Zur Meinungsfreiheit westlicher Gesellschaften zählt das Recht zur missverständlichen Überzeichnung.
   
04.01.2010 - dradio.de

 

 

   

Thema des Tages:


 Friedrich Heinrich Ludwig von Preußen  ...

 

 

 

 
     
 

... am 18. Januar 1726 in Berlin geboren.

Er war der Bruder des 1721 geborenen Friedrich von Preußen, eines der 14 Kinder von König Friedrich Wilhelm I. und dessen Gattin Sophie Dorothea von Hannover.

Als Friedrich am 31. Mai 1740 den Thron Preußens bestieg, musste sich Heinrich mit einer untergeordneten Rolle begnügen, war zwar in den Schlesischen Kriegen als Soldat dem König hochwillkommen, aber eine Beteiligung an staatstragenden Entscheidungen waren ihm verwehrt.

Auch nach Friedrichs Tod, 1786, wurde Heinrich nicht vom Nachfolger, Friedrich Wilhelm II. - er regierte bis 1797 - in die Regierungsgeschäfte einbezogen.

Erst unter Friedrich Wilhelm III. durfte er bis zu seinem Tod 1802 mit Rat zur Verfügung stehen.

Inwieweit sich Heinrichs homosexuelle Neigung bei dieser Nichtachtung ausgewirkt haben könnte, ist nicht nachweisbar.

Dass Friedrich II. allerdings eingreifen musste, als Heinrichs Amoure mit seinen Adjutanten Christian Ludwig von Kaphengst deutliche Formen annahm und der Bruder des Preußischen Königs immer mehr in dessen Einfluss geriet, ist mehrfach behandelt worden.

Heinrich nahm Christian nach dem siebenjährigen Krieg 1763 zu sich auf das Schloss Rheinsberg, das ihm sein Bruder, der preußische König, geschenkt hatte und auf dem schon der frühere Liebhaber Heinrichs, Adolph von Kalkreuth, lebte.

Wie Friedrich II. war auch Heinrich verheiratet worden, letzterer mit Wilhelmine von Hessen-Kassel, 

Es entwickelte sich eine Intrige, im Laufe derer Heinrich die ungeliebte Ehefrau Wilhelmine mitsamt dem ehemaligen Liebhaber Adolph beiseite drängte.

Kaphengst hatte nun freie Bahn und wurde bald von Heinrich in den Rang eines Majors erhoben, war aber unvorsichtig genug, zu sehr die Möglichkeiten der Einflussnahme auf Heinrich zu betonen, was Friedrich II. verärgerte.
Er sandte Heinrich Geld nach Rheinsberg, mit der Auflage, dieser solle Kaphengst sofort entlassen, was der auch tat, um auf der anderen Seite, Schulden zu machen, um seinem Günstling Güter in der Umgebung Berlins u.a. Schloss Meseberg zu kaufen.

Erst 1785 wurde das Verhältnis beendet, da Christian sich beim König beschwert hatte, er sei von Heinrich bei Beförderungen im Militär übergangen worden.
Die Verabschiedung durch Friedrich II. folgte unmittelbar darauf.

Da er nun ohne Bezüge sein Leben gestalten sollte, bettelte er bei Friedrich, er möge ihm wenigsten eine Pension aussetzen.

Der allerdings litt darunter, dass Heinrich nach der Zeit mit ihm, fünf Kinder in die Welt setzte. Das Verhältnis von Mann zu Mann diente offensichtlich nur dazu, ihm, Christian, zu Stand zu verhelfen.

Mit 56 Jahren starb Heinrichs Lover, Christian Ludwig von Kaphengst, nach langer Krankheit in Schloss Meseberg, das jetzt Gästehaus der Bundesregierung ist.

 


2007 wurde das Schloss mit Hilfe der Messerschmidt-Stiftung restauriert.

 

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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:

Ich verstehe diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.

Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire.

Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz, in Anspruch.

Dieter Hansing

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