.

Professoren und Studierende hatten kritisiert, dass es zu viele Werke "weißer europäischer Komponisten" aus der Zeit der Sklaverei gebe, wie etwa die von Mozart, Beethoven oder Haydn.
Auch das westliche Notensystem bezeichnen laut Sunday Telegraph einige Professoren als "kolonialistisches Unterdrückungssystem".
Im Lehrplan soll es künftig eine Auswahl an nicht-westlicher Musik und populärer Musik aus der ganzen Welt geben. Im Sommer sollen die Pläne nach der Genehmigung durch die Universität offiziell veröffentlicht werden.

Nach Informationen des Radionetzwerks Classic FM will man das bisherige Angebot zur klassischen Musik aber auf keinen Fall einschränken.

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Quelle: https://www.dw.com/de/kolonialismus-musik-klassik/a-57381921

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Berliner Staatsoper:
Vielleicht ein Glücksfall

27. September 2023, 12:12 Uhr

Lesezeit: 5 min

Designierter Musikchef der Berliner Staatsoper: Christian Thielemann

(Foto: Robert Michael/dpa)

Christian Thielemann wird als Nachfolger Daniel Barenboims Musikchef der Berliner Staatsoper.
Ist er der richtige Mann für den Job?

Von Reinhard J. Brembeck

Jetzt ist es also raus: Christian Thielemann hat einen neuen Job, er wird der neue Musikchef der Berliner Staatsoper unter den Linden, als Nachfolger von Daniel Barenboim, der Anfang des Jahres aus gesundheitlichen Gründen nach 30 Jahren an diesem Haus demissionierte.

Das gab jetzt Berlins neuer Kultursenator Joe Chialo (CDU) bekannt. Das Ganze ist keine Überraschung, denn genau mit dieser Entscheidung hatten viele Beobachter der Klassikszene gerechnet.

Weil Barenboim Thielemann schon vor einem Jahr zu Hilfe rief, als er eine Asientournee und Richard Wagners Vierteiler "Der Ring des Nibelungen" absagen musste. Gerüchte wollten in der Folge wissen, dass sich sowohl die in der Lindenoper tätige Staatskapelle als auch Barenboim für Thielemann als Nachfolger ausgesprochen hätten. Jetzt aber ist es offiziell, dass er zur Staatsoper geht und der Jubel in Berlin groß. Doch ist er der richtige Mann für diesen Posten?

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Quelle: https://www.sueddeutsche.de/kultur/christian-thielemann-musikchef-der-berliner-staatsoper-1.6258208

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DIE STEINIGUNG DER KLASSISCHEN MUSIK
(UND DER ORF MACHTE EIFRIG MIT!)

Im Namen der politischen Korrektheit

Das Urteil ist gefallen, gnadenlos und unbarmherzig:
schuldig wegen Rassismus, Kolonialismus und Machismus!
Wer?
Eine Person?
Eine Institution wie die Kirche oder der Staat?
Nein!

Diesmal wird ein ganzes Kulturbereich zur Steinigung gebracht: die europäische klassische Musik! Sie wird angeklagt, ein übler Auswuchs des weißen Mannes zu sein, der wegen seiner Gier über die Welt zu herrschen, daran strebt, Menschen anderer Hautfarbe – diejenigen deren Pigmente dunkel sind insbesondere – zu unterwerfen bzw. zu versklaven.


Daher muss man mit ihrem ganzen Geisteserbe – seriöse („E-Musik“) inklusive – einmal für immer abrechnen.

Die Steiniger sind schon da.
Niemand zeigt Mitleid mit der verurteilten E-Musik, nicht einmal im Land, das als Heimat der klassischen Musik gilt.

Stattdessen bleiben die öffentlichen Einrichtungen in Österreich kleinlaut oder machen mit.

Und der ORF?

