|
Die Hauptabteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
der Stadt Regensburg gibt bekannt: ...
... Die Stadt führt die im Bericht aufgeführten
Sicherheits- und
Umbaumaßnahmen im
städtischen Stadion an der Prüfeninger Straße
durch.
|
Endlich hatte es auch der Sportausschuss begriffen, welches
Potential im Regensburger Fußballverein Jahn Regensburg steckt.
Immerhin nahm auch die überregionale Presse davon Kenntnis und hob
lobend hervor, dass dem Verein der Coup gelungen sei, aus der dritten in
die zweite Bundesliga aufzusteigen.
Nun wird das Stadion an der Prüfeninger Straße eiligst auf Liga-Niveau
gebracht, denn ex nunc ist Regensburg in aller Munde - beim Sport -
versteht sich.
Bei der Kunst war ja der ehemalige Kulturreferent Dr. Meyer der Meinung,
das Regensburger Theater brauche nicht in den überregionalen Feuilletons
zu glänzen.
|
Mittelbayerische
Zeitung - 26.4.2007
Der Rahmen,
der Kultur ermöglicht:
"Wir müssen in der Kulturpolitik Ermöglicher sein", sagte
Schaidinger. Das Wort Plan nehme er in Zusammenhang mit
'Kultur' nicht in den Mund. Es gehe um Perspektiven. Und bei
der Diskussion künftiger Schwerpunkte auch darum, die Latte
was die Qualität betrifft, höher zu legen.
"Natürlich müsse man auf Qualität achten", bestätigte Meyer.
Es sei aber nicht Aufgabe der Politik, diese zu definieren.
Genauso wenig wie es Aufgabe des Regensburger Theaters sei,
in überregionalen Feuilletons zu glänzen, erteilte Meyer
Händlers Kritik eine Absage."
Der Autor
hatte wiederholt angeprangert, dass das Theater Regensburg,
das immerhin rund ein Drittel des städtischen Kulturetats
verschlingt, überregional so gut wie nicht wahrgenommen
werde.
|
|
|
Diese Aussage ist bis heute seitens der Stadt Regensburg
unwidersprochen geblieben.
Also bleibt es dabei, auch 'Jens Neundorff von Enzberg' braucht sich
keine Gedanken zu machen, was er dem Publikum bieten wird - 'is eh
wurscht.'
Umso interessanter, dass nun endlich die Stadt merkt, das, was
Bürgermeister Wolbergs schon 2010 feststellte, es viel sinnvoller sei,
der Stadt ein Stadion zu geben, statt mit Geld das Städtische
Theater mit seinen kümmerlichen Leistungen - einige Ausnahmen sind zu
beachten - hoch zu subventionieren.
Viel wichtiger, Regensburg wird jede Woche in den überregionalen
Medien genannt, kommt der Sport ins Spiel.
Gäbe man also dem 'Jahn' genügend Geld, dass er Trainer wie Spieler
einkaufen kann, steigert sich mit dem erfolg der Bekanntheitsgrad.
Hier zur Erinnerung:
“Das kostet uns richtig viel Geld.
Mit welchem Recht sagen wir, die Infrastruktur-Einrichtung
Theater ist wichtiger als die Infrastruktur-Einrichtung
Stadion?”,
fragte er rhetorisch in den Saal, der mit großem Applaus
antwortete."
Regensburger Wochenblatt am 16.11.2010
über eine Aussage von Bürgermeister Wolbergs während einer
Podiumsdiskussion zum Neubau eines Fußballstadions in
Regensburg.
|
Nun endlich sieht auch die Stadt Regensburg die Möglichkeiten, die in
einem adäquat ausgestatteten 'Jahn Regensburg' stecken und argumentiert
in der Vorlage für den Stadtrat:
'[...]
Durch den Aufstieg des SSV Jahn 2000 in die 2.
Bundesliga werden sich die
durchschnittlichen Zuschauerzahlen bei den
Heimspielen voraussichtlich stark erhöhen.
Von jedem Spiel wird eine Live-Übertragung durch
verschiedene Fernsehanstalten
stattfinden.
Die deutlich erhöhte Medienpräsenz stärkt das
Image von Stadt und Region. Auch dient
die Zugehörigkeit des Vereins und damit der
Stadt zu den 36 besten und attraktivsten
Fußballstandorten der Imagepflege. Dies zählt
auch zu den heute immer wichtiger
werdenden sog. weichen Standortfaktoren,
kräftigt damit den Wirtschaftsstandort und
gehört zur den Aufgaben eines Oberzentrums.
[...]'
Beschlussvorlage Stadt
Regensburg 19.6.2012
|
Was nutzt es da, das am Bismarckplatz ein altes Theater
für -zig Millionen renoviert wurde, wenn man dann nur mit dem Gebäude
hausieren gehen kann, sich im Haus nichts tut - muss ja auch nicht wie
Kulturreferent Dr. Meyer meinte - glänzen in den überregionalen
Feuilletons - Regensburgs Theater - ist nicht nötig.
Was zu Lasten den Steuerzahlers und zu Lasten des Ansehens der Stadt
Regensburg in künstlerischer Hinsicht gezeigt wurde, ist hier an einigen
Beispielen dokumentiert:
Und da fehlt in der Aufstellung die 'Onegin'-Inszenierung.
http://www.heerrufer.de/Kritik_'Eugen_Onegin'_-_Theater_Regensburg_-_Premiere_19.12.2009.htm
Wozu also ein drei- oder sogar vier-Spartenhaus -
Oper/Operette,
Schauspiel,
Ballett,
Jugendtheater,
wenn in der Spielzeit 2012/2013 beispielsweise eine geradezu lächerliche
Produktion der
'Aida'
gezeigt wird.
Wir stecken das Geld unter dem Aspekt lieber in den SSV Jahn mit seinem Umfeld, damit die nicht - mangels
qualifizierter Mannschaft - immer wieder absteigen.
Siehe auch:
Damals in Regensburg ....
... führte Michael Skibbe das Beispiel FC Hansa Rostock an.
Allein durch ein neues Stadion habe man die Zuschauerzahlen
steigern können. Dies habe sich letztendlich auch in der
spielerischen Qualität der Mannschaft ausgewirkt.
 |
Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:
Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten
Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich
diese Besprechungen und Kommentare nicht als
Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach
meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.
Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und
Satire.
Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5,
Grundgesetz, in Anspruch.
Dieter Hansing
|
|