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Thema des Tages
Bobenschäden
... am
9.
April 1943
Man konnte in Essen vom Bahnhof nicht mehr in die Innenstadt mit dem
Auto fahren, den Weg zum Hotel musste man zu Fuß zurücklegen, sich aber
dabei bereits einen Eindruck von den Schäden der letzten drei
Luftangriffe machen.
"Sie sind enorm und
bieten ein direkt gespensterhafte Bild! Man muss sich darüber klar sein,
dass diese Stadt zu einem hohen Prozentsatz abgeschrieben werden muss.
die Baudezernenten der Kommunalbehörde haben ausgerechnet, dass man
normalrweise etwa zwölf Jahre nötig hätte, um die die bisher
angerichteten Schäden zu beheben."
So Dr. Joseph Goebbels in seinem Tagebuch am 9. April 1943, nachdem der
Gauleiter von Essen, Josef Antonius Heinrich Terboven (* 23. Mai 1898 in
Essen; † 8. Mai 1945 in Skaugum bei Oslo, Norwegen) ihm am 5. April 1943
berichtete, ...
... "welche
Verheerungen der luftkrieg nicht nur an unseren Häusern und
Fabrikanlagen, sondern auch an der Moral des deutschen Volkes anrichtet.
Es erwachsen uns hier Probleme von ungeheurer Weite. dies Problemen sind
umso brennender, als wir im augenblick im Innern zweifellos nicht über
eine sachgemäße zentrale Führung verfügen.
[...]
Auch Terboven ist einigermaßen erschüttert darüber, wie inaktiv Göring
der ganzen Entwicklung zuschaut.
Er muss unbedingt aus seiner Lethargie herausgerissen werden. Seine
Autorität kann bei einer kommenden zentralen Führung des Reiches gar
nicht entbehrt werden. Allerdings wird es sehr schwer sein, Göring
wieder das alte ansehen zu verschaffen, da die Entwicklung des
Luftkrieges diesem sehr schweren Abbruch getan hat."
Das protokollierte
Goebbels schon am 17. März 1943 als er erkannte, dass Göring im Verlauf
der vergangenen 3 1/2 Kriegsjahre außerordentlich schwere Fehler gemacht
hatte.
Die Einbindung des 'Reichsjägermeisters' in eine neue, von Hitler genehmigte Regierungsstruktur war kaum denkbar, da er schon früh den
Ministerrat für die Reichsverteidigung - der ihm viele Schwierigkeiten
mit Lammers und dem 'Führer' brachte - einschlafen ließ.
"Hätte er diesen
seit Beginn des Krieges stark aktiviert, so wäre die deutsche
Innenpolitik niemals so verfahren geworden, wie sie heute tatsächlich
ist." -
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Um
'Missverständnisse' zu vermeiden:
Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll
bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich
diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der
Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung - Geglücktes
oder Misslungenes.
Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und
Satire.
Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5,
Grundgesetz,
in Anspruch.
Dieter Hansing
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