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... am 08. Oktober 1954 in Deutschland
erstaufgeführt
Die Aussagen der Quellen sind unterschiedlich, fest steht, dass
die Uraufführung von Brechts Werk bereits im Jahr 1948 in den
USA stattfand, so kam es 1954 nur zur Deutschen Erstaufführung
im Theater am Schiffbauerdamm, das Brecht mit seinem Berliner
Ensemble gerade bezogen hatte.
Harry Buckwitz war einer der wenigen, die den 'Kommunisten'
Brecht spielten. Hier wirkten sich dessen Aussagen zum
Volksaufstand vom 17. Juni 1953 aus, die von der DDR-Regierung
gekürzt wiedergegeben wurden und damit zu Missverständnissen im
Verhältnis Brecht/DDR-Regierung nach außen führten.
Bei seiner Produktion als Frankfurter Intendant im Jahr 1955
strich er die erste Szene und entpolitisierte damit das Werk,
zeigte die Geschichte der guten Magd Grusche und des
versoffenen, vulgären Dorfschreibers Azdak, die über das Böse
triumphieren.
Peter Palitzsch, später einer der Leiter des Schauspiels in
Frankfurt, das im Rahmen einer Mitbestimmungsform agierte,
entwickelte 1963 für Bremen gerade aus dem Vorspiel ein Konzept
der Aufführung durch ein Laientheater.
Benno Besson verzichtete 1978 in Avignon auf brechtsche
Mahnungen, sondern zeigte ganz deutlich, wie viel Leichtigkeit
in dem Werk zu finden ist.
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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:
Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten
Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich
diese Besprechungen und Kommentare nicht als
Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach
meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.
Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und
Satire.
Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5,
Grundgesetz,
in Anspruch.
Dieter Hansing
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