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04.01.2010 - dradio.de

 


Thema des Tages

24. August 2021



 Star giftet gegen Katharina Wagner

Erst Wotan absagen, dann singen wollen:
Günther Groissböck sorgt für Verwunderung bei der Festspielleitung

  Zitat
Als Wotan fürs nächste Jahr hat er sich verabschiedet, aber von Wotans Abschied scheint Günter Groissböck der Abschied besonders schwer gefallen zu sein.

Der Star-Sänger giftete auf seinem Instagram-Account gegen Festspielleiterin Katharina Wagner es sei „nicht seine Entscheidung“ gewesen, beim Konzert am Mittwoch dieses Stück nicht zu singen.

Auf dem Hügel ist man darüber nicht gerade amüsiert.

Es war der erste Knall im Festspielhaus, kurz bevor die Corona-Festspiele 2021 begannen. 5 Tage vor der konzertanten 'Walküre' – hat der Star-Bassist und langjährige Hügel-Sänger Günther Groissböck die Rolle des Wotan zurückgegeben. Und in Wagners Mammut Zyklus“ Ring“ fürs nächste Jahr gleich mit.

Allzuverständlich also, dass er nicht Wotans Abschied am Mittwoch singt.
„In diesem speziellen Fall hat sich die Festspielleitung abgestimmt und beschlossen, dass es unangemessen wäre, diesen Programmpunkt für das Konzert am 25. August beizubehalten“, heißt es in einer schriftlichen Antwort auf die Fragen des Kuriers. „Zumal er seine Entscheidung damit begründet hat, dass er sich in Bayreuth nur in Bestform und in höchster Qualität präsentieren will.

Für viele hör und sichtbar wurde es in der Generalprobe, bevor die Festspiele begannen. Zwar herrscht danach Schweigepflicht unter denen die es hören dürfen, aber es war dennoch Stadtgespräch. Die Wotan Passagen im ‘Rheingold‘, das er bereits mit dem ‘Ring‘-Regisseur Valentin Schwarz vorprobiert hatte, klappten leidlich. Aber den Text des Wotan in der Walküre konnte er nicht. Immer wieder habe in die Noten schauen müssen.

Die Zeitung ‘Welt‘ schrieb nach der Probe: „Und nach der erstmals durchgesungenen ‘Walküren‘- Generalprobe war wohl allen klar, dass er es vokal nicht durchhalten, seine Stimme auf Dauer beschädigen würde.

Durch die Corona-Zwangspause habe wohl auch die Kondition der Sänger gelitten. Und den ‘Siegfried‘-Wotan, der eigentlich auch noch zu proben gewesen wäre, weil im nächsten Jahr nur wenig Zeit für alle vier Neuinszenierungen der vier ‘Ring‘-Teile zur Verfügung steht, den konnte Groissböck noch gar nicht.
[…]
Groissböck war im Corona-Jahr immer wieder als heftiger Kritiker der Corona-Maßnahmen aufgefallen. Er sprach von einem „Polizeistaat“ und „Polizei gegen die eigene Bevölkerung“ und er sprach von einer Manipulation der Massenmedien“.
Manche seiner Künstler-Kollegen bezeichnen ihn als Corona-Leugner.
[…]
In der Künstlerszene witzelte man bereits Anfang Januar: Groissböck „hat Corona erfunden, weil er den Wotan nicht packt“.
Zitatende
Quelle: Norbayerischer Kurier – 24. August 2021
 

 

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