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04.01.2010 - dradio.de

 

 


Thema des Tages



Krise an der Ostfront

 
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am 14. Februar 1943

Sie konnte nicht entschärft werden.
Für die nächsten Tage erwartete die deutsche Reichsregierung weitere Schläge.
Die 15. Armee war gezwungen, den Kuban-Brückenkopf zu räumen. Mit primitivsten Mitteln wurde sie nach Kertsch übergesetzt, wobei das schwere Material verloren ging und dem Feind in die Hände fiel.

Damit entstand für den 'Führer' die Frage, ob es überhaupt in der nächsten Zeit gelingen könnte, eine neue Verteidigungslinie aufzubauen.
Es hatte den Anschein, dass die Wehrmacht nirgendwo die Möglichkeit - gleichgültig an welcher stelle - fände, sich wieder einmal festsetzen zu können.

Für die Bevölkerung war eine Aufmunterung notwendig. Diese bereitete Dr. Goebbels vor. Er wollte in einer großen Rede die Deutschen mitreißen.

So begann er am 14. Februar 1943 nachmittags den Text zu diktieren, der schon am späten Abend mit der Schreibmaschine abgeschrieben und korrigiert vorlag.

Der Reichspropagandaminister verkehrte in der Rede die Katastrophe von Stalingrad in eine positive Fügung des Schicksals, sei doch das deutsche Volk 'tief geläutert' worden. Erst das 'Heldenopfer' von Stalingrad mache den Weg frei zur erlösungsverheißenden Erkenntnis, dass nur der unerschütterliche Glaube am totalen Krieg auch zum Endsieg führe. Somit werde Stalingrad zur ausschlaggebenden Bedeutung eines 'Alarmrufs des Schicksals'.
 

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Die sowjetischen Großoffensive gegen die deutschen Stellungen am Don hatte bis Februar zu einem mehrere hundert Kilometer tiefen Einbruch in die Frontlinien der Achsenmächte mit ihren Verbündeten geführt, was die Vernichtung der 2. ungarischen Armee zur Folge hatte.

Die von Stalin befohlene Zerschlagung der deutschen Verbände auf der Krim konnte abgewendet werden, da es gelang, den sowjetischen Angriffskeil zu zerschlagen und das Gebiet bis zum mittleren Donecbecken zurückzuerobern und wieder eine geschlossene Front zu bilden.

Der Kräfteverschleiß und die mangelnden Ressourcen hatten dazu geführt, das zu dieser Zeit die Wehrmacht an der gleichen Stelle stand, die sie zur Sommeroffensive 1942 eingenommen hatte.
Die verbündeten Truppen Rumäniens, Ungarns und Italiens erlitten vernichtende Verluste, so dass ihre Regierungen Hitler drängten, einen Separatfrieden mit Stalin einzugehen.

Mussolini zog zu dem Zeitpunkt seine Truppe ganz aus der UDSSR ab. Trotzdem hoffte Hitler Russland noch besiegen zu können, bevor die Alliierten im Westen eine Front aufbauen zu könnten.

Seit dem 8. November 1942 aber bewegten sich an der Nordküste Afrikas zwei Armeen aufeinander zu. Von Westen kam General Eisenhower mit seinen Truppen über Marokko und Algerien auf Libyen zu und von Osten näherten sich die Briten. Tripolis fiel in die Hände der Alliierten. Das Afrikakorps der Deutschen und der Italiener zog sich nach Tunesien zurück.
Hierhin hatte Hitler noch Verstärkungen gesandt, um Tunis zu halten, so dass am Ende des Nordafrika-Abenteuers mehr Material vernichtet werden und 250.000 Menschen in Gefangenschaft geraten sollten als an der Ostfront zu diesem Zeitpunkt.
Am 9. März 1943 wurde Rommel abberufen. Sein Nachfolger, General von Arnim, kapitulierte am 13. Mai 1943.

Die Alliierten konnten nun das Übersetzten nach Sizilien vorbereiten, das am 10. Juli 1943 mit 180.00 Mann - zur Überraschung der Achsenmächte - erfolgte.
 

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Dieter Hansing