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Das Theater Regensburg wollte wissen, was das Publikum von ihm
hält.
Ergebnis dieser Befragung, die im Neuhaussaal mit mehr als 400
Plätzen stattfand, von denen aber nur etwa
fünfzig besetzt waren - was der Regensburger
Theaterdirektor sogleich bedauerte - war Kritik an
administrativen Vorgängen wie u.a.:
- schlecht lesbarer Druck der Theaterzeitung und auch sonst 'is
des ois zu kloan!'
- fehlende Anfangszeiten der Vorstellungen auf den Abo-Karten
(Kommentar des Theaters: haben wir vergessen!!!),
- Preise der Karten,
- Umtauschmöglichkeiten,
- Gebühren für Online-Kartenkauf.
Das Interesse der Bevölkerung scheint also nicht groß zu sein,
sich mit der Theaterleitung über Inhalte und Präsentation der
Stücke während der ersten Hälfte der Spielzeit 2013 / 2014
auseinanderzusetzen.
Allenfalls wurde bemerkt:
- 'Hoat mer net g'foalln!'
- 'Mei Partner wollt' in der Pause hoamgeh'n!'
- 'Kostüme und Musik poast'n net z'am!'
Niemand ging während der zwei Stunden dauernden 'Debatte' ins Detail, fragte nach Inhalten in Bezug auf die
szenische Umsetzung, einzige Aussagen:
'Woar nix!' oder 'Woar woas!'
Moniert wurde auch, es gäbe zu wenig Tanz und Musical - was der
Theaterdirektor kommentierte, es gäbe andere Häuser, die könnten
Musical besser und dass zuwenig Tanz geboten werde, läge an dem
kleinen Ensemble.
Wieviele Mitglieder der Tanzgruppe hatten eigentlich seinerzeit
Bettina Frahm und Dieter Gössler?
Das Publikum bemerkte, dass 'des ois bis vor zwoa Joahr besser
woar'.
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Auch sei das Sonntags-Abo Z offensichtlich nicht sehr beliebt, denn die
Hälfte der Plätze im Parkett blieben bei den beobachteten
Vorstellungen leer.
Der Regensburger Theaterdirektor musste zugeben, dass bei den
der Stadt gelieferten Ausnutzungszahlen die verkauften Plätze
angegeben werden, nicht jedoch die tatsächlich anwesenden
Besucher.
Die, aus welchen Gründen auch immer, die Vorstellung nicht
Besuchenden werden nicht ermittelt.
So ist es natürlich auch möglich, dass diese gähnende Leere der
SPD auffällt, die dann Zweifel an dem Sinn eines
subventionierten Theaters anmeldet.
So jedenfalls von einer tags vorher stattgefundenen Veranstaltung
der Jusos berichtet.
Demnach hat sich die Meinung der SPD von damals nicht geändert,
denn schon 2010 wurde gefragt, warum das Theater in Regensburg
in der Form mit öffentlichen Geldern weiterführen.
“Das kostet uns
richtig viel Geld.
Mit welchem Recht sagen wir, die Infrastruktur-Einrichtung
Theater ist wichtiger als die Infrastruktur-Einrichtung Stadion?”,
fragte er rhetorisch in den Saal, der mit großem Applaus
antwortete."
Regensburger Wochenblatt am 16.11.2010 über eine Aussage von
Bürgermeister Wolbergs während einer Podiumsdiskussion zum Neubau eines
Fußballstadions in Regensburg.
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Dem Publikum ist es doch gleich, ob mit eigenem Ensemble
gespielt wird oder ein Betrieb mit eingekauften Gastproduktionen eingerichtet würde.
Eine Bindung der Menschen in der Stadt an das Theater kann kaum
noch nachhaltig erfolgen, da die Protagonisten per Stückvertrag
engagiert werden und so kein oder nur geringer Bekanntheitsgrad
aufgebaut werden dann.
Dann doch lieber Gastierbetrieb, der die Stadt keine
Sozialleistungen kostet, da kein festes Ensemble mehr gegeben.
Die Belegung des Hauses könnte dann vom Kulturreferat mit
erledigt werden.
Wen wundert es, wenn in Dessau und Rostock überlegt wird, den
Theaterbetrieb dort zu reduzieren oder ganz einzustellen.
Es wäre auch nicht das erste Orchester, das abgewickelt würde.
Tradition hin oder her.
Wenn denn alles doch nur auf 'Fun' herausläuft, was auch während der
Befragung deutlich wurde:
-
ich will mich im Theater nur unterhalten, deswegen gehe ich hin -
wozu dann Mengen von Geldern an ein Institut zahlen, die man
besser kontrolliert der freien Szene der Stadt zur Verfügung
stellen sollte.
