Foto: What‘s Opera Doc
Sprecherin:
Herzlich willkommen, Albert Dohmen -
auf What‘s Opera Doc - dem Youtube Kanal für
professionelle Sänger und Sängerinnen
Große Ehre, dass du bei uns bist.
Wir haben gerade gerätselt über deine Dienstzeit
über dein Alter, wenn man das so fragen darf.
Albert Dohmen:
Der Dohmen ist ein alter Knacker! Ich habe meine
ersten Konzerte 1976 gemacht und mein Operndebut
1982 an der Deutschen Oper am Rhein. Das werde ich
nie vergessen, da sind extra Freunde hingekommen –
ich habe natürlich mit einer Wurze angefangen, es
war der Bote im ‘Trovatore‘.
Sprecherin: Als Gast?
Albert Dohmen: Nein, fest! Das war ein
Festengagement, erst im Studio. Und dann hat mir
kein Mensch gesagt: Erstens, dass die Bühne eine
Schräge hat, die geben mir so eine Rolle in die
Hand, „die Botschaft musst du überbringen!“ An der
Seite hatte ich ein Schwert. Es hieß: So jetzt gehts
los und es war alles dunkel und was passiert, das
Schwert kommt mir zwischen die Beine, ich stürze hin
und bin so geschockt, dass ich keinen Ton von mir
gegeben habe und dann war‘s vorbei.
Sprecherin: Und trotzdem stehst du jetzt noch
auf der Bühne, was ist dazwischen passiert?
Albert Dohmen: Eine ganze Menge. Vielleicht
als generelle Message an alle, die uns zuhören - da
werden ja auch viele junge Leute dabei sein.
Sprecherin: Ja, hoffentlich.
Albert Dohmen: Die Wahrheit ist: Wir haben
eine Riesenkonkurrenz, eine Riesenkonkurrenz
weltweit für die paar Opernhäuser, die wir haben und
deswegen ist die Wahrheit und ich vergleiche das
immer mit dem Spitzensport: die Besten schaffen es –
auch nicht immer – und deswegen, wenn du wirklich
Sänger werden willst, mach es, aber es muss
innerlich bei dir brennen und wenn es bei dir nicht
brennt - na ja ich probiere es mal aus – meine
Professorin hat gesagt, ich sehe da
Entwicklungsmöglichkeit – das ist zu wenig – es muss
bei dir brennen, sonst lass es sein. Also das ist
die Grundvoraussetzung.
Sprecherin: Weil der Beruf so hart ist.
Albert Dohmen: So ist es und er wird immer
härter.
Er wird immer härter. Warum? Weil – z. B. Südkorea
schickt fast jedes Jahr 1000 Sänger als
Auslandsstipendium nach Italien. Da kommen die da zu
den Professoren, zu den alten Sängern – kriegen eine
fantastische Ausbildung und hört euch südkoreanische
Sänger an – die haben ein unglaublich hohes Niveau.
Ich habe mich neulich mit einem südkoreanischen Bass
in Barcelona unterhalten und fragte, wie kann das
sein, dass prozentual die Qualität der
südkoreanischen Sänger so hoch ist.
Sagt er: ganz einfach, wir sieben.
Also wenn ich 1000 Leute habe, die vorsingen, dann
nehmen wir vier und dann haben aber die vier so eine
hohe stimmliche Qualität – von Natur aus, dass der
auf einer ganz andren Basis anfängt.
Ich war mal in Baden-Württemberg in einer Kommission
drin, da haben wir uns die Hochschulzahlen der
Gesangsklassen geben lassen. Und da kam folgendes
dabei raus: Erstmal, nur 10 Prozent schaffen die
Aufnahmeprüfung. Aber von diesen 10 Prozent, wenn
die dann das Hochschulstudium durchlaufen haben,
bekommen nur 7 Prozent einen Vertrag d.h. 93 – und
Vertrag als Solist, sondern in Chören in
Rundfunkhörern, Opernchören. Das bedeutet doch im
Umkehrschluss, dass 93 Prozent nach einem
Hochschulstudium in deutschen Hochschulen in
Baden-Württemberg kein Engagement haben.
Und ich meine, diese Zahl ist doch schockierend.
Kommentar
Zitat
Bei einer Regierungsbildung in
Baden-Württemberg wurde vereinbart, 500
Studienplätze an Musikschulen des Landes zu
streichen.
Dies hätte bedeutet, dass 50
Professorenplanstellen weggefallen wären.
Die Grünen in der Regierung verhinderten
das. Jeder Lehrende ist darauf bedacht,
seine Klassen voll zu kriegen, um seine
eigene Existenz abzusichern.
Der Erfolg:
Es werden weiterhin eine große Anzahl von
Bewerbern in die Arbeitslosigkeit
ausgebildet.
An einer Musikhochschule in einem nördlichen
Bundesland nahm mit Billigung der
Schulleitung ein Vertretet der ZAV an
Aufnahmeprüfun-
gen teil. Er beurteilte aus Sicht des
Marktes den Vorgang.
Eine Bewerberin wurde von einem Prüfer mit
der Bemerkung abgetan:“ „Die ist aber
garnicht hübsch!“
Hierauf der ZAV-Mitarbeiter: “Und mit der
Stimme brauche ich gerade
die in fünf Jahren!“
Heute ist sie Solistin an einem
Staatstheater.
Zitatende
Quelle:
telezeitung-online.de
|
Albert Dohmen:
Na, ja – da kann man doch sagen, na, ja das ist so.
Ich finde das einen Skandal!
Warum?
Weil, junge Leute doch mit einem völlig tiefen
Vertrauen sich diesem System – ja sie passen sich
diesem System nicht an, sie vertrauen diesem System,
aber das System produziert über 90 Prozent
Arbeitslosigkeit.
Da sollte man sich doch mal fragen: Da stimmt doch
irgendwas nicht!
Und da sehe ich eines der größten Problemfelder
überhaupt: die Ausbildung.
Man soll es nicht pauschalieren, aber da liegt so
viel im Argen: Und das hängt auch damit zusammen,
dass man – und ich kann nur für Deutschland reden –
du kannst nur Professor an Hochschulen werden bis 55
Jahre – wenn du 56 bist – also ich zum Beispiel –
bist du draußen, kommst nicht rein.
Ich will damit nur sagen: das ist doch eigentlich
Schwachsinn, tiefe Männerstimmen mit 56 mit 55
Jahren sind die voll – wenn sie richtig singen
können – voll im Saft.
So, und die haben keine Chance zu unterrichten.
Damit werden schon mal sehr, sehr viele Leute
einfach ausgeschlossen.
Albert Dohmen:
Und ich muss ehrlich sagen: Entweder – dieses
Hochschulsystem, was eine schöne geschlossene
Anstalt ist, wo wir nur die reinlassen, die wir alle
kennen, und die so fantastische (natürlich zynisch)
so fantastische Zahlen produzieren – da gehört eine
Revolution hin. Wenn das in der freien Wirtschaft
passieren würde - die würden alle gekündigt.
Totale Fehlengagements!
Das darf man nur nicht sagen, weil man ja politisch
korrekt sein muss, aber was nutzt mir political
correctness, wenn die Ergebnisse lügen.
Ich bin ein sehr ergebnisorientierter Mensch,
irgendwie muss ja auch was rauskommen. Die werden
von unseren Steuergeldern bezahlt und das ist ein
totes System.
Und ich denke, dieses System der Ausbildung an
Hochschulen, das ja den vollen Schwachsinn hat, dass
man differenziert den:
- Professor für Lied,
- Professor für Konzert,
- Professor für Oper -
der Berry früher, der hat seine Matthäuspassion
gesungen, dann sang der seinen Barack und dann nahm
der Liedplatten auf. Und so – denke ich - müsste ein
Sänger funktionieren.
Aber das alles wird so spezialisiert, damit man
möglichst viele Positionen schaffen kann.
Und das macht für mich ein völlig falsches Bild vom
Gesang.
Du kannst nicht sagen, der hat zwar keine Stimme,
aber für das Konzertfach reicht es.
Sprecherin:
Wird oft gesagt!
Albert Dohmen: Wird sehr oft gesagt!
Und wir haben ja seit ca. 30 Jahren diese Mode, dass
man das Konzert ganz bewusst abgrenzt von diesen
Opernsängern.
Ich kann das selber sagen: Seitdem ich Wagner singe,
das ist zwar paar Takte her, nein, der Dohmen singt
Wagner, der kann kein Konzert. Das beschließen dann
andere.
Und ich finde das einen solchen Unsinn. Damals Theo
Adam oder alle die – die haben natürlich ihre Wotane
gesungen, dann sangen sie trotzdem Matthäuspassion.
Wenn ich Matthäuspassion singen darf, muss ich nach
Madrid, nach Bogota oder sonst wo hin.
Sprecherin: Na ja, da, da gibt’s die
Spezialisten.
Albert Dohmen: Natürlich!
Du bist eben ein Wagnerspezialist. Und schon bis du
in der Schublade drin.
Und mein Apell bei meinem kleinen Video hier ist:
Öffnet die Schubladen und schmeißt sie alle über den
Haufen!
Nicht nur im Denken, schubladenhaftes Denken ist
schädlich, sondern auch in der Ausbildung, auch im
Beruf.
Dieses ganze Schubladenwesen ist doch nur Ausdruck
der Inkompetenz derer, die besetzen müssen. Denn,
wenn die nämlich Ahnung von Stimmen hätten, dann
bräuchten sie keine Schubladen.
Aber es ist heute leider so: Durch das
Schubladendenken haben wir auch bei den
‘Holzträgern‘, sehr viele, die keine Ahnung mehr von
Stimmen haben.
Ich sag das ganz offen. Das hängt auch damit
zusammen, weil auch in der Ausbildung von Dirigenten
der Schwerpunkt auf Klavier gelegt wird.
Natürlich ist Klavier unglaublich wichtig, dass du
deine Partitur spielen lernst, dass du die Harmonien
erkennst, etc.
Aber in der Oper, aber in der Musik generell, sollte
man singen lernen. Egal auf welchem Instrument – ich
habe früher Oboe gemacht – du musst singen und wenn
der Dirigent nicht singen kann, weil er’s nie
gemacht hat, dann fehlt ihm natürlich auch die
Sensibilität für ein atmendes Wesen, das da oben auf
der Bühne steht, mit dem er zusammen Musik machen
sollte – in der Oper oder im Konzertsaal.
Sprecherin: Zusammen – bist Du sicher?
Albert Dohmen: Es ist alles so einzigartig,
weil alles so einzigartig ist, vergisst man
vielleicht, dass Oper ist wie ein Mannschaftssport.
Doch auf die Idee kommt keiner mehr. Wir sind in
einer Welt, wo nur die Stars, die Regie, die
Kopftäter der Dramaturgie, die dann die unglaubliche
Vision haben „Wir machen jetzt Rheingold auf der
Müllhalde!“ – genial! Dann schreien die Leute:
„Fantastische neue Bilder; wunderbar, selten so was
gesehen“.
Aber der Punkt ist doch der: Das ganze Pendel - und
das ist vielleicht der Zeitgeist – hat sich so in
die visuelle Richtung verschoben, dass es doch
überhaupt nicht mehr drauf ankommt, wie einer singt.
Interessiert das noch? Du musst nur toll aussehen,
wie ein Modell, dann musst du den Mund halten,
darfst keine Widersprüche zeigen, du musst immer nur
nicken, nicken, nicken - zu dem, was der Dirigent
sagt, zu dem, was der Regisseur sagt – immer nur
nicken. Der Sänger ist degradiert worden heutzutage
zu einem kopflosen Befehlsempfänger.
Kommentar
Bühnenverträge delegieren die Zuständigkeit
vom Intendanten an den jeweiligen Regisseur,
er ist weisungsbefugt während seiner Arbeit
am Stück mit den Darstellern.
Zitat
„Wenn ich als
Darsteller dem Regisseur dreimal sage, ich
mache das nicht, dann fliege ich raus.“
Zitatende
Quelle.: Sänger eines namhaften Opernhauses
während einer Podiumsdiskussion
|
Sprecherin:
Stimmmaschine!“
Albert Dohmen: Und das Ergebnis dieser
Tendenz, dass die Persönlichkeiten fehlen, denn man
erlaubt es ihnen ja überhaupt nicht. Die werden
rausgeschmissen, der Dohmen ist schwierig. Der ist
überhaupt nicht schwierig, der hat nur seine
Meinung, seine Ästhetik, seine Erfahrung, sein
Gehirn. Aber das ist heute nicht gefragt, weil das
ist schwierig.
Wir brauchen also heute lean productions und da
brauchen wir Models, möglichst auch mit Modelmaßen,
die müssen top aussehen, ob die singen können, auf
welchem Niveau, das ist völlig sekundär.
Guck dir doch mal Rezensionen heute an, das geht
schon seit dreißig Jahren so. Wenn über Oper
berichtet wird, wird 80 Prozent über das Konzept,
über die Regie, über die Kostüme, übers Bühnenbild –
und da kommt dann mit einem Adjektiv vielleicht:
„Sachs war Dohmen, Wotan wurde von Dohmen
verkörpert“.
Kommentar
Zitat
Während einer
Podiumsdiskussion über das Theater wird eine
bekannte Musik-Kritikerin einer deutschen
Tageszeitung gefragt, warum die Sänger immer
nur im letzten Abschnitt ihrer Rezension
erwähnt würden. Darauf antwortete die
Kritikerin: „Vom Singen verstehe ich
nichts!“
Zitatende
Quelle: telezeitung-online.de
|
Also wenn wir so weit gekommen sind,
dass die sängerische Leistung, einer, der zwei
Stunden da auf der Bühne seinen Wagner macht – das
interessiert doch überhaupt nicht mehr – wir
brauchen die Schlagzeile: „Was war das
Regiekonzept?“
Leute, das ist ein Totläufer!
Ich sehe es bei meinen Freunden, ich sehe es bei
meinen Kindern, die nun wirklich also Oper kennen,
weil – die waren mit mir in Bayreuth, als
Nibelungen-Zwerge da habe ich sie untergebracht.
Sonst komme ich nicht nach Bayreuth, das muss ein
Familienunterneh-men sein.
Und so standen wir immer zusammen auf der Bühne.
„Papa hast du mich gesehen?“
„Schweig!“
Und die gehen nicht mehr in die Oper, weil die
einfach sagen: „Papa machst du es einfach
konzertant, dann kommen wir.
Oper gucken wir uns nicht
mehr an!“
Warum?
Weil es nicht mehr zusammenpasst.
Kommentar
Zitat
Theater vergeuden öffentliche Finanzen. Wenn
es sich auch um Gelder handelt, die in einem
Budget gebunden sind, aber zweckentfremdet
durch interne Umschichtungen ausgegeben
werden.
Zitatende
Quelle:
www.bi-opernintendanz.de
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Und ich sag immer zu Regisseuren,
auch zu Intendanten:
“Wir haben verdammt nochmal
auch den Auftrag, an die Menschen zu denken, die
vielleicht eine Oper zum ersten Mal sehen. Und wenn
ihr Rheingold auf einer Müllhalde in Chicago oder
sonstwas präsentiert, die kriegen doch überhaupt
nichts mit.“
Kommentar
Zitat
Theater nutzen die Unkenntnis des heutigen,
vor allem jüngeren Publikums. Um durch
Regie, Mätzchen, Lachsalven an völlig
falschen Stellen des Textes hervorzurufen
und sich selber und damit der Öffentlichkeit
vorzugaukeln, die Inszenierung habe Erfolg.
Zitatende
Quelle:
www.bi-opernintendanz.de
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Ich kann mich an eine Inszenierung erinnern - wieder
Wotan – ich sag nicht in welcher Stadt wir waren –
da kam ich dahin und fragte:
„Wo ist denn mein Kostüm?“
Da krieg ich da so Pantöffelchen, ‘ne alte Opajacke!
Ich sagte: “Bitte, was?“
„Ja, das ist Wotan“!
Also, ich sah aus wie ein Pensionär, der jetzt eben
sein Kreuzworträtsel löst.
Na, ja das ist ja großartig, phänomenal, das ist ja
genau der Charakter und die Musik, dieses Erhabene –
genau das wird durch das Kostüm zum Ausdruck
gebracht.
Und das Allerschärfste war dann Wotans Abschied,
also im dritten Akt der Höhepunkt überhaupt, da sehe
ich wie die Brünnhilde sich am Waschbecken die Zähne
putzt. In einer Gefängniszelle. Ja, hab‘ ich
gedacht, sonst noch was? Und da hört’s dann bei mir
auf. Wenn ich gezwungen werde, praktisch bei einer
Person, die ich darstellen soll, noch ins
Lächerliche gezogen werde oder Persiflage mit mir
gemacht wird, auf Kosten meiner Persönlichkeit,
meiner Musikalität, meiner Ästhetik – da hörts dann
bei mir auf.
Kommentar
Zitat
Theater verfälschen durch
Überstülpen von – meist auch noch
überdimensionierten - Bühnenaufbauten und
stückfremden Kostümen die Werke, so dass die
Produktionen dem Geist des Autors nicht mehr
entsprechen.
Zitatende
Quelle:
www.bi-opernintendanz.de
|
Sprecherin:
Ja, was hast du für Konsequenzen gezogen.
Albert Dohmen: Ja, ich hab‘ die Vorstellung
dann gemacht, aber die anderen hab‘ ich dann nicht
mehr gemacht.
Sprecherin: Das können sich dann doch nicht
alle leisten, kommt dann oft das Argument.
Albert Dohmen:
Das ist es!
Das System will keinen Widerstand. Du hast zu
funktionieren, du hast den Mund zu halten – sonst
schmeißen die dich raus.
Und wenn du natürlich als Gast bist – dann bleibt
der Kühlschrank leer.
Wenn du fest im Engagement bist, hast du sowieso den
Mund zu halten.
Und das führt natürlich dazu, dass diese Herren
überhaupt keine Kritik mehr bekommen. Die sind nur
umgeben von Ja-Sagern und wenn du auch bei
Spitzenpolitikern, die nur umgeben werden von
Ja-Sagern, das führt zu keinem guten Ende.
Sprecherin: Ja, und siehst du in den letzten
Jahrzehnten eine Veränderung in dieser Richtung, die
du gerade so deutlich, so überdeutlich beschrieben
hast, diese negativen Veränderungen, war das, als du
angefangen hast, war das anders?
Albert Dohmen: Also ich als ich angefangen
habe, gab’s viel mehr Persönlichkeiten,
Sängerpersönlichkeiten. Ich kann mich an
Produktionen erinnern, wo der Sänger an die Rampe
gegangen ist und zum Dirigenten gesagt hat: „Du bist
ein Arsch, was dirigierst du hier für ein Scheiß!“
Da sagt der Kollege: „Wenn der so dirigiert, dass
ich nicht singen kann, ja, was soll ich dann hier.“
Und da dachte ich:
Mutig, den letzten Endes hat er ja recht. Wenn er,
der die Hauptpartie singt, nicht singen kann, weil
der Dirigent eine andere Auffassung hat – da sind
wir beim Teamwork. Für mich ist Oper ein
Mannschaftssport, wo alle zusammenfinden müssen, um
das beste Ergebnis rauszuholen.
