Nach einer großen Theaterkarriere - sie spielte je nach ihrem
Lebensalter die junge Sentimentale wie die Luise oder die Emilia,
aber später dann auch die Lady Milford und die Gräfin Orsina wie die
modernen Frauen von Ibsen und Schnitzler - in Wien und Berlin.
Ihre Amouren mit Roda Roda und Schnitzler waren das Tagesgespräch in
Wien.
Als sie später bei einer Vorstellung durch das Loch im Vorhang in
den Zuschauerraum spähte, sah sie Schnitzler unten sitzen und sie
kommentierte auf ihre unnachahmliche Art:
'Mein Gott ist der alt geworden' - so als wäre die Zeit an ihr
vorbeigegangen.
Der Stummfilm gab ihr ab 1910 bereits Möglichkeiten den Knick in der
Theaterkarriere abzufangen.
Der große Erfolg kam mit dem Tonfilm, in dem sie bärbeißig die böse
Groß- oder joviale Schwiegermütter spielte.
Unvergessen ihre Juno in Kleist's 'Amphytrion' und in Rollen neben
Leo Slezak, der dann als gutmütiger, die Tiraden seiner Adele
aushaltender, 'Adelerich' das Publikum erfreute.'
Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten
Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich
diese Besprechungen und Kommentare nicht als
Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach
meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.
Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und
Satire.
Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5,
Grundgesetz, in Anspruch.