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04.01.2010 - dradio.de

 

 

 

Thema des Tages


Ende des Deutschen Afrika Korps


   ... am 07. Mai 1943

In Nordafrika gingen die Kämpfe zu Ende.
Tunis und Bizerta fielen den Alliierten in die Hände, die Achsenmächte Deutschland und Italien wurden aus Nordafrika vertrieben.

250.000 Soldaten nahmen Amerikaner und Briten gefangen, wurden nach Ägypten ins Lager gebracht.
Und es ging ihnen besser als den Kameraden, die Stalin an der Ostfront gefangen nahm, in Arbeitslager nach Sibirien verbannte und zum Teil erst 1955 freiließ.

Goebbels urteilte, dass man nun eigentlich dem deutschen Volke bekannt geben müsse, was aus dem 'Wüstenfuchs' geworden sei, der auch von den Briten hoch gelobt wurde.
Das werde allerdings nicht so einfach sein.

Rommel stellte zu der Zeit in Berlin - nach seinem 'Erholungsurlaub', den er Anfang März 1943 angetreten hatte (er sollte nach nach Meinung des 'Führers' gründlich überholen lassen) - einen Führungsstab zusammen, der dann eingesetzt werde, wenn die Amerikaner oder Briten doch wieder eine Invasion planten.
Man hatte in Deutschland mit Freude noch gut in Erinnerung, dass es ein Jahr zuvor nicht gelungen sei, in Westeuropa bei Dieppe anzulanden

Eine alliierte Invasion könne also auch weiterhin in keiner Weise stattfinden, denn während man in Nordafrika die Amerikaner und Briten in Kämpfe verwickelte, habe man Zeit, in Westeuropa den Atlantikwall endgültig ausbauen können.

Wie man sich die Niederlage in Libyen und Tunesien schön redete, zeigt die Argumentation der Nazis, der Zeitgewinn werde sich auf die weitere Kriegsführung in der positivsten Weise auswirken und man könne sagen, dass im großen und Ganzen der Zweck in Nordafrika erreicht worden sei.

Aber man müsse sich auch darüber im Klaren sein, dass die Verluste durch die verlorenen Aktionen in Nordafrika enorm seien und dass man in der Tat von einem zweiten Stalingrad sprechen könne.
 

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Von Tunis aus vollendeten die Alliierten am 10. Juli 1943 die Invasion von Sizilien, kämpften sich über die Insel vor, erreichten am 17. August 1943 Messina, setzten über auf Italiens Festland - die Straße von Messina ist nur 20 Km breit - und waren damit ein nicht mehr fortzudenkender Feind an zweiter Front Europas für das 'Deutsche Reich.'


Nach der Einnahme Palermos am 22. Juli setzte der Große Faschistische Rat Mussolini am 25. Juli 1943 mit einfachem Mehrheitsbeschluss ab.

Mussolini wurde, als er seine Demission vom Amt des Ministerpräsidenten einreichen wollte, auf Befehl von König Viktor Emanuel III. verhaftet und an wechselnden Orten interniert, um eine eventuelle Befreiungsaktion zu erschweren.

Inzwischen verhandelte Marschall Pietro Badoglio mit den US-Amerikanern und schloss mit ihnen den Waffenstillstand von Cassibile, der am 8. September 1943 öffentlich gemacht wurde und der bereits am 3. September unterzeichnet worden war.
Daraufhin besetzten deutsche Truppen Italien.
 

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Die italienischen Truppen wurden daraufhin von den Deutschen entwaffnet und nahmen an den weiteren Kampfhandlungen nicht mehr teil, ebenso wie die italienische Marine, die sich den Alliierten ergab.

Am 9. September 1943 konnte Tarent fast ohne Widerstand von Amerikanern und Briten eingenommen werden.

Damit war Italien als Achsenmacht ausgeschieden. Italien war mit den Alliierten vereinigt gegen das 'Deutsche Reich'.
 

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Es verging noch ein Jahr, bis die Alliierten dann am 6. Juni 1944 doch an der Kanalküste landeten und auch das so hoch geschätzte Bollwerk, den Atlantikwall, überwinden konnten.

Deutschland war damit ringsum von 'Feinden' umgeben.
Ostfront, Italien und dann auch Frankreich und Belgien und nicht zu vergessen die ständig sich vermehrenden Angriffe aus der Luft auf zivile und militärische Ziele im Reichsgebiet.

Und noch ein weiteres Jahr verging, bis Nazi-Deutschland am 8. Mai 1945 endlich kapitulierte.

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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:

Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.

Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire.

Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz,
in Anspruch.

Dieter Hansing

 

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