Die sowjetischen Kämpfer rückten immer näher an die Reichshauptstadt
heran.
In den Tagen brachte sich die Präsidialkanzlei in Sicherheit, auch Teile
der Ministerialbürokratie wurden evakuiert, da die Russen an der Oder
nach Westen durchgebrochen waren - im Süden erreichten sie Zossen im
Nordosten den Raum von Frohnau.
Hinter vernagelten Fensterhöhlen seines Büros in der Berliner
Hermann-Göring-Straße hielt der Reichspropagandaminister bei
Kerzenschein seine letzte Ministerkonferenz ab.
Goebbels blieb bei seinem Selbstbetrug, gab die Schuld am Krieg anderen - vor
allem dem Weltjudentum, dessen Ziel die Zerstörung der Welt gewesen und
immer noch sei.
Das Volk habe sich mit seinen Volksabstimmungen für den Austritt aus dem
Völkerbund und für eine Politik der 'Ehre und des Wagemuts' gegen eine
Politik der Nachgiebigkeit entschieden.
Damit hätten die Deutschen selbst den Krieg gewollt.
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Hitler konnte seine bisherige - nach außen zumindest - gezeigte
Standhaftigkeit nicht mehr aufrecht erhalten.
Gedrängt von Militärs und der unmittelbaren Umgebung solle er sich auf
den Obersalzberg zurückziehen, um von dort aus der 'Alpenfestung' den
Kampf fortzuführen.
Doch er selber sah da sein Ende in der Reichshauptstadt, er wollte
nicht dem Feind lebend in die Hände fallen.
Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:
Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten
Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich
diese Besprechungen und Kommentare nicht als
Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach
meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.
Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und
Satire.
Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5,
Grundgesetz, in Anspruch.
Dieter Hansing
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