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... am
26. November 1812
Schon der Weg zur russischen Hauptstadt hatte ihm und seinem Heer
Mühen bereitet, da die Taktik, sich aus den von ihm überrannten Orten
und dort befindlichen
Naturalien zu
versorgen, nicht aufging.
Die Russen stellten sich nicht dem Kampf, wichen immer wieder vor den
anrückenden Franzosen zurück und hierließen verbrannte Erde, so dass
weder für die Pferde, noch für die Mannschaften die
Nahrung in der entsprechenden Menge aufgetrieben werden konnte.
Nun
lagerte man schon mehr als sechs Wochen vor Moskau, ein Friedensangebot von Zar
Alexander I. erwartend.
Der jedoch hielt sich zurück, befahl Moskau anzuzünden, so dass die
französischen Soldaten nicht einmal die Wartezeit mit den von ihnen
erwarteten Plünderungsmöglichkeiten
ausfüllen konnten.
Da der Sommer vorbei war, musste Napoleon handeln, denn für einen
russischen Winter war er nicht ausgerüstet.
Die Grande Armée zog sich also nach Westen zurück, verlor beim Übersetzen der Beresina viele Soldaten, so dass von den 600.000 Mann, mit denen im Juni
der Feldzug begonnen wurde, nur 100.000 überlebten.
Hätten sich hier die russischen Heerführer Wittgenstein und Tschitschagow
weniger zögerlich bei ihrem Verfolgen der vor ihnen in Richtung
Frankreich fliehenden Soldaten verhalten, wären Napoleons Truppen
völlig vernichtet worden.
Einhundertdreißig Jahre später machte Hitler mit seinem 'Unternehmen
Barbarossa' die gleichen Fehler, erst ab 22. Juni 1941 in Sommerausrüstung
Russland zu überfallen, meinend, man könne das Land wie Polen oder
Frankreich mit einem 'Blitzkrieg' überrennen.
In dieser leichten Ausrüstung in den russischen Herbst und Winter zu geraten
und dann nicht einmal schussfähige Gewehre zu haben - die russischen
Kalaschnikows funktionierten auch bei Eis und Schnee, die deutschen
Schusswaffen versagten dagegen - war mehr als leichtsinnig.
Hinzu kam - schon am 1. November 1941 stellte man fest - der Nachschub
war das Problem überhaupt. Tausende von Fahrzeugen und Fuhrwerken gerieten in verschlammten Boden, die Reichsbahn war mit
Personal und Gerät überfordert, die Güter rechtzeitig an die Front zu
bringen.
Der Nachschub durch die Luftwaffe war wegen notwendiger Flüge nach Sicht
ebenfalls vom Wetter abhängig, hinzu kam die nicht vorbereiteten Start-
und Landeflächen in Feindesland.
Goebbels hatte - als ihm die Schwierigkeiten 'in ihrer ganzen Schwere
und gigantischen Ausdehnung klar' wurden, sich daran erinnert, dass er
im August 1941 und noch einmal im Oktober 1941 eine 'Wollsammelaktion'
angeregt hatte. General Jodl hatte ihn abgewiesen mit dem Hinweis 'Im
Winter? Da sitzen wir in warmen Quartieren von Leningrad und Moskau.'
Wie Napoleon 1812 hatte sich auch Hitler 1941 total verkalkuliert.
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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:
Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten
Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich
diese Besprechungen und Kommentare nicht als
Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach
meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.
Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und
Satire.
Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5,
Grundgesetz, in Anspruch.
Dieter Hansing
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