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04.01.2010 - dradio.de

 


Thema des Tages

Stipendiatenkonzert

   Kommentar

Am 18. August 2019 fand im Europasaal des Internationalen Jugendkulturzentrums in Bayreuth das diesjährige Internationale Stipendiatenkonzert statt.

Die Statuten geben folgendes vor:


Zitat

Stipendienstiftung

Das Stipendium erhalten angehende, begabte Sänger, Musiker oder sonstige Bühnenschaffende, die als Nachwuchs für Bühne oder Orchester der Bayreuther Festspiele in Betracht kommen.

1991 wurde in Lyon der Richard-Wagner-Verband International gegründet. Seither unterstützen nicht nur alle Ortsverbände des deutschen Richard-Wagner-Verbandes, sondern auch Verbände des Auslands die Richard-Wagner-Stipendienstiftung und vermitteln jungen Künstlern aus ihren Städten das Bayreuth-Stipendium.

Die Richard-Wagner-Verbände zahlen seit 1996 in einen "Osteuropapool" so viel Geld ein, dass alljährlich etwa 25 junge Künstler aus Ost- und Mitteleuropa der Besuch in Bayreuth ermöglicht wird. Bisher waren dies rund 300 Stipendiaten.

Heute kommt rund die Hälfte der Stipendiaten aus dem Ausland, meist aus rund 40 Ländern.
 
Zitatende

 


Von den am Sonntag teilnehmenden Sängerinnen und Sänger wird wohl niemand jemals auf der Bühne des Festspielhauses als Solist oder Solistin stehen.

Es gibt genügend RW-Ortsverbände, die über ein größeres Sänger-Potential verfügen, als das, was hier vorgestellt wurde.

Fragen ergeben sich auch bei der Wahl der vorgetragenen Stücke.

Warum singt ein junger Mezzo aus St. Petersburg die Szene der ‘Pique Dame‘-Gräfin, eine Altersrolle mit der Martha Mödl oder Anny Schlemm brillierten? Warum – wenn sie denn als Mezzo so gut für Bayreuth sein soll - nicht die Waltrauten-Szene aus der ‘Götterdämmerung‘ oder, wenn die Höhe noch nicht stabil genug ist, die Erda-Szene aus dem ‘Rheingold‘?.

Warum quält sich ein junger Bariton aus Turku mit dem Ford aus dem ‘Falstaff‘. Eine Rolle, die nach einem ‘ausgewachsenen‘ Charakterbariton verlangt. Warum singt er nicht den Abendstern vom ‘Meister‘ aus dem ‘Tannhäuser‘?

Und warum singt die ganz junge Dame aus dem Saarland nicht die Szene des Waldvogels aus dem ‘Siegfried‘ oder den jungen Hirten aus dem ‘Tannhäuser‘?

Und ob die Instrumentalisten, der Pianist oder der Percussionist - beide übrigens merkwürdigerweise aus Bayreuth - jemals am Grünen Hügel engagiert werden, ist offen.

Es ist unklar, nach welchen Kriterien die Auswahl getroffen wird, nach der eine Teilnahme am Internationalen Stipendiatenkonzert stattfinden darf.

So jedenfalls war das ganze Unternehmen fragwürdig und diente nicht der Sache.

 

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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:


Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.

Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire.

Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz, in Anspruch.

Dieter Hansing
 

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