Sprecherin: Ja da könnte man einwerfen: „Hier
ist keine Demokratie, hier ist kein Platz für
Demokratie – einer muss das Sagen haben.“
Albert Dohmen: Gut, OK – aber auch der Eine, der
das Sagen hat, nämlich der, der das Tempo angibt,
muss aber Tempi wählen, die realisierbar sind.
Du kannst nicht sagen: „So, ich mach das jetzt a la
breve“ weil ich es machen will, und keiner kann’s
singen. Ja, was soll so ein Schwachsinn?
Du musst dir immer klar sein, mit wem hab‘ ich’s
denn zu tun. Wieder beim Sport, wie kann ich die
Mannschaft zusammensetzen, damit alles am besten
funktioniert.
Aber das alles interessiert nicht mehr.
Ich beklag mich nicht, ich finde es nur traurig,
weil – das Pendel ist so in diese Regie, diese
Visualisierung ausgeschlagen, dass die Sensibilität,
was Stimme ist, völlig verloren gegangen ist. Dabei
ist die Stimme doch so was Einzigartiges. Wenn ich
dafür keine Sensibilität mehr habe, und auch der
Stimme nicht mehr die Chance gebe, sich langfristig
zu entwickeln, dann gibt es keine Stimmen mehr, die
in zwanzig Jahren mit der Ruhe ihrer Erfahrung,
diese großen Partien überhaupt noch singen, noch
gestalten können. Dann hast du nur die
Zitterpartien, zu wenig Preparation, die fühlen sich
alle überfordert, die sind alle im
Höchstlei-stungsblutdruck und die Preise, die sie
dafür zahlen, sind zu hoch.
Und ich muss sagen, ich habe im letzten Jahr mehrere
Kollegen verloren – viel zu jung, viel zu jung
verloren. Da wird man sehr nachdenklich und ich
denke – es klingt jetzt sehr altmodisch, das aber
ist die Schiene – wenn wir nicht wieder dahin
kommen, dass wir mehr Respekt vor dem Sänger haben,
dann kriegt die Oper eine Tendenz, die sie schon
jetzt hat, die nicht den Kernbereich der Oper mehr
trifft.
Und wenn wir nicht mehr den Kernbereich der Oper,
nämlich die menschliche Stimme mit Respekt, wenn wir
dafür keine Sensibilität mehr dafür entwickeln – und
dazu gehört ‘la voce teatrale‘ – was kann ich als
Bühnenbildner machen, dass die Stimme in einem Raum
so klingen kann, dass der Sänger es schafft mit
seinen zwei Stimmbändern über den Graben zu kommen –
und bei Wagner sind da hundert, hundertzwanzig
Orchestermitglieder - in einem Haus, in dem 3000
Leute drin sind.
Und da hab ich z.B. die Erfahrung gemacht – mit
großen Regisseuren – dann komm ich da auf die Bühne
‘Walküre‘ – die Bühne ist leer und offen – da hab‘
ich gesagt:
„Seid ihr wahnsinnig?“
„Ja, du hast aber doch eine große Stimme!“
„Darum geht’s aber doch nicht.“
Es geht doch darum, der Sänger muss sich wohlfühlen,
aber das interessiert doch keinen mehr
Da kommt dann: „Aber es sieht doch toll aus!“
„Ja, es sieht toll aus. Aber ich hör nichts!“
Da haben wir es wieder und es bleibt dabei: „Respekt
vor dem Sänger!“
Kommentar
Zitat
Theater werden in selbstzerstörerischer Form
der Verpflichtung zur Vermittlung von Werten
nicht gerecht.
Zitatende
Quelle:
www.bi-opernintendanz.de
|
Albert Dohmen:
Letzter Satz:
Ich habe von Freunden den Briefwechsel bekommen -
von Richard Strauss zu Karl Böhm.
Unglaublich interessant.
Und in diesem Briefwechsel schlägt der Richard
Strauss dem Böhm vor, wie für ihn eine Theaterreform
auszusehen hätte. Was an der Oper gemacht würde. Und
das Tollste, was Richard Strauss, der ja keine
Ahnung von Sängern und von Oper hatte, er hatte
überhaupt keine Ahnung, da sagte der: “Es gehört in
jedes Opernhaus ein Gremium, wo auch Opernsänger
drinsitzen, die entscheiden, ob ein Bühnenbild, ob
eine Besetzung, ob eine Neuproduktion funktionieren
kann – oder nicht.“
Sprecherin: Oh, das kann ja als Anregung auch
für heute dienen.
Albert Dohmen: Und das finde ich ist absolut
notwendig, dass für jede Neuproduktion oder was auch
immer - nicht nur der Dramaturg, der Dirigent, der
Intendant beteiligt sind, sondern einer, der was von
Stimme versteht – nämlich ein Sänger. Und dann
hätten wir – ich will es jetzt nicht übertreiben –
aber dann hätten wir völlig andere Produktionen, die
Sängern gerecht wird.
Und der Punkt ist doch der: Je besser sich ein
Sänger fühlt, je besser er unterstützt wird, von der
Bühne, vom Kostüm, vom Orchester, vom Dirigenten –
desto besser singt er!
Sprecherin: Ja, desto besser ist das
Gesamtergebnis!
Albert Dohmen: So ist es! Das Publikum hat
ein Erlebnis, das es eben sonst nicht hat.
Und letztendlich: Wir machen es doch fürs Publikum
und es ist auch respektlos dem Publikum gegenüber.
Kommentar
Zitat
Opernregisseure sind, neben
den Boulevardjournalisten, die einzigen,
die noch etwas Einmaliges, Schockierendes,
Skandalträchtiges abliefern und sich dabei
immer wieder selbst übertreffen müssen: Ich
provoziere, also bin ich. Dabei sind die
Stücke, die sie in Szene setzen, in aller
Regel bereits längst vorhanden und manchmal
Jahrhunderte alt. Und natürlich sakrosankt:
Eine Partitur ist ein strenger Diktator.
Weshalb angehende junge Opernregisseure
fieberhaft auf der Suche nach neuen
Geschmacksverstärkern aus der
nichtopernfähigen Anderswelt sind – sei es
nun ein verkabeltes Meerschweinchen, sei es
ein Rudel nackter, schwangerer Statistinnen.
Dazu kommt, dass sie es mit einer flüchtigen
Kunstform zu tun haben. Fällt der Vorhang,
schweigt die Musik, ist auch der Ruhm des
Regisseurs bald dahin.
Zitatende
Quelle:
https://www.nzz.ch/feuilleton/romeo-castellucci-ich-provoziere-also-bin-ich-ld.1421718 |
Die Quintessenz
Ja, das Regisseurstheater ist
grundsätzlich ein Irrläufer!
Neuenfels fing 1980 mit dem ‘Gemurkse‘ -
d.h. dem Verfälschen der Werke - an.
Fast alle Häuser folgten. Haarsträubende
Inszenierungen wurde dargeboten. Manche
verschwanden als szenische Darstellung
ganz schnell in der Versenkung.
Beispiel die Götterdämmerung in
Frankfurt oder der Tannhäuser in
der geplanten szenischen Form in
Düsseldorf.
Manche hätten auch das Bühnenlicht
besser nicht weiter nach der ersten
Aufführung gesehen, wenn sie denn von
der Kritik abgetan wurden mit den Worten
wie kürzlich:
„Es
wurde auch geschnarcht“ – Nikolai
Rimski-Korsakows ‘Märchen vom Zaren
Saltan‘ in Hannover
und
Nein,
diese Inszenierung
ist – mit Verlaub gesagt – eine
Zumutung“
https://www.nmz.de/kritik/oper-konzert/es-wurde-auch-geschnarcht-nikolai-rimski-korsakows-maerchen-vom-zaren-saltan
Es ist zu hoffen, dass die aufkommende
Finanzkrise die Theater dazu zwingt die
Stücke so zu spielen, wie die Autoren
sich das gedacht haben. Dies gilt
besonders für Werke mit sozialkritischem
Hintergrund oder auf historischer Basis.
Dann auch werden die Theater wieder
höhere Auslastungszahlen bei Oper,
Operette vorweisen können.
Denn nur so werden sie dem Anspruch der
Vermittlung von Bildung zu Lasten der
Steuerzahler gerecht.
Leider sind die Medien nur in geringem
Maße mit fachlich qualifizierten
‘kritischen Kritikern‘ bestückt, denn
sie müssen ja an die Anzeigengeber
denken und die könnten ja die Redaktion
fragen:
„Haben Sie keinen konzilianteren
Berichterstatter. Wir müssten uns sonst
bei der Vergabe von Anzeigenaufträgen
überlegen, ob wir nicht besser woanders
hingehen, wo man sich weniger ‘deutlich‘
äußert.“
„Wann tritt denn endlich der Tranquillo
auf?“
Regieassistenten, Souffleuse und
Korrepetitor werfen sich vielsagende
Blicke zu. Aha, wieder ein Regisseur,
der keine Noten lesen kann, keinen
Klavierauszug zu lesen versteht,
geschweige denn eine Partitur. Und
dessen Italienischkenntnisse mit „Ciao“
und „Latte Macchiato“ bereits erschöpft
sind.
Die Bezeichnung „Spielleiter“ ist leider
aus der Mode gekommen, sie hat im
sogenannten „Abendspielleiter“ überlebt,
der nach der Abreise eines Regisseurs
oft versucht zu retten, was zu retten
ist.
Episoden wie jene mit dem „Tranquillo“
tragen sich an deutschen Theatern
tagtäglich zu. Ein paar Beispiele: Die
Vorbereitungen für das Programmbuch der
neuen Spielzeit sind abgeschlossen, der
Intendant nimmt die Redaktion von
letzter Hand vor.
Und so tanzt in Strindbergs Fräulein
Julie in der Mittsommernacht auf der
Tenne nicht das „Gesinde“, sondern das
„Gesindel“.
Aus der „Küsterin“ in Janaceks Jenufa
wird hopplahopp eine „Künstlerin“.
Landauf, landab wird auf den deutschen
Bühnen ein Stück von Moliere gegeben,
das er nie geschrieben hat: Der
eingebildete Kranke. Da beißt
die Maus keinen Faden ab: Die Komödie
heißt Der eingebildet Kranke, in
der es mitnichten um einen blasierten,
selbstgefälligen oder arroganten
Zeitgenossen geht, sondern schlicht um
einen Hypochonder.
Bald kein Theater mehr, das nicht
Kleists „Zerbrochenen Krug“ im
Repertoire hätte. Einschließlich des
Variants nannte Kleist seine Komödie
stets Der zerbrochne Krug. Ohne
e.
Hohe Wellen – ich muss es
hier nicht betonen – schlug 2022
Katharina Wagners Postulat, Lohengrin
von einem „Führer“ in einen „Schützer“
zu verwandeln. Die amtlichen Stellen für
das Fahrerlaubniswesen sind bis dato
Gottlob noch nicht dazu übergangen
„Schützerscheine“ auszustellen. Es
versteht sich von selbst, die Aufgaben
eines Schützers divergieren erheblich
von denen eines Führers – so negativ der
Begriff auch konnotiert sein mag.
Ein Regisseur – vom
Schauspiel kommend – will das Musical
Sweeny Todd inszenieren und ist
heillos überfordert, Ensemble und Chor
zu leiten. Was macht er? Er inszeniert
ungeniert nach einem YouTube-Video, das
er am Laptop auf seinem Regiepult
ständig vor- und zurückspult.
Schlampigkeiten,
Nachlässigkeiten, Kleinigkeiten – ach,
es ist ja bloß Theater.
Gewiss: Inkompetenz
findet sich in allen staatlich und
städtisch subventionierten
Einrichtungen. Nur: Hier ist der
öffentliche Aufschrei groß, wird
derartiges publik. Pfusch auf den Bühnen
wird schweigend und mit einem
Achselzucken hingenommen.
Die FAZ kommentierte im
November 2009:
„Katharina Thalbach
inszeniert Rossinis Il barbiere di
Siviglia. Das wird ein Spaß! In der
Monatsschrift der Deutschen Oper Berlin
erklärt sie uns, warum. Sie kennt das
Stück nicht („etwas total Neues“), freut
sich aber riesig, es bei den Proben
kennen zu lernen. Sie kann keine
Partitur lesen („versuche natürlich,
über den Dirigenten etwas
herauszubekommen“), sie kann kein
Italienisch („hoffe aber, dass ich genug
Leute um mich habe, die des
Italienischen sehr mächtig sind, dass
wir vielleicht damit doch noch ein
bisschen herumspielen können“), … noch
hat sie überhaupt irgendeine Ahnung
(„ich scheue mich, allzu viel vorher zu
wissen“).
Frage: Würden Sie zu einem Friseur
gehen, der sich total auf Ihren Kopf
freut, aber weder Kamm noch Schere kennt
und hofft, dass genug Leute im Laden
herumstehen, die ihm sagen, wie
Haareschneiden geht? Premiere ist am 29.
November, wir schicken natürlich wieder
unseren blinden Kritikerkollegen hin,
der etwas schwerhörig ist und nicht
schreiben kann.“
Ein Opernbesuch ist in
der Regel mit einer Erwartungshaltung
verbunden.
Wird sie erfüllt?
Übererfüllt? Oder unterlaufen?
Reden wir von
„Regietheater“, wenn eine Inszenierung
unsere Erwartungshaltung nicht erfüllt?
Jedes Theater, jede
Operninszenierung ist immer
Regietheater. Das wurde bereits im
letzten Jahr beim Symposium in Bayreuth
konstatiert.
Es wurde ja schon der
Versuch unternommen, den Begriff
„Regisseurs-Theater“ einzuführen.
Es gibt gutes
Regietheater und schlechtes. So einfach
ist das. Und so kompliziert.
Neue Sichtweisen, neue
Deutungen, neue Ästhetik, selbst
abwegige oder gar verstiegene Konzepte
können erhellende und rundum glückliche
Opernabende bescheren. Ja bitte! Her
damit!
Oper ist die künstlichste
aller Welten. Wir verlassen die
Realität, die uns umgebende Wirklichkeit
spielt hier keine Rolle, ist kein
Kriterium. Wir treten in eine neue
„Umwelt“.
Wenn wir einkaufen gehen,
kostümieren wir uns nicht. Eine
Bestellung im Kaffeehaus wird wohl in
den seltensten Fällen als gesungenes
Duett mit dem Kellner von statten gehen.
Bei der Fahrt ins Büro
begleitet uns kein Orchester.
Wir begegnen keinem
Göttervater Wotan beim Flanieren durch
die Stadt und wir füttern keine in
Schwäne verwandelten Kinder.
Eine Inszenierung ist
immer eine Übersetzung. Zumal bei
Wagner, der meilenweit entfernt von
jeglichem Verismo ist, gerade bei
Wagner, wo das Irreale, Übernatürliche,
Transzendente immer, mal mehr, mal
weniger, handlungsbestimmendes Moment
ist.
Im antiken Ägypten und im
schottischen Hochland sprach und spricht
man kein Italienisch, in Island,
Cornwall und im norwegischen Sandwike
ist Deutsch nicht die Amtssprache.
Wir wissen hienieden nur
unvollkommen, wie sich Rheintöchter oder
Walküren für gewöhnlich gewanden. Bilder
aus dem Historismus zu reproduzieren,
wird 2023 schwerlich überzeugen, es sei
denn, im Rekurs auf „damals“, als Zitat.
Der Versuch der
Rekonstruktion der Uraufführung der Oper
Carmen in Rouen diesen Sommer –
ganz nett. Ein Publikumserfolg gewiss,
aber in toto unbefriedigend.
Theater darf alles!
Theater darf sich über irgendwann einmal
eingeführte Konventionen hinwegsetzen!
Theater darf sich mit Werken immer
wieder neu auseinandersetzen, soll es
sogar, muss es.
Aber: Muss jeder daher auch Theater
machen? Jeder Dahergelaufene – sprich:
Unausgebildete, Unbedarfte?
Ein guter Regisseur weiß
um die Rezeptionsgeschichte des Werks,
das ihm anvertraut wird. Misstrauen ist
gut, aber den Argwohn gegenüber einer
Oper zum Inszenierungs-Konzept zu
erheben, wird weder Werk noch Publikum
gerecht.
Ich möchte wissen, warum,
was auf der Bühne passiert. Ich möchte
die Chiffren dekodieren können, die mir
präsentiert werden. Ich möchte – von mir
aus auch gerne assoziativ und in einem
längeren Prozess – verstehen, begreifen,
nachvollziehen können, warum ein Werk so
und nicht anders gedeutet oder
umgedeutet wird. Ich bin es leid,
herbeifantasierte und an den Haaren
herbeigezogene Erklärungen für das
Anything-Goes so manchen Opernabends
hören und lesen zu müssen. Es gibt gute
Regisseure und schlechte.
Und jedes Ding hat drei
Seiten: Eine positive, eine negative und
eine komische, um es mit Karl Valentin
zu sagen.
Manon Lescaut,
vierter Akt. Des Grieux und Manon robben
nicht durch „eine unermessliche Ebene an
der fernsten Grenze von New Orleans,
nein, sie verdursten in einer Kneipe, in
der keine Handbreit von ihnen entfernt
zig Flaschen an Spirituosen, Saft und
Tonicwater hinter dem Tresen aufgereiht
stehen.
„Schelm halt fest!“ Das
Duett Agathe/Ännchen im Freischütz
wird mittels Video bebildert. Man ahnt
es: zur Stelle „Grillen sind mir böse
Gäste“ flimmern Aufnahmen von Insekten
über die Bühne. Weiß es der Regisseur
nicht besser oder will er uns mit dieser
Plumpheit ganz bewusst narren?
Man spielt Verdis
Maskenball in der Stockholm-Fassung,
die Übertitelungs-Anlage spuckt brav und
beharrlich den Text der Boston-Version
aus. Merkt ja eh keine Sau!
Betriebsunfälle,
Regietheater-Banalitäten, Einheitsräume,
die alles und nichts bedeuten können,
Kostüme wie aus der Altkleidersammlung,
unfreiwillige Lachnummern, Gebrabbel in
Mikros. Warum gerät Musiktheater – zum
Glück nicht immer – aber so oft so
ärgerlich?
Gestatten Sie mir einen
Vergleich zum Schauspiel, zur ungleichen
Schwester des Musiktheaters. Ein etwas
längerer Exkurs, der leider nötig ist,
um einiges an heutiger
Musiktheater-Regie zu verstehen. Zu
verstehen, nicht gutzuheißen!
