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... am
20. September 1792
'Der dicke Lüderjahn' wie Friedrich Wilhelm II. vom preußischen Volk
genannt wurde, tat sich mal hervor, war er doch als Neffe von Friedrich
II., dem Großen, auf den Thron Preußens gekommen, hatte aber bisher
außer Geldausgeben noch nicht viel geleistet.
Nun drohte ausgerechnet er, in einer Nachricht nach Paris, er würde mit
anderen Monarchien 'einen Spaziergang nach Paris' unternehmen, um dort
Ludwig XVI. zu schützen, falls die französischen Revolutionäre es wagen
wollten, die dortige Monarchie zu gefährden.
Im Paris gab man nicht nach, schließlich hatte man 1789, also drei Jahre
zuvor, gerade Frankreich quasi 'aus den Angeln' gehoben und so standen
sich am Morgen des 20. September 1792 rund 47.000 Franzosen unter den
Generälen Charles-François Dumouriez und François-Christophe Kellermann
und 35.000 verbündete Österreicher und Preußen unter dem Herzog von
Braunschweig auf der Ebene von Valmy gegenüber.
Altgediente und junge Soldaten, obwohl noch unerfahren im Kriegführen,
nutzten neue Kanonen, die den Koalitionstruppen überlegen waren. Am 30.
September zogen diese sich zurück und überließen ohne weitere
Kampfhandlungen den französischen Revolutionstruppen das Schlachtfeld.
Schon am 21. September 1792, also einen Tag nach der Kanonade bei Valmy,
erklärten die Franzosen die Monarchie für beendet und riefen die Erste
Französische Republik aus.
Vier Monate später wurde Ludwig XVI. hingerichtet, seine Frau
Marie-Antoinette folgte ihm am 16. Oktober 1793 auf das Schafott.
Goethe, der mit dem Herzog Karl August von Sachsen-Weimar-Eisenach an
der Schlacht teilgenommen hatte, erklärte später, er habe den Offizieren
damals in Valmy gesagt, dass eine neue Epoche der Weltgeschichte
begonnen habe, und man könne sagen, man sei dabei gewesen.
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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:
Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten
Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich
diese Besprechungen und Kommentare nicht als
Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach
meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.
Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und
Satire.
Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5,
Grundgesetz, in Anspruch.
Dieter Hansing
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