Es ist Sabbat.
Ein Rechtgläubiger bittet in Jerusalem überraschend
einen Goi in sein Haus zum Tee.
Der stellt im Gebäude starken Brandgeruch fest und wird
eines Topfes auf dem Feuer ansichtig, der verkohlende
Speisereste beinhaltet.
Er zieht dem Topf vom Herd - der Rechtgläubige entlässt
den Gast mit Dank, durfte er doch aus Gründen der
Tradition nicht tätig werden.
Eine rechtgläubige Familie hat vergessen, das
Sabbatlicht anzuzünden. Sie bittet eine arabische
Nachbarfamilie zu sich. Diese bemerkt die Dunkelheit im
Raum und zündet das Sabbatlicht an.
Nach gemeinsamer Zeit wird die arabische Familie
hinauskomplimentiert, sie geht, nicht ohne beim
Verlassen des Raumes, das Sabbatlicht zu löschen.
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Tradition ist auch, an
diversen Hochschulen in Deutschland, Kirchenmusik zu
lehren.
So in Regensburg wie auch in Hannover an der HMTM.
Die Stadt an der Donau kann sich glücklich schätzen,
neben ca. 180 Studierenden genügend Bewerber für die Studienplätze an der
katholischen Kirchenmusikschule aus aller Welt zu haben
- ein Absolvent betreut beispielsweise in der
Welterbestadt vier Gemeinden als Organist und
Chorleiter.
Die Zugangsvoraussetzungen für die HfKM sind hoch, man
kann sich erlauben, bei Aufnahmeprüfungen zu sieben -
nicht jeder mit Abitur und Leistungskurs Musik
entspricht den Bedingungen.
Bewerber müssen in der Lage, ad hoc eine Fuge,
beinhaltend Augmentation und Krebs sowie andere
Variationsmöglichkeiten eines vorgegebenen Themas, zu
komponieren.
Die Plätze in Hannover sind so schwach belegt, dass nun
die Hochschulleitung vom Ministerium gedrängt wird, zu
prüfen, ob die Ausbildung überhaupt und, wenn ja, in der
hohen Qualität - der
Tradition gemäß - weiterbestehen soll oder man dem Trend
der Zeit zu folgen hat, abzuflachen, damit genügend
Studierende aufgenommen werden können, um die
Ausbildungsgänge zu füllen und damit zu erhalten.
Evangelische Gemeinden können das Geld landesweit für
Organisten oder Bläserensembles kaum mehr aufbringen, so
dass zweckgebundene Kollekten abgehalten werden, die in
den meisten Fällen kaum Erträge erbringen.
In Gottesdiensten oder anderen ritualen Ereignissen muss
als Ersatz der CD Player angeworfen werden.
Zu den Problemen, Studierende für die angebotenen
Studiengänge zu finden, kommt die Diskrepanz zwischen
'Theorie und Praxis'.
Dürfen bei den 'Domspatzen' in Regensburg Kinder aller
Glaubensrichtungen und eben auch Ungetaufte dort ihre
Schulzeit absolvieren und im Dom und anderswo
Gottesdienste sängerisch begleiten, darf eine asiatische
Organistin in Elze bei Hannover im evangelischen
Gottesdienst nicht für die musikalische Begleitung an
der Orgel tätig werden, da sie - nach Meinung der
Kirchenoberen - ungetauft auf der Bank Platz nähme und
ungetauft das Instrument bediene.
Andererseits aber akzeptiert die in nächster Nähe
beheimatete HMTMH alle, nur um die Studiengänge im
Fachbereich Kirchenmusik zu füllen - da ist es gleich,
ob Studierende aus Asien, Afrika, Europa oder Amerika
die Plätze, getauft oder ungetauft, belegen.
Wie problematisch sich 'das Füllen der Hochschulen'
auswirkt, zeigen die Ausbildungen besonders im Falle
Gesang - die Klassen werden belegt mit meist
irgendwelchen 'Zwitscherliesen', die dann nach Abschluss
in die Arbeitslosigkeit entlassen werden und, wenn sie
Glück haben, irgendwo als 'Kanzelschwalbe' (Ausdruck des
ehemaligen HMTH-Dozenten Prof. Uwe Kreyssig) enden.
Hier sollte der Steuerzahler ein Auge und ein Ohr
riskieren und gleich bei ersten Musizierstunden sein
Veto einlegen, einen Applaus verweigern, damit nicht
junge Menschen auf einen falschen Weg gelenkt werden,
nur weil eine Dozentin bei der Aufnahmeprüfung - wie
geschehen - meinte:
'ich höre da was' oder ein Dozent eine
Aufzunehmende mit der Aussage bedachte: 'Die ist aber
garnicht hübsch' und der damals anwesende Vertreter
der damaligen ZBF meinte: 'und genau die brauche ich
in fünf Jahren.' Inzwischen gehört die garnicht
Hübsche zum festen Solo-Ensemble einer deutschen
Staatsoper.
Eine gewisse Einflussnahme wäre hier durch die Teilnahme
der ZAV an den Aufnahmeprüfungen zu den
Gesangstudiengängen sinnvoll - hier könnten diese
aktiven Marktbeobachter sagen - das wird was oder eben nicht wie
eine bekannte Sängerin als Dozentin der Musikhochschule
Köln bei einer Bewerberin
um einen Studienplatz deutlich konstatierte: 'Mädel
heirate lieber!'