Zunächst ein Blick in die
aktuellen Spielpläne des Herbsts 2023
einiger ausgewählter Theater:
Die Münchner Kammerspiele
geben:
Playtime, Xáta – Zuhause (mit Russen und
Ukrainern), Fünf bis sechs Semmeln und
eine kalte Wurst, Green Corridors, Im
Menschen muss alles herrlich sein, The
Voice of Fingers, The Fe.Maile Trail,
Richard Drei (Überschreibung von Katja
Brunner), Like Lovers do (Memoiren der
Medusa) und ein Symposium über den
Umgang mit Klassikern unter dem Titel
„Giftiges Erbe – Brauchen wir einen
Kanon?“. Seit 2021 im Repertoire
Heldenplatz nach Thomas Bernhard –
in einer Fassung mit neuen Texten von
Falk Richter.
Hamburg, Kammerspiele:
Alice – Spiel um dein Leben, Kitzeleien
– Der Tanz der Wut, How to Date a
Feminist
Gorki Theater Berlin:
Anna Karenina oder Arme Leute, Alles
wird schön sein, Der Russe ist einer,
der Birken liebt, Mephistoland, Mother
tongue
Schauspiel Köln:
Tini und der magische Phantafabulieromat,
Im Anfang war der Zaun, Eine
performative Kartografie gegenwärtiger
Mauern von what about: fuego, Yazdgerds
Tod, Eigentum, Kim Jiyoung, geboren
1982, Erstmal für immer von und mit der
Oldschool und (un-)verheirate-ten
Gästen, Ein von Schatten begrenzter Raum
Schauspiel Stuttgart:
Life can be so nice, Black Box,
Phantomtheater für 1 Person,
Generation.Konflikt Männerabend, Kammer
of Love, Zeit wie im Fieber
Schauspiel Frankfurt:
Unheim, Alles ist groß, Life Is But A
Dream, Mein Lieblingstier heißt Winter
(kein Kinderstück!)
Schauspiel Chemnitz:
Weinprobe für Anfänger, Naturgewalten,
Superbusen, Der zerbrochene Krug,
natürlich mit e, Tausend Sonnen
Burgtheater Wien:
zugegeben, neben einigen Klassikern –
Solastalgia, Liebe Grüße … oder wohin
das Leben fällt, Die Nebenwirkungen,
Phädra in Flammen, Abgefuckt, Hildensaga,
ein Königinnendrama, Muttertier
Schauspiel Basel:
Kranke Hunde, Die Ilias, Espresso
Macchiato
Ur- oder Erstaufführung,
Projekte, Überschreibungen,
Dramatisierungen von Prosatexten,
Filmscripts – das können tolle und
packende Stücke sein, mit hervorragenden
Ensembles und engagiert auf die Bühne
gebracht. Aber in der überwiegenden
Mehrheit Titel, die mit keinerlei
Erwartungshaltung verbunden sind, da
Autor, Inhalt und Text den Zuschauern
nicht bekannt sind. Man kauft die Katze
im Sack. Stehen dagegen Shakespeare,
Schiller, Horvath oder Brecht (der ab
2027 gemeinfrei sein wird) auf dem
Spielplan, dann kann man sich darauf
verlassen, wir bekommen „Postdramatische
Theater“ serviert
Ein Begriff, der 1999
erstmals ein Phänomen benennt, der den
großen Bruch kenntlich macht, der aus
dem Misstrauen in die Sprache rührt. Die
Folge: Die Schauspieler glauben nicht
mehr, was ihre Figur sagt – das Ende
psychologischer Einfühlung. Bloß
nicht in die Rolle schlüpfen!
Authentisch und immer man selbst
bleiben! Man möchte Figuren gar nicht
mehr verstehen, sondern dekonstruieren.
Einer der wichtigsten Vertreter des
postdramatischen Theaters ist Frank
Castorf. Er macht ein Theater der
Montage, mit Sprachzersetzung und
Sinn-Entzug.
Problematisch bleibt,
dass dieses Misstrauen in die Figuren,
in die Psychologie, oft zu langweiligen
Besserwisser-Abenden führt, in denen
sich der Regisseur über den Autor
stellt. Ohne Figuren, ohne
Charakterzeichnung fehlt jeglicher
Konflikt, der den Abend antreiben
könnte. Das macht Postdramatisches
Theater verkopft und diskurslastig.
Belanglos, langweilig. In letzter
Konsequenz: man traut auch nicht mehr
dem Text eines dritten, eines fremden
Autors, man wählt eigene Worte. Warum
der Abend dennoch Torquato Tasso
heißt, warum dennoch Goethe als Autor
genannt wird? Ja, wüsste man’s!
Damit geht Hand in Hand
eine woke Haltung, der modernistische
Hang zum Identitären und Moralischen,
der zumindest in der jungen, neuen
Linken längst den Ton angibt und weite
gesellschaftliche Bereiche unter
strengste Gesinnungsdisziplin stellt. Um
die Rolle einer Prostituierten zu
besetzen, solle erst bei
Sexarbeiterinnen nachgefragt werden, ob
da jemand die Partie übernehmen wolle.
Ein Bio-Deutscher darf keinesfalls einen
türkischen Taxifahrer verkörpern. Und
von hier ist es nicht mehr weit zum
Themenkomplex Postkolonialismus. Es wird
gefordert, Schillers Don Karlos
zu indizieren. Faust II?
Unspielbar, denn: Die Machtstrukturen
des Kolonialismus sind noch heute am
Werk. Länder des globalen Südens hinken
der Entwicklung europäischer Länder
hinterher. Sie sind immer noch in
Abhängigkeit von den ehemaligen
Besetzern und können sich nicht richtig
und unabhängig entwickeln. Postuliert
und umgesetzt wird ein „Interkulturelles
Theater“, in dem Dantons Tod,
Maria Stuart
oder Kleists Zerbrochner Krug
postkolonialistisch gelesen, sprich
inszeniert werden. Was nicht passt, wird
passend gemacht.
Neue Stücke zum
Themenkomplex gibt es zuhauf. Die
meisten bleiben in der Versuchsphase
stecken und bringen es über ihre
Uraufführung nicht hinaus. Wohl lassen
sich Beispiele für geglückte
Produktionen finden. Aber man muss sie
mit der Lupe suchen. Wolfram Lotz'
Lächerliche Finsternis und einige
Textflächen von Elfriede Jellinek mögen
als Beispiele hierfür genügen.
Klassiker? Och nö! Ich
zitiere eine junge Theaterbesucherin,
die nach der Premiere von
Richard III.
am Münchner Residenztheater
konstatierte: „Ich hab‘ jetzt erst
einmal vom Theater die Schnauze voll.
Warum muss ich mich drei Stunden lang
von einem nackten Mann anbrüllen
lassen?“
Nicht selten sind auch
die Fälle, in denen laut und offen
kommuniziert wird, man wolle einen
Dramatiker, sein Stück und seine Sprache
demolieren,
weil: bourgeoises Theater ist halt
rechts, das ganze Drumherum, man müsse
es den Leuten austreiben.
Dazu nun im Vergleich die
aktuellen Opernspielpläne des gleichen
Zeitraums:
Staatsoper Wien:
L´elisir d´amore, Otello, Le nozze di
Figaro, Manon Lescaut, Le grand Macabre,
Zauberflöte, La Bohème, Don Pasquale
Deutsche Oper am Rhein:
Orpheus in der Unterwelt, Madama
Butterfly, Zauberflöte, Parsifal,
Turandot
Deutsche Oper Berlin:
Zauberflöte, Der fliegende Holländer,
Tannhäuser, Meistersinger, Lohengrin,
Rigoletto
Opernhaus Zürich:
Götterdämmerung, Macbeth
Staatsoper Hamburg:
Turandot, Salome, Tosca, Don Carlo,
Fidelio, Rigoletto
Staatsoper München:
Otello, Figaro, Barbier, Wozzeck,
Macbeth, Zauberflöte, Fledermaus
Oper Stuttgart:
Falstaff, Die Frau ohne Schatten,
Liebestrank, Carmen, Jenufa
Im Gegensatz zum
Schauspiel sehr viele Klassiker,
bekanntes Repertoire, die Chart-Hits des
Musiktheaters. Hier ist klar: Es gibt
beim Rezipienten eine Erwartungshaltung.
Man hat zumindest eine Ahnung, eine
Vorstellung davon, was in Otello,
Tannhäuser, Tosca oder Salome
passiert, kennt die Musik und hat den
Vergleich mit verschiedenen
Inszenierungen.
Warum wird die barocke
Oper immer beliebter? Bei Machern und
bei Publikum? Hier ist eine Analogie zu
den überproportional gesetzten Ur- und
Erstaufführungen und Versuchsanordnungen
im Schauspiel zu ziehen: Wir haben es
mit einem weitgehend unbekannten
Repertoire zu tun, mit
Archiv-Ausgrabungen, die von keiner
Erwartungshaltung beleckt sind und die
selbst verstiegene, schräge und
abstruseste Interpretationen schadlos
überstehen. Das nur als Randnotiz!
Wenn nun der Opern-Kanon
von Mozart bis Berg „postdramatisch“
interpretiert wird, kommt es in den
meisten Fällen zum Clash. Auch wenn es
sich um Literaturopern handelt – und bei
Wagner tut es das immer – das
Musiktheater folgt anderen
Gesetzmäßigkeiten als das Sprechtheater.
Warum drängen
Schauspielregisseure wie Ersan Mondtag
et alii in die Oper? Während man im
Schauspiel das Tempo einer Inszenierung
selbst bestimmen kann, ist das bei einer
Oper quasi vorgegeben. Das sollte doch
eher ein Argument sein, von der Oper die
Finger zu lassen. Ist die Oper
reichweitenstärker?
Die artifiziellere Gattung Oper erlaube
eine größere künstlerische
Eigenständigkeit der Regie, so die
landläufige Meinung.
Schauspiel-Leiter sind immer auch
Lehrer; ein Opernregisseur müsse immer
auch Verführer sein, die Oper als Medium
sei eben „erotischer“. Ich hingegen
glaube, es sind die höheren Gagen, die
im Musiktheater winken.
Murphy’s Law:
was schiefgehen kann, geht schief.
Hierzu
Gerhard Stadelmaiers
Kommentar in der FAZ zum Skandal-Tannhäuser
in Düsseldorf. Ich zitiere:
Zumal Kosminski,
normalerweise ein braver,
durchschnittlich einfallssüchtiger
Schauspielchef in Mannheim, offenbar mit
Wagners Musik so wenig anzufangen
wusste, dass er sie auf offener Szene
anhielt, um seinen KZ-Galimathias
abzuziehen. Dass ein Schauspielregisseur
auch mal Oper machen will und, da er von
Musik keine Ahnung hat, wochenlang
darüber brütet, womit er Aufsehen oder
Skandal erregen könnte, und dabei, egal
ob bei „Palestrina“ oder „La Traviata“,
sofort auf die guten alten Nazis
verfällt (nackte SS-Männer in
Springerstiefeln mit Äxten machen sich
besonders gut!), ist normal. Dass aber
ein Intendant eine Oper in seinem Hause
herausbringen lässt, in der es um
Erlösung, um Schuld, um Sünde und
Vergebung, um irdische und himmlische
Liebe, kurz um einen Mann zwischen zwei
Frauen, zwischen Venus und Elisabeth,
zwischen Sex und Blümchen geht, der am
Ende vom Papst in Rom eins auf die
Büßermütze kriegt – und dass der
Intendant sehenden Auges einen
Einfallspinsel [sic!] wie Kosminski den
Abendstern zum Abendquatsch degradieren
lässt, darin liegt der eigentliche
Skandal. … Wieso … hat Meyer nicht
frühestens bei der ersten
Konzeptionsbesprechung, spätestens aber
beim ersten Durchlauf gesagt: „Kosminski,
Sie haben wohl ein Rad ab“ (wahlweise:
„eine Schraube locker“), und das Ding
gar nicht erst auf die Bretter gelassen?
Professionelle Déformation als Feigheit
vor der Regie-Rübe, durch die so was
rauscht? Mehr Mut, ihr Intendanten! Aber
bitte gleich, nicht erst nachher. Zitat
Ende.
Postdramatik und Musiktheater – kann das
gutgehen? Nicht bei Herrn Kosminski.
Werfen wir also einen Blick auf die
aktuellen Regie-Schulen, die
Regie-Typen, die das aktuelle
Operngeschehen dominieren und prägen.
Mal überzeugend, mal mehr, mal weniger
gut.
Da haben wir an der Spitze der Pyramide
die Regie-Fabriken: Internationale Stars
wie Bob Wilson, der immerhin die Stücke
Stücke sein ließ.
Dmitri Tschernjakow – er verengt die
Handlung stets auf eigene Stories, die
er dem Stoff gewaltsam überstülpt. Der
Holländer in Bayreuth wird
reduziert auf ein eindimensionales
Rachedrama, das in keiner Weise dem
Stück immanent ist. Sentas Emanzipation
beschränkt sich darauf, dass die freche
Göre Zigaretten pafft.
Sein Freischütz in München ist
die Versuchsanordnung eines
Industriemagnaten und spielt auf dem
Flur eines Hotels. Für Agathe wurde wohl
versehentlich keine Suite reserviert,
sie muss sich auf dem Hotelkorridor in
ihr Hochzeitskleid helfen lassen, einem
Etagenkellner obliegt es, die Partie des
Eremiten zu singen. Warum?
Egal!
Krzysztof Warlikowsky – jede seine
Operninszenierungen wird zu einem
Filmseminar. Wem der Kanon des ArtHouse
vom Stummfilm bis heute nicht präsent
ist, steht auf verlorenem Posten.
Brokeback Mountain dient als Folie
für Eugen Onegin. Strauss‘ Salome:
Juden, die im Warschauer Ghetto zum
Zeitvertreib Wildes „Salome“ spielen.
Jochanaan samt Kopf sitzt zum Finale
rauchend in der Ecke. Erläuterungen? Das
Programmheft ergeht sich in Analysen zu
Filmen über Sex und Nazis.
Kyrill Sebrennikow – jede Inszenierung
wird hingebogen zu einem Diskurs über
Klima, Diversität, über die Verwerfungen
unserer – nein seiner – unmittelbaren
und sicher nicht einfachen Gegenwart.
Romeo Castellucci – der mit dem Münchner
„Venusberg“, der einen Fleischberg auf
die Bühne stellte, aus dem massig Frau
Venus ragt. „Der zurzeit
meistumschwärmte Zampano musikferner
Opernregie, er gilt als Alleinherrscher
über alle ungelösten Bilderrätsel.“
Zitat
Eleonore Büning in der
Tageszeitung. Er
schafft berückende und bedrückende
Bilder. Die Dramaturgen versagen uns
jedoch meist ein Glossar zu seinen
psychologisch immer plausiblen Symbolen
und seiner begründeten Bebilderung einer
Opernhandlung. Castellucci überzeugt
durch intellektuelle und psychologische
Schärfe. Otto-Normal-Operngänger lässt
er jedoch meist ratlos zurück. Seine
Salzburger Salome gilt zurecht
als Meilenstein.
Vielleicht hat jemand aus dem Auditorium
noch seine Brüsseler Zauberflöte
in Erinnerung: Ein faszinierendes
Kunststück, das nicht einmal mehr den
Versuch unternimmt, den verqueren
Schikaneder-Text auch nur im Ansatz
umzusetzen. Im ersten Teil sehen wir
eine aufwändige Choreografie, die Bühne
samt agierender Personen in opulenten
Rokokokostümen ist ein sich ständig
bewegender Rohrschachtest in strenger
Achsensymmetrie in blendendem Weiß. Im
zweiten Teil sind Sänger und Chor in
Uniformen und T-Shirts mit einer Schar
körperlich und geistig Behinderter damit
beschäftig, die „sieben Werke der
Barmherzigkeit“ darzustellen,
Care-Pakete zu schnüren und für den
Versand vorzubereiten, die „Dürstenden
zu tränken“ – mit Muttermilch. Bei
dieser Tätigkeit singen Solisten und
Chor Arien und Ensembles der
Zauberflöte zu Ende, quasi wie
nebenbei und zum Zeitvertreib.
Das Humanitätsideal, das die Oper
postuliert, steht aber förmlich greifbar
auf der Bühne. Überwältigend, auch wenn
die Oper selbst „nur“ Soundtrack zu
einem Castellucci-Plot ist.
Postdramatische Oper in Reinform. Das
nur als eines der wenigen überzeugenden
Beispiele.
Calixto Bieito –
expressiv-gewalttätige, bewusst
sexualisierte Inszenierungen, inzwischen
Selbstreferenz in Dauerschleife, dürfte
seinen Zenit überschritten haben.
Thorleifur
Örn Arnarsson – mal sehen, wie er den
Tristan deutet. Warum nur fragt man
sich bei seinem Parsifal in
Hannover, was interessiert den Regisseur
gerade an diesem Stück Musiktheater?
Warum kann er mit dem Stoff so gar
nichts anfangen?
Allesamt Regisseure mit
einem angestellten und teils
ehrenamtlichen Stab an Mitarbeitern, die
Konzepte im Team ausarbeiten und
Inszenierungen von einmal mehr, einmal
von minder hohem Schauwert ausarbeiten.
Intendanten macht die Anwesenheit dieser
Super-Regisseure nervös, Ensembles,
Mitarbeiter und technischer Stab werden
eingeschworen, nur alles zu tun, was man
ihnen abverlangt.
Gott ist
herniedergestiegen in Gestalt dieses
Genies: Was er euch sagt, das tut
(Johannes 2, Vers 5). In den Verträgen
immer der Passus:
Der Regisseur ist weisungsbefugt
und setzt allein die künstlerischen
Schwerpunkte.
Inwieweit Agenturen bei
deren Engagements eine gewichtige Rolle
spielen, sollte dringend einmal näher
untersucht, beleuchtet oder zumindest
thematisiert werden. Ist es tatsächlich
so, dass eine Starsopranistin, ein
Welt-Tenor, ein international gefragter
Bass oder ein Pult-Star nur dann
verpflichtet werden, wenn das Opernhaus
auch diesen oder jenen Regisseur im
Paket akzeptiert?
Ähnliches bei der Riege
der Regisseure eins drunter: Barrie
Kosky, Christoph Marthaler, Lydia Steier
et cetera.
Herheim, Homoki, Lotte de
Beer, demnächst Tobias Kratzer in
Hamburg, sie hindert das Amt der
Intendanz daran, landauf, landab und in
Permanenz zu inszenieren.
Denn es ist erstaunlich: Um eine Oper,
ein Musikdrama zu ergründen, komplett zu
durchdringen, braucht es vor allem eins:
Zeit. Und Muße. Wie kann man die finden,
wenn man im Zwei-Monats-Rhythmus eine
Premiere zu stemmen hat?