Der Österreichische Rundfunk, wie er offiziell mit vollem Namen heißt, der sie früher durch ihre Programme auf kurzer Welle in die Welt sendete, beteiligt sich selbst daran. Eine sonderbare Kehrtwende vom Paulus zum Saulus. Der Beweis? Die Sendungen vom 13, 14, 15 und 16. September 2021 im Rahmen des Rundfunkprogramms „Radiokolleg“ mit dem Titel
„Klassik so White. Rassismus und fehlende Diversität in der E[rnsten]-Musik“.
[…]

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Quelle: https://www.reflexionsnb.com/single-post/die-steinigung-der-klassischen-musik-und-der-orf-machte-eifrig-mit

 

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Stirbt die Kultur?
Warum mancherorts die Zuschauer ausbleiben

Autor

Gregor Tholl

Publikationsdatum  17.09.2022

Berlin - Schlechte Zuschauerbilanzen, unsichere Aussichten: Die Lage der Theater und Kinos in Deutschland ist mancherorts dramatisch. Ein Teil des Publikums bleibt weg. Woran liegt das? Und: Kommt es wieder?

[...]

Keine Lust auf Belehrung: Das Regietheater in Deutschland mit seinen Befindlichkeiten und Provokationen ist seit den 70ern zum Klischee geworden. Viele Leute empfinden die Theaterszene als arrogant und selbstbezüglich, es sei eine Branche, in der hochsubventionierte Macher die sie bezahlenden Bürger erziehen wollten, so der Eindruck. Die «Süddeutsche Zeitung» meinte neulich, offenbar «haben immer weniger Zuschauer Lust, sich von der Bühne herab mit kapitalismuskritischen Banalitäten und den neuesten Windungen der Identitätspolitik belehren zu lassen». Die Pandemie wirke hier wie ein Brandbeschleuniger. «Sie verstärkt eine Besucher-Krise, die sich schlecht geführte Theater selbst eingebrockt haben.»

Zitatende
Quelle: https://www.nmz.de/politik-betrieb/kulturpolitik/stirbt-die-kultur-warum-mancherorts-die-zuschauer-ausbleiben

 

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Schlussbemerkung
 

Was brauchen wir Kultur?

Wir haben doch Pop!

Es ist leider so.
Welche Gemeinschaften es auch gibt, die Horde, das Rudel, die Gesellschaft, sie ist unterteilt. Der oder die Stärkste oder Klügste übernimmt die Führung? Es gibt Kundschafter, Strategen, Kraftvolle, Listige, Zupackende.

Ich bin der Technik und dem geduldigen Tierfilmern unendlich dankbar, dass sie uns miterleben lassen, wie Tiergemeinschaften funktionieren, damit wir sie mit dem homo erectus vergleichen können.

Gibt es zu viele Grasfresser und zu wenig Beutegreifer, so werden die Weiden kahl und es bricht Hungersnot aus.

Böse Bücher, die Bibel, der Koran, entrechten die Frauen, und so vermehrt sich der erectus in unverantwortlicher Weise, plündert die Erde bis eines voraussehbaren Tages nichts mehr zu fressen vorhanden ist.

Nun sollte die Stunde der klugen Hausfrauen schlagen! Still und geduldig, dabei verachtet und beschimpft haben sie die Volkswirtschaft am Laufen gehalten.

Diese kleinen Zellen eines Volkskörpers müssen gesund erhalten werden. Denn was nützt das Phrasenbrechen der Parteiführer, die ja nur um ihre hoch bezahlten Pöstchen besorgt sind.

- Schlecht bezahlte Pflegerinnen in den Krankenhäusern, die auch einem Boss
  den Hintern   säubern  
- schlecht bezahlte Kindergärtnerinnen, die verwöhnte Blagen umsorgen,
- schlecht bezahlte Lehrerinnen, die den an aggressiven Söhnchen Ordnung
  beibringen sollen.

Aber wir haben ja Pop!

Da können alle im stumpfen Zweiertakt stampfen. Das baut Aggressionen ab oder auf.

Es liegt mir völlig fern, irgendwem den Spaß zu verderben, mögen die Massen doch stampfen und grölen.

Aber wenn wir uns schon so unendlich tolerant dünken, möge man uns winziger Minderheit, der Anhänger klassischer Werke und Kultur, auch ein Recht auf Leben zugestehen.

Ohne Ordnung zerfällt alles im Chaos.

Die Wissenschaftsbereiche bemühen sich, die Ordnungsstrukturen zu erforschen und wenn möglich, uns verständlich zu machen. Aber gradlinig und klar vorhersehbar, verläuft nichts. Weder in der Geschichte noch im menschlichen Körper.

