|
07. Dezember 1807
Man hatte sich vom 7. bis 9. Juli 1807 in einem Zelt auf einem Ponton
mitten in der Memel getroffen, Alexander I. von Russland und Napoleon
I., der Kaiser der Franzosen - und Europa neu geordnet.
Preußen verlor im Osten der Elbe seine nach den drei polnischen
Teilungen gewonnenen Gebiete - ein Herzogtum Warschau entstand.
Westlich der Elbe wurde aus den Gebieten Hessen-Kassel, Herzogtum
Braunschweig, den Bistümern Osnabrück und Paderborn ein Kunstobjekt
gebildet: das Königreich Westfalen mit Jèrome Bonaparte, dem jüngern
Bruder des Kaisers, als König, der noch im Herbst 1807 mit Katharina,
der Tochter des Königs von Württemberg, verheiratet wurde.
Jubelnd wurde das Paar am 7. Dezember 1807 von der Bevölkerung in Kassel
begrüßt, erwartete man doch eine Regierung, die nach dem Muster der
französischen Revolution keine Unterschiede zwischen Adel und Volk zu
machen gedachte.
Nach dem verlorenen Krieg gegen Russland und der Völkerschlacht bei
Leipzig zerfiel 1813 das Gebilde wieder, Jérôme musste Kassel verlassen. Der
Traum vom Königreich war vorbei.
Der alte deutsche Kurfürst kam zurück und
brachte die feudalistische Ordnung wieder.
Jérôme zog sich ins Privatleben zurück und erlebte im Kaiserreich von
Napoleon III. noch einmal gute Zeiten als Marschall und Präsident des
Senats. 1860 starb er und wurde im Pariser Invalidendom beigesetzt.
|
Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:
Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten
Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich
diese Besprechungen und Kommentare nicht als
Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach
meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.
Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und
Satire.
Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5,
Grundgesetz, in Anspruch.
Dieter Hansing
|
|