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																	In der 
																	zweiten 
																	Hälfte des 
																	18. 
																	Jahrhunderts 
																	zieht ein
																	
																	Johann 
																	Siegmund 
																	Mann 
																	(1761 - 
																	1848) nach 
																	Lübeck, wo 
																	er sich als 
																	Kaufmann 
																	niederlässt, 
																	mit Getreide 
																	und 
																	landwirtschaftlichen 
																	Waren 
																	handelt und 
																	ein 
																	Transportunternehmen 
																	gründet. 
																	Dieses 
																	Betätigungsfeld 
																	bleibt der 
																	Familie Mann 
																	bis 1891 
																	erhalten. 
																	Er geht mit 
																	Anna 
																	Catharina 
																	Grotjan die 
																	Ehe ein.  
																	 
																	Der Sohn aus 
																	dieser Ehe,
																	
																	Johann 
																	Siegmund 
																	Mann jr. 
																	(1797–1863) 
																	heiratet 
																	Elisabeth 
																	Marty - die 
																	Kinder sind 
																	Elisabeth, 
																	Johannes, 
																	Olga Marie, 
																	Friedrich 
																	und  
																	
																	Thomas 
																	Johann 
																	Heinrich 
																	Mann 
																	(*
																	
																	
																	
																	22. August
																	
																	
																	
																	1840 
																	in
																	
																	
																	
																	Lübeck; 
																	†
																	
																	
																	
																	13. Oktober
																	
																	
																	
																	1891 
																	in
																	
																	
																	
																	Lübeck) 
																	hervor, 
																	dieser nimmt
																	
																	Julia da 
																	Silva-Bruhns, 
																	genannt Dodo 
																	(*
																	
																	
																	
																	14. August
																	
																	
																	
																	1851 
																	in
																	
																	
																	
																	Paraty,
																	
																	
																	
																	Brasilien; 
																	†
																	
																	
																	
																	11. März
																	
																	
																	
																	1923 
																	in
																	
																	
																	
																	Weßling) 
																	zur Ehefrau. 
																	 
																	Aus dieser 
																	Verbindung 
																	stammen die 
																	Kinder 
																	1. Luiz
																	
																	Heinrich
																	Mann
																	 
																	(*
																	
																	
																	
																	27. März
																	
																	
																	
																	1871 
																	in
																	
																	
																	
																	Lübeck; 
																	†
																	
																	
																	
																	12. März
																	
																	
																	
																	1950 
																	in
																	
																	
																	
																	Santa Monica,
																	
																	
																	
																	Kalifornien) 
																	2. Paul
																	
																	Thomas
																	Mann
																	 
																	(*
																	
																	
																	
																	6. Juni
																	
																	
																	
																	1875 
																	in
																	
																	
																	
																	Lübeck; 
																	†
																	
																	
																	
																	12. August
																	
																	
																	
																	1955 
																	in
																	
																	
																	
																	Zürich) 
																	3.
																	
																	Julia 
																	Elisabeth 
																	Therese Löhr  
																	- geborene 
																	Mann, 
																	genannt Lula;
																	 
																	*
																	
																	
																	
																	13. August
																	
																	
																	
																	1877 
																	in
																	
																	
																	
																	Lübeck; 
																	†
																	
																	
																	
																	10. Mai
																	
																	
																	
																	1927 
																	in
																	
																	
																	
																	Starnberg) 
																	
																	
																	4.
																	
																	Carla 
																	Mann (Carla 
																	Auguste Olga 
																	Maria Mann;
																	 
																	(*
																	
																	
																	
																	23. 
																	September
																	
																	
																	
																	1881 
																	in
																	
																	
																	
																	Lübeck; 
																	†
																	
																	
																	
																	30. Juli
																	
																	
																	
																	1910 
																	in
																	
																	
																	
																	Polling) 
																	
																	
																	
																	5. Karl
																	
																	Viktor 
																	Mann, 
																	genannt 
																	Viktor Mann
																	 
																	(*
																	
																	
																	
																	12. April
																	
																	
																	
																	1890 
																	in
																	
																	
																	
																	Lübeck; 
																	†
																	
																	
																	
																	21. April
																	
																	
																	
																	1949 
																	in München). 
																	
																	
																	
																	 
																	Beide 
																	Töchter, 
																	Julia und 
																	Carla, 
																	nehmen sich 
																	das Leben, 
																	beide 
																	Suizide 
																	belasten den 
																	Bruder 
																	Thomas Mann 
																	nachhaltig. 
																	 
																	Nach dem Tod 
																	des Vaters 
																	Thomas 
																	Johann 
																	Heinrich 
																	Mann 1891 
																	zieht Mutter 
																	Julia mit 
																	den Kindern 
																	nach 
																	München, da 
																	testamentarisch 
																	verfügt war, 
																	Immobilien 
																	und Firma 
																	des Vaters 
																	in Lübeck 
																	seien zu 
																	verkaufen.
																	 
																	Die Söhne 
																	Heinrich und 
																	Thomas 
																	wandten sich 
																	früh der 
																	Literatur 
																	zu, so dass 
																	der Vater 
																	davon 
																	ausgehen 
																	musste, 
																	keiner der 
																	beiden werde 
																	das Geschäft 
																	in Lübeck 
																	übernehmen 
																	und 
																	weiterführen 
																	können.  
																	Der 
																	Gesamterlös 
																	von ca. 400 
																	000 Mark 
																	erbringt 
																	12.000 Mark 
																	Zinsen pro 
																	Jahr - wird 
																	dies auf ein 
																	Essen in 
																	einem 
																	Münchener 
																	Wirtshaus 
																	bezogen, das 
																	einen Braten 
																	mit Beilage 
																	für 40 
																	Pfennige 
																	anbot -  
																	ergibt sich 
																	ein 
																	stattliches 
																	Vermögen, 
																	das der 
																	Familie eine 
																	ausreichende 
																	finanzielle 
																	Sicherheit 
																	bietet und 
																	den Söhnen 
																	schon früh 
																	weitgehend 
																	freischaffende 
																	schriftstellerische 
																	Tätigkeit 
																	ermöglicht. 
																	 
																	Heinrich und 
																	Thomas 
																	volontieren, 
																	Heinrich 
																	beim S. 
																	Fischer 
																	Verlag in 
																	Berlin und 
																	Thomas bei 
																	einer 
																	Feuerversicherungsgesellschaft 
																	in München, 
																	später 
																	wechselt er 
																	als 
																	Redakteur 
																	zum 'Simplizissimus'.
																	 