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Kommentar:
Somit ist es dem Regensburger Theaterbesucher offensichtlich gleich,
in welcher Szenerie die 'Aida' spielte oder ob 'Die Räuber' oder
'Lohengrin' im Sinne des Autors aufgeführt wurden.
Vorkenntnisse kaum vorhanden, Bildungsauftrag wird vom Theater
nicht erfüllt - also bleibt Unterhaltung.
Dass dann auch noch bemerkenswerte Besetzungen geboten werden, dass die
ganz früher
'muntere Naive', heute 'komische Alte' nun an einem Tag eine
reife, resignierende 'Sentimentale' spielt und tags drauf das
Zugpferd in 'Frau Luna' sein darf, zeigt die kolossalen
Möglichkeiten des Regensburger Theaters.
'Atemberaubend' wie Maske und vor allem Haartracht zur Rolle der
ehemaligen Emmy Sonnemann passen.
Es gibt genügend fotografisches Material - was übrigens auch
eingespielt wird - das deutlich zeigt, wie die Darstellerin
hergerichtet werden müsste.
Sicherlich aber hat das Theater Regensburg recherchiert und
festgestellt, dass diese 'Emmy Pusebach' nach dem Krieg mit den
offenen Haaren wie Christina Söderbaum aussah und nicht wie die besseren Zeiten nachsinnende Frau
des Reichsjägermeisters.
Announcement Theater Regensburg
ENIGMA EMMY GÖRING - Schauspiel
von Werner Fritsch
Artikel vom: 17.01.2014
zum vorläufig letzten Mal am 17.
+ 19. Januar, 19.30 Uhr, Probebühne
Emmy Göring,
Tochter eines
Schokoladenfabrikanten, gab ihre
Schauspielkarriere auf, um die
Ehefrau des NS-Politikers Hermann
Göring zu werden. Taufpate der
gemeinsamen Tochter Edda war Adolf
Hitler.
In einem furiosen Monolog
erinnert sich die »Erste Frau des
Reiches« (1893-1973) an ihr
repräsentatives Leben im Zentrum der
Macht und entlarvt naiv plaudernd
die Strukturen der
nationalsozialistischen
Gesellschaft. Sie spricht nicht nur
über die drei wichtigsten Männer in
ihrem Leben – Hermann Göring, Gustav
Gründgens und Adolf Hitler – sondern
auch als eben diese. Ihre eigene
Rolle im dritten Reich verklärt sie
dabei bis zuletzt ins Unpolitische.
Doch wer ist diese Frau, die die
Zeit an der Seite ihres Mannes
Hermann Göring als die beste Zeit
ihres Lebens bezeichnet hat?
Der Autor Werner Fritsch wurde 1960
in Waldsassen/Oberpfalz geboren.
1987 erschien sein vielbeachteter
Roman »Cherubim«. Sein Werk umfasst
Gedichte, Theaterstücke, Romane,
Dreh-bücher und Hörspiele. Für seine
Arbeiten wurde er u.a. mit dem
Else-Lasker-Schüler-Preis
ausgezeichnet. »Enigma Emmy Göring«
wurde als Hörspiel des Jahres 2006
sowie mit dem ARD-Hörspielpreis 2007
prämiert.
Fotos: Sarah
Rubensdörffer
Besetzung Emmy Göring - Doris
Dubiel
Inszenierung
Birgit Bagdahn
Kostüm Antonia
Fietz
Bühne Dorit
Lievenbrück
Gastspiel
„Enigma Emmy Göring“ ist am
29.05.2014 um 19:30 Uhr zu Gast bei
den 32. BAYERISCHEN THEATERTAGEN
ERLANGEN in der Garage
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Und 2014 mit der Produktion zu den Bayerischen Theatertagen nach
Erlangen?
Reichte das Zurschaustellen der 'Räuber' 2013 in Nürnberg nicht
aus?
Aber nach der Meinung des Regensburger Publikums geht es ja darum,
unterhalten zu werden.
Irgendwo müssen doch komödiantische Züge vorhanden sein, dass
man lachen kann. Ob das, was dann unter diesem Aspekt geboten
wird, stimmt -
'is wurscht, merkt eh koaner!'
Hoffentlich ein Pfeil im Köcher der SPD.
Besonders effektvoll der 'Zwischenruf' von Frau Präsidentin
Theaterfreunde.
Frau Uschi M. aus R. lobte und pries den Theaterdirektor, dass
er alles so toll mache, dass er einen so tollen Tenor
mitgebracht habe und dass die 'Bohème' so toll geworden sei -
und alles sei überhaupt so großartig.
Weitere Worte fehlten ihr dann - so dass der Jens diese
Gelegenheit nutzte, der Uschi ebenfalls zu danken.
Wie schön, dass wenigsten die beiden so überzeugt voneinander
sind.
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