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Am 7. Oktober spielt das von Thomas Bernhard
verfasste und 1979 am Staatstheater Stuttgart uraufgeführte Schauspiel
'Vor dem Ruhestand', das auf eine Auseinandersetzung zwischen Claus
Peymann und Ministerpräsident Filbinger zurückgehen soll.
Himmlers Geburtstag ist d e r Feiertag im Hause des
Gerichtspräsidenten und ehemaligen KZ-Kommandanten Rudolf Höller und
seiner beiden Schwestern Vera und Clara.
Der Höhepunkt des Jahres bekommt einen besonderen Glanz, da Höller für
die Zeremonie auch die besondere Festkleidung in Form der alten
SS-Obersturmbandführeruniform anlegt und Vera sich zum Brokat-Abendkleid
eine BDM-Zopffrisur macht. Clara, seit dem Krieg querschnittsgelähmt,
beobachtet die Zeremonie weitgehend wortlos - im letzten Jahr musste sie
KZ-Häftlingskleidung anziehen.
Man trinkt, beschimpft sich
- durch den Alkohol enthemmt - gegenseitig und Rudolf bedroht die beiden Schwestern mit einer Pistole.
Da brich er tot zusammen und Vera muss dem Bruder erst die SS-Uniform
ausziehen, bevor sie den jüdischen Hausarzt Dr. Fromm rufen kann.
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Als am 22. Mai 1945 eine Gruppe abgerissener Soldaten einer britischen
Wachmannschaft zwischen Bremervörde und Hamburg entgegenwankte, wussten
die nicht, wer ihnen da in die Hände gefallen war.
Einer von ihnen hatte am 23. April Kontakte zu den westlichen Alliierten
aufgenommen - Hitler sei tot und er sein Nachfolger - er wolle so wenig
wie möglich Land an die Sowjets verloren gehen lassen und so über
schwedische Verbindungen eine Kapitulation für den Westen anbieten.
Der jedoch zeigte kein Interesse an der Offerte.
Himmler hatte sich aus dem Weichselgebiet in ein SS-Lazarett geflüchtet, sich
dann am 12. Mai von Flensburg kommend über die Elbe abgesetzt.
Mit anderen, die mit dem Strom der Flüchtlinge von überall her durch das
zerbombte Deutschland zogen, war der ohne den bekannten Schnurrbart,
ohne Brille nicht sogleich erkennbar.
Die britischen Soldaten brachten alle in das Lager 031 bei Bramstedt.
Voller Arroganz, dass man ihm hier nicht die nötige Aufmerksamkeit
entgegenbringe, verlangte der Gefangene ein Gespräch mit dem
Lagerkommandanten, dem er seine Identität eröffnete.
Man transportierte die Gruppe ins Hauptquartier der britischen Armee in
Lüneburg.
Am 23. Mai 1945 wurde vor einer weiteren geplanten Vernehmung eine
Leibesvisitation von einem Arzt durchgeführt. Als der Gefangene den Mund
öffnen sollte, verweigerte er dies und biss auf eine Kapsel, die er in
einer Zahnlücke verborgen hatte.
Man versuchte, ihm Brechmittel einzuflößen, was misslang.
Zwölf Minuten später war der Reichsführer SS, Heinrich Himmler, an einer
Dosis Zyankali gestorben.
Seine Leiche wurde am 26. Mai 1945 von britischen Soldaten irgendwo im
Raum Lüneburg verscharrt.
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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:
Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten
Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich
diese Besprechungen und Kommentare nicht als
Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach
meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.
Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und
Satire.
Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5,
Grundgesetz,
in Anspruch.
Dieter Hansing
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