																	 
																	Die 
																	Verbindung 
																	von Heinrich 
																	zu S. 
																	Fischer 
																	verschafft 
																	auch Thomas 
																	den Zugang 
																	zu diesem 
																	angesehenen 
																	Verlag. Die 
																	Zusendung 
																	seiner 
																	'Buddenbrooks' 
																	- das S. 
																	Fischer auf 
																	Empfehlung 
																	seines 
																	engsten 
																	Mitarbeiters 
																	und Lektors 
																	Moritz 
																	Heimann auch 
																	schon wegen 
																	des Umfangs 
																	des Werkes 
																	ablehnt, 
																	sich dann 
																	aber doch 
																	der 
																	Argumentation 
																	des gerade 
																	mal 
																	25-jährigen 
																	Autors 
																	anschließt - 
																	'dass der 
																	große Umfang 
																	eine 
																	wesentliche 
																	Eigenschaft 
																	des Buches 
																	sei und dass 
																	man es 
																	verpfusche, 
																	wenn man 
																	damit nach 
																	seinem 
																	Willen 
																	umgehe' 
																	- kurz, es 
																	dürfe nichts 
																	gekürzt 
																	werden.  
																	 
																	Thomas Mann 
																	bei Fischer 
																	als 'nobody' 
																	zunächst für 
																	sechs Jahre 
																	unter 
																	Vertrag - 
																	das Honorar 
																	ist mit 20% 
																	pro Buch 
																	bezogen auf 
																	den 
																	Ladenpreis 
																	vereinbart. 
																	 
																	Die erste 
																	Auflage der 
																	Buddenbrooks 
																	von 1901 
																	wird nur 
																	zögerlich 
																	vom Publikum 
																	angenommen. 
																	Der 
																	Verkaufspreis 
																	lag 
																	anfänglich 
																	für die zwei 
																	gelbbroschierten 
																	Bände bei 
																	zusammen 12 
																	Mark, die 
																	gebundene 
																	Ausgabe bei 
																	14 Mark. 
																	1903 
																	erscheint 
																	die zweite 
																	Auflage in 
																	einem Band 
																	zum halben 
																	Preis, 
																	10.000 
																	Exemplare 
																	sind am Ende 
																	des Jahres 
																	abgesetzt. 
																	Die 
																	Einkünfte 
																	erlauben 
																	Thomas Mann 
																	bereits zu 
																	diesem 
																	Zeitpunkt 
																	ein 
																	finanziell 
																	sorgenfreies 
																	Leben. 
																	 
																	1929 erhält 
																	Thomas Mann 
																	den 
																	Nobelpreis 
																	für 
																	Literatur, 
																	dieser 
																	hauptsächlich 
																	basierend 
																	auf den 
																	'Buddenbrooks'..
																	 
																	 
																	Allein bis 
																	zur 
																	Machtergreifung 
																	der Nazis 
																	werden von 
																	diesem Werk 
																	1.165.000 
																	Bücher 
																	verkauft, 
																	bis heute 
																	übersteigt 
																	die Auflage 
																	mehr als 10 
																	Millionen 
																	Exemplare, 
																	der  Roman 
																	wird in mehr 
																	als 40 
																	Sprachen 
																	übertragen 
																	und bisher 
																	viermal 
																	verfilmt. 
																	  
															 
														 
													 
												 
											 
										 
									 
								 
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																	Der Verleger 
																	Samuel 
																	Fischer, 
																	vermutlich 
																	am 24. 
																	Dezember 
																	1859 in 
																	einem 
																	kleinen Ort 
																	in der 
																	damaligen 
																	österreichisch-ungarischen 
																	Monarchie geboren, 
																	geht um 
																	1879,  nach 
																	einer Lehre 
																	in Wien, zu 
																	einem 
																	Zeitpunkt, 
																	da das 
																	Deutsche 
																	Reich nach 
																	dem Krieg 
																	mit 
																	Frankreich 
																	gerade 
																	entstanden 
																	war, in die 
																	deutsche 
																	Hauptstadt.
																	 
																	Bismarck ist 
																	Reichskanzler, 
																	er 
																	entwickelt 
																	die 
																	Sozialsysteme 
																	für die 
																	Bevölkerung 
																	- der 
																	Weberaufstand 
																	war gerade 
																	einmal 
																	dreißig 
																	Jahre er. 
																	1883 wird 
																	die 
																	Krankenversicherung, 
																	1884 die 
																	Unfall- 1889 
																	die 
																	Invaliden- 
																	und 1891 die 
																	gesetzliche 
																	Rentenversicherung 
																	eingeführt. 
																	Tausende 
																	strömen vom 
																	Land, aus 
																	den 
																	Provinzen - 
																	auch aus dem 
																	Ausland - in 
																	die deutsche 
																	Reichshautstadt, 
																	um hier zu 
																	arbeiten und 
																	zu leben. 
																	Wenig ist 
																	bekannt über 
																	die 
																	persönliche 
																	Entwicklung 
																	dieses 
																	jungen 
																	jüdischen 
																	Buchhändlers 
																	zum großen 
																	Verleger in 
																	der zweiten 
																	Hälfte es 
																	19. 
																	Jahrhunderts. 
																	Als er 1934 
																	stirbt hat 
																	er die 
																	Machtergreifung 
																	noch erlebt, 
																	Schlimmeres 
																	bleibt ihm 
																	erspart. 
																	 
																	1886 gründet 
																	Samuel 
																	Fischer in 
																	Berlin 
																	seinen 
																	eigenen 
																	Verlag und 
																	nimmt 
																	zunächst 
																	ausländische 
																	Autoren wie 
																	Iben und 
																	Zola unter 
																	Vertrag, da 
																	den großen 
																	'Alten' wie 
																	Meyer, 
																	Raabe, 
																	Fontane 
																	nichts 
																	adäquates 
																	folgt. Wegen 
																	fehlendem 
																	Copyright 
																	kann er in 
																	Deutschland 
																	Dostojewski 
																	und Tolstoi 
																	verlegen. 
																	Dann kommt 
																	als Autor 
																	der junge 
																	Naturalist 
																	Gerhart 
																	Hauptmann 
																	hinzu, eine 
																	Vereinbarung 
																	die Zeit und 
																	ihre 
																	Probleme 
																	überwindet.
																	 
																	  
															 
														 
													 
												 
											 
										 
									 
								 
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												Die Novelle 'Der kleine Herr 
												Friedemann' in der 'Collection 
												Fischer' steht am Anfang der 
												Zusammenarbeit mit dem späteren 
												Nobelpreisträger. Als der Roman 
												'Die Buddenbrooks' 1901 in dem 
												renommierten Berliner Verlag 
												herauskommt, setzt er Lübeck in 
												Aufregung, hatte doch der Autor 
												sich nicht nur an den 
												Örtlichkeiten, sondern auch an 
												Menschen der Stadt orientiert. 
												Bürger forschten nach der 
												Lektüre des Romans nach den 
												lebenden oder bereits 
												verstorbenen Menschen in der 
												Stadt und betrieben einen 
												geradezu aufregenden 
												Recherche-Run. 
												 
