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Thema des Tages
Ende des Deutschen
Afrika Korps
... am
07. Mai 1943
In Nordafrika gingen die Kämpfe zu Ende.
Tunis und Bizerta fielen den Alliierten in die Hände, die Achsenmächte
Deutschland und Italien wurden aus Nordafrika vertrieben.
250.000 Soldaten nahmen Amerikaner und
Briten gefangen, wurden nach Ägypten ins Lager gebracht.
Und es ging ihnen besser als den Kameraden, die Stalin an der Ostfront
gefangen nahm, in Arbeitslager nach Sibirien verbannte und zum Teil erst
1955 freiließ.
Goebbels urteilte, dass man nun eigentlich dem deutschen Volke bekannt geben
müsse, was aus dem 'Wüstenfuchs' geworden sei, der auch von den Briten
hoch gelobt wurde.
Das werde allerdings nicht so einfach sein.
Rommel stellte zu der Zeit in Berlin - nach seinem 'Erholungsurlaub', den
er Anfang März 1943 angetreten hatte (er sollte nach nach Meinung des
'Führers' gründlich überholen lassen) - einen Führungsstab zusammen, der
dann eingesetzt werde, wenn die Amerikaner oder Briten doch wieder eine
Invasion planten.
Man hatte in Deutschland mit Freude noch gut in Erinnerung, dass es ein
Jahr zuvor nicht gelungen sei, in Westeuropa bei
Dieppe anzulanden
Eine alliierte Invasion könne also auch weiterhin in keiner Weise
stattfinden, denn
während man in Nordafrika die Amerikaner und Briten in Kämpfe
verwickelte, habe man Zeit, in Westeuropa den Atlantikwall endgültig ausbauen
können.
Wie man sich die Niederlage in Libyen und Tunesien schön redete, zeigt
die Argumentation der Nazis, der Zeitgewinn werde sich auf die weitere Kriegsführung in der
positivsten Weise auswirken und man könne sagen, dass im großen und
Ganzen der Zweck in Nordafrika erreicht worden sei.
Aber man müsse sich auch darüber im Klaren sein, dass die Verluste durch
die verlorenen Aktionen in Nordafrika enorm seien und dass man in der
Tat von einem zweiten Stalingrad sprechen könne.
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Von Tunis aus vollendeten die Alliierten am 10. Juli 1943 die Invasion
von Sizilien, kämpften sich über die Insel vor, erreichten am 17. August
1943 Messina, setzten über auf Italiens Festland - die Straße von
Messina ist nur 20 Km breit - und waren damit ein nicht mehr
fortzudenkender Feind an zweiter Front Europas für das 'Deutsche Reich.'

Nach der Einnahme Palermos am 22. Juli setzte der Große Faschistische
Rat Mussolini am 25. Juli 1943 mit einfachem Mehrheitsbeschluss ab.
Mussolini wurde, als er seine Demission vom Amt des Ministerpräsidenten
einreichen wollte, auf Befehl von König Viktor Emanuel III. verhaftet
und an wechselnden Orten interniert, um eine eventuelle Befreiungsaktion
zu erschweren.
Inzwischen verhandelte Marschall Pietro Badoglio mit den US-Amerikanern
und schloss mit ihnen den Waffenstillstand von Cassibile, der am 8.
September 1943 öffentlich gemacht wurde und der bereits am 3. September
unterzeichnet worden war.
Daraufhin besetzten deutsche Truppen Italien.
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Die italienischen Truppen wurden daraufhin von den Deutschen entwaffnet
und nahmen an den weiteren Kampfhandlungen nicht mehr teil, ebenso wie
die italienische Marine, die sich den Alliierten ergab.
Am 9. September 1943 konnte Tarent fast ohne Widerstand von Amerikanern
und Briten eingenommen werden.
Damit war Italien als Achsenmacht ausgeschieden. Italien war mit den
Alliierten vereinigt gegen das 'Deutsche Reich'.
Es verging noch ein Jahr, bis die Alliierten dann am 6. Juni 1944 doch
an der Kanalküste landeten und auch das so hoch geschätzte Bollwerk, den
Atlantikwall, überwinden konnten.
Deutschland war damit ringsum von 'Feinden' umgeben.
Ostfront, Italien und dann auch Frankreich und Belgien und nicht zu
vergessen die ständig sich vermehrenden Angriffe aus der Luft auf zivile
und militärische Ziele im Reichsgebiet.
Und noch ein weiteres Jahr verging, bis Nazi-Deutschland am 8. Mai 1945
endlich kapitulierte.
Um
'Missverständnisse' zu vermeiden:
Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll
bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich
diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der
Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung - Geglücktes
oder Misslungenes.
Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und
Satire.
Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5,
Grundgesetz,
in Anspruch.
Dieter Hansing
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