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23. Juli 1884 geboren
Er war der Professor Rath an der Seite von Marlene Dietrich in 'Der
blaue Engel' - dem ersten deutschen Tonfilm mit Weltgeltung.
Nach einer Anfängerlaufbahn an deutschen Provinztheatern kam er nach
Berlin und meinte, so wie andere Kollegen, ein leichtes Geld mit der
Filmerei in deren Anfängen ohne Ton verdienen zu können.
Harry Piel war einer der ersten Produzenten, wobei es sich in der
Hauptsache um Kurzfilme handelte. Den so genannten Durchbruch erzielte
er mit der Rolle des Frosch in einer Verfilmung der 'Fledermaus'.
Bei der UFA folgte 'Madame Dubarry', in der Jannings den französischen
König Ludwig XV. in der Regie von Ernst Lubitsch spielte.
Es folgte 'Anna Boleyn' mit Jannings als Heinrich VIII. - dieser Film
verhalf ihm zum Sprung nach Amerika. Beide Filme liefen wochenlang in
New York.
Der von der Paramount geplante Film 'Peter der Große' stimmte in Bezug
auf die Hauptrolle nicht mit der Auffassung der Amerikaner überein -
jenseits des Atlantiks wollte man einen gefälligen russischen Zaren,
keinen bärbeißigen Wilden.
'Das Weib des Pharao' schloss sich als neues Projekt an - man drehte mit
Paul Wegener, Albert Bassermann - aber das Opus gefiel nicht sonderlich.
Dann kam 'Nju' mit Elisabeth Bergner - 'Tartüff' mit Werner Krauß und
Lil Dagover - 'Quo vadis' mit ihm als Nero geriet zu einem Schinken.
Hollywood war dennoch interessiert und so spielte er in 'The Last
Command' im Jahr 1928 von Josef von Sternberg. Emil Jannings gewann für
seine Darstellung in dem Film sowie für die Leistung in 'The Way of All
Flesh' den ersten Oscar überhaupt als bester Hauptdarsteller.
1930 folgte in Deutschland nach dem blauen Engel als Tonfilm 'Liebling
der Götter', 'Der alte und der junge König' - Die Geschichte Friedrichs
des Großen, dann nach Hauptmanns Thema 'Vor Sonnenuntergang' - der Film
mit dem Titel 'Der Herrscher', 'Robert Koch' mit ihm in der Titelrolle
und Werner Krauß als Virchow.
Mit 'Ohm Krüger' wollten die Nazis die Engländer an den Pranger stellen,
mit dem Hinweis, die Briten hätten in Südafrika die ersten
Konzentrationslager gebaut.
Auf DVD heute noch erhältlich, die Verfilmung von Kleist's 'Der
zerbrochne Krug' mit Elisabeth Flickenschildt als Frau Brigitte, Max
Gülstorff als Licht und Angela Sallocker als Eve. Lina Carstens war Frau
Marthe.
1942 führte Wolfgang Liebeneiner Regie in dem Film 'Die Entlassung' -
die Situation von Wilhelm II. und Bismarck beschreibend mit Werner Krauß als
Holstein und Werner Hinz als Wilhelm II..

Seine Nähe zum Nazi-Regime brachten ihn nach Ende des Krieges in
Schwierigkeiten, die ihn mit einem Arbeitsverbot belegten.
Sein Lebensbericht war schon 1939 fertiggestellt, blieb aber bis 1951 -
also ein Jahr nach seinem Tod - unveröffentlicht, weil vom Verlag
Änderungen vorgenommen wurden, die von Jannings nicht akzeptiert werden
konnten.
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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:
Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten
Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich
diese Besprechungen und Kommentare nicht als
Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach
meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.
Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und
Satire.
Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5,
Grundgesetz, in Anspruch.
Dieter Hansing
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