Aber – und jetzt komme ich zum Kern
meiner Aussagen: Der Begriff
„Regietheater“ ist ein
Hendiadyoin, eine
Tautologie. Ich sagte es eingangs. Wer
über das Regietheater schimpft, meint
damit das, was man andernorts „Eurotrash“
nennt. Beispiele dafür habe ich zur
Genüge aufgezählt. Ich nehme Regisseure
wie Achim Freyer, Christoph Loy und auch
Bilderstürmer wie Peter Konwitschny,
Hans Neuenfels und Tobias Kratzer
ausdrücklich aus. Sie inszenieren mit
Grips und nach ausführlicher
Werkanalyse.
Ich will das Schlagwort „Werktreue“
meiden. Wie seine Oper klingt und wie
sie auf der Bühne lebendig wird, liegt
nicht im Verantwortungsbereich des
Komponisten. Auch nicht seines
Librettisten. Werktreue gehört ins
Museum. Wo Skulpturen und Gemälde so
konserviert und präsentiert werden wie
sie von ihren Schöpfern gedacht und
kreiert wurden.
Tobias Kratzer zum Beispiel liest den
Text mit Akribie. Auch den Subtext eines
Werks. Und: Er hört stets die Musik. Er
überrascht mit szenischem Witz. Ich habe
mir die Mühe gemacht, nein, ich habe mir
das Vergnügen geleistet, seinen
stürmisch umjubelten Bayreuther
Tannhäuser auf YouTube erneut
anzusehen. Da stimmt alles, Timing,
Blicke, Gesten, Konzeption. Er
inszeniert das Stück und
seine Musik.
Konwitschnys Dortmunder Ring?
Bisher „krawallfrei, mit feinem Humor,
die höchste Schule der Regie!“, urteilt
die Kritik. Auch bei ihm gilt: Er
inszeniert das Werk – Musik, Text und
seine Rezeptionsgeschichte. Habent sua
fata libelli.
Was mich aber empört: Epigonen und
Plagiatoren. Leute, die sich hinstellen
und – das macht man jetzt halt so –
irgendwelche modernistischen Sachen
zusammenschustern, um nur ja nicht als
altfränkisch, konservativ oder out
apostrophiert zu werden. Und mich
langweilen Regisseure, die die Musik als
störend empfinden, weil sie „ihrem“
Handlungsstrang entgegensteht.
Regisseure, die Einlagen, Pantomimen,
Pausen, Zusatz-Texte oder Rap-Nummern
bringen, um das Ganze wieder auf
Regie-Linie zu bringen.
Jochen Biganzolis
Meistersinger in Leipzig sind hier
zu nennen, ein Mann, den ich ansonsten
schätze, aber warum Hans Sachs in eine
Hakenkreuzfahne gewickelt werden muss,
warum über die Musik hinweg DDR-Parolen
skandiert werden müssen – ich weiß es
nicht. Die Festwiese als
Reichsparteitag? Gähn! Kann mir mal
bitte jemand erklären, warum Regisseure
Hakenkreuzfahnen und SS-Uniformen so
faszinierend finden? Wen sollen
NS-Requisiten heutzutage bitteschön noch
schockieren?
Womit wir zum Feuilleton
kommen, das bereitwillig jeden
Schwachsinn zum Ereignis hochstilisiert.
Oft schreiben Redakteure, die
schlichtweg keine Ahnung haben. Die
Süddeutsche Zeitung meinte 2008 nach
einer missglückten Maskenball-Inszenierung
in Augsburg, der Regisseur habe das
Publikum überfordert, wie könne man auch
nur auf die Idee kommen, die Partie des
Oskar mit einer Frau zu besetzen. Ein
Redakteur des Bayerischen Rundfunks
bringt eine Kritik über die Komödie
Lysistrata von Aristophánes.
Der Leiter der Redaktion „Klassik
aktuell“ beim gleichen Sender
verwechselt in seiner Parsifal-Kritik
Amfortas und Gurnemanz.
No press is bad press!
Auch hier gilt:
Reichweite durch Polarisierung. Hinzu
kommt, dass es sich viele Organe mit den
Theatern nicht verscherzen wollen.
Schließlich lebt man auch von deren
Anzeigen. Dann: Die Rezension aus der
Edelfeder muss an Kunst das Gesehene und
Gehörte übertreffen. Kritiker – ich
nehme den Merker ausdrücklich aus! –
wollen selbst mit Brillanz, hübsch
gedrechselten Worten und einem
Zuschaustellen von Wissen glänzen. Da
wird ein Proseminar über vermeintliche
Ideen des Regisseurs gehalten, am
Schluss noch ein Wort zu zwei, drei
Sängern und zum Dirigenten – aus.
Ausbildungsstätten: Wer
erhält eine Professur? Wer erhält warum
und von wem einen Ruf als Professor für
szenischen Unterricht? Es unterrichten
teils Leute, die selbst nie auf einer
Bühne gestanden sind. Eine Analogie zur
bildenden Kunst sei hier erlaubt: Warum
holt die Hamburger Hochschule für
Bildende Künste die indonesischen
Künstler der Ruangrupa, die mit
fragwürdiger und antisemitischer Kunst
die documenta 2023 in Misskredit
brachten, als Gastprofessoren ans Haus?
Aktuell: Die Hochschule musste sich erst
dazu durchringen, sich von den beiden
Professoren zu distanzieren, nachdem
diese auf Instagram der Hamas
applaudiert hatten. Warum muss der
Steuerzahler Leute finanzieren, die
Juden mit SS-Runen und Schweinemasken
karikieren?
Zur Einordnung: In der
Bundesrepublik Deutschland gibt es acht
Lehrstühle für Kernforschung, dagegen
173 Lehrstühle für Gender Studies.
Aktuell kommen etliche für das Fach
Postcolonial Studies hinzu.
Bleiben wir beim Thema
Bildung: Dem Publikum heute kann man
alles vorsetzen. Selbst an bayerischen
Gymnasien ist Goethes Faust nicht
länger Pflichtlektüre. Der oft beklagte
Bildungsnotstand, an unseren Theatern
ist er greifbar. Plattheiten,
Plattitüden – alles wird beklatscht.
Hauptsache Amüsement. Unbildung ist
sogar gewollt: einem ungebildeten
Publikum kann man schließlich alles
vorsetzen.
Des Kaisers neue Kleider.
Aber wehe, es wagt jemand auszurufen:
„Der Kaiser ist ja nackt!“
Politiker, die selbst
keine Ahnung haben, vertrauen
Findungskommissionen, die mit Leuten
besetzt sind, die sich gegenseitig
Posten und Jobs zuschachern. Qualität,
Qualifikation? Spielt keine Rolle!
Hauptsache man setzt Leute aus der
richtigen Bubble, Clique oder Partei an
Schlüsselstellen.
Nein, meine sehr
verehrten Damen und Herrn, der deutschen
Kulturstaatsministerin ist zu
widersprechen: Bayreuth muss nicht
jünger, diverser und inklusiver werden.
Bayreuth muss besser werden.
Mein Vertrauen in die
Kultur-Politik, in Hochschulen, Publikum
und Presse habe ich längst verloren. Das
Theater ist eine Schwester der
Demokratie. Es entwickelte sich parallel
zur attischen Demokratie und ist ohne
sie nicht denkbar.
„Die Kunst ist eine
Tochter der Freiheit“, heißt es bei
Schiller. Diese Freiheit mit verquasten
und törichten, blöden oder infantilen
Theaterinszenierungen zu strapazieren,
bedeutet auf lange Sicht ihr Ende. Davor
sei gewarnt. Theater ist kein Spielplatz
für Leute, die sich einmal ausprobieren
wollen. Und: Wir erleben es gerade, der
Rotstift der Kommunen und Länder setzt
als erstes bei den Theatern an. Bei den
Theatern, die sich ihrer Relevanz und
Akzeptanz selbst berauben.
PROMINENTE PODIUMSDISKUSSION
Regietheater in der Oper –
Zukunft oder Irrweg?
Ichsucht,
Selbstbezüglichkeit,
Kunstverachtung und
handwerkliche Stümperei -
kann es mit der Opernregie
so weitergehen.
Darüber gab es in Wien eine
heftige Diskussion
mit prominenten Teilnehmern.
Von Gerald Felber
Bei der
Diagnose waren sich so
ziemlich alle Anwesenden
einig:
Kenntlich werde das
„Regietheater“ durch eine
gewisse Asozialität im
Umgang mit den ihm
anvertrauten
Musiktheaterwerken und
Kunstschaffenden –
egomanische Arroganz und
Interesselosigkeit am
Gegenüber, unengagierte
Produktionsvorbereitung, oft
gepaart mit handwerklicher
Unfähigkeit und zudem, wenn
dann die Inszenierungen
schlecht laufen, einer
großzügigen Verachtung der
ökonomischen Bedingungen des
Theatermachens. Dies vor
allem in Ländern wie
Deutschland und Österreich,
wo die Bühnen zu guten
Teilen von Subventionen der
öffentlichen Hand leben und
somit neben gestressten
Künstlern und irritierten
Zuschauern zusätzlich noch
die Steuerzahler in
Mithaftung genommen werden.
Um indessen die Leitfrage
„Regietheater – ein
Irrweg?“, Gegenstand eines
vom Wiener
Richard-Wagner-Verband
getragenen Symposiums,
kompetent zu beantworten,
brauchte es mehr als den
scharfen Blick auf die
– krankhaften, am Ende gar
letalen?
– Wucherungen der
derzeitigen
Musikbühnenszene.
Mit Therapievorschlägen
taten sich viele Referenten
jedoch schwer.
Beim Fahnden nach der
Herkunft des aktuellen
Ungemachs kam Wolfgang
Gratschmaier – nicht nur
Moderator der zweitägigen
Veranstaltung, sondern als
Sänger, Regisseur und
Produzent auch
Mitbetroffener der
Entwicklungen – am
deutlichsten auf den Punkt:
die antiautoritär und zu
freizügiger
Selbstverwirklichung
erzogenen Sprösslinge der
Achtundsechziger-Bewegung
seien, als sie nach 1990
erwachsen und regieführend
wurden, ästhetisch stark von
einer postmodernen
Beliebigkeits-Verpackungskultur,
politisch aber durch die
harschen moralischen
Postulate etwa des
militanten Feminismus,
Antirassismus und der
LGBTQ-Bewegung geformt
worden. Das daraus
resultierende Denken in
vorgeblich gesellschaftlich
relevanten und deshalb mit
großem Furor ausgestellten
Metaebenen habe dann zu
jenen gesichtslos mit
Maschinenpistolen oder
Schlagstöcken fuchtelnden
Söldnergangs und sinnfrei
den Raum durchfeudelnde
Putzfrauen geführt, die
seitdem ohne Rücksicht auf
die Vorstellungen der
Komponisten und Librettisten
die Bühnen fluten –
gleichgültig, ob Händel,
Verdi oder Britten gespielt
werde.
Einstmals
umstrittene Regisseure als
Leitbild.
Der Librettologe Albert Gier
machte indes deutlich, dass
das heute eher zwielichtige
Bild einer sich mit großem
Selbstbewusstsein als
progressiv adelnden (und
darin oft medial kräftig
unterstützten) Regieszene
aus einer Basis herauswuchs,
die viel weiter zurückreiche
als bis in die späten
Sechzigerjahre. Bei ihm wie
anderen Diskutanten fielen
Namen wie Walter
Felsenstein, Joachim Herz,
Wieland Wagner oder Patrice
Chéreau, deren Leistungen
heute allgemein anerkannt
sind.
Somit scheint es gegenüber
dem damals schon Erreichten
weniger eine Bruchlinie als
das seltsame Phänomen einer
schrittweisen Verwässerung
bei gleichzeitiger
Radikalisierung zu geben,
sodass inzwischen solche
einstmals umstrittenen
Regisseure als Leitbild
beschworen werden und die
Erwähnung von Franco
Zeffirellis Puccini-„Bohème“,
die in Wien wie New York
schon seit 60 Jahren läuft
(und sich schon damals nicht
avantgardistisch gab,
sondern einfach nur gutes
Theater ist und bleibt), im
Auditorium gar für eine Art
nostalgisch schnurrendes
Behagen sorgte. Wenn man nun
aber das alles unter den
Begriff „Regietheater“
fassen will – der ohnehin
unter Tautologie-verdacht
steht, weil kollektives
Spielen immer kuratiert wird
–, kommt man nicht weiter.
Eine geballte
Erfahrungsmacht
Vielleicht wäre stattdessen
über „Regisseurstheater“
oder „Thesentheater“
nachzudenken. Doch um
Begrifflichkeiten ging es
bei diesem munteren
Zusammentreffen ohnehin nur
am Rande, weil sich hier,
anders als bei einer
Vorgängerveranstaltung im
vergangenen Jahr in Bayreuth
– damals wie aktuell
organisiert vom Publizisten
Klaus Billand –, vorwiegend
Praktiker und also direkt
Betroffene gesucht und
gefunden hatten. Mit
Waltraud Meier, Mária Temesi,
Marion Ammann und Günther
Groissböck saßen allein vier
namhafte Interpreten auf dem
Podium, Falk Struckmann und
Albert Dohmen ließen sich
mit Video-Statements
zuschalten: eine geballte
Erfahrungsmacht nicht
zuletzt in Sachen Wagner,
der nicht nur der
Leitheilige des gastgebenden
Verbandes, sondern auch der
umstrittenste (und in diesem
Sinne dankbarste) Komponist
für jede Richtung
inszenatorischer Experimente
ist.
Auch wenn es
gelegentlich ein wenig ins
Randständige ging, war aus
dem so entstehenden
Pandämonium heutiger
Regie-Unsitten durchweg die
Sehn-sucht zu hören, die
Sackgassen egomanisch
marktschreierischer
Selbstbe-züglichkeit und
vorgeblich erforderlicher
(aber vielleicht auch nur
bequemer, weil mit den immer
gleichen szenischen
Stereotypen bedienbarer)
political correctness zu
verlassen in Richtung eines
neuen Bekenntnisses zu – so
Wolfgang Gratschmaier –
„Seele, Herz und Stil“; und
ebenso der starke Wille,
sich dabei als Künstler im
unmittelbaren
Publikumskontakt selbst mit
maximalem Engagement
einzubringen.
Aus anderen Blickwinkeln,
aber mit gleichen Ansprüchen
war Ähnliches auch von
Clemens Hellsberg, 17 Jahre
lang Vorstand der Wiener
Philharmoniker, Daniel Beyer
aus dirigentischer Sicht und
Cathrin Chytil, der
künstlerischen Leiterin des
gastgebenden Ehrbar-Saals,
zu hören.
Letztere, wie Gratschmaier
sowohl auf der Bühne wie als
Regisseurin und Produzentin
tätig, wies auch einen der
möglichen Wege ins Freie:
mit der eigenen Erfahrung
einer wirklich kollektiven
Inszenierungsarbeit, die dem
Team kein vorgefertigtes
Konzept präsentiert, sondern
von Beginn an alle auf und
hinter der Bühne Beteiligten
einzubeziehen sucht. Sie
hatte darin auch die
Zustimmung von Roland
Schwab, Regisseur unter
anderem des letzten, von
Publikum wie Kritik
wohlwollend aufgenommenen
Bayreuther „Tristan“, der
aber auch unterstrich, dass
nicht pedantische
Buchstaben-treue das
Korrektiv überzogener
inszenatorischer
Profilierungssucht sein
könne, sondern einzig die
Gewinnung von
assoziativ-emotionalem
Neuland in
kundig-liebevoller, sich
angesagten Moden
verweigernder Annäherung an
die Stückautoren und ohne
den Anspruch, das Publikum
betreuen zu müssen: Räume
öffnend und nicht verengend.
Manche
praktisch-pragmatischen
Aspekte allerdings, die
weder eine
Kammerbühnen-Inszenierung im
lokalen Rahmen noch den
Sonderfall Bayreuth, wohl
aber die tägliche Arbeit der
Stadt- und Staatstheater
beeinflussen, spielten kaum
eine Rolle.
Fluktuierende
Ensembles, kompliziert
gestrickte, reiseintensive
und störan-fällige
Termintableaus der
beteiligten Sparten gerade
bei aufwendigen
Inszenierungen, wo immer nur
ein Teil der Beteiligten
tatsächlich schon im Vorfeld
vor Ort verfügbar wäre:
Allein das macht die schöne
Utopie einer organisch
entwickelten, sozusagen
kunstkameradschaftlichen
Zusammenarbeit schwierig –
die deswegen als Utopie
trotzdem nicht falsch sein
muss.
Auch bei
anderen angesprochenen
Hebeln – dem in Österreich
offenbar nicht anders als in
Deutschland absinkenden
Niveau der musikalischen
Schulbildung; der
mangelhaften Sachkompetenz
nicht nur mancher
Regisseure, sondern auch der
sie berufenden Intendanten
und kultur-politischen
Taktgeber; und auch einer
schlichten Frage, wer sich
heute zeitlich wie pekuniär
überhaupt Opernbesuche
leisten kann – ist klar,
dass hier Lösungen nicht
schon übermorgen zu erwarten
sind. Gesucht werden müssen
sie trotzdem.
Im Ersatz der
heftig umstrittenen
Salzburger „Jedermann“-Inszenierung
von 2024 an sahen manche ein
Zeichen, dass sich das
mitteleuropäische Theater
vielleicht einem neuen
Umschlagpunkt nähert, von
dem an Publikumsbedürfnisse
und Werktreue wieder eine
größere Rolle spielen
könnten; und eine etwas
kryptische Bemerkung vom
Präsidenten des
Internationalen
Wagner-Dachverbandes, Rainer
Fineske, schien darauf
hinzudeuten, dass Valentin
Schwarz’ Bayreuther „Ring
des Nibelungen“, sozusagen
das Negativ-Referenzstück
des Symposiums und im
nächsten Jahr bereits auf
zwei Durchläufe gestutzt, in
näherer Zukunft womöglich
ebenfalls ganz in die
Theatergeschichte
verabschiedet wird.
Es scheint sich etwas zu
bewegen.
FAZ, SEITE 12 • MITTWOCH,
29. NOVEMBER 2023 • NR. 278
Verein
neueoper.at
Aufbruch und
Zeitenwende für
das
Regie-Theater
Wien (ots)
Theatermacher
Wolfgang
Gratschmaier
appellierte beim
Symposium
"Regie-Theater
ein Irrweg?" an
das
Wiederaufleben
von Seele, Herz
und Stil in der
Opernwelt.
"Die Salzburger
Festspiele haben
mit der
Neuausrichtung
des Jedermanns
ein erstes
starkes Zeichen
gesetzt“,
betonte
Vortragender und
Moderator des
Symposiums
„Regie-Theater –
ein Irrweg?“
Wolfgang
Gratschmaier
heute, Freitag.
Der
Theatermacher
sieht dadurch
einen Aufbruch
in eine Epoche
der Opern- und
Theaterwelt, in
der das profunde
Umsetzen mit
Herz und Stil
neu wiederbelebt
wird.
