Im Herbst 1830 entsteht auf Boldino, außer dem
Schluss von 'Jewgeni Onegin', das Dramolet 'Mozart i Saljeri'.
Alexandr Puschkin hatte sich auf das väterliche Gut Boldino
zurückgezogen, um die schöpferische Ruhe zu finden.
Für seine Kurztragödie zum Verhältnis des Genies Mozart zu seinem
Zeitgenossen Salieri benutzt Puschkin Gerüchte, die sich seit dem
Tod Mozarts gehalten haben.
Danach soll Mozart mit seiner Frau Konstanze auf einer Bank im Park
gesessen haben, danach "[...] fing Mozart an vom Tode zu
sprechen, und behauptete, daß er das Requiem für sich setze. Thränen
standen dem empfindsamen Manne in den Augen >Ich fühle mich zu sehr,
sagte er weiter, mit dauert es nicht mehr lange: gewiß, man hat mir
Gift gegeben! Ich kann mich von diesem Gedanken nicht loswinden.<
[...]"
(Volkmar Braunbehrens, Salieri, München, 1992, Seite 13)
Unbewiesen ebenso, dass Ignaz Moscheles bei einem Besuch am
Krankenbett Salieris ihn wirklich sagen hörte, er habe Mozart nicht
nach dem Leben getrachtet und ihn schon gar nicht vergiftet.
"[...] Obgleich dies meine letzte Krankheit ist, so kann ich doch
auf Treu und Glauben versichern, dass nichts Wahres an dem absurden
Gerücht ist; Sie wissen ja, - Mozart, ich soll ihn vergiftet haben.
[...]"
(Volkmar Braunbehrens, Salieri, München, 1992,
Seite 15)
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