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04.01.2010 - dradio.de

 


Thema des Tages

Nebenschauplatz Iran

   
  ... am 25. August 1941

Schon seit 1939 - gerade war der Hitler-Stalin-Pakt abgeschlossen worden - sammelte Russland Informationen über das Land und die Leute in Persien.

Es wurden genaue Geländeangaben für den militärischen Einsatz in Aserbaidschan zusammengetragen und entsprechende Karten angefertigt.
Auch informierte man sich über die iranische Armee, kommandierende Offiziere, Truppenstärke, Kampfkraft und Stationierungen.

3.800 Personen, bestehend aus kommunistischen Parteifunktionären, Sicherheitsoffizieren, Milizionären, Logistikoffizieren, Militärrichtern, Journalisten und Druckern sowie Eisenbahnern und Geologen, schleuste man für Spionage in den Iran ein.

Dann verlegte Stalin bis zum 5. August 1941 Soldaten an die Grenze zum Nachbarland.

Gerade war Nazi-Deutschland über Russland hergefallen, als Stalin den Auftrag gab, in den Iran einzumarschieren, um die im Norden des Landes gelegenen Ölfelder für sich zu gewinnen.

Die Briten waren an der Aktion beteiligt. Sie fürchteten, dass die Raffinerie von Abadan, die sich im Besitz der Anglo-Iranian Oil Company befand, in deutsche Hände fallen könnte. Die Raffinerie hatte 1940 acht Millionen Tonnen Öl verarbeitet und war damit aus alliierter Sicht bedeutsam für den Ausgang des Krieges.

Für die UdSSR war Iran von großer strategischer Bedeutung. Die deutsche Wehrmacht hatte in den ersten Wochen des Deutsch-Sowjetischen Krieges im Westen große Geländegewinne erzielt, und es gab für die Alliierten nur die Möglichkeit, die im Rahmen des US-amerikanischen Leih- und Pachtgesetzes zugesagten und kriegswichtigen Güter in die UdSSR über eine Südroute zu transportieren.

Wegen der ablehnenden Haltung des Schahs, mit den Alliierten zu kooperieren, beschlossen Großbritannien und die Sowjetunion, Iran ab 25. August 1941 ohne Kriegserklärung zu besetzen.

 

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Die Invasion erfolgte an jenem Tag ab 3.45 Uhr. Schnell und ohne größere Probleme. Vom Süden rückten die Briten vor, die Rote Armee kam aus dem Norden. 

Ohne die Unterstützung durch Verbündete waren die iranischen Streitkräfte durch die britischen und sowjetischen Panzer und Infanterie rasch überwältigt worden.

Das iranische Parlament nahm am 9. September 1941 einen britisch-sowjetisch-iranischen Vertrag an, der eine permanente Besetzung Nordirans durch sowjetische Truppen und des Südirans durch britische Truppen vorsah, der mittlere Teil des Landes blieb unbesetzt.

Der Iran war bis zum Ende des Krieges 1945 in eine britische im Süden und eine sowjetische Besatzungszone im Norden geteilt.
 

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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:


Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.

Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire.

Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz,
in Anspruch.

Dieter Hansing
 

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