Denn: „Modern
muss nicht
schiach sein“,
argumentiert
Gratschmaier und
hebt hervor,
dass
Produktionen mit
sinnentleerten
Metaebenen in
den
pseudo-modernen
Inszenierungen
ihr Publikum
längst verloren
haben.
"Je mehr unser
Leben von KI und
Roboterwelten
gesteuert wird,
umso mehr sehnt
sich der Mensch
wieder nach
einem
seelenverbindenden
Theater“,
erläutert der im
deutschen
Sprachraum
versierte
Regisseur.
"Das
inhalts-seichte
Sensationstheater,
das in den
letzten Jahren
vom Dreieck
Kulturpolitik,
Intendanz und
Regie
favorisiert
wurde, hat sich
mit obiger
Entscheidung des
größten
Kulturfestivals
der Welt
sichtbar ad
absurdum
geführt", so
Gratschmaier.
Wolfgang
Gratschmaier -
Verein
neuverdeoper.at
Symposium
„Regietheater
in
der
Oper
–
ein
Irrweg?“
Veranstalter
des
Symposiums
waren
der
Richard
Wagner
Verband
Wien
e.V.
zusammen
mit
dem
Richard
Wagner
Verband
International
e.V.
Berlin.
Dieses
Symposium
zu
veranstalten,
ergab
sich
aus
der
Tatsache,
dass
ein
Regietheater
(wie
es
z.B.
in
der
Inszenierung
des
'Ring
des
Nibelungen'
durch
den
Regisseur
Patrice
Chereau
in
Bayreuth
1976
gezeigt
wurde)
auch
heute
noch
Anklang
finden
könnte.
Mittlerweile
werden
jedoch
Inszenierungen
angeboten,
die
eine
Nebenhandlung
(oder
Neuhandlung)
auf
der
Bühne
zeigen,
die
mit
dem
von
den
Autoren
hinterlassenen
Originalen
nicht
die
geringste
Ähnlichkeit
haben
und
die
in
keinerlei
Verbindung
zu
dem
im
Programmheft
angekündigten
Musikdrama
aufweisen.
Damit
befriedigen
sie
nur
Ehrgeize
der
Regieführenden
(incl.
Dramaturgie
und
Bühnen-
und
Kostümbild).
Diese
Inszenierungen
will
ein
Großteil
der
Besucher
nicht
erleben,
die
Opernhäuser
werden
immer
leerer.
Das
Symposium
beschäftigte
sich
in
allen
Beiträgen
mit
der
Ausarbeitung
von
Lösungsvorschlägen,
mit
denen
diese
Tendenz
zurückgedrängt
werden
soll.
Die
Redebeiträge
machten
-
hart
am
Thema
-
mit
Ausführungen
zum
Bildungsauftrag
der
Schulen
und
Gymnasien,
mit
der
(leider
massenhaften)
Ausbildung
von
Musikstudenten
zu
Sängern,
denen
tatsächlich
alle
Voraussetzungen
fehlen,
um
einmal
ein
anerkannter
und
gern
verpflichteter
Sänger
zu
werden.
D.h.
junge
Leute,
denen
nach
kurzer
Zeit
alle
Illusionen
geraubt
werden,
die
von
ihrem
Verdienst
kaum
leben
können
und
die
sich
nach
kurzer
Zeit
in
die
Riege
der
Bürgergeld-Empfänger
einreihen
werden.
Aber
auch
die
Wahl
eines
geeigneten
Intendanten
(nicht
immer
durch
Beratung
von
Fachleuten),
sollten
sich
die
Städte
und
die
Länder
nicht
so
leicht
machen.
Die
gewählten
Theaterleiter
müssen
einen
Vertrag
erhalten,
der
die
Erwartungen
des
Landes
(oder
der
Stadt)
berücksichtigt.
Der
Intendant
muss
Sorgfalt
walten
lassen,
wenn
er
Regisseure
(und
ihr
Team)
verpflichtet.
Er
hat
darauf
zu
bestehen,
genau
zu
wissen,
was
der
Regisseur
zu
schaffen
gedenkt.
Überlässt
die
Theaterleitung
die
Gestaltung
völlig
anderen,
so
ufert
die
sogenannte
künstlerische
Freiheit
aus.
Es
wurde
auch
die
Anregung
erneuert,
Umfragen
in
der
Bevölkerung
durchzuführen,
die
Auskunft
darüber
gibt,
was
das
Publikum
tatsächlich
sehen
und
hören
möchte.
Die
Befragung
erleichterte
den
Aufbau
eines
publikumsgerechten
Spielplans.
Verstärkt
würde
dies
für
die
Regelung,
wenn
bestimmte
Opernhäuser
ständig
einige
werk-
und
autorengerechte
Operninszenierungen
zur
Verfügung
stellten
und
damit
durch
die
Gegenüberstellung
von
Produktionen
ermöglichten,
mit
dem
Ergebnis:
Publikumszuspruch
oder
Ablehnung.
Diese
Themen
wurden
durchaus
kontrovers
diskutiert.
Vortragende
waren
z.B.
KS
Waltraud
Meier,
Dirigenten,
Pressevertreter,
Literatur-
und
Musikwissenschaftler,
Verwaltungsfachleute,
Theaterleiter,
Kulturjournalisten
-
usw.
Zwei
weitere
namhafte
Opernsänger
(Albert
Dohmen
und
Falk
Struckmann)
mussten
ihre
Teilnahme
aus
dienstlichen
Gründen
absagen,
beide
jedoch
schickten
eine
Grußbotschaft
an
die
Teilnehmer
des
Symposiums.
Ersatzweise
beteiligte
sich
der
Wiener
Opernsänger
Günther
Groissböck,
der
sich
ebenfalls
sehr
differenziert
zum
Thema
äußerte.
Besonders
Waltraud
Meier
machte
zum
Thema
'sinnvoller
Einsatz
von
Regietheater'
überdenkenswerte
Vorschläge.
Bei
dieser
Podiumsdiskussion
wurde
auch
Einblick
in
die
katastrophale
Situation
bei
den
Bayreuther
Festspielen
vermittelt,
die
seit
2010
insgesamt
17
Regietheater-Inszenierungen
auf
die
Festspielbühne
gebracht
haben,
die
aber
von
Jahr
zu
Jahr
immer
weniger
Zuschauer
anzog.
Damit
haben
die
Bayreuther
Festspiele
ihren
Nimbus
eingebüßt,
die
wichtigste
Aufführungsstätte
der
Werke
Richard
Wagners
zu
sein.
Denn
die
Einzigartigkeit
jeder
einzelnen
Aufführung
ist
nicht
mehr
vorhanden.
Das
erschreckende
Ergebnis
ist:
Die
Festspiele
können
nicht
einmal
mehr
ihre
ca.
60.000
Karten
verkaufen.
Damit
reihen
sich
die
Bayreuther
Festspiele
in
die
Reihe
der
durch
Regietheater-Aufführungen
wirtschaftlich
beschädigten
Opernhäuser
ein,
deren
Weiterbetrieb
nicht
so
sicher
ist
wie
das
noch
bis
zur
Jahrhundertwende
2000
der
Fall
war.
Das
Fazit
der
Veranstaltung:
Wir
haben
die
Pflicht,
unsere
kulturellen
Werte
zu
sichern.
Regietheater-Aufführungen
sind
zu
vermeiden,
um
mit
guten
zeit-
und
werkgerechten
Aufführungen
die
Zuschauer
zurückzugewinnen.
Es
muss
wieder
Geld
in
die
Kassen
der
Opernhäuser,
denn
die
öffentlichen
Zuschüsse
sind
auch
nicht
mehr
(wie
gewohnt)
sicher.
Hierzu
muss
die
Fachpresse
–
länderübergreifend
-
verpflichtet
werden,
objektiver
und
näher
am
Stück,
zu
berichten.
Heribert
A.
Bludau,
ehemals
fester
Mitarbeiter
Bayreuther
Festspiele
Kurzbericht
über
das
internationale
Symposium
„Regietheater
–
ein
Irrweg?“
–
Wien
23.-24.
November
2023
27.11.2023
|
Reflexionen-Festspiele
Wolfgang
Gratschmeier,
Roland
Schwab,
Günther
Groissböck,
Klaus
Billand,
Peter
Lang,
Daniel
Beyer.
Foto:
Veranstalter
Für
wen
machen
wir
Oper??
rief
KS
Waltraud
Meier
in
die
Runde
des
ersten
Podiumsgesprächs,
nachdem
Prof.
Albert
Gier,
Romanist
und
Li-brettologe;
Prof.
Clemens
Hellsberg,
ehem.
Vorstand
der
Wiener
Philharmoniker
und
Rainer
Fineske,
Präsident
von
Richard
Wagner
International,
bereits
interessante
Kurzreferate
zum
Thema
Regietheater
vorgetragen
hatten.
Wir
machen
sie
für
das
Publikum,
und
das
Haus
muss
voll
sein!
fuhr
Waltraud
Meier
fort.
„Und
das
gelingt
nur
mit
handwerklich
guten,
aussagekräftigen
und
überragenden
Inszenierungen
im
Sinne
heutiger
Wahrnehmung,
die
verankert
sein
sollten
in
Libretto,
Text
und
Musik.“
Damit
war
aus
der
tiefsten
Überzeugung
einer
der
erfolgreichsten
Wagner-Sängerinnen
der
Nachkriegszeit
der
Leitfaden
für
dieses
Symposium
vorgegeben:
Volle
Häuser,
begeistertes,
animiertes,
ja
am
besten
von
den
Eindrücken
eines
Opernabends
beseeltes
Publikum.
Aber
auch
perfektes
und
frühzeitiges
Zusammenwirken
aller
beteiligten
Sparten
und
Individuen,
die
einen
Opernabend
erst
zu
dem
machen,
was
er
ist
und
wird.
Um
diese
Begriffe
und
Themen
kreisten
die
Referate
und
Statements
aller
15
Referenten
an
diesen
zwei
intensiven
Tagen
vor
einem
auch
mit
vielen
Fragen
und
Kommentaren
beitragenden
interessierten
Publikum.
Und
alle
hielten
sie
sich
eng
an
das
Thema!
Waltraud
Meier
wieder
„Auch
ich
liebe
ständig
Neues
auf
der
Bühne,
neue
Sichtweisen
der
Stücke,
also
auch
das
Regietheater,
aber
es
muss
gut
gemacht
und
nachvollziehbar
sein“.
Ähnliches
war
auch
von
Regisseur
Roland
Schwab
zu
hören,
der
den
letzten
„Tristan“
in
Bayreuth
inszeniert
und
nun
eine
Professur
an
der
mdw
Wien
angenommen
hat.
Er,
der
in
meiner
Sicht
bereits
einen
goldenen
Mittelweg
zwischen
Neu-
und
Andersdeutung
und
traditionellem
Regiestil
gefunden
hat
–
sein
gerade
am
Staatstheater
Augsburg
herausgekommener
„Eugen
Onegin“
ist
ein
weiterer
Beweis
dafür
–
ist
ebenfalls
nicht
gegen
das
Regietheater.
Man
solle
den
Begriff
der
Werktreue
erweitern,
den
Autor
durch
Freilegen
des
qualitativen
Wertes
seines
Stücks
der
Nachwelt
retten.
Bedingungslose
Werktreue
würde
dem
nur
schaden.
Und
er
weist
auf
eine
gewisse
Partnerschaft
der
Presse
mit
den
Regietheater-Regisseuren
hin.
Die
Kritiker
konzentrieren
sich
viel
zu
oft
nur
auf
die
Regie
und
das,
was
an
ihr
–
vermeintlich
–
neu
ist,
allzu
oft
mit
sehr
positivem
Unterton…
Für
Prof.
Clemens
Hellsberg
sollte
ein
erfolgreicher
Opernabend
wie
ein
Gesamtkunstwerk
sein.
Kulturjournalist
Peter
Lang
brennt
ein
wahres
Feuerwerk
an
Regietheater-Eskapaden
ab,
die
er
aber
alle
fein
und
im
Hinblick
auf
Art
und
Maß
der
Grenzüberschreitung
beschreibt.
Maestro
Daniel
Beyer
geht
auf
die
so
wichtige
Rolle
der
Dirigenten
ein,
die
oft
viel
zu
spät
zu
einer
Neuproduktion
hinzugezogen
werden
und
also
nicht
allzu
viel
Einfluss
auf
Regie
und
Dramaturgie
haben.
Rainer
Fineske
geht
unter
anderem
auf
die
Konsequenzen
des
überbordenden
Regietheaters
für
die
Publikumsentwicklung
ein,
ausgehend
von
Bayreuth,
wo
im
kommenden
Jahr
der
neue
„Ring“
nur
zwei-
statt
dreimal
gegeben
werden
wird.
Prof.
Albert
Gier
beginnt
die
Erörterungen
mit
einem
profunden
Blick
auf
die
geschichtliche
Entwicklung
des
Regietheaters
und
geht
insbesondere
auf
seine
Vorläufer
Walter
Felsenstein,
Joachim
Herz
und
die
damalige
Berliner
Opernszene
ein.
Die
Sänger
Günther
Groissböck,
der
auch
ein
sehr
lebendiges
Statement
zu
seinen
Erfahrungen
mit
dem
Regietheater
vortrug
und
die
Sängerinnen
Prof.
Mária
Temesi
aus
Budapest
und
Marion
Ammann
aus
Basel
sowie
die
Künstlerische
Leiterin
des
Ehrbar-Saals
und
Sopranistin
Mag.
Catrin
Chytil
gingen
zum
Teil
emotional
tief
in
ihre
Erfahrungen
auf
der
Bühne
hinsichtlich
des
Regietheaters
ein,
seiner
Vorzüge
und
Nachteile
bei
gewissen
Irrwegen.
KS
Albert
Dohmen
musste
wegen
seines
Einspringens
für
einen
Kollegen
seine
direkte
Teilnahme
leider
absagen,
gab
aber
ein
Video-Statement
ab,
ebenso
wie
KS
Falk
Struckmann,
der
gesundheitsbedingt
in
letzter
Minute
absagen
musste
und
einige
weitere
Empfehlungen
in
schriftlicher
Form
übermittelte.
Der
Ukraine-
und
Balkan-Korrespondent
des
ORF,
Mag.
Christian
Wehrschütz,
gab
ebenfalls
ein
Video-Statement
zu
den
ausufernden
Erscheinungen
des
Regietheaters
ab,
und
zwar
mit
speziellem
Blick
auf
die
Hinführung
seiner
Enkelin
zur
Kunstform
Oper.
Theatermacher
Wolfgang
Gratschmaier,
der
mehrere
Phasen
der
Regietheater-Entwicklung
in
der
ex-DDR
und
der
BRD
darstellte
und
sich
auch
um
die
gesamte
Technik
und
Aufnahme
des
Symposiums
kümmerte,
appellierte
an
das
Wiederaufleben
von
Seele,
Herz
und
Stil
in
der
Opernwelt.
„Die
Salzburger
Festspiele
haben
mit
der
Neuausrichtung
des
‚Jedermann‘
vor
kurzem
ein
erstes
starkes
Zeichen
gesetzt“,
betonte
Gratschmaier
am
Tag
nach
dem
Symposium.
Der
Theatermacher
sieht
dadurch
einen
Aufbruch
in
eine
Epoche
der
Opern-
und
Theaterwelt,
in
der
das
profunde
Umsetzen
mit
Herz
und
Stil
neu
wiederbelebt
wird.
Denn: „Modern
muss
nicht
schiach
sein“,
argumentiert
er
und
hebt
hervor,
dass
Produktionen
mit
sinnentleerten
Meta-Ebenen
in
den
pseudo-modernen
Inszenierungen
ihr
Publikum
längst
verloren
haben.
Last,
but
perhaps
not
least,
ging
ich
in
meinem
Statement
noch
ein
auf
die
Stücke-Verfremdung
durch
gewisse
Formen
des
Regietheaters,
auf
den
nötigen
Wagemut
des
Regietheaters,
auf
die
zu
einem
gewissen
Grade
erforderliche
Herausforderung
und
Toleranz
des
Publikums,
auf
die
künstlerische
Freiheit
und
ihre
Verantwortung,
auf
die
Subventionierung
und
den
Bildungsauftrag
der
öffentlichen
Hand,
sowie
auf
die
Rolle
des
Feuilletons
und
hob
auch
die
Bedeutung
einer
gut
ausgearbeiteten
Personenregie
und
eines
intensiveren
Einsatzes
der
Lichtregie
hervor.
Schließlich
zog
ich
ein
erstes
Fazit
des
Symposiums
mit
einigen
Schlussfolgerungen
und
Empfehlungen.
Dieses
wird
nun
komplett
in
Ton
und
Bild
aufgearbeitet
und
beizeiten
auch
weiter
kommuniziert
werden.
Konzipiert
und
organisiert
von
Maestro
Daniel
Beyer
und
mir
sowie
veranstaltet
vom
Richard
Wagner
Verband
Wien
e.V.
in
Kooperation
mit
dem
Richard
Wagner
Verband
International
e.V.
Bayreuth,
fand
dieses
Symposium
vom
23.
bis
24.
November
im
Ehrbar-Saal
des
MusikQuartiers
Wien
statt.
Die
meisten
Referenten
beider
Tage
brachten
in
kurzen
Vorträgen
und
in
darauf
folgenden
Podiumsdiskussionen
untereinander
interessante
Aspekte
zu
Tage,
die
bei
der
Beurteilung
von
exzessiven
Regietheater-Irrungen
künftig
Beachtung
finden
könnten.
Über
beide
Tage
verteilt
nahmen
folgende
15
Referenten
teil,
die
damit
alle
wichtigen
Bereiche
der
Kunstform
Oper,
wie
musikalische
Leitung,
Orchester,
Gesang,
Regie,
wissenschaftlichen
Hintergrund,
Presse,
Verbandswesen
und
Kultur-Management
abbildeten.
KS
Waltraud
Meier,
Mezzosopran,
München;
Prof.
Clemens
Hellsberg,
ehem.
Vorstand
Wiener
Philharmoniker,
Wien;
Prof.
Albert
Gier,
Professor
für
romanische
Literaturwissenschaften,
Schwerpunkt
Opern-
und
Opernlibretti;
KS
Falk
Struckmann,
Bassbariton,
(per
Zuschaltung),
Basel;
KS
Albert
Dohmen,
Bassbariton,
(per
Zuschaltung),
Rom;
Günther
Groissböck,
Bass,
Wien
Prof.
Roland
Schwab,
Regisseur,
Professor
für
Opernregie
an
der
mdw
Wien;
Peter
Lang,
Hrsg.
Kulturjournal,
Regensburg;
Maestro
Daniel
Beyer,
München;
Rainer
Fineske,
Präsident,
R.W
-
Verband
International
e.V.,
Bayreuth;
Dr.
Klaus
Billand,
Opernkritiker,
Wien;
MA
Cathrin
Chytil,
Sopran
und
künstl.
