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Thema des Tages
Tod der Zarin
... am
Die unerwarteten Siege, im Jahr 1740 beginnend durch Friedrich II.,
beunruhigten Russland.
Die russische Zarin Elisabeth I. wollte nicht zusehen, wie der preußische König seinen
Einflussbereich immer weiter nach Osten ausdehnte, der Einfall in
Schlesien, das Überrollen von Sachsen, die ständigen Attacken auf
Österreich ließen sie 1746 mit Wien ein Bündnis eingehen. Frankreich kam
dazu - so war Preußen eingekreist.
Schließlich wollte sie sich nicht von Preußen in ihren eigenen
Vorhaben, nach Westen zu expandieren und das Baltikum und Ostpreußen zu
erobern, abhalten lassen. Preußen sollte im Falles des Sieges mit
Österreich geteilt werden.
Friedrich gelang im Laufe der drei schlesischen Kriege immer
wieder in Kämpfen die Oberhand zu behalten, selbst wenn immer wieder
Einzelschlachten für ihn verloren gingen.
Der erste Krieg hatte vor einundzwanzig Jahren begonnen, nun
zogen sich die Kämpfe hin und man war im Jahr 1761 angekommen, als
Frankreich sich aus der Koalition zurückzog, man hatte selbst in Indien
und in Canada Verluste hinnehmen müssen, lokale Kämpfe um ein Schlesien
waren da nicht mehr interessant. So verließ das Land die Koalition.
Als die Zarin am 5. Januar 1762 starb, übernahm Großfürst Peter
III. die Macht und schloss sehr bald einen Vertrag mit dem von im
bewunderten Friedrich II. in Preußen. Die Kampfhandlungen zwischen den
beiden Staaten wurden eingestellt und Österreich stand allein gegen
Preußen.
Die Nachwelt bezeichnete den Tod der Zarin und den Wandel der
Geschehnisse zugunsten von Friedrich - als das 'Wunder von Brandenburg'.
Der Frieden von Hubertusburg zwischen Preußen und seinen Gegnern
vom 15. Februar 1763 beendete den dritten Schlesischen Krieg.
Wieder hergestellt war damit der Status quo ante bellum.
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1945 hofften auch die Nazis auf
ein solches Wunder, als sie glaubten die Koalition der
Westmächte mit Russland könnte auseinanderbrechen.
Da starb am 12. April 1945 in Warm Springs, Georgia der
amerikanische Präsident Franklin D. Roosevelt und die
Reichsleitung sah darin die Parallele zum Tod der Zarin
Elisabeth.
Es kam nicht zu einem zweiten Wunder von Brandenburg - drei
Wochen später waren Goebbels, seine Frau Magda und der von Ihnen
angehimmelte Führer tot und der Zweite Weltkrieg für
Mitteleuropa zu Ende.
Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:
Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten
Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich
diese Besprechungen und Kommentare nicht als
Kritik
um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach
meiner Auffassung -
Geglücktes oder Misslungenes.
Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und
Satire.
Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5,
Grundgesetz, in Anspruch.
Dieter Hansing
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