												Eine Stadt mit zum Ende des 19. 
												Jahrhunderts gerademal 80.000 
												Einwohnern, die politische 
												Unbill der vergangenen 
												Wechselspiele zwischen den 
												Mächten des Nordens und Preußen 
												überstanden hatte, wurde nun 
												durch einen Roman seziert und 
												der Weltöffentlichkeit 
												dargeboten. 
												 
												Die Bürger beteiligten sich an 
												einem Sport, die Fäden vom 
												Dichter gezogen und miteinander 
												verwoben, aufzufinden, 
												darzustellen, wer wurde mit wen 
												zusammengelegt, um eine neue 
												Figur für den Roman zu finden.
												 
												
													
														| 
														 
														
														 
														Roman / Schauspiel 
														 
														Johann Buddenbrook sen.
														 
														Madame Antoinette 
														Buddenbrook   
														Konsul Jean Buddenbrook 
														Konsulin Elisabeth 
														Buddenbrook
														 
														
														
														Thomas Buddenbrook 
														Gerda Buddenbrook 
														Klara Buddenbrook 
														Tony Buddenbrook 
														 
														Christian Buddenbrook 
														 
														Bendix Grünlich 
														Herr Permaneder 
														Familie Hageström 
														Leberecht Kröger 
														Madame Kröger  
														   | 
														
														  | 
														
														 
														
														Realität 
														 
														Johann Siegmund Mann 
														Anna Catharina Mann, 
														geb. Grotjan 
														Johann Siegmund Mann 
														d.J. 
														Konsulin Elisabeth Mann, 
														geb. Marty 
														 
														Konsul Thomas Joh. 
														Heinrich Mann 
														Julia Mann, geb. da 
														Silva-Bruhns 
														Carla Augusta Olga Maria 
														Mann 
														Marie Elisabeth Haag, 
														gesch. Elfeldt, geb. 
														Mann 
														Friedrich Wilhelm 
														Leberecht Mann 
														
														
														 
														Ernst Elfeldt 
														Gustav Albert Haag 
														Familie Fehling 
														Johann Heinrich Marty 
														Catharina Elisabeth 
														Marty | 
													 
												 
											 
										 
										 | 
									 
								 
  | 
							 
						 
						
						
						
						  
						
							
								| 
								    
								
									
										
										
											
												
												
												1976 erscheint in der Regie von 
												Robert Hollmann eine 
												dramatisierte Fassung der 
												Buddenbrooks am Theater Basel - 
												Verfasser des Textes: Tadeus 
												Pfeifer geb. 1949 in Freiburg i. 
												Br. in Basel aufgewachsen, 
												Tätigkeit als Korrektor, 
												Privatlehrer, Kritiker und 
												Herausgeber der 
												Literaturzeitschrift "Poesie" - 
												der vielleicht wichtigste 
												Schweizer Gegenwartslyriker mit 
												seinem literarischen Gesamtwerk 
												im Verlag
												
												www.vonloeper.de. 
												 
												
											 
										 
										 | 
									 
								 
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								| 
								    
								
									
										
										
											
												
													
														
															
																
																	
																		
																			
																			
																			Die 
																			Wochenzeitschrift 
																			'Die 
																			Zeit' 
																			kritisiert 
																			1976 
																			an 
																			dieser 
																			Produktion 
																			das 
																			'Eindampfen' 
																			des 
																			Romans, 
																			das 
																			stereotype 
																			Agieren 
																			der 
																			Darsteller, 
																			als 
																			habe 
																			ihnen 
																			der 
																			Regisseur 
																			einen 
																			Tick 
																			für 
																			die 
																			Figur 
																			übergestülpt, 
																			den 
																			sie 
																			nun 
																			den 
																			Abend 
																			über 
																			ausführen 
																			und 
																			steigern 
																			müssen. 
																			 
																			
																				
																					| 
																					  
																					"[...]  
																					Unleidlich wie selten zuvor und der eigentliche Grund für das Desaster: Hollmanns rüder, unempfindlicher Umgang mit Figuren und Schauspielern. Meist schien es, als sei das einzige Interesse des Regisseurs an den Figuren ein theaterhandwerkliches; als ginge es nur darum, irgendeinen gestischen Tick zu finden, irgendeinen besonderen Tonfall, und dann den Schauspieler darauf festzunageln. Ein Regieverfahren, das mit schöner Sicherheit verhindert, daß ein Schauspieler nähere Bekanntschaft mit seiner Figur macht. Ein auf den Proben einmal gefundener Ausdruck wird offenbar kaum noch erweitert, differenziert, in Frage gestellt; sondern nur noch forciert, bis er genug Effekt macht, um eine Schauspieler- Nummer zu tragen.  
																					[...]" 
																					 
																					http://www.zeit.de 
 
  | 
																				 
																			 
																		 
																	 
																 
															 
														 
													 
												 
											 
										 
										 | 
									 
								 
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																	Reduziert 
																	von Düffel 
																	seine 
																	Bearbeitung 
																	auf einige 
																	Figuren des 
																	Romans wie:
																	
																	
																	
																	Konsul 
																	Konsulin 
																	Thomas 
																	Christian 
																	Tony 
																	Gerda, 
																	Thomas' Frau 
																	Hanno, ihr 
																	Sohn 
																	Grünlich 
																	Kesselmeyer, 
																	Bankier 
																	Morten 
																	Der Leutnant 
																	Lina, eine 
																	alte 
																	Bediente 
																	 
																	so stellt 
																	Pfeifer 
																	Mann's 
																	Buddenbrooks 
																	als eine 
																	großformatige 
																	Bühnenattraktion 
																	dar - die 
																	Stadt, die 
																	Einwohner 
																	sind das 
																	Volk, der 
																	Chor im 
																	klassischen 
																	Sinn ist 
																	ohne 
																	differenzierte 
																	Meinung, 
																	gibt die 
																	Auffassung 
																	der Menschen 
																	im 19. 
																	Jahrhundert 
																	wieder. 
																	 
																	Zur 
																	Erhöhung, 
																	zur 
																	Überhöhung 
																	lässt 
																	Pfeifer den 
																	Chor in 
																	Hexametern 
																	sprechen,
																	 
																	dem 
																	neoklassizistischen 
																	Versmaß des 
																	damaligen 
																	Bildungsbürgertums, 
																	der eine 
																	zusätzliche 
																	Überhöhung 
																	der 
																	Förmlichkeit 
																	aufbaut.  
																	Klassik war 
																	das 
																	Bildungsideal 
																	des 19. 
																	Jahrhunderts 
																	in 
																	Deutschland.
																	 
