|
... am 06. Juni 1869 geboren
Kaiser Wilhelm II. entließ am 20. März 1890 Reichskanzler Otto von
Bismarck.
Dieser hat, nach diesem gegen ihn gerichteten Affront, Maximilian Harden
bei einem gemütlichen Beisammensein, den Hinweis zukommen lassen, dass
im engsten Kreis um den Kaiser einige Herren sich mehr für das eigene
Geschlecht interessierten.
Auch Wilhelm hatte sich wegen der schroffen Behandlung und geringen
Zuneigung, die ihm seine Eltern in Kindheit und Jugend zukommen ließen,
dem Liebenberger Kreis angeschlossen, der ihm bei männerbündnerisch
geprägten Zusammenkünften die emotionale Wärme bot.
Das übrige martialische Auftreten des Kaisers sollte offensichtlich
seine Neigungen vertuschen.
Durch entsprechende Zeitungsartikel des Maximilian Harden kam es zu
einem Skandal.
Besonders betroffen war Philipp zu Eulenburg-Hertefeld, der vom Kaiser
in den Fürstenstand erhoben auf seinem Landsitz im Löwenberger Land
nördlich von Berlin lebte und dem damals homosexuelle Neigungen
nachgesagt wurden, die heute als erwiesen gelten.
Im Falle Siegfried Wagner, der wenig Hehl aus seinen Neigungen zum
eigenen wie zum anderen Geschlecht machte, sorgten sich 'die Tanten' und
dass Maximilian Harden als Journalist sich zu sehr um Siegfried kümmern
und mehr oder weniger offene Geheimnisse weiter lüften könnte.
Was hätte Womanizer Vater Richard wohl dazu gesagt?
Oder war der selber mit seiner ausgeprägten Liebe zu Tüll und Tuff und
Samt und Seide wie auch zum 'Kini' doch nicht so weit entfernt wie der
Sohn, dem wohl ein handfester Mann lieber war als eine zarte Frau?
Wie war Winifred?
|
Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:
Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten
Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich
diese Besprechungen und Kommentare nicht als
Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach
meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.
Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und
Satire.
Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5,
Grundgesetz, in Anspruch.
Dieter Hansing
|
|