Zur Meinungsfreiheit westlicher Gesellschaften 
zählt das Recht zur missverständlichen Überzeichnung.
   
04.01.2010 - dradio.de

 


Thema des Tages

'Mein Kampf'

 
  ... am 18. Juli 1925 veröffentlicht

Wegen des Putsches am 8./9. November 1923 gegen die Reichsregierung wurde der Anstreicher Hitler aus Braunau 1924 auf fünf Jahre Festungshaft verurteilt - abgesessen hat er nur sechs Monate. Für seine Kampfschrift, die viel zu wenige lasen - zeigte sie doch ganz deutlich, was er wollte - lieferte Winifred Wagner die Schreibutensilien in das Gefängnis in Landsberg.

 
 
"Der Jude ist die Made im faulenden Leibe, Pestilenz, schlimmer als der schwarze Tod von einst, Bazillenträger der schlimmsten Art, ewiger Spaltpilz der Menschheit, die Drohne, die sich in die übrige Menschheit einschleicht, die spinne, die dem Volk langsam das Blut aus den Poren saugt, eine sich blutig bekämpfende Rotte von Ratten."

 


Das deutsche Volk, durch den verlorenen ersten Weltkrieg, die Inflation gedemütigt, zog sich an den Reden des Mannes, der 1945 einen Scherbenhaufen mit 60 Millionen Toten hinterließ, hoch.
 

 
"Ein Staat der im Zeitalter der Rassenvergiftung sich der Pflege seiner besten rassischen Elemente widmet, muss eines Tages zum Herrn der Erde werden. Das mögen die Anhänger unserer Bewegung nie vergessen, wenn je die Größe der Opfer zum bangen Vergleich mit dem möglichen Erfolg verleiten sollte."
 


Die Kampfschrift wurde zu einem großen Verkaufserfolg - Hitler erhielt 10 Prozent Tantieme, so dass ihm 'sein Werk' Millionen Reichsmark einbrachte.

 

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Eine kommentierte Fassung des 'Machwerkes' wurde 2016 als kritische Edition in Auftrag des Instituts für Zeitgeschichte München - Berlin herausgegeben.

Möglich wurde dies, da die Rechte 2015 - 70 Jahre nach dem Tod Hitlers - abgelaufen waren.

 

 

2.000 Seiten, 3.700 Fußnoten: Die aufwändig von Historikern überarbeitete Ausgabe des Buches Mein Kampf hat sich seit der Neuauflage im Januar dieses Jahres rund 24.000-mal verkauft. Damit wird das Buch Adolf Hitlers in Deutschland erstmals seit der Zeit des Nationalsozialismus wieder zum Bestseller.

http://www.zeit.de/wissen/geschichte/2016-02/adolf-hitler-mein-kampf-bestseller-nationalsozialismus-buch


 

 

 

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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:


Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.

Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire.

Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz,
in Anspruch.

Dieter Hansing
 

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