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zählt das Recht zur missverständlichen Überzeichnung.
   
04.01.2010 - dradio.de

 


Thema des Tages

Himmlers Geburtstag

 


Am 7. Oktober spielt das von Thomas Bernhard verfasste und 1979 am Staatstheater Stuttgart uraufgeführte Schauspiel 'Vor dem Ruhestand', das auf eine Auseinandersetzung zwischen Claus Peymann und Ministerpräsident Filbinger zurückgehen soll.

Himmlers Geburtstag ist  d e r  Feiertag im Hause des Gerichtspräsidenten und ehemaligen KZ-Kommandanten Rudolf Höller und seiner beiden Schwestern Vera und Clara.

Der Höhepunkt des Jahres bekommt einen besonderen Glanz, da Höller für die Zeremonie auch die besondere Festkleidung in Form der alten SS-Obersturmbandführeruniform anlegt und Vera sich zum Brokat-Abendkleid eine BDM-Zopffrisur macht. Clara, seit dem Krieg querschnittsgelähmt, beobachtet die Zeremonie weitgehend wortlos - im letzten Jahr musste sie KZ-Häftlingskleidung anziehen.

Man trinkt, beschimpft sich - durch den Alkohol enthemmt - gegenseitig und Rudolf bedroht die beiden Schwestern mit einer Pistole.
Da brich er tot zusammen und Vera muss dem Bruder erst die SS-Uniform ausziehen, bevor sie den jüdischen Hausarzt Dr. Fromm rufen kann.

 

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Als am 22. Mai 1945 eine Gruppe abgerissener Soldaten einer britischen Wachmannschaft zwischen Bremervörde und Hamburg entgegenwankte, wussten die nicht, wer ihnen da in die Hände gefallen war.

Einer von ihnen hatte am 23. April Kontakte zu den westlichen Alliierten aufgenommen - Hitler sei tot und er sein Nachfolger - er wolle so wenig wie möglich Land an die Sowjets verloren gehen lassen und so über schwedische Verbindungen eine Kapitulation für den Westen anbieten.
Der jedoch zeigte kein Interesse an der Offerte.

Himmler hatte sich aus dem Weichselgebiet in ein SS-Lazarett geflüchtet, sich dann am 12. Mai von Flensburg kommend über die Elbe abgesetzt.
Mit anderen, die mit dem Strom der Flüchtlinge von überall her durch das zerbombte Deutschland zogen, war der ohne den bekannten Schnurrbart, ohne Brille nicht sogleich erkennbar.
Die britischen Soldaten brachten alle in das Lager 031 bei Bramstedt.

Voller Arroganz, dass man ihm hier nicht die nötige Aufmerksamkeit entgegenbringe, verlangte der Gefangene ein Gespräch mit dem Lagerkommandanten, dem er seine Identität eröffnete.
Man transportierte die Gruppe ins Hauptquartier der britischen Armee in Lüneburg.

Am 23. Mai 1945 wurde vor einer weiteren geplanten Vernehmung eine Leibesvisitation von einem Arzt durchgeführt. Als der Gefangene den Mund öffnen sollte, verweigerte er dies und biss auf eine Kapsel, die er in einer Zahnlücke verborgen hatte.
Man versuchte, ihm Brechmittel einzuflößen, was misslang.
Zwölf Minuten später war der Reichsführer SS, Heinrich Himmler, an einer Dosis Zyankali gestorben.
Seine Leiche wurde am 26. Mai 1945 von britischen Soldaten irgendwo im Raum Lüneburg verscharrt.

 

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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:


Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der Kritik willen, sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.

Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire.

Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz, in Anspruch.

Dieter Hansing
 

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