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04.01.2010 - dradio.de

 


Thema des Tages

Kesselschlacht von Bialystok

   
 ... am 09. Juli 1941

Der Angriff auf die Sowjetunion wurde mit dem Namen 'Unternehmen Barbarossa' seit Früh-Sommer 1941 geführt.
129 Jahre vorher hatte Napoleon Russland überfallen. Er wie Hitler scheiterten in den Weiten des Landes.

Seit dem frühen Morgen des 22. Juni 1941 hatten auf einer Länge von 1.500 Kilometern drei Millionen Deutsche in mehr als 160 Divisionen mit 750.000 Pferden, 600.000 Fahrzeugen, 3.580 Panzern und 7.184 Geschützen unter dem Schutz von drei Luftflotten mit 1.830 Flugzeugen die Grenze zur UdSSR überschritten.

Die erste Kesselschlacht des Ostfeldzugs endete mit der Gefangennahme von über 325.000 Rotarmisten, die ohne Nachschub kapitulieren mussten.
Die letzten russischen Verteidiger gaben dann am 9. Juli 1941 Bialystok auf, nachdem sie gemäß der Order Stalins 'halten oder sterben' die Stadt verteidigten.

Die deutsche Wehrmacht zog weiter nach Osten in Richtung Smolensk.
Nach Ende dieser Schlacht, einen Monat später, erhöhte sich die Zahl sowjetischer Kriegsgefangener auf rund das Doppelte.

Die deutsche Wehrmacht war auf die Menge der russischen Kriegsgefangenen nicht vorbereitet, daher bedeutete der Aufenthalt in Lagern für sie der sichere Tod durch Unterernährung wegen mangelnder Verpflegung, Hygiene und schlechte medizinische Versorgung.
Viel Gerät war außerdem vernichtet worden.

Das Ausland bewunderte die Erfolge der Nazis und rechnete mit dem Sturz der Sowjetunion.

Da Hitler es wichtiger war, entgegen der Auffassung der Generalität, die für die Eroberung von Moskau plädierten, zunächst die Ukraine mit ihren Ölvorkommen und landwirtschaftlichen Nutzflächen zu besetzen, wurde Kiew angegriffen und umzingelt.
Die Hauptstadt der Ukraine fiel am 19. September 1941.

Sogleich begannen Einsatztruppen, die jüdische Bevölkerung zu erfassen, um angeblich Umsiedlungen vorzubereiten.

Alle, mehr als 30.000 Juden, die dem Aufruf folgten, wurden am 29. und 30. September in der Schlucht von Babi-Jar - nahe Kiew - erschossen.
In der Folgezeit ermordeten deutsche Soldaten auch Zigeuner und russische Kriegsgefangene, die Zahl stieg auf 100.000 Tote.
Beim Rückzug aus Russland ließ man 1943 die Leichen ausgraben und verbrennen, um die Gräueltaten zu vertuschen.

Beteiligt an den Mordkommissionen in Babi-Jar waren Friedrich Jeckeln, 1946 in Riga als Kriegesverbrecher gehängt, Emil Otto Rasch, der 1948 aus dem Einsatzgruppen-Prozess wegen Krankheit genommen wurde und am 1. November 1948 starb, Paul Blobel, der am 7. Juni 1951 in der Strafanstalt Landberg am Lech mit anderen Verurteilten - Otto Ohlendorf, Erich Naumann, Werner Braune, Oswald Pohl sowie Georg Schallermair und Hans-Theodor Schmidt - gehängt wurde.

Es waren die letzten Vollstreckungen der Todesstrafe in Westdeutschland nach Gründung der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 1949.

 

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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:


Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.

Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire.

Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz, in Anspruch.

Dieter Hansing
 

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