Schreihälse und Heilsbringer können sich da die menschlichen Ängste zu Gunsten machen und finden ihre Anhänger.

Eine perfide Methode besteht auch darin, den Menschen ein schlechtes Gewissen darüber aufzudrängen, was sie bisher als groß und wertvoll erachtet haben.
Selbst die lautesten Pop-Anhänger denen Tonica - Dominante und zurück genügt, haben als Kind vielleicht mal, wenn sie die Kirchentür offenstand, einen Fetzen Bach-Musik gehört.

Auf der Suche nach Aufmerksamkeit haben sich ein paar Musik-Wissenschaftlerinnen beim Österreichischen Rundfunk (ORF) ein neues Schlachtfeld ausgedacht. Bach, Mozart, Beethoven, den starken Stützen unseres Musiklebens muss man doch irgendwelche Schandtaten nachweisen können.

Mozart, der kritische Vorrevolutionär komponierte „Figaros Hochzeit“, Beethoven, der Freiheitskämpfer „Fidelio“. Bach schrieb „Solo dei Gloria“. Und was ist mit der Kaffeekantate, wo der Eisenacher wohl kaum etwas über die Bohnen wusste?

Aber irgendwas muss man ihnen doch anhängen können.
Und so lautet der Beschluss, die sind kolonialistisch, eurozentristisch.
Selbstverständlich sind Sie eurozentristisch, denn sie wohnten nun mal in Europa und woher sollten Sie zu der Zeit wissen, wo es in Afrika Trommelkünstler gibt?

Heute steht es jeder Hochschule frei, einen sprechenden Kurs anzubieten und jeder Veranstalter kann jede Art von Musikern aus jeder Ecke der Welt engagieren.
Was soll also der Kolonialismus-Unfug?

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Impressum

‘Eine Mitteilung an meine Freunde‘
erscheint als nichtkommerzielles Rundschreiben der Bürgerinitiative-Opernintendanz
www.bi-opernintendanz.de info@bi-opernintendanz.de – Fehrsweg 2 – 30655 Hannover

 ...in Verbindung mit:
  
Gilles - Lang & Partner
Wahlenstraße 17 | 2 OG | 93047 Regensburg |
info@kulturjournal-regensburg.de

Verteilung:
Direktversand an ausgewählte Leserschaft u.a.:
Mitglieder der
Bürgerinitiative-Opernintendanz - http://bi-opernintendanz.de/
Bayerischer Oberster Rechnungshof, Niedersächsischer Landesrechnungshof,
Niedersächsische Landesregierung,
Aufsichtsrat der Nds. Staatstheater Hannover GmbH,
Politische Parteien im Nds. Landtag,
Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover,
Bund der Steuerzahler,
Öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten,
Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger,
Deutscher Bühnenverein,
Richard-Wagner-Vereine,
Feuilletons von Tageszeitungen,
Dramaturgien, Pressestellen von Theatern im deutschsprachigen Raum

RA Frank Wahner, Fachanwalt für Verwaltungsrecht, Hannover
RA Markus von Hohenhau, Fachanwalt für IT-Recht, Regensburg
RA Prof. Dr. Ernst Fricke, Fachanwalt für Bühnenrecht, München/Landshut

Wir verstehen diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der Kritik willen, sondern als Hinweis auf - nach unserer Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes. Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire. Hierfür nehmen wir den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz, in Anspruch.

Wir benutzen Informationen, hauptsächlich aus eigenen Unterlagen vom Regionalfernsehen Regensburg, telezeitung-online.de und aus dem Internet u.a. den Veröffentlichungen des Deutschen Historischen Museums, der Preußen-Chronik, Wikipedia u.ä..
Diese Texte werden paraphrasiert wiedergegeben oder als Zitate kenntlich gemacht.
Fotos wurden Buch- und CD-Einbänden entnommen. Beiträge aus der Rubrik ‘Musiktheater‘ wurden als Zitate aus dem Hermes Handlexikon übernommen.
Leserbriefe stellen die Meinung des jeweiligen Verfassers dar.

Gender-Hinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verzichten wir auf Differenzierung und geschlechtsneutrale Formulierung. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für alle Geschlechter.
Die verkürzte Sprachform hat redaktionelle Gründe und beinhaltet keine Wertung.

ML Gilles

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