																	   
															 
														 
													 
												 
											 
										 
									 
								 
								 | 
							 
						 
						
						
						
						  
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																	Der Roman 
																	gibt den 
																	Zeitraum 
																	genau vor, 
																	in dem er 
																	spielt - er 
																	beginnt 1835 
																	und endet 
																	mit dem Tod 
																	von Hanno 
																	Buddenbrook 
																	im Jahr 
																	1877.  
																	Die 
																	historischen 
																	Gegebenheiten 
																	werden genau 
																	erwähnt, ob 
																	es sich nun 
																	um die 
																	Auswirkungen 
																	der 
																	Besetzung 
																	Lübecks 
																	durch die 
																	Napoleonischen 
																	Truppen als 
																	Folge der 
																	verlorenen 
																	Schlacht bei 
																	Jena und 
																	Auerstedt 
																	von 1806  
																	 
																	
																		
																			| 
																			 
																			 
																			
																			
																			Fürst 
																			Blücher 
																			war 
																			fort, 
																			die 
																			Franzosen 
																			waren 
																			in 
																			der 
																			Stadt, 
																			aber 
																			von 
																			der 
																			herrschenden 
																			Erregung 
																			merkte 
																			man 
																			wenig. 
																			Die 
																			Straßen 
																			lagen 
																			still, 
																			die 
																			Leute 
																			saßen 
																			in 
																			ihren 
																			Häusern 
																			und 
																			hüteten 
																			sich. 
																			Schlachtermeister 
																			Prahl, 
																			der 
																			mit 
																			den 
																			Händen 
																			in 
																			den 
																			Hosentaschen 
																			vor 
																			seiner 
																			Tür 
																			gestanden 
																			und 
																			mit 
																			seiner 
																			dröhnendsten 
																			Stimme 
																			gesagt 
																			hatte: 
																			'Dat 
																			is 
																			je 
																			denn 
																			doch 
																			woll 
																			zu 
																			arg, 
																			ist 
																			dat 
																			je 
																			denn 
																			doch 
																			woll 
																			-' 
																			war 
																			einfach, 
																			bautz, 
																			vor 
																			den 
																			Kopf 
																			geknallt 
																			worden 
																			...
																			
																			
																			
																			
																			. 
																			Nun, 
																			ich 
																			denke: 
																			Du 
																			willst 
																			einmal 
																			zu 
																			den 
																			Buddenbrooks 
																			hineinsehen, 
																			ein 
																			Zuspruch 
																			könnte 
																			willkommen 
																			sein; 
																			der 
																			Mann 
																			liegt 
																			mit 
																			einer 
																			Kopfrose, 
																			und  
																			Madame 
																			wird 
																			mit 
																			den 
																			Einquartierung 
																			zu 
																			schaffen 
																			haben.
																			
																			
																			
																			
																			 
																			   | 
																		 
																	 
																	
																	
																	Auch die 
																	Gründung des 
																	Zollvereins 
																	im Jahre 
																	1834 wird 
																	behandelt - 
																	
																		
																			| 
																			 
																			 
																			
																			
																			Ja, 
																			die 
																			Nachrichten 
																			aus 
																			Travemünde 
																			waren 
																			nicht 
																			die 
																			besten; 
																			dies 
																			bestätigte 
																			auch 
																			Konsul 
																			Kröger, 
																			der 
																			das 
																			Leder 
																			seines 
																			Stockes 
																			kreidete. 
																			Stürme 
																			an 
																			allen 
																			Küsten. 
																			Anno 
																			24 
																			war 
																			es, 
																			weiß 
																			Gott, 
																			nicht 
																			viel 
																			schlimmer, 
																			als 
																			in 
																			St. 
																			Petersburg 
																			die 
																			große 
																			Wasserflut 
																			war 
																			...
																			 
																			Na. 
																			da 
																			kam 
																			der 
																			Kaffee. 
																			Man 
																			bediente 
																			sich, 
																			man 
																			trank 
																			einen 
																			Schluck 
																			und 
																			begann 
																			zu 
																			spielen. 
																			Dann 
																			aber 
																			begann 
																			man 
																			vom 
																			Zollververein 
																			zu 
																			sprechen 
																			.... 
																			oh, 
																			Konsul 
																			Buddenbrook 
																			war 
																			begeistert 
																			für 
																			den 
																			Zollverein!
																			 
																			'Welche 
																			Schöpfung, 
																			meine 
																			Herren! 
																			rief 
																			er, 
																			sich 
																			nach 
																			einem 
																			geführten 
																			Stoße 
																			lebhaft 
																			umwendend 
																			zum 
																			anderen 
																			Billard 
																			hinüber, 
																			wo 
																			das 
																			erste 
																			Wort 
																			gefallen 
																			war. 
																			'Bei 
																			erster 
																			Gelegenheit 
																			sollten 
																			wir 
																			beitreten 
																			....' 
																			   | 
																		 
																	 
																	
																	
																	Wie die 
																	Vorgänge um 
																	die 
																	Revolution 
																	von 1848 
																	werden sehr 
																	umfangreich 
																	behandelt, 
																	wie auch die 
																	Schleswig-Holstein-Frage
																	
																	 
																	
																		
																			| 
																			 
																			 
																			
																			
																			'Und 
																			mit 
																			Friedrich 
																			Wilhelm 
																			von 
																			Preußen, 
																			das 
																			steht 
																			schlimm, 
																			Herr 
																			Konsul, 
																			das 
																			wird 
																			nichts 
																			mehr. 
																			Man 
																			sagt 
																			schon, 
																			dass 
																			der 
																			Prinz 
																			endgültig 
																			Regent 
																			werden 
																			soll 
																			...' 
																			'O, 
																			darauf 
																			muss 
																			man 
																			gespannt 
																			sein. 
																			Er 
																			hat 
																			sich 
																			schon 
																			jetzt 
																			als 
																			liberaler 
																			Kopf 
																			gezeigt, 
																			dieser 
																			Wilhelm 
																			und 
																			steht 
																			sicher 
																			des 
																			Konstitution 
																			nicht 
																			mit 
																			dem 
																			geheimen 
																			Ekel 
																			seines 
																			Bruders 
																			gegenüber 
																			.... 
																			Es 
																			ist 
																			doch 
																			am 
																			Ende 
																			nur 
																			der 
																			Gram, 
																			der 
																			ihn 
																			aufreibt, 
																			den 
																			armen 
																			Mann 
																			... 
																			Was 
																			Neues 
																			auf 
																			Kopenhagen?' 
																			'Gar 
																			nichts, 
																			Herr 
																			Konsul. 
																			Sie 
																			wollen 
																			nicht. 
																			Da 
																			hat 
																			der 
																			Bund 
																			gut 
																			erklären, 
																			dass 
																			die 
																			Gesamtverfassung 
																			für 
																			Holstein 
																			und 
																			Lauenburg 
																			rechtwidrig 
																			ist 
																			... 
																			Sie 
																			sind 
																			da 
																			oben 
																			ganz 
																			einfach 
																			nicht 
																			dafür 
																			zu 
																			haben, 
																			sie 
																			aufzuheben 
																			...' 
																			 
