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04.01.2010 - dradio.de

 


Thema des Tages:

Uraufführung 'Salome'

 


   ... am 09. Dezember 1905

Eine Operette mit tödlichem Ausgang - in der Schlussszene ein Spruch, der öfter Verwendung fände, wäre er mehr im Volksmund verhaftet:
'Man töte dieses Weib!'

Strauss zögerte nicht, suchte nicht nach einem Librettisten, sondern nahm die Lachmann-Übersetzung der Wilde'schen Dichtung und komponierte ein Werk, das deutlich eine Gegenüberstellung von Askese und Sinnlichkeit auch in der Musik ermöglicht.

Er hatte lange schon beanstandet, dass in den großen Orient- und Judenopern des vergangenen Jahrhunderts das Kolorit und die sonnendurchglühte Landschaft fehle.

Es gelang ihm, das Flirren der Luft nach einem Tag 'am Abend, da es kühle ward' musikalisch zu verdeutlichen.

Das Gieren der 'Tochter der Herodias' nach dem 'Kopf des Jochanaan', aufgestachelt durch die blutschänderische Mutter, die Geilheit des Tetrachen - sind in einer Stunde und 45 Minuten zusammengefasst.

Berlin sah Wildes Schauspiel mit Gertrud Eysoldt als Salome - Dresden erlebte die Uraufführung vom Drama in einem Aufzuge - die damals schon reife Marie Wittich, immerhin 37 Jahr alt, sang die Titelrolle.

Wilhelm II. meinte 1907 nach der Vorstellung des Werkes in Berlin, Strauss habe sich mit der 'Salome' sehr geschadet, worauf der Komponist antwortete, er habe sich von dem 'Schaden' die Villa in Garmisch bauen können.

 

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Dieter Hansing