Als die Festspiele in der vergangenen Woche ihren
Spielplan für dieses Jahr veröffentlichten, hatten sie
diese große Überraschung parat: denn neben dem von 2020
verschobenen neuen vierteiligen ‘Ring des Nibelungen‘,
inszeniert von Regisseur Valentin Schwarz, wird es noch
eine neue Interpretation von ‘Tristan und Isolde‘ geben.
Zwei Neuproduktionen in einem Jahr, das hat es nach
Angaben von Festspiel Sprecher Herbert Herrmann bislang
erst einmal gegeben:
Im Jahr nur 1981.
Damals gab es eine Neuinszenierung der ‘Meistersinger
von Nürnberg‘ und zusätzlich ebenfalls einen neuen
‘Tristan‘.
Der Grund war damals, dass die Festspiele eine neue
‘Ring‘ Inszenierung erst für 1983 angesetzt hatten, um
genug Abstand zu haben zu Patrice Chéraus ‘Jahrhundert
Ring‘ von 1976.
In den Jahren, in denen das vierteilige Mammutwerk nicht
gespielt wurde, brauchten die Festspiele aber mindestens
fünf Richard Wagner Opern, um den Spielplan voll zu
kriegen. Darum gab es dann 1981 zwei Premieren.
In diesem Jahr ist der Grund Corona. Denn neben dem
‘Ring‘ und dem ‘Tristan‘ stehen die großen Chor-Opern
von Richard Wagner ‘Holländer‘, ‘Tannhäuser‘ und
‘Lohengrin‘ auf dem Spielplan und in Pandemiezeiten
bedeuten viele Menschen auf der Bühne immer ein erhöhtes
Ansteckungsrisiko.
Der Chor im ‘Tristan‘ ist Vergleich zu den drei Opern
deutlich kleiner und könnte nach Festspiel Angaben im
Notfall ebenso wie bei der ‘Götterdämmerung‘ von
außerhalb des Festspielhauses eingespielt werden.
Zitatende
Nach einem Beitrag im Nordbayerischen Kurier - vom 7.
März 2022