Zur Meinungsfreiheit westlicher Gesellschaften 
zählt das Recht zur missverständlichen Überzeichnung.
   
04.01.2010 - dradio.de

 


Thema des Tages

August von Kotzebue

   
  ... am 03. Mai 1761 geboren 

Am 23. März 1819 er mordete der Jenaer Theologiestudent und Burschenschaftler Karl Ludwig Sand in den populären Dichter in dessen Haus in Mannheim.

Mit diesem Mord war dem Staat die Möglichkeit gegeben, noch stärker als bereits seit dem Ende des Wiener Kongresses praktiziert - durch Zensur wieder vor-napoleonische Verhältnisse in Europa herzustellen.

Kotzebue war Diplomat und Dramatiker, Theaterleiter - er schrieb an die 300 Werke, darunter Komödien und Tragödien, Rührstücke und Sittengemälde, Parodien, Possen und Schwänke und von denen brachte Goethe ein Großteil in Weimar auf die Bühne.

Neben Iffland war er der produktivste Schriftsteller seiner Zeit. Auch verfasste er neben den Theaterstücken Lebens- und Reisebeschreibungen.

Mit seinen Werken versorgte er die Bevölkerung mit populärer Literatur.
Einige von ihnen wurden vertont - z.B. 'Die Kleinstädter', vom Theater Regensburg aufgeführt.

Kommentar_'Die_Kleinstaedter'

Die auf die Ermordung Kotzebues folgenden 'Karlsbader Beschlüsse' vom August 1819 führten zu stärkeren Kontrollen der Bevölkerung. Sie sollten eine Liberalisierung und Demokratisierung verhindern helfen.
Kotzebue war selber ein Gegner jeder Art von Bewegung - ob studentischer, ob nationaler, nicht einmal sportlicher Umtriebe.

Zwar war der Tod Kotzebues einer der Auslöser verstärkter Repressalien, kamen auch antisemitische Agitationen Anfang August 1819 hinzu.

Christliche Zünfte, Handwerker, Bauern, Kaufleute sahen in der sich nach Napoleon ausbreitenden Liberalisierung und der Gleichberechtigung von Juden und Christen eine Gefahr für die eigenen Privilegien.

 

to top


Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:


Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.

Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire.

Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz, in Anspruch.

Dieter Hansing
 

to top