																			   | 
																		 
																	 
																	
																	
																	Auch sind 
																	der 
																	Deutsch-Dänische 
																	Krieg von 
																	1865 und der 
																	Preußisch-Österreichische 
																	Krieg von 
																	1866 Themen, 
																	die 
																	umfangreiche 
																	historischen 
																	Kenntnisse 
																	bestätigen: 
																	
																		
																			| 
																			 
																			 
																			
																			
																			Krieg 
																			und 
																			Kriegsgeschrei, 
																			Einquartierung 
																			und 
																			Geschäftigkeit! 
																			Preußische 
																			Offiziere 
																			bewegten
																			 
																			sich 
																			in 
																			der 
																			parkettierten 
																			Zimmerflucht 
																			der 
																			parkettierten 
																			Zimmerflucht  
																			der 
																			Bel-Etage 
																			von 
																			Senator 
																			Buddenbrooks 
																			neuem 
																			Hause, 
																			küssen 
																			der 
																			Hausdame 
																			die 
																			Hände 
																			und 
																			werden 
																			von 
																			Christian, 
																			der 
																			von 
																			Oenhausen 
																			zurückgekehrt 
																			ist, 
																			in 
																			den 
																			Klub 
																			eingeführt, 
																			während 
																			im 
																			Mengenstraßen-Hause 
																			Mamsell 
																			Severin, 
																			Riekchen 
																			Severin, 
																			der 
																			Kosulin 
																			neue 
																			Jungfer 
																			zusammen 
																			mit 
																			den 
																			Mädchen 
																			eine 
																			Menge 
																			Matratze 
																			in 
																			das 
																			Portal, 
																			das 
																			alte 
																			Gartenhaus, 
																			schleppt, 
																			das 
																			voll 
																			von 
																			Soldaten 
																			ist. 
																			 
																			Gewimmel, 
																			Verstörung 
																			und 
																			Spannung 
																			überall! 
																			Die 
																			Mannschaften 
																			ziehen 
																			zum 
																			Tore 
																			hinaus, 
																			neue 
																			rücken 
																			ein, 
																			überfluten 
																			die 
																			Stadt, 
																			essen, 
																			schlafen, 
																			erfüllen 
																			die 
																			Ohren 
																			der 
																			Bürger 
																			mit 
																			Trommelwirbeln, 
																			Trompetensignalen 
																			und 
																			Kommandorufen 
																			und 
																			marschieren 
																			wieder 
																			ab. 
																			Königliche 
																			Prinzen 
																			werden 
																			begrüßt: 
																			Durchmarsch 
																			folgt 
																			Durchmarsch. 
																			Dann 
																			Stille 
																			und 
																			Erwartung.
																			 
																			Im 
																			Spätherbst 
																			und 
																			Winter 
																			kehren 
																			die 
																			Truppen 
																			siegreich 
																			zurück, 
																			werden 
																			wiederum 
																			einquartiert 
																			und 
																			ziehen 
																			unter 
																			den 
																			Hochrufen 
																			der 
																			aufatmenden 
																			Bürger 
																			nach 
																			Hause. 
																			- 
																			Friede. 
																			Der 
																			kurze, 
																			ereignisschwangere 
																			Friede 
																			von 
																			fünfundsechzig. 
																			 
																			[...] 
																			 
																			Große 
																			Dinge 
																			geschahen, 
																			während 
																			Hanno 
																			spielte. 
																			Der 
																			Krieg 
																			entbrannte, 
																			der 
																			Sieg 
																			schwankte 
																			und 
																			entschied 
																			sich, 
																			und 
																			Hanno 
																			Buddenbrooks 
																			Vaterstadt, 
																			die 
																			klug 
																			zu 
																			Preußen 
																			gestanden 
																			hatte, 
																			blickte 
																			nicht 
																			ohne 
																			Genugtuung 
																			auf 
																			das 
																			reiche 
																			Frankfurt, 
																			das 
																			seinen 
																			Glauben 
																			an 
																			Österreich 
																			bezahlen 
																			mußte, 
																			in 
																			dem 
																			es 
																			aufhörte, 
																			eine 
																			freie 
																			Stadt 
																			zu 
																			sein.
																			 
																			Bei 
																			dem 
																			Fallissement 
																			einer 
																			Frankfurter 
																			Großfirma 
																			aber, 
																			im 
																			Juli, 
																			unmittelbar 
																			vor 
																			Eintritt 
																			des 
																			Waffenstillstandes, 
																			verlor 
																			das 
																			Haus 
																			Johann 
																			Buddenbrook 
																			mit 
																			einem 
																			Schlage 
																			die 
																			runde 
																			Summe 
																			von 
																			zwanzigtausend 
																			Talern 
																			Courant. 
																			 
																			
																			
																			  | 
																		 
																	 
																	
																	
																	Die 
																	Entwicklungen 
																	nach dem 
																	deutsch-französischen 
																	Krieg von 
																	1870/71 
																	werden aus 
																	der Sicht 
																	des Hauses 
																	Buddenbrooks 
																	behandelt.
																	
																	 
																	
																		
																			| 
																			 
																			
																			 
																			
																			
																			
																			'Während 
																			die 
																			Herren 
																			über 
																			Säulenhalle 
																			und 
																			Korridor 
																			zurückgingen 
																			und 
																			auf 
																			dem 
																			Treppenansatz
																			 
																			ein 
																			Weilchen 
																			stehen 
																			blieben, 
																			sprachen 
																			sie 
																			über 
																			andere 
																			Dinge, 
																			über 
																			Politik, 
																			über 
																			die 
																			Erschütterungen 
																			und 
																			Umwälzungen 
																			des 
																			kaum 
																			beendeten 
																			Krieges 
																			... 
																			'Nun, 
																			jetzt 
																			kommen 
																			gute 
																			Zeiten, 
																			wie, 
																			Herr 
																			Senator? 
																			Geld 
																			im 
																			Lande 
																			....
																			 
