|
... am 01. März 1562
Es kam in Paris zu Auseinandersetzungen zwischen Katholiken und
Calvinisten.
Sie dauerten in acht Bürgerkriegen bis 1598.
Grund hierfür war:
Der Adel wollte - getrieben von der katholischen Kirche - die
französischen Protestanten von Regierungsgeschäften und staatlichen
Positionen fernhalten.
Massaker wie das der Pariser Bluthochzeit in der Nacht zum 24. August
1572, in der Admiral Gaspard de Coligny und weitere Führer der
Hugenotten zusammen mit Tausenden von Glaubensgenossen auf Befehl
Katharinas von Medici ermordet wurden - sie hatten sich anlässlich der
Hochzeit des protestantischen Heinrich von Navarra mit Margarete von
Valois in Paris versammelt - waren wie der später folgende
Dreißigjährige Krieg nicht nur durch Auslegungen von Religionsfanatikern
begründet, sondern rein menschliche Faktoren spielten ihre spezielle
Rolle.
1598 wurden die Hugenottenkriege durch das Edikt von Nantes beendete,
das aber König Ludwig XIV. am 18. Oktober 1685 widerrief und durch das
Edikt von Fontainebleau ersetzte.
Damit wurden die französischen Protestanten aller religiösen und
bürgerlichen Rechte beraubt.
Protestantische Geistliche mussten das Land verlassen, viele wurden auf
die Galeeren verbannt, alle protestantischen Kirchen wurden zerstört.
Den Gläubigen war die Ausübung ihrer Religion bei Androhung schwerster
Strafen untersagt, verboten war aber auch die Flucht ins Ausland. Schon
während der vorangegangenen Repressionen hatte der Exodus der Hugenotten
aus Frankreich begonnen.
|
Ungefähr 40.000 französische Protestanten flohen trotz des
Verbots auch in deutsche Lande, Brandenburg-Preußen nahm
annähernd 20.000 von ihnen auf.
Rechtliche Grundlage für den verstärkten Zuzug der Hugenotten
nach Berlin und Brandenburg war das Edikt von Potsdam, das
Friedrich Wilhelm I., der 'Große Kurfürst', am 29. Oktober 1685,
also nur wenige Wochen nach dem Erlass von Fontainebleau,
unterzeichnet hatte.
Sie dienten der 'Wiederbelebung Brandenburgs' nach den
entvölkernden Auswirkungen des Dreißigjährigen Krieges - Seuchen
und Hungersnöte hatten gewütet und die Bevölkerung dramatisch
reduziert. Städte und Dörfer lagen in Trümmern, die Wirtschaft
war zerrüttet.
Immigranten siedelten sich vorwiegend in Orten in einem Umkreis
von etwa 150 km um Berlin an, die größte französische Kolonie
entstand in der Hauptstadt selbst. Dort gehörte im Jahre 1700
von insgesamt 28.500 Einwohnern etwa jeder fünfte zu den
geflüchteten Franzosen, die hauptsächlich in den neu
entstandenen Städten Dorotheenstadt und Friedrichstadt sesshaft
wurden.
|
Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:
Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten
Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich
diese Besprechungen und Kommentare nicht als
Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach
meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.
Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und
Satire.
Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5,
Grundgesetz, in Anspruch.
Dieter Hansing
|
|