|
Seit dem 22. Juni 1941 war 'Das Reich' gut nach Osten vorangekommen. Nun lag man
an der sowjetischen Brjansker Front vor Moskau und der sich anbahnenden
'Wegelosigkeit'.
Die 'fünfte' Jahreszeit, die Schlammzeit, ließ weite Landschaften und
unbefestigte Straßen im östlichen Europa (insbesondere Weißrussland,
Russland und Ukraine) durch Schmelze frühen Schnees bzw. die Herbstregenfälle
aufgrund der besonderen Geographie unbefahrbar werden.
Hitler wollte erst die Ukraine okkupieren, also erst nach Süden
vorstoßen, er sah Moskau als nicht so wichtig an.
Generaloberst Franz Halder meinte aber, wenn man nicht jetzt gleich
gegen Moskau
vorgehe, die Sowjets Zeit hätten, sich zu sammeln und damit das
'Unternehmen Barbarossa' nicht zielgerichtet durchgeführt werden könne.
Hitler ging nicht von seiner Order ab und die Heeresgruppe Mitte
meldete:
„Ein Bewegen der Panzereinheiten abseits der Hauptstraßen ist wegen
grundloser und schlechter Wege infolge des schlechten Wetters z.Z. nicht
möglich. Hierdurch auch Betriebsstoffschwierigkeiten.“
Die deutschen Verbände mit Panzern, Pferden und Wagen versanken im
Schlamm. Zeitweise kam man nur 1 Km pro Stunde voran.
Man war auf den Feldzug
nicht genügend vorbereitet, hatte Fachleute von
den meteorologischen Abteilungen, die auf klimatologische Aufzeichnungen
hätten zurückgreifen können, nicht in die Planungen einbezogen.
Auch war man im 'Reich' davon ausgegangen, vor Einsetzen der
Schlechtwetterperiode längst in Moskau und Leningrad sitzen zu können
und die Sowjetunion in eben fünf Monaten - Hitlers Planung - eliminiert
zu sehen.
 |
In dieser Zeit des operationellen Stillstands auf der deutschen Seite,
nutzte Stalin, um aus den hintersten sibirischen Regionen Truppen nach
Westen zu verlegen, die mit den klimatischen Bedingungen vertraut und
die Menschen in
ihrem Verhalten sehr genügsam waren.
Im Raum Moskau zusammengezogen, bildeten sie ein Bollwerk, so dass auch die
am 29. September 1941 von Hitler proklamierte große Offensive nichts
ausrichten konnte.
200.000 Plakate ließ er von Flugzeugen abwerfen, um die deutschen
Soldaten zu animieren, den Gegner noch vor dem eigentlichen Winter 'zu
zerschmettern', zumal in diesem Falle alles bestens vorbereitet worden
sei.
Kurze Zeit darauf mussten die Plakate eingesammelt und vernichtet werden, da die
Truppen vor Ort zu spüren bekamen, wie sehr sich Hitler wieder einmal getäuscht
hatte.
 |
Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:
Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten
Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich
diese Besprechungen und Kommentare nicht als
Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach
meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.
Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und
Satire.
Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5,
Grundgesetz,
in Anspruch.
Dieter Hansing
|
|