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Zitat
Als Wotan fürs nächste Jahr hat er sich verabschiedet, aber von Wotans
Abschied scheint Günter Groissböck der Abschied besonders schwer
gefallen zu sein.
Der Star-Sänger giftete auf seinem Instagram-Account gegen
Festspielleiterin Katharina Wagner es sei „nicht seine Entscheidung“
gewesen, beim Konzert am Mittwoch dieses Stück nicht zu singen.
Auf dem Hügel ist man darüber nicht gerade amüsiert.
Es war der erste Knall im Festspielhaus, kurz bevor die
Corona-Festspiele 2021 begannen. 5 Tage vor der konzertanten 'Walküre' –
hat der Star-Bassist und langjährige Hügel-Sänger Günther Groissböck die
Rolle des Wotan zurückgegeben. Und in Wagners Mammut Zyklus“ Ring“ fürs
nächste Jahr gleich mit.
Allzuverständlich also, dass er nicht Wotans Abschied am Mittwoch singt.
„In diesem speziellen Fall hat sich die Festspielleitung abgestimmt und
beschlossen, dass es unangemessen wäre, diesen Programmpunkt für das
Konzert am 25. August beizubehalten“, heißt es in einer schriftlichen
Antwort auf die Fragen des Kuriers. „Zumal er seine Entscheidung damit
begründet hat, dass er sich in Bayreuth nur in Bestform und in höchster
Qualität präsentieren will.
Für viele hör und sichtbar wurde es in der Generalprobe, bevor die
Festspiele begannen. Zwar herrscht danach Schweigepflicht unter denen
die es hören dürfen, aber es war dennoch Stadtgespräch. Die Wotan
Passagen im ‘Rheingold‘, das er bereits mit dem ‘Ring‘-Regisseur
Valentin Schwarz vorprobiert hatte, klappten leidlich. Aber den Text des
Wotan in der Walküre konnte er nicht. Immer wieder habe in die Noten
schauen müssen.
Die Zeitung ‘Welt‘ schrieb nach der Probe: „Und nach der erstmals
durchgesungenen ‘Walküren‘- Generalprobe war wohl allen klar, dass er es
vokal nicht durchhalten, seine Stimme auf Dauer beschädigen würde.
Durch die Corona-Zwangspause habe wohl auch die Kondition der Sänger
gelitten. Und den ‘Siegfried‘-Wotan, der eigentlich auch noch zu proben
gewesen wäre, weil im nächsten Jahr nur wenig Zeit für alle vier
Neuinszenierungen der vier ‘Ring‘-Teile zur Verfügung steht, den konnte
Groissböck noch gar nicht.
[…]
Groissböck war im Corona-Jahr immer wieder als heftiger Kritiker der
Corona-Maßnahmen aufgefallen. Er sprach von einem „Polizeistaat“ und
„Polizei gegen die eigene Bevölkerung“ und er sprach von einer
Manipulation der Massenmedien“.
Manche seiner Künstler-Kollegen bezeichnen ihn als Corona-Leugner.
[…]
In der Künstlerszene witzelte man bereits Anfang Januar: Groissböck „hat
Corona erfunden, weil er den Wotan nicht packt“.
Zitatende
Quelle: Norbayerischer Kurier – 24. August 2021
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Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten
Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich
diese Besprechungen und Kommentare nicht als
Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach
meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.
Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und
Satire.
Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5,
Grundgesetz, in Anspruch.
Dieter Hansing
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