																			Und 
																			frische 
																			Stimmung 
																			weit 
																			und 
																			breit 
																			...' 
																			Und 
																			der 
																			Senator 
																			stimmte 
																			halb 
																			und 
																			halb 
																			bei. 
																			Er 
																			bestätigte, 
																			daß 
																			der 
																			Ausbruch 
																			des 
																			Krieges 
																			den 
																			Verkehr 
																			in 
																			Getreide 
																			von 
																			Rußland 
																			zu 
																			großem 
																			Aufschwung 
																			gebracht 
																			habe, 
																			und 
																			erwähnte 
																			der 
																			großen 
																			Dimensionen, 
																			die 
																			damals 
																			Hafer-Import 
																			zum 
																			zwecke 
																			der 
																			Armee-Lieferung 
																			angenommen 
																			habe. 
																			Aber 
																			der 
																			Profit 
																			habe 
																			sich 
																			sehr 
																			ungleich 
																			verteilt 
																			...
																			 
																			   | 
																		 
																	 
																	
																	
																	Die unter 
																	Bismarck 
																	sich 
																	abzeichnenden 
																	Veränderung 
																	in der 
																	Parteienlandschaft 
																	lässt Mann 
																	durch den 
																	Lehrer 
																	Drägemüller 
																	aufgreifen: 
																	
																		
																			
																			
																				 
																				Herr Drägemüller war ein Mann von einigen drolligen Eigentümlichkeiten. Statt 'der Bleistift' sagte er 'die Blei'. Außerdem verbreitete er einen ölig-spirituösen Geruch, wo er ging und stand, einige sagten, er tränke Petroleum. Seine schönsten Stunden kamen, wenn er vertretungsweise einmal in einem anderen Fache als im Zeichnen unterrichten durfte. Dann hielt er Vorträge über Bismarcks Politik, die er mit eindringlichen, spiralförmigen Bogenbewegungen von der Nase zur Schulter begleitete, und sprach mit Haß und Furcht von der Sozialdemokratie ...  
																				'Wir müssen zusammenhalten!' pflegte er zu schlechten Schülern zu sagen, indem er sie am Arm packte.  
																				'Die Sozialdemokratie steht vor der Tür!'  
																				Er hatte etwas krampfhaft Geschäftiges an sich. Er setzte sich neben einen, verbreitete einen heftigen Spiritusgeruch, schlug einem mit seinem Siegelring vor die Stirn, stieß einzelne Wöerter hervor, wie 'Perspektive!', 'Schlagschatten', Die Blei', Sozialdemokratie!', 'Zusammenhalten!' und enteilte. 
																			 
																			 | 
																		 
																	 
																	   
															 
														 
													 
												 
											 
										 
									 
								 
								 | 
							 
						 
						
						
						
						  
						   | 
					 
					
						
						 
						
							
								
								
									
										
											
												
													
														
															
																
																	
																	
																	Die 
																	musikbezogenen 
																	Erziehung 
																	durch die 
																	Mutter wirkt 
																	sich stark 
																	auf das 
																	Leben und 
																	Werk von 
																	Thomas Mann 
																	aus. Julia 
																	Mann 
																	ermöglicht  
																	dem Sohn 
																	Violinunterricht 
																	bei Ludwig 
																	Winkelmann 
																	vom Lübecker 
																	Theater, dem 
																	Bruder von 
																	Hermann 
																	Winkelmann, 
																	Bayreuths 
																	erstem 
																	Parsifal.
																	 
																	So ergibt 
																	sich ein 
																	starker 
																	Einfluss des 
																	1883 
																	verstorbenen 
																	Richard 
																	Wagners auf 
																	den damals 
																	18-jährigen 
																	Thomas Mann.
																	 
																	Einer seiner 
																	Schulkollegen 
																	war Franz 
																	Sucher, Sohn 
																	von Franz 
																	und Rosa 
																	Sucher. Sie 
																	war eine 
																	vielbeachtete 
																	Sieglinde 
																	und Isolde 
																	in Bayreuth. 
																	Franz' Vater 
																	war 
																	Hofkapellmeister 
																	in Berlin 
																	und Dirigent 
																	bei den 
																	Proben der 
																	damaligen 
																	Bayreuther 
																	Festspiele. 
																	In seinen 
																	letzten 
																	Schuljahren 
																	in Lübeck 
																	verehrt 
																	Thomas Mann 
																	den Tenor 
																	Emil 
																	Gerhäuser 
																	(1868 - 
																	1917). 1890 
																	- 1892 und 
																	wieder 1901 
																	- 1909, sang 
																	dieser in 
																	München, 
																	dazwischen 
																	1893 - 1901 
																	in Karlsruhe 
																	und an der 
																	Met. In 
																	Bayreuth war 
																	er Melot, 
																	Lohengrin 
																	und 
																	Siegmund.
																	 
																	 
																	
																		
																			
																			 
																			
																			
																			[...] 
																			Neulich 
																			waren 
																			Carla 
																			und 
																			ich 
																			in 
																			der 
																			'Götterdämmerung' 
																			und 
																			zwar, 
																			um 
																			uns 
																			populär 
																			zu 
																			machen 
																			(natürlich 
																			nur 
																			deshalb!) 
																			auf 
																			der 
																			Gallerie. 
																			Wir 
																			haben 
																			nicht 
																			viel 
																			gesehen, 
																			aber 
																			das 
																			Orchester 
																			machte 
																			sich 
																			großartig 
																			dort 
																			oben, 
																			und 
																			Gerhäuser 
																			war 
																			wirklich 
																			ganz 
																			ausgezeichnet. 
																			Seine 
																			Stimme 
																			könnte 
																			ja 
																			glänzender 
																			sein, 
																			aber 
																			seine 
																			Darstellungskunst 
																			ist 
																			eminent. 
																			Was 
																			ich 
																			besonders 
																			an 
																			ihm 
																			schätze, 
																			ist 
																			die 
																			heftige 
																			und 
																			leidenschaftliche 
																			Hingabe, 
																			mit 
																			der 
																			er 
																			zu 
																			Werke 
																			geht 
																			und 
																			mit 
																			der 
																			ein 
																			ausgeprägtes 
																			Stilgefühl 
																			und 
																			viel 
																			Sinn 
																			für 
																			schöne 
																			plastische 
																			Bilder 
																			(SICH9 
																			verbindet. 
																			Ich 
																			bin 
																			sehr 
																			neugierig 
																			auf 
																			seinen 
																			'Tristan', 
																			den 
																			ich 
																			mir 
																			am 
																			Montag 
																			ansehe 
																			werde.
																			 