Leiterin
Ehrbarsaal,
Wien;
Marion
Ammann,
Sopran,
Basel;
Prof.
Mária
Temesi,
Sopran,
Szeged;
und
Wolfgang
Gratschmaier,
auch
Moderation,
Wien.
Klaus
Billand,
Wien,
den
26.
November
2023
Presseschau
-
Überschriften
im
Rückblick
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Die "Hundekot-Attacke" im Theater:
Des Dackels Kern
30. Oktober 2023, 15:02 Uhr
(Foto: Joachim Dette)
Ein Dackel spricht vor für die Rolle des Gustav. Gustav ist Goeckes Hund.
Das Theaterhaus Jena bringt ein Stück über die "Hundekot-Attacke" auf die Bühne.
Von Egbert Tholl
Es war das Theaterereignis des Jahres, obwohl es gar nicht inszeniert war. Eher spontan. Im Februar dieses Jahres traf Marco Goecke, damals Chefchoreograf und Direktor des Staatsballetts Hannover, in der Pause einer Ballettpremiere auf die Kritikerin Wiebke Hüster, attackierte sie zunächst verbal, kam immer mehr in Rage, zog dann einen Beutel mit Hundekot hervor und applizierte dessen Inhalt im Gesicht der Kritikerin. Zitatende
Quelle: https://www.sueddeutsche.de/kultur/hundekot-attacke-marco-goecke-theaterhaus-jena-1.6296060 |
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Neuer Theaterintendant für Bamberg:
Ohne Skrupel und Dünkel
26. Oktober 2023, 13:21 Uhr
(Foto: dts Nachrichtenagentur/IMAGO)
Von Christine Dössel
Der Schriftsteller und Dramaturg John von Düffel wird im Sommer 2025 neuer Intendant am E.T.A.-Hoffmann-Theater Bamberg.
Das gab die oberfränkische Stadt am Donnerstag bekannt. Der 57-Jährige, der bisher noch nie ein Theater geleitet hat, wird Nachfolger von Sibylle Broll-Pape, die 2025 nach dann zehnjähriger Intendanz ausscheidet. Deren Wunsch nach einer zweijährigen Vertragsverlängerung hatte der Stadtrat im März ausgeschlagen.
68 Einzelpersonen und Teams hatten sich nach Angaben der Stadt um die Leitungsstelle für das Bamberger Theater beworben.
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Quelle: https://www.sueddeutsche.de/kultur/john-von-dueffel-theater-bamberg-1.6293932 |
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Theater: Eine eigentümliche Zeitblase
29. Oktober 2023, 16:35 Uhr
(Foto: Monika Rittershaus)
Ein alter Schauspielkünstler namens Minetti, gespielt von Manfred Zapatka, trifft im Hotelfoyer auf die Dame im roten Kleid (Barbara Melzl).
Claus Peymann hat vor 47 Jahren Thomas Bernhards "Minetti" uraufgeführt, jetzt zeigt er es am Münchner Residenztheater erneut - mit einem großen Manfred Zapatka.
Von Egbert Tholl
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Quelle: https://www.sueddeutsche.de/kultur/
claus-peymann-minetti-zapatka-theater-residenztheater-1.6295607 |
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30 Jahre Theaterakademie August Everding:
Lernen für Bühne und Leben
23. Oktober 2023, 13:53 Uhr - Von Jutta Czeguhn
Die Zukunft des Theaters entsteht hier: Über 170 Studierende werden aktuell an der Theaterakademie August Everding ausgebildet. Mit acht Studiengängen ist sie mittlerweile die größte Ausbildungsstätte für Bühnenberufe im deutschsprachigen Raum. Hier eine Szene aus der aktuellen Produktion "4.48 Psychose".
Vor 30 Jahren hatte August Everding einen Traum, jetzt feiert seine Theaterakademie, die sich gegen viele Widerstände zum Erfolgsmodell entwickelte, Geburtstag. Und alle Münchner sind eingeladen mitzufeiern. Eine spannende Jubiläumsspielzeit erwartet sie.
"Hier lernt man alles übers Theater, im Theater mit dem Theater, man lernt es für Kopf und Herz, und immer ist der Mensch im Mittelpunkt!"
Zitatende
Quelle: https://www.sueddeutsche.de/muenchen/theaterakademie-agust-everding-prinzregententheater-jubilaeumsfeier-premieren-neue-spielzeit-30-jahre-1.6292027 |
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100 Jahre Radio
Funkenflug und der Beginn der drahtlosen Übertragung
Stephan Krass beschreibt im Essayband „Radiozeiten“ die Rundfunkgeschichte: von den Anfängen in der Weimarer Republik über die Gleichschaltung unter Goebbels bis hin zu legendären philosophischen Streitgesprächen in der frühen Bundesrepublik.
Von Stephan Krass | 22.10.2023
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Quelle: https://www.deutschlandfunk.de/radio-rundfunk-funktelegrafie-100.html |
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Loriot zum Hundertsten
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Foto: TMB – picture alliance – united archives
"Vor ein paar Tagen telefonierte ich
mit Stefan Lukschy.“
Stefan ist Regisseur und Drehbuchautor. Bei Loriots Fernsehsendungen war er sein engster Mitarbeiter, seit den Siebzigerjahren einer seiner besten Freunde.
Als wir so redeten, darüber zum Beispiel, dass Loriot in der Kunst vor allem die Musik geliebt habe – Richard Wagner ja insbesondere, weniger aber zum Beispiel die Malerei – als wir also redeten, sagte Lukschy, er glaube, der zentrale Begriff für Loriots Arbeit sei das Tragische. Ich war seiner Meinung.
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Quelle: https://www.sueddeutsche.de/projekte/artikel/kultur/loriot-100-axel-hacke-gastbeitrag-e470495/ |
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Weichenstellung zur Sanierung
des Landestheaters
Wiener Schauspielhaus: Vier gewinnt
9. November 2023, 14:23 Uhr
(Foto: Julian Lee-Harather)
Wie in der WG-Küche: Mazlum Nergiz, Marie Bues, Tobias Herzberg, Martina Grohmann (von links) leiten zusammen das Wiener Schauspielhaus.
Das Wiener Schauspielhaus hat seit dieser Saison nicht zwei, nicht drei, sondern vier Chefinnen und Chefs. Kann das gutgehen?
Von Wolfgang Kralicek
So viele Intendanten gab's hier noch nie: Im Wiener Schauspielhaus ist eine neue Ära angebrochen, das steht schon mal fest.
Ab sofort wird das Theater weder von einer Einzelperson noch von einer Doppelspitze geführt, sondern von einer vierköpfigen "Leitungsgruppe", der die Regisseurin Marie Bues und die Dramaturgin Martina Grohmann, der Dramaturg und Regisseur Tobias Herzberg sowie der Autor und Dramaturg Mazlum Nergiz angehören.
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Quelle: https://www.sueddeutsche.de/kultur/wiener-schauspielhaus-theater-buehnenbeschimpfung-1.6300915 |
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"Der Prozess" am Schauspiel Köln:
Keiner zwingt dich
1. Dezember 2023, 11:55 Uhr
"Der Prozess" handelt von der Bereitschaft des Menschen, sich Autoritäten zu fügen. Die Bühne der Kölner Inszenierung hat Michela Flück gestaltet.
Pınar Karabulut bringt Kafkas "Prozess" in Köln als funkelndes mechanisches Spielwerk auf die Bühne.
Aber mit der Texttreue treibt sie es zu weit.
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Quelle: https://www.sueddeutsche.de/kultur/prozess-kafka-schauspiel-koeln-p-nar-karabulut-1.6312507 |
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Bauprojekt: Ein Kulturhaus für alle
12. November 2023, 14:55 Uhr
(Foto: Stadt Augsburg)
Das Staatstheater Augsburg soll nach seiner Fertigstellung im Jahr 2029 ein Ort für alle sein, unter anderem mit Platz zum Flanieren.
Das Staatstheater in Augsburg wird teuer. Nun plant die Stadt das Viertel rundherum, mit Dachbar und vielleicht einem Open-Air-Kino. Hauptsache nicht nur für eine kleine kunstinteressierte Elite.
Von Florian Fuchs,
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Quelle:
https://
https://www.sueddeutsche.de/bayern/augsburg-staatstheater-dachbar-viertel-kultur-1.6302211
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Trotz Protesten
Bayreuther Festspiele beschließen Sparplan
Britta Schultejans, dpa 03.12.2023 - 11:46 Uhr
Höhere Energiepreise und Personalkosten gehen auch an Deutschlands berühmtestem Opernfestival nicht vorbei:
Die Bayreuther Festspiele werden sparen - auch an empfindlichen Stellen und trotz Protesten.
Der Verwaltungsrat der Bayreuther Festspiele hat Einsparungen bei dem weltberühmten Opernfestival beschlossen. Der von der Geschäftsführung vorgelegte Wirtschaftsplan sei gebilligt worden, sagte der Vorsitzende des Verwaltungsrates, Georg von Waldenfels, der Deutschen Presse-Agentur am Wochenende nach der Sitzung des Gremiums.
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Quelle:
https://www.kurier.de/inhalt.trotz-protesten-bayreuther-festspiele-beschliessen-sparplan.3dbc7535-4bca-4497-aa66-113c673d033e.html
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Berliner Schaubühne:
Albern, dämlich oder obszön?
15. November 2023, 16:10 Uhr - Von Peter Laudenbach
Dampfende Heroen-Männlichkeit: Renato Schuch als Prinz Friedrich von Homburg.
Jette Steckels wenig subtile Inszenierung von Kleists "Homburg" an der Berliner Schaubühne.
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Quelle:
https://www.sueddeutsche.de/kultur/berliner-schaubuehne-jette-steckel-prinz-friedrich-von-homburg-1.6304011
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Richard-Wagner-Festspiele
Christian Thielemann soll nach Bayreuth zurückkehren
Der anerkannte Wagner-Interpret Christian Thielemann kehrt nach Bayreuth zurück.
Zuletzt war er mit Festspielchefin Katharina Wagner über das Wort »Führer« im Konflikt. 2025 soll Thielemann wieder den »Lohengrin« dirigieren.
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Quelle:
https://www.spiegel.de/kultur/musik/christian-thielemann-soll-2025-wieder-wagner-in-bayreuth-dirigieren-a-52db6b6d-9569-4c78-b0a6-52d610540aee
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Drohendes Defizit Kritik am Theater Erfurt wächst
von Blanka Weber, MDR KULTUR - 24. November 2023, 18:05 Uhr
Nachdem bekannt wurde, dass das Theater Erfurt in finanziellen Schwierigkeiten steckt, gibt es nun verstärkt Kritik. Stadträte bemängeln, das Theater habe Quartalsberichte nicht rechtzeitig vorgelegt. Auch die Jahresrechnung 2022 stehe noch aus, bestätigte Erfurts Kulturbeigeordneter.
Kritik gibt es auch am Führungsstil von Intendant Guy Montavon. Intendant Guy Montavon steht wegen seines Umgangs mit den Beschäftigten in der Kritik.
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Quelle:
https://www.mdr.de/nachrichten/thueringen/mitte-thueringen/erfurt/theater-erfurt-stadtrat-kritik-defizit-missbrauchsvorwuerfe-100.html
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Hannover:
Zwei neue Intendanten
für Schauspiel und Oper
Die Nachfolge für Laura Berman und Sonja Anders an der Spitze des Staatstheaters Hannover steht fest: Bodo Busse übernimmt die Leitung der Staatsoper, Vasco Boenisch wird Intendant des Schauspiels.
[…]
Niedersachsens Kultusminister und Aufsichtsratsvorsitzender des Staatstheaters, Falko Mohrs, sagte bei der Vorstellung der neuen Intendanten: "Mit Bodo Busse und Vasco Boenisch ist es gelungen, zwei Persönlichkeiten für Hannover zu gewinnen, die klare Vorstellungen von den gegenwärtigen Herausforderungen und künftigen Perspektiven der Darstellenden Kunst haben. Mit beiden Intendanten schaffen wir eine Grundlage dafür, dass sich die Niedersächsischen Staatstheater Hannover künftig durch eine große Ausstrahlung auszeichnen."
Zitatende |
Quelle:
https://www.ndr.de/kultur/buehne/Hannover-Zwei-neue-Intendanten-fuer-Schauspiel-und-Oper,hannover18068.html
Kommentar
Der
Nds.
Minister
für
Wissenschaft
und
Kultur
ist
weiterhin
gefordert.
Hannover
braucht
neben
den
beiden
jetzt
gefundenen
Theaterleitern
einen
neuen
Verwaltungsdirektor,
einen
technischen
Direktor.
Was
wird
aus
dem
GMD,
bleibt
der
und
kann
der
ehemalige
Trainingsleiter
Ballett,
nach
dem
unrühmlichen
Abgang
von
Ballettmeister
Goecke
im
Amt
als
Ballettchef
bleiben?
Für
Braunschweig
wird
-
auch
für
2025
-
eine
neue
Theaterleitung
gesucht
-
Frau
Schlingmann
lässt
sich
in
den
Ruhestand
versetzen.
Bodo
Busse
wurde
ausgewählt,
die
Nds.
Staatsoper
Hannover
zuleiten.
Er
kommt
von
Coburg
und
jetzt
Saarbrücken.
Beides
isolierte
Stationen,
Konkurrenztheater
weit
entfernt.
Trier
und
Luxemburg.
Eine
erfolgversprechende
Möglichkeit
bestünde,
Hannover
wieder
in
der
Opernlandschaft
als
Leuchtturm
strahlen
zu
lassen,
man
entschlösse
sich,
mit
einem
stehenden
Hausensemble,
Opern
und
Operetten
wie
auch
Musicals
werk-,
text-
und
autorengerecht
dem
Publikum,
das
seine
Mannschaft
kennt
und
möglichst
auch
liebt,
vorzustellen,
um
dem
Bildungsauftrag
gemäß
zu
zeigen,
welche
Zustände
damals
zur
Zeit
des
Spiels
in
gesellschaftlicher
Hinsicht
für
die
unteren
Schichten
z.B.
bei
Figaro:
Frankreich
zeitlich
kurz
vor
der
Revolution
–
ca.
1780;
Barbier:
Spanien
in
der
Mitte
des
18.
Jahrhunderts;
Onegin:
Russland
im
zweiten
Jahrzehnt
des
19.
Jahrhunderts;
Rigoletto:
Italien
im
16.
Jahrhundert;
Jüdin:
zur
Zeit
des
Konstanzer
Konzils
1414;
Cosi:
um
1780;
Giovanni:
Mitte
des
18.
Jahrhunderts;
Godunow:
zwischen
1598
und
1605
herrschten.
Statt
dass
man
krampfhaft
die
Werke
mit
ihren
-
auf
die
entsprechende
damalige
Zeit
und
Situation
abgestimmten
-
Texten
ins
Heute
zerrt,
durch
soziologisches
Gequatsche
–
bei
einer
Tasse
Tee
von
irgendwelchen
Besserwissern
ausdiskutiert
-
das
Werk
irgendwie
übers
Knie
zu
brechen,
um
zu
fragen:
„Was
will
uns
das
Stück
heute
sagen?“
Alles
dummes
Zeug!
Der
Lohengrin
spielt
933
somit
in
der
Zeit
Heinrich
I. –
als
er
an
der
Unstrut
die
Ungarn
besiegte,
die
Meistersinger
um
1650
–
„ein
folgsam
Kind‘,
gefragt
nur
spricht’s“.
Die
Salome
zur
Zeit
des
Herodes
II
Antipas
ca.
35
nach
Chr.,
der
Rosenkavalier
in
den
ersten
Jahren
der
Regentschaft
Maria
Theresias,
etwa
1745.
Die
Ariadne
–
das
Vorspiel
am
Ende
des
17.
Jahrhunderts,
die
Oper
in
mythischer
Vorzeit.
Die
Tosca,
ganz
klar,
am
Tag
der
Schlacht
von
Marengo
am
14.
Juni
1800
und
nicht
-
wie
in
Hannover
gezeigt
-
irgendwie
vor
Abbau
der
Weihnachtsmärkte,
noch
mit
einer
Würstchenbude
mit
der
Aufschrift
‘Merry
Christmas‘
–
frei
nach
der
Maxime
der
Frau
Geschäftsführerin
der
Oper
in
Hannover:
„Als
Amerikanerin,
ich
liebe
Unterhaltung!“
Hannover
stünde
einzig
da
und
hätte
das
gewünschte
Publikum
im
Haus,
spielte
man
die
Stücke
mit
ihren
Texten
-
wie
sie
von
den
Autoren
in
eine
bestimmte
Zeit
gestellt
wurden.
Als
Experimentierstätten
gäbe
es
den
Ballhof
und
für
größere
Veranstaltungen
das
innerstädtische
‘Theater
am
Aegi‘
mit
-
laut
Bühnenjahrbuch
-
1168
Plätzen.
Dass
die
heute
noch
amtierende
Frau
Geschäftsführerin
Oper
rückblickend
auf
ihre
Zeit
in
Hannover
nun
in
einem
HAZ-Interview
am
30.
November
2023
bedauert,
sich
nicht
um
die
Verbesserung
der
Toilettensituation
und
die
Barrierefreiheit
und
die
akustische
Trennung
zwischen
Zuschauerraum
und
Foyer
gekümmert
zu
haben,
ganz
zu
schweigen
von
einer
neuen
Beleuchtungsanlage,
ist
doch
bezeichnend.
Über
ihre
künstlerischen
Misserfolge
bei
der
Stückeauswahl,
bei
der
szenischen
Darstellung
der
Produktionen
auf
der
Bühne,
schweigt
sie
besser.
Denn
da
wurde
ihr
-
gerade
von
der
auswärtigen
Presse
-
kein
gutes
Zeugnis
ausgestellt.
Wie
schon
unter
den
Vorgängern
Puhlmann
und
Klügl
–
wurde
das
Publikum
aus
dem
Haus
vertrieben.
Und
das
hol
nun
mal
zurück,
wie
es
ja
der
Herr
Kulturminister
vorgibt.
Zwischenruf
Müde,
wütend
und
um
einiges
Geld
ärmer
bin
ich
oft
von
Diskussionen
über
die
Theatermisere
nach
Hause
gekommen.
Wissenschaftler,
Publikum,
Regiekünstler,
die
nicht
in
Mode
sind,
aber
es
gerne
wären,
hatten
ihre
Meinung
kundgetan.
Ein
Protokoll
wurde
geschrieben
und
verschickt
und
was
hat
es
bewirkt:
Nichts!
Die
deutsche
Lust
an
der
Selbstzerstörung
ist
wohl
eine
charakterimmanente
Eigenschaft
der
Deutschen,
die
uns
schon
in
Kriege
und
Zerstörung
wegen
einer
blind
befolgten
Ideologie
gebracht
hat.
