Eva Wagner verließ
Bayreuth, heiratete den Franzosen Yves Pasquier und
bekam 1982 ihren Sohn Antoine. Der Oper widmete sie sich
weiterhin. Sie arbeitete als Expertin für
Opernverfilmungen im Royal Opera House Covent Garden in
London, an der Bastille-Oper Paris und beim Festival
Aix-en-Provence.
Das Blatt wendete sich mit
dem Tod von Wolfgang Wagners zweiter Frau Gudrun im Jahr
2007. Vater und Tochter näherten sich wieder an und das
verspätete Kennenlernen der kleinen Schwester Katharina
mündete in ihre erfolgreiche gemeinsame Bewerbung um das
vielleicht höchste Amt in Hochkultur-Deutschland. 2008
traten die Wagner-Schwestern die Nachfolge ihres Vaters
an der Festspielspitze an. Cousine Nike Wagner hatte das
Nachsehen.
Kurz vor
Wagner-Pasquiers Ausscheiden aus der Festspielleitung im
Jahr 2015 eskalierte die Lage dann. Berichte um ein
angebliches Hügel-Verbot für sie machten die Runde -
ausgesprochen womöglich von Musikdirektor Christian
Thielemann. Die Lage bewog damals sogar den
Star-Dirigenten Kirill Petrenko dazu, etwas für ihn
nahezu Unerhörtes zu tun: Er gab eine öffentliche
Erklärung ab. Darin schrieb er, dass er wegen der
heftigen Turbulenzen sogar eine Absage seines gefeierten
„Ring“-Dirigates erwogen habe.
Nach ihrem Abgang
vom Grünen Hügel hat die Theatermanagerin der Kunst
allerdings nicht den Rücken gekehrt. 2019 stellte
Wagner-Pasquier in München, wo sie lebt, das
Klassikfestival „Stars and Rising Stars“ vor. Sie sei
für die Festspiele noch drei Jahre lang als Beraterin
tätig gewesen und habe «viele Reisen gemacht für die
internationalen Wagner-Verbände», sagte sie damals bei
der Vorstellung des neuen Festivals. Sie fühle sich den
Festspielen auch nach wie vor verbunden: «Bayreuth ist
meine Heimat.»
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