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04.01.2010 - dradio.de

 


Thema des Tages

Unfall der R101

 


   ... am 05. Oktober 1930

England brauchte eine schnelle Verbindung zu seinen Kolonien, diese - zu der Zeit - allesamt im Umbruch, um Militärs und Soldaten zu den Brennpunkten zu transportieren.

Wie in Deutschland Graf Zeppelin gab es auf den Britischen Inseln Versuche, die Idee eines Massentransporters als Luftschiff in die Realität umzusetzen.

Die Jungfernfahrt der R101 am 14. Oktober 1929 zeigte, dass das Modell für die Motoren zu schwer in seiner Masse geworden war. Man entschloss sich, die Länge des Schiffs zu vergrößern und damit das Füllvermögen für die Gastanks zu erhöhen.
 



Die fünf Dieselmotoren ermöglichten eine Reisegeschwindigkeit von 115 Km/h.
100 Passagiere konnten in zwei Decks über eine Distanz von London nach Cairo transportiert werden.

Mit seiner vergrößerten Masse übertraf die R101 die deutsche LZ 127, die bereits 1928 ihren Dienst aufnahm.

Die umgebaute R101 sollte am 4. Oktober 1930 - nach einer Probefahrt über der Nordsee - zu einer Reise nach Karatschi aufbrechen.

Schon über dem Ärmelkanal - auf der Route über Frankreich durch das Rhone-Tal und weiter über das Mittelmeer nach Cairo als Zwischenlandepunkt - riss die Ummantelung des Schiffes in heftigem Sturm auf, das Höhenruder wurde beschädigt, so dass die Besatzung einem starken Fallwind - trotz full-power - nichts entgegensetzen konnte.

Das Schiff bekam in der Nähe vom Beauvais  Bodenberührung, was eine Explosion auslöste.
Im folgenden Brand verloren 48 der 54 Passagiere ihr Leben - das Feuer loderte zwei Tage.


 

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Der Umbau des Schiffes hatte offensichtlich dazu beigetragen, dass die Konstruktion - Vergrößerung der Hülle und Herausnahme von Bauteilen - instabil geworden und in Bezug auf die mögliche Zuladung weiterhin untermotorisiert war.

Der Ehrgeiz, mit wenig Zwischenlandungen große Strecken zu überwinden - wie von London nach Cairo - mit dem Weg nach Süden westlich der Alpen über Marseille und das Mittelmeer -  führte zu einer Überladung des Schiffes und letztlich zu diesem schwerwiegenden Unfall.

England stellte die Produktion von Luftschiffen nach diesem Ereignis mit Toten ein.

 

 

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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:


Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der Kritik willen, sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.

Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire.

Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz, in Anspruch.

Dieter Hansing
 

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