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04.01.2010 - dradio.de

 


Thema des Tages

Niederlage vor Moskau

 


   ... 14. September 1812

Der Zar hatte sich ihm verweigert und die Kontinentalsperre, die der Kaiser der Franzosen eingerichtet hatte, um den Warentransport von England auf den und vom Kontinent zu unterbrechen, aufgehoben.

Das war für Napoleon der Anlass, in Russland einzumarschieren, um seinen Willen zu erzwingen bzw. den Zaren zu bestrafen.

Er war bis Moskau gekommen, die russische Armee war vor ihm immer wieder zurückgewichen, hatte sich dem Kampf nicht gestellt, nun stand er im frühen Winter vor den Toren der Stadt.

Er hatte erwartet, dass er seinen Soldaten Unterkunft und Lebensmittel bieten könnte, aber die Moskowiter hatten die Hauptstadt des russischen Reiches verlassen, tags drauf brannte es in allen Stadtteilen.

Der Zar sandte kein Friedensangebot - der Traum vom Französischen Imperium war ausgeträumt, für Napoleon gab es nichts zu holen.

Er verließ seine Truppe, machte sich auf den Weg zurück nach Paris, seine Soldaten folgten, sich mühsam durch den russischen Winter quälend, wurden von den Zaristischen immer wieder aus dem Hinterhalt angegriffen.

Nur wenige der Grande Armée erreichten die preußische Grenze und Paris.

 

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Einhunertneunundwanzig Jahre später gelang es auch Hitler nicht bis Moskau vorzudringen, auch ihm machte das Wetter einen Strich durch die Rechung.

Schon im Mai 1941 beginnend, wollte er in einem nur fünfmonatigen 'Unternehmen Barbarossa' die Sowjetunion niederzwingen, konnte aber, da er Mussolini im Mai 1941 noch auf dem Balkan zur Hilfe eilen musste, erst am 22. Juni 1941 mit der Operation beginnen, so dass er zwangsläufig an das Ende des Jahres geriet, als er vor Moskau stand.

Der Nachschub funktionierte nicht, die Truppen saßen ohne Treibstoff, Verpflegung, Ersatzteile, in Sommerausrüstung im Schlamm fest - 600.000 Fahrzeuge mit Pferd und Wagen - waren davon betroffen.

Wie Napoleon scheiterte auch Hitler vor Moskau. Für Napoleon war dort alles schon zu Ende, für Hitler war dies erst der Anfang vom Ende, das sich bis zum 8. Mai 1945 hinzog.

 

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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:


Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der Kritik willen, sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.

Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire.

Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz,
in Anspruch.

Dieter Hansing
 

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