Die
Zerstörung
der
Theaterkunst,
so
wie
diese
von
den
Autoren
gemeint
ist
und
wie
sie
das
Publikum
anerkennt
und
liebt
-
offenbart
uns
die
Herrschaft
eines
festgefügten
Kreises.
Dieser
besteht
aus
Intendanten,
vereinigt
im
Bühnenverein
so
festgefügt
wie
die
Vereinigung
der
Mafiapaten
und
dazu
die
machtvolle,
kulturell
führende
internationale
Gemeinschaft
gewisser
Kreise.
Wer
das
knacken
kann,
ist
ein
Held
der
Kultur.
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Zitat
Maria Callas
„Nur ein trauriger Vogel kann schön singen...“
137:29 Minuten
© picture alliance / ASSOCIATED PRESS / Uncredited
Maria Callas, 1923 in New York City geboren, verstarb mit nur 53 Jahren in Paris
König, Jürgen · 02. Dezember 2023, 00:05 Uhr
Eine „Stimme aus Stahl“ sagte man der vor 100 Jahren geborenen Maria Callas nach. Schon zu Lebzeiten kürte man sie zur „Primadonna assoluta“, zur größten Sängerin des 20. Jahrhunderts überhaupt. Und doch starb sie mit nur 53 Jahren in Einsamkeit.
Zitatende |
Quelle:
https://www.deutschlandfunkkultur.de/maria-callas-106.html
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Zitat
Bayreuther Festspiele:
A bissel was geht immer
24. November 2023, 15:38 Uhr
Richard Wagner hatte in Geldangelegenheiten durchaus kein goldenes Händchen. Jetzt müssen auch die von ihm gegründeten Bayreuther Festspiele deutlich sparen.
Die Bayreuther Festspiele müssen 2024 sehr viel Geld sparen, jede Abteilung muss mitmachen. Der Chor aber wehrt sich.
Zitatende |
Quelle:
https://www.sueddeutsche.de/kultur/bayreuther-festspiele-katharina-wagner-einsparungen-chor-1.6309020?reduced=true
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Pisa-Schock und Zukunftsangst:
Fürchtet euch nicht
8. Dezember 2023, 15:39 Uhr
"Schulen lösen nicht alle Sorgen der Gesellschaft, ihr Auftrag hat einen zeitlichen Horizont"
Stress, Angst, Untergang - hier sind wir Deutschen doch Weltmeister. Das hat Konsequenzen. Vor allem für unsere Kinder. Eine kleine Nachbetrachtung zum sogenannten "Pisa-Schock".
Zitatende
Quelle: https://www.sueddeutsche.de/kultur/pisa-studie-deutschland-zukunftsangst-schule-1.6316604 |
Kalenderblätter
Vor
achtzig
Jahren
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Zitat
Man macht sich jetzt doch ernsthaft Sorge um die Ostlage. Wohin soll das auf die Dauer führen! Die Sowjets haben Reserven zur Verfügung, von denen wir selbst bei realistischer Betrachtung ihrer Möglichkeiten keine Ahnung gehabt haben.
Zitatende
Quelle: Joseph Goebbels – Tagebücher – Seite 1965 – Band 5 - Piper-Verlag - 1991
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Die
Ostfront
war
in
einem
katastrophalen
Zustand,
der
Norden
wurde
verteidigt,
die
Mitte
bei
Smolensk
war
von
der
Roten
Armee
eingenommen
worden,
das
Donezbecken
ging
verloren
und
damit
war
die
Krim
abgeschnitten.
Alles
wurde
in
Mitleidenschaft
gezogen.
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Zitat
Allerdings wird sie in den kommenden Tagen der schwersten Belastung ausgesetzt sein, da die Sowjets mit einer Massierung von Menschen und Material antreten, der wir etwas Gleichwertiges in keiner Weise entgegenzusetzen haben.
Auch im Kampfraum um Schitomir rücken die Sowjets weiter vor, ohne dass wir ihnen einen ernsten Widerstand entgegensetzen können. Der einzige Trost in dieser an sich etwas deprimierenden Lage ist, dass unser Gegenangriff in großem Stil noch nicht begonnen hat. Er wird auch wohl noch ein paar Tage auf sich warten lassen. Jedenfalls hängt das im Wesentlichen von der weiteren Entwicklung des Wetters ab.
Nach dem Kartenbild zu urteilen, könnte dieser Gegenangriff sehr vielversprechend werden. Voraussetzung allerdings ist, dass er sich voll entfalten kann. […]
Eine schlechte Nachricht jagt die andere. Wir verleben jetzt Wochen größter Sorgen.
Zitatende
Quelle: Joseph Goebbels – Tagebücher – Seite 1965 – Band 5 - Piper-Verlag - 1991
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Neben
diesen
Feststellungen
die
Ostfront
betreffend,
war
die
Heeresleitung
bemüht,
Informationen
über
die
Konferenz
zu
erhalten,
an
der
Churchill,
Roosevelt
und
Stalin
in
Teheran
teilnahmen.
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Zitat Thema des Tages
Teheran-Konferenz
|
... ab 28. November 1943
Frankreich blieb außen vor, man wollte unter sich sein, traf sich erst in Kairo, Roosevelt und Churchill besprachen die Lage nach dem Krieg und begegneten dann Stalin in Teheran.
Churchill war ihm gegenüber nicht aufgeschlossen, traute er Stalin nicht, denn der hatte 1939 mit dem Griff nach Finnland begonnen, womit der Russe suchte, sein Gebiet zu erweitern.
Das widersprach dem, was sich der Westen unter einer Friedenslösung vorstellte:
Meinungsfreiheit,
Religionsfreiheit,
Freiheit von Furcht und Freiheit von Not,
das Recht auf Selbstbestimmung und
die Ablehnung von Territorialgewinn durch Kriegshandlungen.
Stalin gab sich in Teheran dagegen jovial, brauchte er doch die beiden Atlantik-Mächte, ohne deren Unterstützung durch Waffenlieferungen und die von ihm geforderte - und erst im Juni 1944 umgesetzte - Westfront durch die Landung von Amerikanern und Briten an der Kanalküste, waren seine Erfolgsaussichten zur Durchsetzung des Kommunismus in Europa gering.
Er stellte sich - im Gegensatz zur Agrarisierung Deutschlands - eine Aufteilung der Staaten in Kontinental-Europa wie auf dem Balkan vor.
Der Goebbels'sche 'Völkische Beobachter' publizierte Headlines wie:
- 'Morgenthau gründet Judenbank zur Ausplünderung der Welt'
- 'Moskaus Plan: Sklavenarbeit des deutschen Volkes'
- 'Das Treffen des bolschewistischen Diktators mit seinen
demokratischen Trabanten'
- 'Der verlogene Wunschzettel von Teheran. Weltsklaverei als Ziel der
drei großen Räuber'
. 'Drei Weltgangster tagten in Täbris'
- 'Der brutale Imperialismus des Dollars'
- 'Die Unschlüssigkeit der Drei-Gauner-Konferenz'
Ralf Georg Reuth: Kommentar zu 'Joseph Goebbels Tagebücher'
|
Später dann, in der Konferenz von Jalta im Februar 1945, bekam Russland die Baltischen Staaten, die Tschechoslowakei und die Balkanstaaten zugesprochen.
Damit standen sich nach dem Krieg die Westmächte mit den auch vor dem Krieg existierenden Staaten, Norwegen, Schweden, Dänemark, Holland, Belgien, Luxemburg, Frankreich, Spanien, Portugal, Italien, einem Westteil Deutschlands dem gewachsenen Bereich unter sowjetischer Einflussnahme gegenüber, da die Westgrenze Russlands sich quasi bis an die Oder und Neiße herangeschoben hatte. |
Zitatende
Quelle: https://www.telezeitung-online.de/
Thema_des_Tages_28._November_2020_%27THR%27.htm
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Zitat
Thema des Tages
Ende des Deutschen Afrika Korps
... am 07. Mai 1943
In Nordafrika gingen die Kämpfe zu Ende.
Tunis und Bizerta fielen den Alliierten in die Hände, die Achsenmächte Deutschland und Italien wurden aus Nordafrika vertrieben.
250.000 deutsche und italienische Soldaten nahmen Amerikaner und Briten gefangen, sie wurden nach Ägypten ins Lager gebracht.
Und es ging ihnen besser als den Kameraden, die Stalin an der Ostfront gefangen nahm, in Arbeitslager nach Sibirien verbannte und zum Teil erst 1955 freiließ.
Goebbels urteilte, dass man nun eigentlich dem deutschen Volke bekannt geben müsse, was aus dem 'Wüstenfuchs' geworden sei, der auch von den Briten hoch gelobt wurde.
Das werde allerdings nicht so einfach sein.
Rommel stellte zu der Zeit in Berlin - nach seinem 'Erholungsurlaub', den er Anfang März 1943 angetreten hatte (er sollte sich nach Meinung des 'Führers' gründlich überholen lassen) - einen Führungsstab zusammen, der dann eingesetzt werden solle, wenn die Amerikaner oder Briten doch wieder eine Invasion an der Atlantik-Küste planten.
Man hatte in Deutschland mit Freude noch gut in Erinnerung, dass es den westlichen Alliierten ein Jahr – am 19. August 1942 - zuvor nicht gelungen sei, in Westeuropa bei Dieppe anzulanden.
Eine alliierte Invasion könne also auch weiterhin in keiner Weise stattfinden, denn während man in Nordafrika die Amerikaner und Briten in Kämpfe verwickelte, habe man Zeit, in Westeuropa den Atlantikwall endgültig ausbauen können.
Wie man sich die Niederlage in Libyen und Tunesien schön redete, zeigt die Argumentation der Nazis, der Zeitgewinn werde sich auf die weitere Kriegsführung in der positivsten Weise auswirken und man könne sagen, dass im Großen und Ganzen der Zweck in Nordafrika erreicht worden sei.
Aber man müsse sich auch darüber im Klaren sein, dass die Verluste durch die verlorenen Aktionen in Nordafrika enorm seien und dass man in der Tat von einem zweiten Stalingrad sprechen müsse.
Der Kampf in Nord-Afrika hatte ein Ende genommen. Zuvor musste Rommel immer weiter von Osten nach Westen entlang der Nordafrikanischen Küste zurückweichen, lief den Amerikanern, die nach Osten vorstießen geradezu in die Arme – das Ende kam in Tunis.
Von Tunis aus vollendeten die Alliierten am 10. Juli 1943 die Invasion von Sizilien, kämpften sich über die Insel vor, erreichten am 17. August 1943 Messina, setzten über auf Italiens Festland - die Straße von Messina ist nur 20 Km breit - und waren damit ein nicht mehr fortzudenkender Feind an zweiter Front Europas für das 'Deutsche Reich.'
Nach der Einnahme Palermos am 22. Juli setzte der Große Faschistische Rat Mussolini am 25. Juli 1943 mit einfachem Mehrheitsbeschluss ab.
Mussolini wurde, als er seine Demission vom Amt des Ministerpräsidenten einreichen wollte, auf Befehl von König Viktor Emanuel III. verhaftet und danach an wechselnden Orten interniert, um eine eventuelle Befreiungsaktion zu erschweren.
Inzwischen verhandelte Marschall Pietro Badoglio mit den US-Amerikanern und schloss mit ihnen den Waffenstillstand von Cassibile, der am 8. September 1943 öffentlich gemacht wurde und der bereits am 3. September 1943 unterzeichnet worden war.
Daraufhin besetzte die deutsche Wehrmacht das Land des bis dahin Verbündeten: Italien.
Die italienischen Truppen wurden von den Deutschen entwaffnet und nahmen an den weiteren Kampfhandlungen nicht mehr teil, ebenso wie die italienische Marine, die sich den Alliierten ergab.
Am 9. September 1943 konnte Tarent fast ohne Widerstand von den Amerikanern und Briten eingenommen werden.
Damit war Italien als Achsenmacht ausgeschieden. Italien war mit den Alliierten vereinigt gegen das 'Deutsche Reich'.
Zitatende
Quelle: https://www.telezeitung-online.de/
Thema_des_Tages_07._Mai_2019_%27Ende_DAK%27.htm
|
Zu
den
Sorgen,
die
internationale
Politik
betreffend,
hatte
man
sich
im
‘Reich‘
Gedanken
zu
machen,
wie
man
die
Angriffe
der
amerikanischen
und
britischen
Flugzeuge
abwehren
könnte,
die
in
Deutschland
schwerste
Zerstörungen
auslösten.
War
Ende
Juli
1943
die
‘Aktion
Gomorrha‘
mit
mehr
als
30.000
Toten
über
Hamburg
hereingebrochen,
so
kamen
ab
18.
November
1943
hunderte
von
Bombern
bis
zum
Innenstadtgebiet
von
Berlin.
|
|
Zitat
Schon am Morgen beginnt die Arbeit.
Schach gibt mir gleich zu Beginn einen Lagebericht über die Situation in Berlin, der sehr traurig ist.
Es ist unerfindlich, wie die Engländer bei einem Luftangriff in der Reichshauptstadt so viel zerstören können.
Das Bild, das sich auf dem Wilhelmsplatz bietet, ist geradezu trostlos. Es brennt noch lodernd an allen Ecken und Enden. Das Propagandaministerium ist im Großen und Ganzen verschont geblieben. […] Auch in der Reichskanzlei ist der Schaden zwar sehr groß, aber doch nicht mit dem in anderen Ministerien zu vergleichen […] In unserem Haus in er Hermann-Göring-Straße sieht es sehr traurig aus. Die oberste Etage ist gänzlich ausgebrannt; das ganze Haus steht unter Wasser. Ein Aufenthalt in ihm ist praktisch ausgeschlossen; es gibt keine Heizung, kein Wasser, und die ganzen Räume sind von einem beißenden Rauch erfüllt. […]
Die armen Menschen, die von diesen gemeinen Mitteln des englischen Luftkriegs geschlagen werden, sind wirklich zu bedauern. Aber es wäre noch schlimmer, wenn sie in die Gewalt des Feindes, insbesondere des Bolschewismus, gerieten. Dann würde die Qual, die jetzt immerhin auf auf Wochen und Monate begrenzt werden kann, auf unabsehbare Zeit anhalten müssen. […]
Es sind wieder große englische Verbände in sturem Kurs auf die Reichshauptstadt unterwegs. Wir werden also einen weiteren Schlag hinnehmen müssen.
Zitatende
Quelle: Joseph Goebbels – Tagebücher – Seite 1966 ff – Band 5 - Piper-Verlag - 1991
|
Die
Angriffe
aus
der
Luft,
die
Sorgen
um
die
Fronten
im
Osten
und
Süden
–
Italien
war
von
der
‘Achse‘
völlig
abgefallen,
die
westlichen
Alliierten
kämpften
sich
gegen
heftigen
deutschen
Widerstand
nach
Norden
in
Richtung
Rom
vor
–
konnten
den
Glauben
an
die
Allmacht
des
‘Führers‘
nicht
beeinträchtigen.
Sie
glaubten
an
den
‘Führer‘
und
meinten,
alles
was
schlecht
laufe,
habe
mit
ihm
nichts
zu
tun,
die
Schuld
läge
bei
den
unteren
Chargen.
So
schrieb
der
Propagandaminister
am
5.
Dezember
1943
in
der
Wochenzeitung
‘Das
Reich‘
in
einem
Artikel
‘Die
Lehren
des
Krieges‘:
|
|
Zitat
Wenn der Himmel sich verdüstert und kaum noch einen Streifen Licht zeigt, dann richte sich das Auge des Volkes auch ohne Anruf auf den Führer. Er ist der Fels im brandenden Meer der Zeit.
Zitatende
Quelle: Joseph Goebbels – Tagebücher – Seite 1967 – Band 5 - Piper-Verlag - 1991
|
Goebbels
wusste
dem
Volk
den
Glauben
an
die
nationalsozialistische
Idee
und
den
an
den
Führer
aufrecht
zu
erhalten
und
noch
verstärken,
indem
er
gerade
gegen
England
im
Rahmen
seiner
Propagandamaßnahmen
als
nationales
Erziehungsmittel
erster
Klasse
besonders
den
Film
benutzte.
So
griff
er
z.B.
eine
Idee
von
Emil
Jannings
auf,
das
historische
Drama
‘Ohm
Krüger‘
zu
verfilmen,
das
die
Greuel
der
Briten
in
deren
Konzentrationslagern
in
Südafrika
schilderte.
