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Dies ein Screenshot aus
http://www.richard-wagner-stipendienstiftung.de/de/07.html
mit den Statuten der RW-Stipendienstiftung.
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Nun lud man wieder einmal zu
einem Konzert in die Stadthalle Bayreuth - es kam auch Publikum, allerdings
nicht in der gewünschten Menge erschienen die Menschen - Plätze blieben
frei.
Viele der Besucher gaben sich kommod, Herren ohne Schlips und Kragen,
manche adjustiert, als habe man gerade den Schrebergarten verlassen,
Popelinehosen, T-Shirts, Jeans.
Waren nicht auch kurze Hosen dabei?
Achtung vor dem Werk?
Hatte sich
'Katharina, die Grobe' nicht mal gegen die RW-Tümelei
ausgesprochen?
So wird eben heute alles runtergebrochen, so weit, dass alles in den
Dreck gezogen wird.
Allein Frau Präsidentin RWV-International außer Diensten kam äußerst
elegant, dem Anlass entsprechend, gewandet.
Frau Präsidentin RWV-International außer Diensten Mutter - bescheiden im
Hintergrund.
Dann gab man sich dem Programm hin, freute sich
über das modische Outfit - 'rausses' Hemd, dies länger als das Jackett -
des ersten Sängers und dem von ihm ganz dem Holunder gewidmeten
Fliedermonolog.
Dass man den diesjährigen Wotan an den Anfang stellte, ohne eine
instrumentale Darbietung als Introduktion zu offerieren, verdrießte den
kritischen Beobachter.
Besonders interessant war der Punkt zwei der Programmfolge,
veröffentlicht im für zwei
Euro fünfzig käuflich erworbenen Ablaufheft. Angekündigt waren eine
Dame an der Violine und ein Herr am Klavier.
Die Geigerin kam alleine heraus, hub an, sehr virtuos mit dem Bogen über
die Saiten zu streichen, ohne auf den im Programmheft angekündigten
Begleiter zu warten. Eine gewisse Unruhe machte sich im Volke breit, man
wollte das Geld zurück, da ja ein Solist nicht erschienen war.
Dann bemerkte das Publikum, dass es sich bei dem Stück um eine Sonate
für Violine s o l o handelte, also der Mann am Klavier zu
Recht zu Hause bzw. in den Kulissen geblieben war.
Bei der Redaktion für das Programmheft nahm man es offensichtlich nicht
so genau und druckte eine Begleitung durch Klavier, obwohl der Komponist
nichts derartiges vorsah.
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Es folgten als Stipendiaten mehr Damen als Herren, die sich sängerisch
hervortaten.
Das Programmheft gab Aufschluss über die 'Viten' der Herrschaften, die allesamt schon über große Erfahrungen an den verschiedensten
Institutionen besitzen - gemäß dem Motto:
20-Jährige mit 40-jähriger Erfahrung.
Man sang Rossini und Händel und Berg und Wolf und Strauss und
schließlich auch etwas von Wagner, dem ja die ganze Angelegenheit -
einschließlich der Stadt - gewidmet war.
Natürlich fragt sich da der im Zuschauerraum sitzende Agent: Was soll
das?
Wie soll erfasst werden, ob - gemäß Statuten - sich eine Rosina mal zu
einer Fricka in Bayreuth entwickelt?
Den Spruch, 'ich höre da was' kennt man schon zur Genüge von
Aufnahmeprüfungen an Hochschulen, um die Klassen voll zu bekommen.
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Der Schritt von einer Händel-Cleopatra zur Brangäne ist ein großer.
Eine tat ihn und es kam dazu, worauf RW schon hinwies, nämlich
aufzupassen beim Atem, 'dass er nicht knappt.'
Positioniert war die Dame zudem noch ganz hinten auf der Bühne,
unmittelbar vor dem schallschluckenden Aushang. Den Flügel hatte
vor dem Auftritt ein rot-behoster sonstiger Mitarbeiter extra für
sie rumgedreht, so dass der Schall aus dem offenen Deckel des
Instruments nach hinten sich verbreiten konnte - oder warum die
Action?
Eine Strauss-Sängerin, der man später mal die Marschallin, die
Capriccio-Gräfin wünscht - singt heute schon Desdemona - wie
kommt die bei dem großen Otello-Ensemble über das Orchester - und
Violetta, so dass man sich besorgt an den Kopf fasst:
Wie lange soll das gut gehen?
Und kann die unter den Umständen hoffentlich noch was anderes
als sehr schön und als typisch Lyrische eines der vier letzten
Lieder singen?
Außer dem Bariton-Star trat nur ein Herr sängerisch an, der hoch
griff - aber warum nicht mal einem ganz jungen Tenor die
Gralserzählungen geben, obwohl man stimmlich eher an den jungen
Hirt im dritten Tristan-Akt dachte.
Ob er mal die Stimmkraft von Herrn Botha erreicht, bleibt
- auch nach längerem Nachdenken - zur Beurteilung offen.
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Irritiert fragte sich der kritische Beobachter, warum zwei Tage
drauf der Bayreuther Kurier auf der Seite 9 seiner Ausgabe vom
9./10. August 2014 kaum auf die Stipendiaten und das
Konzert einging und nur ein Bild des Sachs brachte - mit einem
kümmerlichen Textbeitrag als Randnotiz.
Von der auch aufgetretenen arrivierten Senta überhaupt keine
Spur - weder von gut sitzender Stimme, noch ebenso perfekt
vorgetragenem Abendkleid - keinerlei Rede.
Dabei hatte da ein Mensch an der Seite des Auditorium den ganzen
Abend über sein fotografisches Apparätchen im Anschlag und in
störender Funktion.
Bei aller Fragwürdigkeit dieses Stipendiaten-Unternehmens - eine
solche Missachtung haben die Mitwirkenden nicht verdient.
Auch der Schlussbeifall - doch wohl kläglich.
Möglicherweise nahm man übel, dass man als Publikum nicht
geflissentlich begrüßt wurde - keine OB-in, kein RWVI-Präsident,
kein RW-Stipendiatenstiftungs-Vorsitzender, auch niemand, der
zum Schluss dankte, dass nach der Pause doch so viele geblieben
waren.
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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:
Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten
Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich
diese Besprechungen und Kommentare nicht als
Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach
meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.
Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und
Satire.
Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5,
Grundgesetz,
in Anspruch.
Dieter Hansing
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