																			[...] 
																			An 
																			Paul 
																			Ehrenberg, 
																			29.6.1900 
																			  | 
																		 
																	 
																	
																	
																	Der 
																	Lohengrin 
																	macht einen 
																	entscheidenden 
																	Eindruck auf 
																	den 
																	Jugendlichen, 
																	auch wegen 
																	der - auf 
																	Wagners Werk 
																	bezogen - 
																	Entwicklung 
																	von 
																	Leitmotiven, 
																	wie das 
																	durchgängige 
																	'Nie sollst 
																	du mich 
																	befragen', 
																	nachdem der 
																	Titelheld 
																	die Mahnung 
																	an Elsa im 
																	ersten Akt 
																	aussprach. 
																	 
																	Wie Wagner 
																	als 
																	Textdichter 
																	und 
																	Komponist 
																	verarbeitet 
																	auch Tomas 
																	Mann 
																	Leitmotive, 
																	Formeinheiten 
																	in 
																	verschiedenen 
																	Sinnzusammenhängen. 
																	Richard 
																	Wagner hatte 
																	später im 
																	'Ring des 
																	Nibelungen' 
																	Motive so 
																	gestaltet, 
																	dass sie das 
																	ganze Werk 
																	wie ein 
																	musikalisches 
																	Gewebe 
																	durchziehen 
																	und so dem 
																	Publikum die 
																	jeweilige 
																	Szene in 
																	ihrem 
																	Entstehen, 
																	Entwickeln 
																	und Vergehen 
																	immer wieder 
																	mit diesem 
																	einen Thema 
																	in 
																	Verbindung 
																	aufzeigt.
																	 
																	 
																	Leitmotive 
																	in den 
																	Buddenbrooks 
																	- 
																	beispielhaft 
																	genannt - 
																	über die 
																	Farbe 
																	'gelb', was 
																	einfließt in 
																	die 
																	Hautfarbe 
																	des toten 
																	Lebrecht 
																	Kröger, in 
																	Betrachtungen 
																	Christians 
																	in Bezug auf 
																	das Aussehen 
																	des toten 
																	Konsul 
																	Buddenbrook, 
																	die gelben 
																	Farbe der 
																	Möbel im 
																	Sterbezimmer 
																	von Jean 
																	Buddenbrook 
																	wie auch die 
																	gelben 
																	Mundstücke 
																	der von 
																	Thomas 
																	favorisierten 
																	Zigaretten. 
																	Auch die 
																	Zähne seiner 
																	Buddenbrook-Figuren 
																	werden 
																	leitmotivisch 
																	hervorgehoben. 
																	Weiße, aber 
																	weiche Zähne 
																	bei Hanno 
																	wie die 
																	seiner 
																	Mutter Gerda 
																	Buddenbrook 
																	und die vom 
																	Rauchen 
																	gelben von 
																	Thomas 
																	Buddenbrook, 
																	wovon einer 
																	bei der 
																	Extraktion 
																	abbricht und 
																	die 
																	Entzündung 
																	zum Tode 
																	führt, noch 
																	bevor eine 
																	notwendige 
																	Wurzelbehandlung 
																	durchgeführt 
																	werden kann.
																	 
																	 
																	Eine bisher 
																	wenig 
																	beachtete 
																	ganz 
																	persönliche 
																	Verbindung 
																	von Thomas 
																	Mann zu 
																	Wagner ist 
																	in der 
																	Aufnahme von 
																	Franz-Wilhelm 
																	Beidler, 
																	Sohn von 
																	Isolde 
																	Wagner und 
																	dem 
																	Schweizer 
																	Dirigenten 
																	Franz 
																	Beidler, zu 
																	sehen, der 
																	als Wagners 
																	erstgeborener 
																	Enkel 
																	gewisse 
																	Anrechte auf 
																	das Erbe 
																	hatte. Der 
																	Vaterschaftsprozess 
																	von Isolde 
																	gegen ihre 
																	Mutter 
																	Cosima ging 
																	für Tochter 
																	Isolde 
																	verloren - 
																	einer der 
																	Gründe war 
																	die Annahme 
																	des Erbes 
																	Hans von 
																	Bülows - 
																	somit wurden 
																	die Beidlers 
																	von 
																	Wahnfried 
																	ausgeschlossen. 
																	 
																	Franz-Wilhelm 
																	Beidler nahm 
																	1933 als 
																	verstoßener 
																	Wagner-Enkel 
																	zu Thomas 
																	Mann Kontakt 
																	auf, der ihn 
																	auch in 
																	Erinnerung 
																	an seine 
																	literarische 
																	Nachfolge zu 
																	Richard 
																	Wagner, wie 
																	einen 
																	Adoptivsohn 
																	an sich 
																	band. Nach 
																	dem Krieg 
																	sollten 
																	zunächst die 
																	'Unbelasteten' 
																	Enkel 
																	Franz-Wilhelm 
																	Beidler und 
																	Friedelind 
																	die 
																	Tradition in 
																	Bayreuth 
																	fortführen. 
																	Dies 
																	natürlich 
																	nicht ohne 
																	die 
																	Einbeziehung 
																	von Thomas 
																	Mann, der 
																	die 
																	Ehrenpräsidentschaft 
																	des neu zu 
																	schaffenden 
																	Stiftungsrates 
																	übernehmen 
																	sollte, zu 
																	planen.
																	
																	 
																	
																		
																			
																			 
																			
																			
																			[...] 
																			'Lohengrin' 
																			aus 
																			New 
																			York. 
																			Langes 
																			Schreiben 
																			nebst 
																			Dokumenten 
																			von 
																			Beidler 
																			aus 
																			Bayreuth 
																			in 
																			Sachen 
																			der 
																			Neu-Organisation 
																			des 
																			Wagner-Theaters. 
																			Antrag 
																			auf 
																			Ehrenpräsidentschaft.
																			 
																			Zweifel, 
																			die 
																			sich 
																			aus 
																			dem 
																			immer 
																			gleichen 
																			deutschen 
																			National-Charakter 
																			ergeben. 
																			(...)
																			 
																			 
																			Tagebuch 
																			vom 
																			25.1.1947 
																			  | 
																		 
																	 
																	
																	
																	Letztlich 
																	scheiterte 
																	dieses 
																	Projekt dann 
																	an 
																	testamentarischen 
																	Regelungen 
																	von 
																	Siegfried 
																	und Winifred 
																	Wagner und 
																	führte zur 
																	Leitung der 
																	Festspiele 
																	durch 
																	Wieland und 
																	Wolfgang 
																	Wagner. 
																	   
															 
														 
													 
												 
											 
										 
									 
								 
								 | 
							 
						 
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																	In einem 
																	Artikel vom 
																	29.01.2010 
																	verkündet 
																	Regensburgs 
																	MZ, dass 
																	Johannes 
																	Zametzer 
																	wieder 
																	einmal ein 
																	Stück am 
																	Theater 
																	Regensburg 
																	inszeniere - 
																	er sei aus 
																	der Stadt 
																	nicht mehr 
																	wegzudenken.
																	 