Die
Mitwirkenden
unter
der
Spielleitung
von
Hans
Steinhoff
waren
in
er-ster
Linie:
·
Emil
Jannings:
Paul,
genannt
'Ohm'
Krüger
·
Lucie
Höflich:
Sanna,
seine
Frau
·
Werner
Hinz:
Jan
Krüger
·
Gisela
Uhlen:
Petra,
seine
Frau
·
Ernst
Schröder:
Adrian
Krüger
·
Elisabeth
Flickenschildt:
Frau
Kock
·
Ferdinand
Marian:
Cecil
Rhodes
·
Gustaf
Gründgens:
Joseph
Chamberlain
·
Eduard
von
Winterstein:
Kommandant
Cronje
Reine
Propagandafilme,
die
in
Sparten
als
Typ
bezeichnet
unterteilt
waren,
hatten
die
Aufgabe,
sich
direkt
an
das
Volk
zu
wenden
und
Emotionen
–
vor
allem
Ressentiments
–
aufzubauen.
und
zu
schüren.
|
|
Zitat
Typ |
Filmbeispiele |
Filme über die NSDAP und ihre Organisation(en) |
S.A. Mann Brand (1933), Hans Westmar (1933), Hitlerjunge Quex (1933), Der Sieg des Glaubens (Dokumentarfilm, 1933), Ich für dich – du für mich (1934), Triumph des Willens (Dokumentarfilm, 1935), Jakko (1941), Kopf hoch, Johannes! (1941), Junge Adler (1944) |
Thema „Volksgemeinschaft“ |
Die vier Musketiere (1934), Wunschkonzert (1940) |
Thema „Sterben für Deutschland“ |
Der Rebell (1932), Morgenrot (1932/33), Hans Westmar (1933), Hitlerjunge Quex (1933), Flüchtlinge (1933), Unternehmen Michael (1937), Urlaub auf Ehrenwort (1937), D III 88 (1939), Wunschkonzert (1940), Kampfgeschwader Lützow (1941), Spähtrupp Hallgarten (1941), Stukas (1941), Himmelhunde (1941) |
Gefolgschaftsfilme |
Der alte und der junge König (1935), Der Herrscher (1937), Mein Sohn, der Herr Minister (1937), Ein Volksfeind (1937), Pour le Mérite (1938), Bismarck (1940), Carl Peters (1941) |
Thema „Große Deutsche“ |
Der alte und der junge König (1935), Fridericus – Der alte Fritz (1936), Robert Koch, der Bekämpfer des Todes (1939), Friedrich Schiller – Der Triumph eines Genies (1940), Bismarck (1940), Carl Peters (1941), Andreas Schlüter (1942), Der große König (1942), Diesel (1942), Die Entlassung (1942), Geheimakte W.B. 1 (1942). Der unendliche Weg (1943), Wien 1910 (1943) |
Antikommunistische und antisowjetische Filme |
S.A. Mann Brand (1933), Hans Westmar (1933), Hitlerjunge Quex (1933), Um das Menschenrecht (1934), Friesennot (1935), Henker, Frauen und Soldaten (1935), Die Warschauer Zitadelle (1937), Kameraden auf See (1938), Kadetten (1941), G. P. U. (1942), Die goldene Spinne (1943) |
Kriegspropagandafilme |
Heldentum und Todeskampf unserer Emden (1934), U-Boote heraus! Mit U-Boot 178 gegen den Feind (1939), Feinde (1940), Blutsbrüderschaft (1940/41), Der Störenfried (1940), Sieg im Westen (1941), Auf Wiedersehn, Franziska (1941), Über alles in der Welt (1941), Heimkehr (1941), Spähtrupp Hallgarten (1941), Stukas (1941), U-Boote westwärts! (1941), Himmelhunde (1942), Fronttheater (1942) Besatzung Dora (1943), Junge Adler (1944) |
Anti-britische Filme |
Das Mädchen Johanna (1935), Verräter (1936), Zu neuen Ufern (1937), Der Fuchs von Glenarvon (1940), Mein Leben für Irland (1941), Carl Peters (1941), Ohm Krüger (1941), Anschlag auf Baku (1942), Germanin (1943) |
Antisemitische Filme |
Nur nicht weich werden, Susanne! (1934), Robert und Bertram (1939), Leinen aus Irland (1939), Die Rothschilds (1940), Jud Süß (1940), Der ewige Jude (1940), … reitet für Deutschland (1941), Heimkehr (1941), Venus vor Gericht (1941), Rembrandt (1942), G. P. U. (1942), Wien 1910 (1943), Theresienstadt (1944) |
„Euthanasie“-Filme |
Opfer der Vergangenheit (1937), Ich klage an (1941), Sünden der Väter (1935), Abseits vom Wege (1935), Das Erbe (1935), Erbkrank (1936), Alles Leben ist Kampf (1937), Was du ererbt (1939), Dasein ohne Leben (1942) (nicht öffentlich aufgeführt), Geisteskrank / 2 Versionen (nicht aufgeführt) |
Werbung für Todesstrafe |
Im Namen des Volkes (1939) |
Blut-und-Boden-Ideologie |
Ewiger Wald (1936) |
Thema „Afrika“ bzw. „Kolonialismus“ |
Die Reiter von Deutsch-Ostafrika (1934), Kongo-Express (1939), Das Lied der Wüste (1939), Carl Peters (1941), Ohm Krüger (1941), Germanin – Die Geschichte einer kolonialen Tat (1943), Quax in Afrika (1944, Uraufführung erst nach dem Krieg) |
Durchhaltefilme |
Kolberg (1945), Die Degenhardts (1944) |
|
Neben
diesen
Tendenzfilmen,
mit
eindeutiger
Aufgabe,
wurden
hauptsächlich
entspannende
Unterhaltungsfilme
gedreht,
die
dem
Volk
die
‘Gute
Laune‘
erhalten
sollten.
Goebbels
war
der
Meinung,
dass
ein
Krieg
mit
derartigen
Ausmaßen
nur
mit
Optimismus
gewonnen
werden
könne.
So
war
er
bemüht,
den
Krieg
als
Hauptthema
des
Filmgeschehens
mit
den
verschiedensten
Genres
zu
verbinden,
‘um
die
Indoktrination
der
Zuschauer
durch
Abwechslungsreichtum
unkenntlich
zu
machen
und
das
Medium
Film
attraktiv
zu
halten‘.
(Cinzia
Romani
–
Filmdivas
des
dritten
Reichs
–
München
–
1982)
Einige
dieser
‘Gute-Laune‘-Filme
waren
‘Wir
tanzen
um
die
Welt‘
mit
dem
Grundthema:
‘Tanzen
und
jung
sein,
Siegen
und
jung
sein,
Lachen
und
jung
sein
–
das
sind
wir,
das
steht
auf
unserem
Panier‘
-
mit:
·
Charlotte
Thiele:
Norma
·
Irene
von
Meyendorff:
Eva
·
Carola
Höhn:
Sylvia
·
Carl
Raddatz:
Harvey
Swington
·
Harald
Paulsen:
Agent
Torstone
·
Lucie
Höflich:
Jenny
Hill
Oder
‘Wunschkonzert‘,
den
23
Millionen
Zuschauer
mit
den
Darstellern
in
die
Hauptrollen
·
Ilse
Werner:
Inge
Wagner
·
Carl
Raddatz:
Herbert
Koch,
Fliegeroffizier
·
Joachim
Brennecke:
Helmut
Winkler,
Inges
Jugendfreund
·
Heinz
Goedecke:
Heinz
Goedecke,
Rundfunksprecher
·
Ida
Wüst:
Frau
Eichhorn,
Inges
Tante
·
Hedwig
Bleibtreu:
Frau
Wagner,
Inges
Großmutter
·
Hans
Hermann
Schaufuß:
Hammer,
Bäckermeister
sahen.
Und:
‘Die
große
Liebe‘
mit
Zarah
Leander.
Musikalische
Beiträge,
die
die
Handlung
noch
unterstützten,
waren
hier
die
Lieder
„Ich
weiß
es
wird
einmal
ein
Wunder
gescheh‘n“
und
„Davon
geht
die
Welt
nicht
unter“.
·
Zarah
Leander:
Hanna
Holberg
·
Viktor
Staal:
Paul
Wendlandt
·
Grethe
Weiser:
Käthe,
Hannas
Zofe
·
Paul
Hörbiger:
Alexander
Rudnitzky,
Komponist
·
Wolfgang
Preiss:
Oberleutnant
von
Etzdorf
·
Hans
Schwarz
jr.:
Alfred
Vanloo,
Artist
·
Leopold
von
Ledebur:
Herr
von
Westphal
·
Julia
Serda:
Jenny
von
Westphal
·
Victor
Janson:
Mocelli,
Theaterdirektor
·
Agnes
Windeck:
Hannas
Mutter
·
Paul
Bildt:
Oberkellner
Die
in
den
Filmen
dargestellten
Schicksale
entsprachen
der
Wirklichkeit.
Menschen
kamen
als
Liebespaare
zusammen,
gingen
durch
den
Kriegsalltag
auseinander,
fanden
sich
wieder
zu
einem
großen
Happy
End.
Besonders
gern
wurden
Luftwaffenpiloten
in
die
Handlung
eingefügt,
deren
Vorbilder
Werner
Mölders,
Adolf
Galland
oder
Hans
Joachim
Marseille
waren.
Letzterer
wurde
von
Hans
Joachim
Hansen
in
dem
Film
‘Der
Stern
von
Afrika‘
verkörpert.
Erst
1957
kam
er
in
die
deutschen
Kinos.
Die
übrigen
Wehrmachtsteile
kamen
nicht
recht
zur
Geltung.
Erst
als
Erwin
Rommel
ab
Februar
1941
in
den
Wochenschauen
erschien,
nahm
man
ihn,
den
‘Wüstenfuchs‘
als
Held
zur
Kenntnis
und
er
wurde
im
Film
‚‘Sieg
im
Westen‘
in
das
Propagandasystem
einbezogen.
Mit
diesen
Hilfsmitteln
der
Propaganda
gelang
es,
der
von
den
Alliierten
gewünschten
Demoralisierung
der
deutschen
Bevölkerung
entgegenzuwirken.
So
kehrte
die
Arbeitnehmerschaft
zu
75 %
an
die
Arbeitsstätten
zurück,
auch
wenn
sie
die
Nacht
in
Bunkern
verbracht
hatte.
Goebbels
schrieb
diese
‘Erfolge‘
auf
seine
Fahne
und
auch
der
Führer
bestätigte
ihm
das
mit
der
Berufung
zum
‘Reichsinspektor
der
zivilen
Luftkriegsmaßnahmen‘.
Zum
Jahresende
1943
war
die
Rote
Armee
schon
so
weit
nach
Westen
vorgedrungen,
so
dass
sie
die
polnisch-sowjetische
Grenze
in
wenigen
Tagen
überschreiten
werde.
Nicht
nur
die
Lage
an
den
Fronten
machte
größte
Sorgen.
In
Ungarn
hatte
das
Regime
Kontakte
zu
den
westlichen
Alliierten
aufgenommen,
um
sich
–
wie
Italien
-
aus
dem
Verbund
zu
Hitler
zu
lösen.
Der
aber
marschierte
mit
Truppen
ein,
besetzte
Ungarn.
Und
in
Italien,
wo
Badoglio
am
13.
Oktober
1943
Deutschland
den
Krieg
erklärt
hatte,
gelang
es
der
Deutschen
Wehrmacht
nicht,
die
Briten
und
Amerikaner
bei
Nettuno
in
Mittel-Italien
ins
Meer
zurückzudrängen.
So
endete
das
Jahr
1943
für
das
Deutsche
Reich
mit
Niederlagen.
Stalingrad,
Nordafrika
mit
dem
Übersetzen
der
westlichen
Alliierten
am
10.
Juli
1943
von
Tunesien
nach
Sizilien
und
weiter
auf
das
italienische
Festland.
Immer
wieder
hatte
Stalin
die
westlichen
Alliierten
bedrängt,
auch
im
Westen
eine
Front
aufzubauen
und
das
‘Reich‘
auch
von
westlicher
Seite
her
zu
bedrängen.
Churchill
jedoch
zögerte,
denn
er
hatte
im
Vorjahr
erlebt,
wie
eine
solche
Invasion
am
19.
August
1942
gegen
den
Hafen
von
Dieppe
im
deutsch
besetzten
Nordfrankreich
gescheitert
war.
Beteiligt
waren
damals
237
Schiffe
und
etwa
7500
kanadische,
US-amerikanische,
britische,
polnische
und
französische
Soldaten.
Ziel
des
Angriffs
war
die
kurzzeitige
Inbesitznahme
der
Stadt
Dieppe,
die
nach
spätestens
24
Stunden
wieder
hätte
geräumt
werden
sollen.
Auf
diese
Weise
wollte
die
Royal
Air
Force
(RAF)
die
deutsche
Luftwaffe
dazu
bringen,
mit
starken
Kräften
bei
Dieppe
aktiv
zu
werden,
die
dann
von
britischen
Jagdfliegern
gestellt
und
vernichtet
werden
sollten.
Außerdem
sollte
eine
Landeoperation
unter
Gefechtsbedingungen
geprobt
und
die
Reaktion
der
deutschen
Führung
auf
den
Ausfall
der
bei
Dieppe
installierten
Radaranlage
getestet
werden,
sowie
eruiert
werden,
ob
ein
zweites
vermutetes
Radarsystem
bereits
einsatzfähig
war.
Die
Operation
wurde
wegen
hoher
alliierter
Verluste
–
bis
zu
70 %
der
eingesetzten
Streitkräfte
–
vorzeitig
abgebrochen.
Bei
Luftkämpfen
verlor
die
RAF
doppelt
so
viele
Flugzeuge
wie
die
deutsche
Luftwaffe.
Die
NS-Propaganda
feierte
damals
den
Sieg
und
übertrieb
seine
Bedeutung,
um
der
Bevölkerung
zu
suggerieren,
gegen
alliierte
Invasionen
im
Westen
gewappnet
zu
sein.
So
waren
Hitler
und
Goebbels
wie
auch
andere
in
der
deutschen
Heeresführung
der
Meinung,
diese
von
den
Westmächten
geplante
Invasion
werde
-
wie
die
bei
Dieppe
im
vorigen
Jahr
-
scheitern.
Einige
aber
waren
sich
der
Gefahr
bewusst.
|
|
|
Zitat
Jodl vertritt den Standpunkt, dass die Krise bei der Invasion kommt. Da wird sich der Krieg entscheiden. Die Invasion ist nach menschlichem Ermessen überhaupt der Schnittpunkt der Entwicklung des Jahres 1944. Kommt sie, so wird sie militärisch die Entscheidung bringen; kommt sie nicht, so wird sie politisch das Feindeslager zum Auseinanderbrechen führen.
Zitatende
Quelle: Joseph Goebbels – Tagebücher – Seite 1993 – Band 5 - Piper-Verlag – 1991
|
Schlussbemerkung
Endlich
wieder
ein
großer
Theaterabend!
Der
Traum
jedes
Intendanten
und
seiner
Mitarbeiter
ist
ein
volles
Haus,
ein
begeistertes
Publikum
und
ein
reibugsloser
Ablauf
des
Programms
mit
hochqualifizerten
Darstellern.
All
das
habe
ich
am
Freitag,
den
8.12.23
in
Hannover
erlebt,
in
der
Stadt,
in
der
drei
aufeinander
folgende
Intendanten
mit
Hilfe
lokaler
Politiker
-
vornehmlich
der
CDU
-
die
Werke
der
großen
Komponisten
und
Autoren
so
verfälschte,
dass
das
theaterliebende
Publikum
die
schönen
Häuser
der
Oper
und
des
Schauspiels
leer
stehen
lässt.
An
diesem
unvergesslichen
Abend
aber
erlebte
ich
eine
gut
gepflegte
Bühne,
eine
phantasievolle
Beleuchtung,
ein
Publikum
von
Tausenden
begeisterter
und
gleichzeitig
disziplinierten
Kennern,
die
das
Geschehen
auf
der
Bühne
sowohl
in
atemloser
Stille
als
auch
fröhlichen
Jubels
genoss.
Wir
erlebten
Szenen
voll
Mut
und
Kraft,
voll
Vertrauen
und
Zärtlichkeit,
voll
Humor
und
Spaß,
all
das,
was
gutes
Theater
ausmacht.
Allerdings
waren
die
Darsteller
keine
Menschen,
es
waren
Pferde.
Fotos:
Nacht
der
Pferde
Seit
2007
weisen
wir
mit
dem
Kulturjournal
der
‘Mitteilung
an
meine
Freunde‘
auf
Fehlentwicklungen
bei
den
Theatern
hin.
Es
ist
ein
Kampf
gegen
Windmühlen.
Überall
drehen
sich
die
großflächigen
Räder
des
Bühnenvereins
und
seiner
Intendanten,
die
dem
‘normalen‘
Publikum
den
Garaus
machen.
Jetzt
wieder
die
Querelen
in
Erfurt,
falsches
Management
und
die
Störung
des
Betriebsfriedens
an
anderen
Häusern
machen
deutlich,
wie
notwendig
es
ist
-
aus
dem
Publikum
heraus
-
Fehlleistungen
aufzuzeigen.
Wir
danken
Ihnen,
dass
Sie
durch
die
Lektüre
unserer
Texte
Anteil
nehmen
und
uns
mitteilen,
wie
wichtig
Ihnen
unsere
Beobachtungen
sind.
Der
verehrten
Leserschaft
wünschen
wir
vom
Kulturjournal
und
der
‘Mitteilung
an
meine
Freunde‘
einen
guten
Verlauf
des
Jahres
2024.
Mit
den
besten
Grüßen
- ML
Gilles
und
Team!
Impressum
‘Eine
Mitteilung
an
meine
Freunde‘
erscheint
als
nichtkommerzielles
Rundschreiben
der
Bürgerinitiative-Opernintendanz
www.bi-opernintendanz.de
–
info@bi-opernintendanz.de
–
Fehrsweg
2 –
30655
Hannover
...in
Verbindung
mit:
Gilles
-
Lang
&
Partner
Wahlenstraße
17 |
2 OG
|
93047
Regensburg
|
info@kulturjournal-regensburg.de
Verteilung:
Direktversand
an
ausgewählte
Leserschaft
u.a.:
Mitglieder
der
Bürgerinitiative-Opernintendanz
-
http://bi-opernintendanz.de/
Bayerischer
Oberster
Rechnungshof,
Niedersächsischer
Landesrechnungshof,
Niedersächsische
Landesregierung,
Aufsichtsrat
der
Nds.
Staatstheater
Hannover
GmbH,
Politische
Parteien
im
Nds.
Landtag,
Hochschule
für
Musik,
Theater
und
Medien
Hannover,
Bund
der
Steuerzahler,
Öffentlich-rechtliche
Rundfunkanstalten,
Genossenschaft
Deutscher
Bühnen-Angehöriger,
Deutscher
Bühnenverein,
Richard-Wagner-Vereine,
Feuilletons
von
Tageszeitungen,
Dramaturgien,
Pressestellen
von
Theatern
im
deutschsprachigen
Raum
RA
Frank
Wahner,
Fachanwalt
für
Verwaltungsrecht,
Hannover
RA
Markus
von
Hohenhau,
Fachanwalt
für
IT-Recht,
Regensburg
RA
Prof.
Dr.
Ernst
Fricke,
Fachanwalt
für
Bühnenrecht,
München/Landshut
Wir
verstehen
diese
Besprechungen
und
Kommentare
nicht
als
Kritik
um
der
Kritik
willen,
sondern
als
Hinweis
auf
-
nach
unserer
Auffassung
-
Geglücktes
oder
Misslungenes.
Neben
Sachaussagen
enthalten
diese
Texte
auch
Überspitztes
und
Satire.
Hierfür
nehmen
wir
den
Kunstvorbehalt
nach
Artikel
5,
Grundgesetz,
in
Anspruch.
Wir
benutzen
Informationen,
hauptsächlich
aus
eigenen
Unterlagen
vom
Regionalfernsehen
Regensburg,
telezeitung-online.de
und
aus
dem
Internet
u.a.
den
Veröffentlichungen
des
Deutschen
Historischen
Museums,
der
Preußen-Chronik,
Wikipedia
u.ä..
Diese
Texte
werden
paraphrasiert
wiedergegeben
oder
als
Zitate
kenntlich
gemacht.
Fotos
wurden
Buch-
und
CD-Einbänden
entnommen.
Beiträge
aus
der
Rubrik
‘Musiktheater‘
wurden
als
Zitate
aus
dem
Hermes
Handlexikon
übernommen.
Leserbriefe
stellen
die
Meinung
des
jeweiligen
Verfassers
dar.
Gender-Hinweis:
Aus
Gründen
der
besseren
Lesbarkeit
verzichten
wir
auf
Differenzierung
und
geschlechtsneutrale
Formulierung.
Entsprechende
Begriffe
gelten
im
Sinne
der
Gleichbehandlung
grundsätzlich
für
alle
Geschlechter.
Die
verkürzte
Sprachform
hat
redaktionelle
Gründe
und
beinhaltet
keine
Wertung.
ML
Gilles
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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:
Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll
bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich
diese Besprechungen und Kommentare
nicht als Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung - Geglücktes
oder Misslungenes.
Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes
und Satire.
Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5,
Grundgesetz,
in Anspruch.
Dieter Hansing
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