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... am
24.
Januar 1712 in Berlin geboren
Sein Blick aus seiner Bibliothek im Schloss von Sanssouci ging
hinaus in den Park und fiel dabei auf eine antike Skulptur eines
nackten Jünglings, eines Lustknaben, der so exponiert
aufgestellt, den Gedanken einer homoerotischen Neigung aufkommen
ließ.
Ob er die mit Katte schon früh auslebte und nach dessen
Hinrichtung - ausgelöst durch Friedrichs Fluchtpläne, von denen
Katte wusste, auf alles verzichtete - bleibt im Dunklen, während
sein Bruder Prinz Heinrich sich nicht zurückhielt.
Thema_des_Tages_18._Januar
http://www.sueddeutsche.de/
politik/jahre-friedrich-der-grosse-der-schwule-fritz-1.1264396
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Nicht nur Frauen hatten es schwer an
Friedrichs Hof, auch deutsche Dichter und Denker waren in
Sanssouci nicht häufig zu sehen.
Kant lebte in Königsberg, Herder ging nach Weimar und neben
Goethe, der zu Lebenszeit Friedrichs schon den 'Werther' und den
'Götz' veröffentlichte, spielten die Theater Schillers 'Räuber',
'Fiesco', 'Kabale und Liebe'.
Musiker, Komponisten hatten dagegen Zutritt: Flötenlehrer Johann
Joachim Quantz, Franz Benda und Johann Gottlieb Graun spielten
im Musikleben in Rheinsberg, Potsdam und Berlin eine wichtige Rolle wie
auch Friedrichs Hofmusiker Carl Philipp Emanuel Bach, der ein
Treffen mit Johann Sebastian Bach 1747 in Sanssouci arrangierte.
Der König reiste über Land und sah so Menschen, die dreiviertel
seiner Bevölkerung ausmachten als Landbewohner. Er führte Reformen
ein, linderte die Leiden der Bedrängten, aber musste Rücksicht
nehmen, denn der Adel lieferte die Offiziere, das Landvolk die
Soldaten. Da es noch keine Schulpflicht gab, wollte der König,
dass wenigstens seine Militärs etwas lernten.
Auch die Kontrahentin Maria Theresia bemühte sich um Reformen,
dabei zögerte sie nicht, zu eigenem - hautsächlich auch
militärischen - Nutzen das zu übernehmen, was Friedrich ihr
vorgemacht und was sich bewährt hatte - vieles davon, um
Friedrich in die Schranken zu weisen und Schlesien
zurückzugewinnen.
Nicht sie allein beobachtete mit Sorge die Entwicklung in
Europa. Russland, Frankreich, Sachsen und Österreich machten
gemeinsam mobil gegen Friedrich - er war mit seinem Preußen von
Feinden umgeben, nur England hielt zu ihm. Die Briten waren aber
zur gleichen Zeit im Krieg mit Frankreich um die Vorherrschaft
in Nord-Amerika und Indien gebunden.
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Kälte, Hunger und Krankheiten, dazu die Angst
vor Verstümmelungen und Tod setzen allen Truppen auf beiden
Seiten zu und führen zu Desertionen, trotz drakonischer Strafen
ging die Disziplin verloren. Der preußische Soldat müsse den
Offizier mehr fürchten, als den Feind, galt nur noch bedingt.
Nach der Schlacht von Leuthen, die Friedrich gewinnen konnte,
musste er sich mit Niederlagen auseinandersetzen.
Fortuna sei nun eben einmal eine Frau und einer solchen könne er
nicht dienen.
Kunersdorf brachte für ihn eine Verletzung, die Kugel aber wurde
von seiner Schnupftabakdose in seiner Rocktasche festgehalten,
traf den Körper also nicht - aber der König wollte nicht mehr
leben, von 48.000 Mann blieben ihm nur noch drei Tausend
Soldaten.
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Mit diesem Rest seiner Truppen stellte sich
Friedrich dem Kampf, er verlor verständlicherweise, aber die
Sieger zogen keine Konsequenz aus dem Ergebnis der Schlacht,
zogen sich zurück.
Seine Gegenspielerin, Elisabeth I. von Russland, starb, ihr
Neffe, Peter III., schloss Frieden mit Friedrich - Russland, der
große Verbündete von Maria Theresia verließ damit die Koalition,
England besiegte Franreich, wurde zur Kolonialmacht über alle
Meere hinweg und ließ sich auf den kontinentalen
Kriegsschauplatz nicht mehr ein, Frankreich beschäftigte sich
geschlagen mit sich selbst.
Preußen stieg nach diesem Siebenjährigen Krieg auf, während
dessen es sich gegen eine große Übermacht aus Russen, Sachsen,
Österreichern, Franzosen behaupten konnte.
Der Friede von Hubertusburg schrieb 1763 die
Machtkonstellationen fest, Preußen nach vielen verlorenen
Schlachten und hundert Tausenden von Toten durch viel glückliche
Umstände zweite Großmacht in Europa.
http://www.zeit.de/2011/48/Interview-Friedrich
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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:
Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten
Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich
diese Besprechungen und Kommentare nicht als
Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach
meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.
Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und
Satire.
Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5,
Grundgesetz, in Anspruch.
Dieter Hansing
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