																	Zwei Stücke 
																	sind der 
																	Bevölkerung 
																	sicher in 
																	Erinnerung: 
																	2004 Taboris 
																	'Mein Kampf' 
																	im Theater 
																	am Haidplatz 
																	und dessen 
																	'Goldberg-Variatonen' 
																	im Jahr 2006 
																	im Theater 
																	am 
																	Bismarckplatz. 
																	 
																	Nun wird im 
																	Regensburger 
																	Velodrom 
																	John von 
																	Düffels 
																	Bearbeitung 
																	der 
																	Mann'schen 
																	'Buddenbrooks' 
																	von Johannes 
																	Zametzer in 
																	Szene 
																	gesetzt. 
																	Eine 
																	Dramatisierung, 
																	die in zwei 
																	Fassungen 
																	vorliegt, 
																	eine 
																	Verlagsfassung 
																	und eine 
																	Strichfassung 
																	- die 2005 
																	am Thalia 
																	Theater in 
																	Hamburg 
																	uraufgeführt 
																	und danach 
																	mit großem 
																	Erfolg 60 
																	mal vor 
																	ausverkauftem 
																	Haus 
																	gespielt 
																	wurde.  
																	 
																	Erstere 
																	Fassung 
																	wurde noch 
																	nicht 
																	gespielt und 
																	würde nach 
																	Auskunft des 
																	Autors ca. 
																	vier Sunden 
																	dauern - 
																	kann von den 
																	Theatern 
																	nach deren 
																	eigenen 
																	Vorstellungen 
																	eingestrichen 
																	werden - die 
																	gekürzte 
																	Fassung 
																	dauerte in 
																	Hamburgs 
																	Thalia 
																	Theater 
																	zweidreiviertelstunden. 
																	 
																	Es ist also 
																	nicht so wie 
																	in o.a. 
																	Artikel 
																	angeführt, 
																	der Abend 
																	mit der 
																	Bühnenbearbeitung 
																	der 
																	'Buddenbrooks' 
																	hätte eine 
																	extrem lange 
																	Spieldauer 
																	und wie 
																	Zametzer am 
																	29.1.2010 in 
																	Regensburgs 
																	MZ erklärt:
																	 
																	 
																	"Die Fassung 
																	von Düffel 
																	würde an die 
																	sieben 
																	Stunden 
																	dauern."  
																	 
																	Natürlich 
																	könnte Herr 
																	Zametzer die 
																	Buddenbrooks 
																	von Herrn 
																	von Düffel 
																	auf eine 
																	Länge der 
																	'Götterdämmerung' 
																	'strecken'.
																	 
																	 
																	Wie doch dem 
																	Regensburger 
																	Publikum 
																	wieder 
																	einmal 
																	'Märchen' 
																	aufgetischt 
																	werden. 
																	  
															 
														 
													 
												 
											 
										 
									 
								 
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																	Gelang es 
																	John von 
																	Düffel, mit 
																	'seinen 
																	Buddenbrooks' 
																	wie den 
																	Romanen 
																	Erfolg zu 
																	haben, so 
																	ist ihm nach 
																	Meinung von 
																	Elisabeth 
																	Maier die 
																	Bearbeitung 
																	des Lebens 
																	von Heinz 
																	Erhardt 
																	nicht 
																	sonderlich 
																	gut von der 
																	Hand 
																	gegangen.
																	
																	
																	Die 
																	Kritikerin 
																	schreibt im 
																	Theatermagazin 
																	'Die 
																	Deutsche 
																	Bühne' unter 
																	anderem: 
																	
																		
																			| 
																			 
																			
																			 
																			
																			
																			
																			'Mit 
																			federleichten 
																			Gedichten 
																			und 
																			seichten 
																			Familienfilmchen 
																			verkörperte 
																			Heinz 
																			Ehrhardt 
																			das 
																			Bild 
																			des 
																			guten 
																			Deutschen 
																			der 
																			Wirtschaftswunderjahre. 
																			Nur 
																			wenige 
																			wissen, 
																			dass 
																			er 
																			1909 
																			in 
																			Riga 
																			geboren 
																			wurde, 
																			das 
																			damals 
																			zum 
																			russischen 
																			Reich 
																			gehörte. 
																			Mit 
																			diesem 
																			Migrationshintergrund 
																			jongliert 
																			der 
																			Bestsellerautor 
																			und 
																			Dramaturg 
																			John 
																			von 
																			Düffel 
																			in 
																			seinem 
																			neuen 
																			Stück 
																			"Ich, 
																			Heinz 
																			Ehrhardt". 
																			Aber 
																			das 
																			gelingt 
																			nur 
																			bedingt, 
																			zu 
																			sehr 
																			verrutscht 
																			die 
																			Uraufführung 
																			in 
																			Pforzheim 
																			in 
																			einen 
																			Hommage 
																			zum 
																			100. 
																			Geburtstag 
																			des 
																			Komikers. 
																			John 
																			von 
																			Düffel 
																			begibt 
																			sich 
																			auf 
																			eine 
																			Gratwanderung: 
																			Er 
																			will 
																			in 
																			Erhardts 
																			poetischen 
																			Sahnetupfern 
																			die 
																			dunkle 
																			Seite 
																			von 
																			Einwandererschicksalen 
																			ertasten. 
																			Gemeinsam 
																			mit 
																			dem 
																			Schauspieler 
																			Murat 
																			Yeginer, 
																			zugleich 
																			Schauspielchef 
																			des 
																			Theaters, 
																			verpflanzt 
																			er 
																			in 
																			der 
																			Koproduktion 
																			mit 
																			dem 
																			Staatstheater 
																			Oldenburg 
																			den 
																			Vorläufer 
																			heutiger 
																			Comedians 
																			in 
																			der 
																			die 
																			Türkei: 
																			Im 
																			tiefsten 
																			Anatolien 
																			lebt 
																			der 
																			leidenschaftliche 
																			Heinz-Ehrhardt-Fan 
																			Ahmet, 
																			dessen 
																			Geschichte 
																			mit 
																			der 
																			des 
																			Meisters 
																			unsinnigerweise 
																			verschmilzt. 
																			Doch 
																			die 
																			Handlung 
																			wirkt 
																			arg 
																			konstruiert 
																			und 
																			reiht 
																			Pointe 
																			an 
																			Pointe, 
																			so 
																			dass 
																			die 
																			widersprüchliche 
																			Persönlichkeit 
																			Erhardts 
																			in 
																			schriller 
																			Comedy 
																			untergeht. 
																			[...]" 
																			'Die 
																			deutsche 
																			Bühne' 
																			- 
																			Ausgabe 
																			12/09 
																			- 
																			Seite 
																			56/57
																			 
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