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'Tradition ist
Schlamperei' meinte einst Gustav Mahler - Tradition ist
wichtig, um heutzutage letzte Werte zu wahren, damit nicht alles
verflacht und dem Affen Zucker gegeben wird, wenn
Bach-Werke verjazzt werden oder Buxtehude im Rapp die
Kirchenbesucher zum Applaus animiert.
Hauptsache die Leute kommen, erleben die theatralische
Atmosphäre mit ästhetisch gestalteten Bühnenbildern mit
kunstvoll und eleganten Kostümen eines katholischen
Gottesdienstes, eines katholischen Kirchentages, eines
Auftritts seiner Heiligkeit und klatschen - auch nach
einer Predigt?
Was aber ist, wenn die 'Gläubigen' sich in
Missfallenskundgebungen wie bei den so genannten 'F e s t'-spielen
in Bayreuth ergehen und hier den Geistlichen ausbuhen?
Die Theater im
deutschsprachigen Raum - auch Bayreuth - pflegen landauf - landab das
Regisseurtheater unter Außerachtlassung des
Bildungsauftrages zu Lasten der Steuerzahler, zum
Unwillen vieler, die Werte erhalten wissen wollen.
Am Deutschen Theater in Berlin turnt Ferdinand in
'Kabale und Liebe' kopfüber-kopfunter die Wände rauf und
runter
Bemerkungen_zu_'Kabale_und_Liebe'_
-_Deutsches_Theater_Berlin.htm
An Ostermeiers 'Schaubühne' ist die zentrale Rolle des
Hofmarschalls von Kalb ganz einfach gestrichen
Kritik_'Kabale_und_Liebe_-_Schaubuehne_Berlin_01.11.09
Und im Theater Regensburg spielt der 'Onegin' in einer
U-Bahn-Station,
Was wir dazu sagen wollen
- Kritik
'Eugen_Onegin'_Premiere_19.12.2009_Theater_Regensburg
Was wir dazu sagen wollen -
Kritik_'Eugen_Onegin'_-_Theater_Regensburg_Rep.-Vorstellung._18.2.2010
Puccinis 'Manon' endet in
der 'Donauschönen' nicht als Deportierte in der
amerikanischen Wüste - obwohl das Theater dies auf
seiner Webseite zur Irreführung des Publikums behauptet.
Kritik_'Manon_Lescaut'_Oberpf._Metropol_Theater_Regensburg_Rep.Vorst._12.10.08
Kritik_'Manon_Lescaut'_-_Opf._Metropol-Theater_Regensburg_28.6.08.htm
Sie wird in einer Kneipe angeschossen, bittet
textgemäß Des Grieux um Wasser, der läuft nach hinten in
die Kulisse, obwohl er in dem Beisl ringsum von
Trinkbarem, in Flaschen abgefüllt und in Regalen
aufgestellt, umgeben ist und gibt vor, nichts Flüssiges
zu finden:
Kritik_'Manon_Lescaut'_Oberpf._Metropol_Theater_Regensburg_Rep.Vorst._12.10.08
Gottfried ersticht in Regensburg im dritten Aufzug des
'Lohengrin' seine Schwester Elsa:
Bemerkungen_zu_'Lohengrin'_
-_Oberpf._Metropol-Theater_Regensburg_1._und_30.11.2010
In Braunschweig am
dortigen Staatstheater in der Verantwortung des damals
dortigen Operndirektors und nunmehrigen Regensburger
Theaterdirektors haben 'Tristan und Isolde' eine weiße
Couchgarnitur zu Verfügung, so dass der Held in
Anlehnung an Loriot seiner Auserwählten zuraunen kann:
'Isolde lassen sie uns zur Sitzgruppe gehen' -
Bemerkungen_zu_'Tristan_und_Isolde'_im_'Staatstheater_Braunschweig'
Der 'Giovanni' dort war besonders hübsch in Szene
gesetzt - man lese selber.
Bemerkungen_zu_'Don_Giovanni'_im_'Staatstheater_Braunschweig'
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Daher ist Festhalten an
den Resten von Werten ein Gebot der Stunde, nicht dem
Zeitgeist nachlaufen, denn der ändert sich ständig.
Folgten die Hochschulen diesem nach unten gerichteten
Trend, gerieten sie ins Flachtrudeln, aus dem es kaum
ein Entrinnen gibt - das sollte den Ministerien
klargemacht werden - gerade jetzt im NDS-Wahlkampf.
Kirchenmusik ist ein Teil der deutschen Kultur - ob nun
die Kompositionen der großen Meister verunstaltet
werden, auch hierfür muss gewusst werden, wie das
Original gemeint ist.
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Dass die Veranstaltung in
der Neustädter Hof- und Stadtkirche St. Johannis
Hannover schwach besucht war, lag auch an der ungenauen
Aussage in den Einladungen.
Sprach die HMTM von:
'Tradition - Aufbruch'
'Hoffnungshauch wider die Wüstenwelt',
vermerkte der Programmzettel der Kirche
Tradition-Aufbruch - wie sehr eine Leertaste vor und
nach dem Bindestrich Verwirrung stiften kann, zeigte
sich hier.
Mit dem Thema
'Tradition - Aufbruch'
'Hoffnungshauch wider die Wüstenwelt'
konnten sich nur wenige Bürger anfreunden, das zeigte
auch die Diskussion mit dem Publikum am Ende der
Veranstaltung. Sich hieran Beteiligende waren sehr
vertraut mit den Vortragenden oder mit der HMTMH oder
Institutionen der mitveranstaltenden evangelischen
Kirche - das Gros 'der Menge' schwieg.
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